1Ich sage die Wahrheit in Christus, ich lüge nicht, wobei mein Gewissen mir Zeugnis gibt im Heiligen Geist, (2Kor 11,31; Gal 1,20; 1Tim 2,7)2dass ich große Traurigkeit habe und unaufhörlichen Schmerz in meinem Herzen;3denn ich selbst, ich habe gewünscht, verflucht[1] zu sein von Christus weg für meine Brüder, meine Verwandten nach dem Fleisch; (2Mo 32,32; Röm 10,1)4die Israeliten sind, deren die Sohnschaft ist und die Herrlichkeit und die Bündnisse und die Gesetzgebung und der Gottesdienst und die Verheißungen; (1Mo 17,7; 2Mo 4,22; 2Mo 24,7; 2Mo 40,34; 5Mo 14,1; 5Mo 28,69; Jer 31,31; Apg 3,25; Röm 3,2; Röm 15,8; Hebr 9,1)5deren die Väter sind und aus denen dem Fleisch nach der Christus ist, der über allem ist, Gott, gepriesen in Ewigkeit[2]. Amen. (5Mo 10,15; Joh 1,1; Joh 4,22; Röm 1,3; Röm 11,28; 2Kor 11,31)6Nicht aber als ob das Wort Gottes hinfällig geworden wäre; denn nicht alle, die aus Israel sind, die sind Israeliten, (4Mo 23,19; Röm 2,28; Röm 3,3)7auch nicht, weil sie Abrahams Nachkommen[3] sind, sind alle Kinder, sondern »in Isaak wird dir eine Nachkommenschaft genannt werden«. (1Mo 21,12; Joh 8,39; Hebr 11,18)8Das heißt: Nicht die Kinder des Fleisches, die sind Kinder Gottes, sondern die Kinder der Verheißung werden als Nachkommenschaft[4] gerechnet. (Gal 3,29; Gal 4,23)9Denn dieses Wort ist ⟨ein Wort⟩ der Verheißung: »Um diese Zeit will ich kommen, und Sara wird einen Sohn haben.« (1Mo 18,10)10Nicht allein aber ⟨bei ihr war es so⟩, sondern auch bei Rebekka, als sie von einem, von unserem Vater Isaak, schwanger war. (1Mo 25,21)11Denn als ⟨die Kinder⟩ noch nicht geboren waren und weder Gutes noch Böses getan hatten – damit der nach ⟨freier⟩ Auswahl[5] gefasste Vorsatz Gottes ⟨bestehen⟩ bleibt,12nicht aufgrund von Werken, sondern aufgrund des Berufenden –, wurde zu ihr gesagt: »Der Ältere wird dem Jüngeren dienen[6]«; (1Mo 25,23)13wie geschrieben steht: »Jakob habe ich geliebt, aber Esau habe ich gehasst.« (Mal 1,2)14Was sollen wir nun sagen? Ist etwa Ungerechtigkeit bei Gott? Auf keinen Fall! (5Mo 32,4; Hi 8,3; Röm 3,5)15Denn er sagt zu Mose: »Ich werde mich erbarmen, wessen ich mich erbarme, und werde Mitleid haben, mit wem ich Mitleid habe.« (2Mo 33,19)16So ⟨liegt es⟩ nun nicht an dem Wollenden, auch nicht an dem Laufenden, sondern an dem sich erbarmenden Gott. (Eph 2,8)17Denn die Schrift sagt zum Pharao: »Eben hierzu habe ich dich erweckt, damit ich meine Macht an dir erweise und damit mein Name verkündigt wird auf der ganzen Erde.« (2Mo 9,16)18Also nun: Wen er will, dessen erbarmt er sich, und wen er will, verhärtet er. (2Mo 4,21; 2Mo 7,3; 2Mo 9,12; 2Mo 14,4)
Die Glaubensgerechtigkeit für Juden und Nationen
