Jeremia kündet durch sein Verhalten das nahe Gericht an
1Das Wort des HERRN erging an mich, er sagte zu mir: (Hes 24,15; Mt 19,12; 1Kor 7,26)2»Du sollst nicht heiraten und keine Söhne und Töchter haben in diesem Land!3Denn ich, der HERR, sage dir, was mit den Söhnen und Töchtern geschehen wird, die hier geboren werden, und ebenso den Müttern, die sie gebären, und den Vätern, die sie zeugen:4Sie werden an qualvollen Seuchen sterben und niemand wird da sein, der für sie die Totenklage hält, niemand, der sie begräbt; ihre Leichen werden zum Dünger für die Äcker werden. Durch Krieg und Hunger werden sie umkommen, Geier und Schakale werden sie fressen!« (Jer 9,21)5Weiter sagte der HERR zu mir: »Du sollst kein Trauerhaus betreten und jeder Trauerfeier fernbleiben! Sprich auch niemand dein Beileid aus! Denn ich, der HERR, habe diesem Volk meine Freundschaft entzogen, meine Liebe und mein Erbarmen.6Reiche und Arme in diesem Land werden sterben. Niemand wird sie begraben, niemand wird sie betrauern, niemand wird sich zum Zeichen der Trauer die Haut blutig ritzen oder den Kopf kahl scheren. (3Mo 19,27; Jer 22,18; Jer 47,5; Jer 48,37; Hes 24,16; Hes 24,22)7Und es wird niemand mehr da sein, der den Hinterbliebenen das Trauerbrot spenden könnte, der denen den Trostbecher reichen könnte, die Vater oder Mutter verloren haben! (Tob 4,17)8Auch ein Haus, in dem ein Fest gefeiert wird, sollst du nicht betreten! Setz dich nicht mit den Gästen zu Tisch, um mitzuessen und mitzutrinken! (Jer 15,17)9Denn das sage ich, der Herrscher der Welt,[1] der Gott Israels: Ich mache allem Jubel und aller Freude in Juda ein Ende, den Jubelruf von Bräutigam und Braut wird man nicht mehr hören. Ihr werdet es selbst erleben und mit eigenen Augen sehen! (Jer 7,34)10Wenn du all dies dem Volk ankündigst, werden sie dich fragen: ›Warum droht der HERR uns so großes Unheil an? Was haben wir denn Böses getan? Worin haben wir uns gegen den HERRN, unseren Gott, vergangen?‹ (Jer 5,19)11Dann sollst du ihnen antworten: ›Schon eure Vorfahren haben mich verlassen, sagt der HERR; sie sind fremden Göttern nachgelaufen, haben ihnen gedient und sie angebetet. Sie haben sich nicht um mich gekümmert und haben nicht auf meine Weisungen geachtet. (Jer 2,13)12Ihr aber habt es noch weit schlimmer getrieben als sie. Ihr alle tut nur das, was euer eigensinniges und böses Herz euch eingibt, niemand hört auf mich. (Jer 7,24)13Deshalb werde ich euch aus diesem Land forttreiben in ein Land, das ihr vorher nicht kanntet, ihr nicht und auch eure Vorfahren nicht. Dort werdet ihr fremden Göttern dienen müssen bei Tag und Nacht und ich werde kein Erbarmen mit euch haben!‹«
Ausblick auf die Rückkehr aller Verschleppten
14Der HERR sagt: »Die Zeit wird kommen, wo sie in meinem Volk beim Schwören nicht mehr sagen: ›So gewiss der HERR lebt, der das Volk Israel herausgeführt hat aus Ägypten‹, (Jes 43,16; Jer 23,7)15sondern: ›So gewiss der HERR lebt, der die Leute von Israel herausgeführt hat aus dem Land im Norden und aus all den anderen Ländern, in die er sie vertrieben hatte.‹ Ja, ich werde sie zurückkehren lassen in das Land, das ich ihren Vorfahren gegeben habe.« (Jer 3,18; Jer 12,15; Jer 24,6)
Kein Schuldiger wird entkommen
16»Ich rufe viele Fischer herbei«, sagt der HERR, »die sollen die Leute von Juda wie Fische fangen. Und danach rufe ich viele Jäger, die Treibjagd auf sie machen und sie herunterholen von jedem Berg und jedem Hügel und sie hervorholen aus jedem Felsspalt. (Hes 12,13; Hes 17,20; Am 4,2; Hab 1,14)17Denn ich sehe genau, was sie treiben. Sie können sich nicht vor mir verstecken; ihre Schuld steht mir vor Augen. (Hi 34,21; Ps 90,8; Jer 32,19)18Für diese Schuld werden sie mir voll und ganz[2] büßen; ich erlasse ihnen nichts. Sie haben mein Land entweiht mit ihren abscheulichen Götzen, die unrein sind wie Leichen; überall haben sie ihre widerwärtigen Götterbilder hingestellt.« (3Mo 18,24; Jer 2,7; Hes 36,18)
Alle Völker erkennen den wahren Gott
