1Schickt vom Felsennest Moab[1] aus Boten mit Schafböcken durch die Wüste zum Herrscher des Landes, auf den Zionsberg![2] (2Kön 3,4)2Sie sollen zu ihm sagen:[3] »Die Frauen von Moab gleichen Vögeln, die man aus dem Nest gescheucht hat. An den Übergängen des Arnonflusses rennen sie ziellos hin und her.3Zeig uns einen Ausweg, triff eine Entscheidung! Schütze die Gejagten, verbirg die Flüchtlinge! Breite deinen Schatten über sie, mach für sie den hellen Tag zur schützenden Nacht.4Gib den Flüchtlingen aus Moab Gastrecht bei dir, versteck sie vor ihren Verfolgern!« Die Unterdrückung wird einmal aufhören, die Zerstörung ein Ende nehmen und die Verwüster werden aus dem Land verschwinden.5Dann wird ein Thron errichtet werden, dessen Fundament die Treue ist. Und auf diesem Thron am Wohnsitz Davids wird beständig einer regieren, der das Recht kennt und ihm Geltung verschafft. (Jes 9,5; Jes 11,1)
Trauer um Moab
6Wir haben gehört, wie hochmütig Moab ist, wie überheblich, eingebildet und vermessen. Doch seine ganze Prahlerei ist leeres Geschwätz. (Hes 31,10)7Darum muss Moab sein Schicksal beklagen; alle trauern den Presskuchen aus Rosinen nach, die sie in Kir-Heres bekamen; völlig niedergeschlagen sind sie und jammern.8Die Gärten von Heschbon sind verwelkt, verdorrt sind die Weinstöcke von Sibma, deren Wein die Starken der Völker schwach machte. Bis nach Jaser reichten ihre Ranken, bis in die Wüste verliefen sie sich, sie wucherten bis zum Toten Meer.9Zusammen mit den Bewohnern von Jaser beweine ich die Weinstöcke von Sibma. Mit meinen Tränen tränke ich euch, Heschbon und Elale, denn über eure Obsternte und Weinlese sind die Feinde mit Kriegsgeschrei hereingebrochen.10Gesang und Freude sind aus den Obstgärten verschwunden, in den Weinbergen ist kein Jubeln und Jauchzen mehr zu hören, in den Keltern presst niemand mehr Trauben aus, die fröhlichen Rufe sind verstummt.[4]11Darum zittert mein Innerstes um Moab, mein Herz klagt um Kir-Heres.12Selbst wenn sich Moab noch so abmüht, Opfer bringt und in seinem Heiligtum betet, es wird ihm nichts helfen.13Das sind die Worte, die der HERR vor langer Zeit über Moab gesprochen hat.14Jetzt aber sagt er: »Noch drei Jahre, keinen Tag mehr und keinen weniger, dann wird man über Moabs Ruhm nur noch verächtlich lachen. Von seinen zahlreichen Bewohnern wird nur ein winziger Rest überleben, und der zählt nicht mehr.« (Jes 21,16)
Jesaja 16
Lutherbibel 2017
Moab sucht Hilfe bei Juda
1»Schickt Lämmer des Landesherrn von Sela durch die Wüste zum Berge der Tochter Zion!«2Wie ein Vogel dahinfliegt, der aus dem Nest vertrieben wird, so werden die Töchter Moabs an den Furten des Arnon sein.3»Gib Rat, sprich Recht, mach deinen Schatten am Mittag wie die Nacht; verbirg die Verjagten, und verrate die Flüchtigen nicht!4Lass Moabs Verjagte bei dir herbergen, sei du für Moab eine Zuflucht vor dem Verwüster!« Wenn der Bedränger ein Ende hat, der Verwüster aufhört und der Bedrücker aus dem Lande muss,5dann wird ein Thron bereitet werden aus Gnaden, dass einer in Treue darauf sitze in der Hütte Davids und richte und trachte nach Recht und fördere Gerechtigkeit. (Jes 9,6; Jes 11,5)6»Wir haben gehört von dem Hochmut Moabs, der so groß ist, von seinem Hochmut, seinem Stolz und Mutwillen und seinem eitlen Geschwätz.«7Darum wird ein Moabiter über den andern heulen, allesamt werden sie heulen. Über die Traubenkuchen von Kir-Heres werden sie seufzen, ganz zerschlagen.8Denn die Fluren von Heschbon sind wüst geworden, der Weinstock von Sibma ist verdorrt. Die Herren unter den Völkern haben seine edlen Reben zerschlagen, die bis nach Jaser reichten und sich zogen bis in die Wüste; ihre Ranken breiteten sich aus und gingen über das Meer.9Darum weine ich mit Jaser um den Weinstock von Sibma und vergieße viel Tränen über dich, Heschbon und Elale. Denn es ist Kriegsgeschrei über deinen Sommer und deine Ernte hergefallen, (Jes 15,4)10dass Freude und Wonne in den Gärten aufhören, und in den Weinbergen jauchzt und ruft man nicht mehr. Man keltert keinen Wein in den Keltern, dem Gesang ist ein Ende gemacht. (Jer 48,33)11Darum klagt mein Herz über Moab wie eine Harfe und meine Seele über Kir-Heres.12Alsdann, wenn Moab hingeht und sich abmüht bei den Altären auf der Höhe und kommt zu seinem Heiligtum, um zu beten, so wird’s doch nichts ausrichten.13Das ist’s, was der HERR damals gegen Moab geredet hat.14Nun aber redet der HERR und spricht: In drei Jahren, wie eines Tagelöhners Jahre sind, wird die Herrlichkeit Moabs gering werden mit all dem großen Gepränge, dass wenig übrig bleibt, gar nicht viel. (Jes 21,16)