19Du wirst nun zu mir sagen: Warum tadelt er noch? Denn wer hat seinem Willen widerstanden?20Ja freilich, Mensch, wer bist du, der du das Wort nimmst gegen Gott? Wird etwa das Geformte zu dem Former sagen: Warum hast du mich so gemacht? (Jes 29,16; Jes 45,9; Dan 4,32; Mt 20,15)21Oder hat der Töpfer nicht Macht[7] über den Ton, aus derselben Masse das eine Gefäß zur Ehre und das andere zur Unehre zu machen? (Jer 18,3; 2Tim 2,20)22Wenn aber Gott, willens, seinen Zorn zu erweisen und seine Macht zu erkennen zu geben, mit vieler Langmut die Gefäße des Zorns ertragen hat, die zum Verderben zubereitet sind, (Spr 16,4; Röm 2,4)23und ⟨wenn er handelte,⟩ damit er den Reichtum seiner Herrlichkeit an den Gefäßen des Erbarmens zu erkennen gab, die er zur Herrlichkeit vorher bereitet hat, (Röm 8,29; Eph 1,18; Kol 1,27)24⟨nämlich an⟩ uns, die er auch berufen hat, nicht allein aus den Juden, sondern auch aus den Nationen. (Joh 10,16; 1Kor 1,24)25Wie er auch in Hosea sagt: »Ich werde Nicht-mein-Volk mein Volk nennen und die Nicht-Geliebte Geliebte.« (Hos 2,25; 1Petr 2,10)26»Und es wird geschehen, an dem Ort, da zu ihnen gesagt wurde: Ihr seid nicht mein Volk, dort werden sie Söhne des lebendigen Gottes genannt werden.« (Hos 2,1)27Jesaja aber ruft über Israel: »Wäre die Zahl der Söhne Israel wie der Sand des Meeres, ⟨nur⟩ der Rest wird gerettet werden. (Röm 11,5)28Denn indem er das Wort vollendet und abkürzt, wird der Herr es auf der Erde ausführen.« (Jes 10,22; Mk 13,20)29Und wie Jesaja vorher gesagt hat: »Wenn nicht der Herr Zebaoth[8] uns Nachkommenschaft[9] übrig gelassen hätte, so wären wir wie Sodom geworden und Gomorra gleich geworden.« (Jes 1,9)30Was wollen wir nun sagen? Dass die Nationen, die nicht nach Gerechtigkeit strebten, Gerechtigkeit erlangt haben, eine Gerechtigkeit aber, die aus Glauben ist; (Röm 1,17; Röm 10,20)31Israel aber, das einem Gesetz der Gerechtigkeit nachstrebte, ist nicht zum Gesetz gelangt. (Röm 11,7)32Warum? Weil es nicht aus Glauben, sondern als aus Werken ⟨geschah⟩. Sie haben sich gestoßen an dem Stein des Anstoßes[10], (Lk 2,34; Röm 10,3)33wie geschrieben steht: »Siehe, ich lege in Zion einen Stein des Anstoßes[11] und einen Fels des Strauchelns, und wer an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden.« (Jes 28,16; Röm 10,11; 1Kor 1,23; 1Petr 2,6; 1Petr 2,8)
Römer 9
Schlachter 2000
Die Verheißungen Gottes und das Volk Israel
1Ich sage die Wahrheit in Christus, ich lüge nicht, wie mir mein Gewissen bezeugt im Heiligen Geist, (Apg 24,16; 2Kor 11,31)2dass ich große Traurigkeit und unablässigen Schmerz in meinem Herzen habe. (Jer 45,3; 2Kor 12,14)3Ich wünschte nämlich, selber von Christus verbannt zu sein für meine Brüder, meine Verwandten nach dem Fleisch, (2Mo 32,32; Röm 10,1)4die Israeliten sind, denen die Sohnschaft und die Herrlichkeit und die Bündnisse gehören und die Gesetzgebung und der Gottesdienst und die Verheißungen; (1Mo 