1Du aber, stimm eine Totenklage an über die Fürsten von Israel2und sag:
Was war doch deine Mutter für eine Löwin / unter den Löwen!
Bei jungen Löwen hatte sie ihr Lager / und zog ihren Nachwuchs auf. (1Mo 49,9)3Eins von ihren Jungen zog sie groß / und es wurde ein starker Löwe.
Er lernte, Beute zu reißen, / er fraß Menschen.4Da hörten Völker von ihm. / In ihrer Grube wurde er gefangen.
Sie schleppten ihn an Haken / ins Land Ägypten. (2Kön 23,31; Jer 22,11)5Als sie sah, dass sie vergeblich harrte, / ihre Hoffnung zunichte war,
nahm sie ein anderes von ihren Jungen / und machte es zum starken Löwen.[1] (2Kön 24,8)6Er schritt einher unter den Löwen / und wurde ein starker Löwe.
Er lernte, Beute zu reißen, / er fraß Menschen.7Er zerbrach ihre Burgen / und verheerte ihre Städte;
die Erde, und was sie erfüllt, / entsetzte sich bei seinem lauten Gebrüll.[2] (2Kön 24,9)8Da setzte man Völker gegen ihn ein / aus den Provinzen ringsum.
Sie warfen ihr Netz über ihn; / in ihrer Grube wurde er gefangen. (Hes 12,13)9Sie legten ihn mit Haken in das Halseisen / und brachten ihn zum König von Babel.
Sie brachten ihn in Gewahrsam, / damit man seine Stimme nicht mehr hörte / auf Israels Bergen. (2Kön 24,15)10Deine Mutter war einem Weinstock vergleichbar, / der am Wasser gepflanzt ist.
Voll von Früchten und Ranken war er / wegen der reichlichen Wasser.[3] (Ps 1,3; Jes 5,1; Hes 15,1; Hes 15,2; Hes 17,6)11Es wuchsen ihm kräftige Zweige, / für Zepter von Herrschern geeignet;
sein Wuchs war hoch, / bis mitten unter die Wolken.
Und sichtbar war er wegen seiner Höhe / und wegen seines dichten Laubes.12Doch im Zorn wurde er ausgerissen, / wurde auf die Erde geworfen.
Der Ostwind ließ seine Früchte verdorren. / Sie wurden abgerissen und verdorrten.
Sein kräftiger Stamm - / Feuer verzehrte ihn. (Joh 15,6)13Nun ist er in die Wüste verpflanzt, / in trockenes und dürstendes Land.14Und Feuer ging aus von den Zweigen am Stamm, / es fraß seine Früchte.
Kein kräftiger Zweig war mehr an ihm, / kein Zepter für Herrscher. -
Eine Totenklage ist dies; zur Totenklage ist es geworden.
Hesekiel 19
Lutherbibel 2017
Klagelied über das Geschick des Königshauses
1Und du, stimm ein Klagelied an über die Fürsten Israels2und sprich: Welch eine Löwin war deine Mutter! Unter Löwen lagerte sie, unter jungen Löwen zog sie ihre Jungen auf. (1Mo 49,9)3Und eins ihrer Jungen zog sie groß, und es wurde ein junger Löwe daraus; der lernte, Tiere zu reißen, ja, Menschen fraß er.4Da boten sie Völker gegen ihn auf. Die fingen ihn in ihrer Grube und führten ihn an Ketten nach Ägyptenland. (2Kön 23,31; Jer 22,11)5Als nun die Mutter sah, dass ihre Hoffnung verloren war, nachdem sie lange gehofft hatte, nahm sie ein andres von ihren Jungen und machte einen jungen Löwen daraus. (2Kön 24,6; 2Kön 24,8)6Der lebte unter den Löwen, wurde ein junger Löwe und lernte, Tiere zu reißen, ja, Menschen fraß er.7Er zerstörte ihre Burgen und verwüstete ihre Städte, dass das Land und was darin war vor seinem lauten Brüllen sich entsetzte.8Da stellten sie Völker aus allen Ländern ringsumher gegen ihn auf und warfen ihr Netz über ihn und fingen ihn in ihrer Grube9und stießen ihn gefesselt in einen Käfig und führten ihn zum König von Babel; und man brachte ihn in Gewahrsam, damit seine Stimme nicht mehr gehört würde auf den Bergen Israels. (2Kön 24,15)10Deine Mutter war wie ein Weinstock im Weingarten, am Wasser gepflanzt; fruchtbar und voller Ranken war er von dem vielen Wasser; (Hes 17,6)11seine Ranken wurden so stark, dass sie zu Zeptern taugten; sein Wuchs wurde hoch bis an die Wolken und man sah, dass er so hoch war und so viele Ranken hatte.12Aber er wurde im Grimm ausgerissen und zu Boden geworfen. Der Ostwind ließ seine Frucht verdorren, und seine starken Ranken wurden zerbrochen, dass sie verdorrten und verbrannt wurden.13Nun ist er gepflanzt in eine Wüste, in ein dürres, durstiges Land,14und ein Feuer ging aus von einer Ranke; das verzehrte seine Triebe und seine Frucht. Es blieb an ihm keine starke Ranke mehr für ein Zepter. Das ist ein Klagelied; zum Klagelied ist es geworden.