1Dies hat GOTT, der Herr, mich sehen lassen: Siehe, ein Korb für die Ernte.2Er fragte: Was siehst du, Amos? Ich antwortete: Einen Korb für die Ernte.
Da sagte der HERR zu mir: / Gekommen ist das Ende zu meinem Volk Israel. / Ich gehe nicht noch einmal an ihm vorüber. (Offb 14,15)3Dann heulen die Sängerinnen des Palastes. / An jenem Tag - Spruch GOTTES, des Herrn - gibt es viele Leichen, überall wirft man sie hin. Still!
Strafankündigung
4Hört dieses Wort, die ihr die Armen verfolgt / und die Gebeugten im Land unterdrückt! (Am 2,6)5Ihr sagt: Wann ist das Neumondfest vorbei, dass wir Getreide verkaufen, / und der Sabbat, dass wir den Kornspeicher öffnen können?
Wir wollen das Hohlmaß kleiner und das Silbergewicht größer machen, / wir fälschen die Waage zum Betrug, (5Mo 25,13; Mi 6,10)6um für Geld die Geringen zu kaufen / und den Armen wegen eines Paars Sandalen. / Sogar den Abfall des Getreides machen wir zu Geld.7Beim Stolz Jakobs hat der HERR geschworen: / Keine ihrer Taten werde ich jemals vergessen.8Sollte deshalb nicht die Erde beben, / sollte nicht alles trauern, was auf ihr wohnt?
Sollte sie sich nicht heben wie der Nil, / aufgewühlt sein und sich wieder senken wie der Strom von Ägypten? (Am 9,5)9An jenem Tag / - Spruch GOTTES, des Herrn -
lasse ich am Mittag die Sonne untergehen / und breite am helllichten Tag über die Erde Finsternis aus.10Ich verwandle eure Feste in Trauer / und all eure Lieder in Totenklage.
Ich lege um alle Hüften das Trauergewand / und schere jeden Kopf kahl.
Ich bringe Trauer über das Land wie die Trauer um den Einzigen / und das Ende davon wird sein wie der bittere Tag. (Jes 3,24; Jer 6,26; Hos 2,13)11Siehe, es kommen Tage / - Spruch GOTTES, des Herrn -,
da schicke ich Hunger ins Land, / nicht Hunger nach Brot,
nicht Durst nach Wasser, / sondern danach, die Worte des HERRN zu hören.12Dann wanken sie von Meer zu Meer, / von Norden nach Osten ziehen sie,
um das Wort des HERRN zu suchen; / doch sie werden es nicht finden.13An jenem Tag werden die schönen jungen Mädchen / und die jungen Männer in Ohnmacht fallen vor Durst, (Sach 9,17)14alle, die bei der Schuld von Samaria schwören / und sagen: So wahr dein Gott lebt, Dan!
und: So wahr der Weg nach Beerscheba lebt!, / sie werden zu Boden stürzen und sich nicht mehr erheben.[1]
Amos 8
Lutherbibel 2017
Die vierte Vision: ein Erntekorb
1So ließ Gott der HERR mich schauen: Und siehe, da stand ein Korb zur Ernte.2Und er sprach: Was siehst du, Amos? Ich aber antwortete: Einen Korb zur Ernte. Da sprach der HERR zu mir: Das Ende ist gekommen über mein Volk Israel. Ich will nicht mehr an ihm vorübergehen! (Am 7,8)3Und die Lieder im Tempel sollen in Heulen verkehrt werden zur selben Zeit, spricht Gott der HERR. Es werden an allen Orten viele Leichname liegen, die man hingeworfen hat. Still! (Am 6,10)
Gegen den Wucher der Reichen
4Höret dies, die ihr die Armen unterdrückt und die Elenden im Lande zugrunde richtet (Am 2,7)5und sprecht: Wann will denn der Neumond ein Ende haben, dass wir Getreide verkaufen, und der Sabbat, dass wir Korn feilhalten können und das Maß verringern und den Preis steigern und die Waage fälschen, (Neh 13,15)6damit wir die Armen um Geld und die Geringen um ein Paar Schuhe in unsere Gewalt bringen und Spreu für Korn verkaufen? (Am 2,6)7Der HERR hat bei sich, dem Stolz Jakobs, geschworen: Niemals werde ich diese ihre Taten vergessen! (Am 6,8)8Sollte nicht um solcher Taten willen das Land erbeben müssen und alle Bewohner trauern? Ja, es soll sich heben wie die Wasser des Nils und sich senken wie der Strom Ägyptens. (Am 9,5)9Zur selben Zeit, spricht Gott der HERR, will ich die Sonne am Mittag untergehen und das Land am hellen Tage finster werden lassen. (Jer 15,9)10Ich will eure Feiertage in Trauer und alle eure Lieder in Wehklagen verwandeln. Ich will über alle Lenden den Sack bringen und alle Köpfe kahl machen und will ein Trauern schaffen, wie man trauert über den einzigen Sohn, und es soll ein bitteres Ende nehmen. (Jer 6,26; Tob 2,6)
Hunger nach Gottes Wort
11Siehe, es kommt die Zeit, spricht Gott der HERR, dass ich einen Hunger ins Land schicken werde, nicht einen Hunger nach Brot oder Durst nach Wasser, sondern nach dem Wort des HERRN, es zu hören; (1Sam 3,1)12dass sie hin und her von einem Meer zum andern, von Norden nach Osten laufen und des HERRN Wort suchen und doch nicht finden werden. (Mi 3,7)13Zu der Zeit werden die schönen Jungfrauen und die Jünglinge verschmachten vor Durst,14die jetzt schwören bei dem Abgott Samarias und sprechen: »So wahr dein Gott lebt, Dan!«, und: »So wahr der Weg nach Beerscheba lebt!« Sie sollen so fallen, dass sie nicht wieder aufstehen können. (Ri 18,30; Am 5,5)