17,7; 1Mo 32,28; 2Mo 4,22; 2Mo 24,7; 5Mo 7,6; 5Mo 33,29; Ps 147,19; Jes 45,25; Jer 31,31; Röm 15,8; Hebr 9,1)5ihnen gehören auch die Väter an, und von ihnen stammt dem Fleisch nach der Christus, der über alle ist, hochgelobter Gott in Ewigkeit. Amen! (5Mo 10,15; Joh 1,1; Röm 1,3; Hebr 7,14; 1Joh 5,20)6Nicht aber, dass das Wort Gottes nun hinfällig wäre! Denn nicht alle, die von Israel abstammen, sind Israel; (4Mo 23,19; Jes 55,11; Röm 2,28)7auch sind nicht alle, weil sie Abrahams Same sind, Kinder, sondern »in Isaak soll dir ein Same berufen werden«.[1] (1Mo 21,12; Joh 8,39; Hebr 11,18)8Das heißt: Nicht die Kinder des Fleisches sind Kinder Gottes, sondern die Kinder der Verheißung werden als Same gerechnet. (Gal 3,29; Gal 4,23; Gal 4,28)9Denn das ist ein Wort der Verheißung: »Um diese Zeit will ich kommen, und Sarah soll einen Sohn haben«.[2] (1Mo 18,10; Hebr 11,11; Hebr 11,17)10Und nicht allein dies, sondern auch, als Rebekka von ein und demselben, von unserem Vater Isaak, schwanger war, (1Mo 25,21)11als [die Kinder] noch nicht geboren waren und weder Gutes noch Böses getan hatten — damit der gemäß der Auserwählung gefasste Vorsatz Gottes bestehen bleibe, nicht aufgrund von Werken, sondern aufgrund des Berufenden —, (Röm 11,5; 2Tim 1,9)12wurde zu ihr gesagt: »Der Ältere wird dem Jüngeren dienen«;[3] (1Mo 25,23; 1Mo 48,19)13wie auch geschrieben steht: »Jakob habe ich geliebt, Esau aber habe ich gehasst«.[4] (1Mo 29,31; 1Mo 29,33; Mal 1,2)
Die Souveränität Gottes
14Was wollen wir nun sagen? Ist etwa Ungerechtigkeit bei Gott? Das sei ferne! (5Mo 32,4; Hi 8,3)15Denn zu Mose spricht er: »Wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig, und über wen ich mich erbarme, über den erbarme ich mich«.[5] (2Mo 33,19; Jes 49,13)16So liegt es nun nicht an jemandes Wollen oder Laufen, sondern an Gottes Erbarmen. (Eph 2,8; Phil 2,13)17Denn die Schrift sagt zum Pharao: »Eben dazu habe ich dich aufstehen lassen, dass ich an dir meine Macht erweise, und dass mein Name verkündigt werde auf der ganzen Erde«.[6] (2Mo 9,16; Neh 9,9)18So erbarmt er sich nun, über wen er will, und verstockt, wen er will. (2Mo 14,17; Hi 33,13; Jes 6,9)19Nun wirst du mich fragen: Warum tadelt er dann noch? Denn wer kann seinem Willen widerstehen? (2Chr 20,6; Dan 4,31)20Ja, o Mensch, wer bist denn du, dass du mit Gott rechten willst? Spricht auch das Gebilde zu dem, der es geformt hat: Warum hast du mich so gemacht? (Jes 29,16; Jes 45,9; Jes 64,7)21Oder hat nicht der Töpfer Macht über den Ton, aus derselben Masse das eine Gefäß zur Ehre, das andere zur Unehre zu machen? (Jer 18,3; 2Tim 2,20)22Wenn nun aber Gott, da er seinen Zorn erweisen und seine Macht offenbar machen wollte, mit großer Langmut die Gefäße des Zorns getragen hat, die zum Verderben zugerichtet sind, (Spr 