1Ein weiser Richter wird sein Volk erziehen / und die Herrschaft eines Verständigen wird wohl geordnet sein. (Spr 20,8; Weis 6,24)2Wie der Richter des Volkes, so seine Beamten, / und wie das Oberhaupt einer Stadt, so alle ihre Bewohner. (Spr 29,12)3Ein ungebildeter König wird sein Volk zugrunde richten, / aber durch den Verstand von Mächtigen wird eine Stadt bewohnbar. (Spr 29,4)4In der Hand des Herrn liegt die Macht über die Erde, / er wird zur rechten Zeit den geeigneten Menschen auf ihr erwecken.5In der Hand des Herrn liegt der Erfolg eines Mannes, / auf den Schriftgelehrten legt er seinen Ruhm.6Zürne nicht dem Nächsten wegen irgendeines Unrechts! / Vollbringe nie Taten des Hochmuts!7Vor dem Herrn und den Menschen ist Stolz verhasst, / Unrecht gilt beiden als Verfehlung.8Königsherrschaft wechselt von Volk zu Volk / wegen Ungerechtigkeiten, Überheblichkeiten und Reichtümern;
denn es gibt nichts Gesetzloseres als den Geldgierigen, / dieser macht sogar seine eigene Seele käuflich.9Was überhebt sich Erde und Staub? / Noch während seines Lebens werfe ich seine Eingeweide heraus.10Eine lang andauernde Krankheit verspottet den Arzt: / Heute König und morgen wird er sterben.11Wenn der Mensch stirbt, wird ihm sein Los zuteil: / Maden, wilde Tiere und Würmer. (Hi 17,14)12Des Stolzes Anfang beim Menschen ist es, sich zu entfernen vom Herrn, / und sein Herz hat sich von seinem Schöpfer abgewandt.13Denn des Stolzes Anfang ist Sünde, / und wer sich an ihr festhält, wird Gräuel ausgießen.
Deswegen hat der Herr für sie unvorstellbare Schläge bereit / und er hat sie am Ende vernichtet: (Spr 18,12)14Der Herr hat Throne von Herrschern umgestürzt / und hat die Sanftmütigen an ihre Stelle gesetzt. (1Sam 2,7; Ps 37,11; Mt 5,5; Lk 1,52)15Wurzeln von Völkern hat der Herr ausgerissen / und hat statt ihrer Demütige eingepflanzt.16Lebensräume der Völker hat der Herr vernichtet, / er hat sie bis zu den Fundamenten der Erde zerstört.17Er hat manche von ihnen weggeführt und vernichtet, / ihr Andenken hat er von der Erde ausgelöscht.18Stolz ist nicht geschaffen worden für Menschen, / aber ebenso wenig wütender Zorn für die von Frauen Geborenen.
Wahre Ehre und Würde
19Welche Nachkommen sind geachtet? Die Nachkommen des Menschen. / Welche Nachkommen sind geachtet? Die den Herrn fürchten.
Welche Nachkommen sind verachtet? Die Nachkommen des Menschen. / Welche Nachkommen sind verachtet? Die die Gebote übertreten.20Inmitten von Brüdern ist ihr Anführer geehrt / und die den Herrn fürchten in dessen Augen.21Anfang der Annahme ist die Furcht des Herrn, / Anfang der Verstoßung aber sind Verhärtung und Stolz.22Reicher, Angesehener und Armer - / ihr Ruhm ist die Furcht des Herrn.[1] (Jak 2,1)23Es ist nicht recht, einen verständigen Armen zu verachten, / und es ist nicht angebracht, einen sündigen Mann zu ehren.24Ein Vornehmer, ein Richter und ein Machthaber werden geehrt, / doch keiner von ihnen ist größer als der, der den Herrn fürchtet.25Einem weisen Sklaven werden Freie zu Diensten sein / und ein kluger Mann wird nicht murren. (2Mo 17,3; 4Mo 11,1; 4Mo 14,27; 4Mo 17,6; Joh 6,41; 1Kor 10,10)26Gebärde dich nicht weise bei deiner Arbeit / und rühme dich nicht, auch wenn du in Bedrängnis bist! (Spr 12,9)27Besser einer, der arbeitet und an allem Überfluss hat, / als einer, der herumstolziert, sich rühmt und kein Brot zu essen hat.28Kind! Bring dich in Bescheidenheit zu Ehren! / Teil dir entsprechend deines Wertes Ehre zu!29Wer wird den rechtfertigen, der gegen sich selbst sündigt? / Wer wird den rühmen, der sein eigenes Leben nicht in Ehren hält?30Ein Armer wird gerühmt wegen seines Wissens, / ein Reicher wird gerühmt wegen seines Reichtums.31Der eine ist in Armut gerühmt worden - um wie viel mehr im Reichtum? / Der andere ist ruhmlos im Reichtum - um wie viel mehr in Armut?
