Abschließende Mahnung und Vorblick auf den zweiten Buchteil
1Hört also, ihr Könige, und seid verständig, / lernt, ihr Richter der Enden der Erde![1] (Ps 2,10)2Horcht, ihr Herrscher der Massen, / die ihr stolz seid auf Völkerscharen!3Der Herr hat euch die Gewalt gegeben, / der Höchste die Herrschaft, / er, der eure Taten prüft und eure Pläne durchforscht. (1Chr 28,9; 2Chr 19,6; Röm 13,1)4Ihr seid Diener seines Reichs, aber ihr habt nicht richtig Recht gesprochen, / das Gesetz nicht gewahrt / und den Willen Gottes nicht befolgt.5Schnell und furchtbar wird er kommen und euch bestrafen; / denn über die Großen ergeht ein strenges Gericht.6Der Geringste erfährt Nachsicht und Erbarmen, / doch die Mächtigen werden geprüft mit Macht.7Denn der Gebieter über alles scheut niemand / und weicht vor keiner Größe zurück.
Er hat Klein und Groß erschaffen / und trägt gleiche Sorge für alle; (5Mo 1,17; Hi 34,19)8den Mächtigen aber droht strenge Untersuchung.9An euch also, ihr Gewalthaber, richten sich meine Worte, / damit ihr Weisheit lernt und euch nicht verfehlt.10Wer das Heilige heilig hält, wird geheiligt, / und wer sich darin unterweisen lässt, findet Rechtfertigung. (Ps 18,26)11Verlangt also nach meinen Worten, / sehnt euch danach und ihr werdet Bildung erwerben! (Ps 2,10)12Strahlend und unvergänglich ist die Weisheit; / wer sie liebt, erblickt sie schnell, und wer sie sucht, findet sie. (Spr 8,1; Sir 51,13)13Denen, die nach ihr verlangen, / kommt sie zuvor und gibt sich zu erkennen.14Wer sie am frühen Morgen sucht, braucht keine Mühe, / er findet sie vor seiner Türe sitzen. (Sir 4,12)15Über sie nachzusinnen, ist vollkommene Klugheit; / wer ihretwegen wacht, wird schnell von Sorge frei. (Spr 8,34)16Sie geht selbst umher, um die zu suchen, die ihrer würdig sind; / freundlich erscheint sie ihnen auf allen Wegen / und kommt ihnen entgegen bei jedem Gedanken.17Ihr wahrhafter Anfang ist Verlangen nach Bildung; / Bemühen um Bildung aber ist Liebe. (Spr 8,4)18Liebe aber ist Halten ihrer Gesetze, / Beachten der Gesetze sichert Unvergänglichkeit, / (5Mo 5,10; 5Mo 10,12; 5Mo 30,16)19Unvergänglichkeit aber bringt in Gottes Nähe.20So führt das Verlangen nach Weisheit zur Herrschaft hinauf.21Ihr Gewalthaber der Völker, wenn ihr Gefallen an Thronen und Zeptern habt, / dann ehrt die Weisheit, damit ihr ewig herrscht![2]
LOBPREIS DER WEISHEIT
Einleitung der Rede über die Weisheit
22Was aber Weisheit ist und wie sie wurde, will ich verkünden / und euch kein Geheimnis verbergen.
Ich will ihre Spur vom Anfang der Schöpfung an verfolgen, / ihre Kenntnis will ich offenbar machen / und nicht an der Wahrheit vorbeigehen.23Wer sich vor Neid verzehrt, soll mich nicht auf meinem Weg begleiten; / denn er hat mit der Weisheit nichts gemein. (Sir 51,23)24Eine große Anzahl von Weisen ist Heil für die Welt, / ein kluger König ist Wohlstand für das Volk. (Spr 11,14)25Erwerbt also Bildung durch meine Worte; / es wird euch von Nutzen sein.