16,4; Röm 2,4)23damit er auch den Reichtum seiner Herrlichkeit an den Gefäßen der Barmherzigkeit erzeige, die er zuvor zur Herrlichkeit bereitet hat? (Eph 1,18; Kol 1,27)24Als solche hat er auch uns berufen, nicht allein aus den Juden, sondern auch aus den Heiden; (Röm 3,29; 2Thess 2,14)25wie er auch durch Hosea spricht: »Ich will das mein Volk nennen, was nicht mein Volk war, und die ›Geliebte‹, die nicht Geliebte war. (Hos 2,25; 1Petr 2,10)26Und es soll geschehen, an dem Ort, wo zu ihnen gesagt wurde: Ihr seid nicht mein Volk!, da sollen sie ›Söhne des lebendigen Gottes‹ genannt werden.«[7] (Jes 43,6; Hos 1,9; Hos 2,1; Hos 2,25; 1Joh 3,1)27Jesaja aber ruft über Israel aus: »Wenn die Zahl der Kinder Israels wäre wie der Sand am Meer, so wird doch nur der Überrest gerettet werden; (Jes 6,13; Jes 10,21; Zef 3,12; Röm 11,5)28denn eine abschließende und beschleunigte Abrechnung in Gerechtigkeit wird der Herr durchführen, ja, eine summarische Abrechnung über das Land!«[8] (Ps 9,9; Jes 10,22; Dan 9,26; Mt 24,21; Apg 17,31; Offb 19,11)29Und, wie Jesaja vorhergesagt hat: »Hätte der Herr der Heerscharen uns nicht einen Samen übrig bleiben lassen, so wären wir wie Sodom geworden und Gomorra gleichgemacht!«[9] (Jes 1,9; Jes 9,1; Jer 50,40)
Israel und die Heidenvölker – die Gerechtigkeit aus dem Gesetz und die Gerechtigkeit aus dem Glauben
30Was wollen wir nun sagen? Dass Heiden, die nicht nach Gerechtigkeit strebten, Gerechtigkeit erlangt haben, und zwar die Gerechtigkeit aus Glauben, (Röm 1,17; Röm 3,22; Röm 10,20; Phil 3,9)31dass aber Israel, das nach dem Gesetz der Gerechtigkeit strebte, das Gesetz der Gerechtigkeit nicht erreicht hat. (Jes 51,1; Röm 10,2; Röm 11,7)32Warum? Weil es nicht aus Glauben geschah, sondern aus Werken des Gesetzes. Denn sie haben sich gestoßen an dem Stein des Anstoßes, (Lk 2,34; Röm 10,3; 1Kor 1,23)33wie geschrieben steht: »Siehe, ich lege in Zion einen Stein des Anstoßes und einen Fels des Ärgernisses; und jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden!«[10] (Jes 8,14; Jes 28,16; Röm 10,11; 1Petr 2,6)
Römer 9
Zürcher Bibel
Der Schmerz des Paulus
1Ich sage in Christus die Wahrheit, ich lüge nicht, mein Gewissen bezeugt es mir im heiligen Geist: (Röm 2,15)2Voll Trauer bin ich, unablässiger Schmerz macht mir das Herz schwer.3Ja, ich wünschte, selber verflucht und von Christus getrennt zu sein, anstelle meiner Brüder, die zum gleichen Volk gehören, (1Kor 16,22)4die Israeliten sind, die das Recht der Kindschaft und die Herrlichkeit und die Bundesschlüsse und die Gabe des Gesetzes und die Gottesdienstordnung und die Verheissungen haben, (2Mo 4,22; Hos 11,1)5die die Väter haben und aus deren Mitte seiner irdischen Herkunft nach der Christus stammt; Gott, der über allem waltet, er sei gepriesen in Ewigkeit, Amen!