Jesus Sirach 10
Lutherbibel 2017
1Ein weiser Regent erzieht sein Volk, und wo eine verständige Regierung ist, da geht es wohlgeordnet zu. (Spr 28,12; Weis 6,24)2Wie der Regent ist, so sind auch seine Amtleute, wie der Stadtfürst, so sind auch die Bürger. (Spr 29,12)3Ein König ohne Zucht richtet Land und Leute zugrunde; wenn aber die Mächtigen klug sind, so gedeiht die Stadt.4Alle Herrschaft auf Erden liegt in des Herrn Hand, und zur rechten Zeit schickt er den rechten Mann. (Spr 8,15; Jer 27,5; Dan 2,21)5Es liegt in des Herrn Hand, ob ein Mann Erfolg hat, und vor dem Gelehrten begründet er seinen Ruhm. (1Chr 29,12; Röm 13,4)
Warnung vor Überheblichkeit
6Rechne deinem Nächsten seine Missetat nicht an, und behandle ihn niemals von oben herab! (Mt 18,21)7Den Hoffärtigen sind Gott und die Welt feind; denn das Unrecht ist beiden verhasst. (Jes 13,11)8Durch Unrecht, Hochmut und Geld geht die Königsherrschaft von einem Volk aufs andre über. [Niemand ist gesetzloser als der Habgierige. Denn er verkauft sogar seine eigene Seele.] (Weis 5,23)9Was überhebt sich der Mensch, der nur Erde und Asche ist? Ich habe doch seinen Leib schon zu Lebzeiten verworfen. (1Mo 18,27)10Lang ist die Krankheit, und der Arzt spottet: »Heute König, morgen tot!«11Und wenn der Mensch tot ist, so fressen ihn Schlangen, wilde Tiere und Würmer. (Hi 17,14; Jes 14,11)12Daher kommt aller Hochmut: wenn ein Mensch vom Herrn abfällt und sein Herz von seinem Schöpfer weicht. (5Mo 8,14; Sir 3,28)13Denn Hochmut kommt aus der Sünde, und wer an ihr festhält, der richtet viel Gräuel an. Darum hat der Herr den Hochmütigen furchtbare Plagen geschickt und sie am Ende gestürzt.14Der Herr stürzt den Thron der Gewaltigen und setzt die Demütigen an ihre Stelle. (1Sam 2,7; Sir 11,5)15Der Herr hat Heiden mit der Wurzel ausgerissen und an ihrer Stelle Demütige eingepflanzt.16Der Herr hat Länder der Heiden verheert und bis zu den Grundfesten der Erde verwüstet.17Er hat sie ausgerottet und vernichtet und ihr Gedächtnis von der Erde getilgt. (Ps 9,6)18Dass die Menschen hoffärtig sind und die vom Weibe Geborenen zornig, das ist von Gott nicht geschaffen. (Pred 7,29)
Gottesfurcht und Ruhm
19Ein ehrenhaftes Geschlecht – welches ist es? Das Geschlecht des Menschen. Ein ehrenhaftes Geschlecht – welches ist es? Die den Herrn fürchten. Ein ehrloses Geschlecht – welches ist es? Das Geschlecht des Menschen. Ein ehrloses Geschlecht – welches ist es? Die seine Gebote übertreten.20Unter Brüdern steht der älteste in Ehren, der Herr aber sieht die an, die ihn fürchten. (1Sam 16,7)21[Der Herr nimmt die an, die ihn fürchten, und verstößt, die harten und hochmütigen Herzens sind.]22Zum Herrn Bekehrte, Fremde und Arme – ihr Ruhm ist die Furcht des Herrn. (Jer 9,22)23Es ist nicht recht, dass man einen verständigen Armen verachtet und einen sündigen Menschen ehrt. (Pred 9,16)24Fürsten, Richter und Regenten stehen in hohem Ansehen; aber so groß sind sie doch nicht wie der, der den Herrn fürchtet. (Sir 25,10)25Einem klugen Knecht werden auch Freie dienen, und ein Verständiger wird darüber nicht murren. (Spr 17,2)26Spiele nicht den Klugen bei deiner Arbeit, und spiele nicht den Starken, wenn du nicht weiterweißt.27Besser, einer arbeitet und hat an allem genug, als dass er sich ehren lässt und nichts zu essen hat. (Spr 12,9)28Mein Kind, in Demut ehre dich selbst, und achte dich so, wie es dir zukommt.29Wer wird dem sein Recht geben, der an sich selbst sündigt, und wer wird dem Ehre geben, der sich selbst verachtet?30Der Arme wird geehrt um seiner Klugheit willen und der Reiche um seiner Güter willen.31Wer schon in Armut geehrt wird, wird er’s im Reichtum nicht umso mehr? Und wer ehrlos ist im Reichtum, ist er’s in Armut nicht noch mehr?