19Ich sagte: »HERR, du gibst mir Kraft, du beschützt mich, zu dir kann ich fliehen in Gefahr. Von den Enden der Erde werden die Völker zu dir kommen und werden sagen: ›Die Götter unserer Vorfahren sind nichts als Betrug; Luft sind sie, nicht einer von ihnen kann helfen. (Jer 3,17; Jer 10,8)20Kein Mensch kann sich seine Götter selbst machen; was dabei herauskommt, sind keine Götter.‹«21»Ja«, antwortete der HERR, »diesmal lasse ich die Völker meine gewaltige Macht erfahren und sie werden erkennen, dass ich der HERR bin!«
Jeremia 16
Lutherbibel 2017
Jeremias Einsamkeit als Vorzeichen des Gerichts
1Und des HERRN Wort geschah zu mir:2Du sollst dir keine Frau nehmen und weder Söhne noch Töchter zeugen an diesem Ort.3Denn so spricht der HERR von den Söhnen und Töchtern, die an diesem Ort geboren werden, und von ihren Müttern, die sie gebären, und von ihren Vätern, die sie zeugen in diesem Lande:4Sie sollen an bösen Krankheiten sterben und nicht beklagt noch begraben werden, sondern sollen Dung werden auf dem Acker. Durch Schwert und Hunger sollen sie umkommen, und ihre Leichname sollen den Vögeln des Himmels und den Tieren des Feldes zum Fraß werden. (5Mo 28,26; Jer 7,33; Jer 9,21; Jer 25,33)5So spricht der HERR: Du sollst in kein Trauerhaus gehen, weder um zu klagen noch um zu trösten; denn ich habe meinen Frieden von diesem Volk weggenommen, die Gnade und die Barmherzigkeit, spricht der HERR.6Große und Kleine sollen sterben in diesem Lande und nicht begraben noch beklagt werden, und niemand wird sich ihretwegen wund ritzen oder kahl scheren. (5Mo 14,1; Jer 41,5; Jer 47,5; Jer 48,37)7Auch wird man keinem das Trauerbrot brechen, um ihn zu trösten wegen eines Toten, und auch nicht den Trostbecher zu trinken geben wegen seines Vaters oder seiner Mutter.8Du sollst auch in kein Festhaus gehen, um bei ihnen zu sitzen zum Essen und zum Trinken.9Denn so spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Siehe, ich will an diesem Ort vor euren Augen und zu euren Lebzeiten ein Ende machen dem Jubel der Freude und Wonne, der Stimme des Bräutigams und der Braut. (Jer 7,34)
Der Grund des Strafgerichts
10Und wenn du das alles diesem Volk gesagt hast und sie zu dir sprechen werden: »Warum kündigt uns der HERR all dies große Unheil an? Was ist die Missetat und Sünde, womit wir wider den HERRN, unsern Gott, gesündigt haben?«, (5Mo 29,23; 1Kön 9,8; Jer 5,19; Jer 22,8)11so sollst du ihnen sagen: Weil eure Väter mich verlassen haben, spricht der HERR, und andern Göttern nachgelaufen sind, ihnen gedient und sie angebetet, mich aber verlassen und mein Gesetz nicht gehalten haben,12ihr aber noch ärger tut als eure Väter; denn siehe, ein jeder wandelt im Starrsinn seines bösen Herzens, sodass er mir nicht gehorcht. (Jer 7,26)13Darum will ich euch aus diesem Land stoßen in ein Land, das weder ihr gekannt habt noch eure Väter. Dort werdet ihr andern Göttern dienen Tag und Nacht; denn ich will euch keine Gnade erweisen. (5Mo 28,64)
Die Heimkehr
14Darum siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, dass man nicht mehr sagen wird: »So wahr der HERR lebt, der die Israeliten aus Ägyptenland geführt hat«, (Jer 23,7)15sondern: »So wahr der HERR lebt, der die Israeliten geführt hat aus dem Lande des Nordens und aus allen Ländern, wohin er sie verstoßen hatte.« Denn ich will sie zurückbringen in ihr Land, das ich ihren Vätern gegeben habe.
Es gibt kein Entkommen
16Siehe, ich will viele Fischer aussenden, spricht der HERR, die sollen sie fischen; und danach will ich viele Jäger aussenden, die sollen sie fangen auf allen Bergen und auf allen Hügeln und in den Felsklüften.17Denn meine Augen sehen auf alle ihre Wege, dass sie sich nicht vor mir verstecken können, und ihre Missetat ist vor meinen Augen nicht verborgen. (Hi 34,21)18Aber zuvor will ich ihre Missetat und Sünde zwiefach vergelten, weil sie mein Land mit ihren toten Götzen unrein gemacht und mein Erbland mit ihren Gräueln angefüllt haben. (Jes 40,2)
Die Völker werden Gott erkennen
19HERR, du bist meine Stärke und Kraft und meine Zuflucht in der Not! Die Völker werden zu dir kommen von den Enden der Erde und sagen: Nur Lüge haben unsere Väter gehabt, nichtige Götter, die nicht helfen können.20Wie kann ein Mensch sich Götter machen? Das sind doch keine Götter! (Jer 2,11)21Darum siehe, diesmal will ich sie lehren und meine Kraft und Gewalt ihnen kundtun, dass sie erfahren sollen: Ich heiße der HERR.