Der Blick auf Isaak und Jakob
6Es ist aber nicht so, dass das Wort Gottes hinfällig geworden wäre! Denn nicht alle, die aus Israel stammen, sind auch Israel.7Bloss weil sie Nachkommen Abrahams sind, sind sie noch längst nicht alle seine Kinder, sondern: In Isaak werden sie deine Nachkommen genannt werden. (1Mo 21,12)8Das bedeutet: Nicht die leiblichen Kinder sind Gottes Kinder, sondern die Kinder der Verheissung werden als Nachkommen anerkannt. (Gal 4,23)9Denn das Wort Zur besagten Zeit werde ich kommen, und Sara wird einen Sohn haben ist ein Wort der Verheissung. (1Mo 18,10)10Aber nicht nur hier war es so, sondern auch bei Rebekka, die nur von einem Mann, unserem Vater Isaak, Kinder empfing.11Die waren nämlich noch nicht geboren und hatten noch nichts Gutes oder Böses getan, da wurde ihr - damit gültig bliebe, was Gott in freier Wahl,12nicht aufgrund ihrer Taten, sondern aufgrund der Berufung bestimmt hatte - gesagt: Der Ältere wird dem Jüngeren dienen, (1Mo 25,23)13wie geschrieben steht: Jakob habe ich geliebt, Esau aber gehasst. (Mal 1,2)
Das erwählende Handeln Gottes
14Was folgt nun daraus? Geht es bei Gott etwa ungerecht zu? Gewiss nicht!15Denn zu Mose sagt er: Ich werde Erbarmen zeigen, wem ich Erbarmen zeigen will, und Mitleid haben, mit wem ich Mitleid haben will. (2Mo 33,19)16Es liegt also nicht an jemandes Wollen oder Mühen, sondern an Gott, der sein Erbarmen zeigt.17Denn die Schrift lässt Gott zum Pharao sagen: Eben dazu habe ich dich auftreten lassen, dass ich an dir meine Macht zeige und mein Name verkündigt werde in der ganzen Welt. (2Mo 9,16)18Also zeigt er sein Erbarmen, wem er will, und verhärtet, wen er will. (2Mo 4,21)19Du wirst mir nun sagen: Was beschwert er sich dann noch? Wer kann sich denn seinem Ratschluss widersetzen?20O Mensch, wer bist du eigentlich, dass du mit Gott zu rechten wagst? Wird etwa das Werk zum Meister sagen: Warum hast du mich so gemacht? (Jes 29,16)21Hat denn der Töpfer nicht Macht über den Ton? Kann er nicht aus dem selben Stoff das eine Gefäss zu einem Gefäss der Ehre, das andere aber zu einem Gefäss der Schande machen? (Jer 18,6)22Wie aber, wenn Gott seinen Zorn zeigen und seine Macht kundtun wollte und deshalb die Gefässe des Zorns, die zum Verderben bereitgestellt sind, mit viel Geduld ertragen hätte,23um den Reichtum seiner Herrlichkeit sichtbar zu machen an den Gefässen seines Erbarmens, die er zuvor für die Herrlichkeit bestimmt hat, ...[1]24Die er nun berufen hat - und das sind wir -, die stammen nicht nur aus den Juden, sondern auch aus den Völkern,25wie er auch bei Hosea sagt: Die nicht mein Volk sind, werde ich mein Volk nennen, und die Ungeliebte meine Geliebte. (Hos 2,25)26Und es wird geschehen an dem Ort, wo ihnen gesagt wurde: Ihr seid nicht mein Volk, dort werden sie Söhne des lebendigen Gottes genannt werden. (Hos 2,1)27Jesaja aber verkündet laut über Israel: Ist auch die Zahl der Söhne Israels wie der Sand am Meer - der Rest wird gerettet werden. (Jes 10,22; Jes 28,22; Hos 2,1)28Denn der Herr wird Abrechnung halten auf Erden, abschliessend und endgültig.[2] Denn der Herr wird sein Wort durchsetzen auf Erden, abschliessend und endgültig.29Und wie Jesaja vorausgesagt hat: Wenn nicht der Herr Zebaoth uns Nachkommenschaft gelassen hätte, - wie Sodom wären wir geworden, und Gomorra wären wir gleichgemacht. (Jes 1,9)
Die Suche nach Gerechtigkeit
30Was folgt nun daraus? Die Völker, die der Gerechtigkeit nicht nachgejagt sind, sie haben Gerechtigkeit erlangt - eine Gerechtigkeit, die aus dem Glauben kommt.31Israel aber, das dem Gesetz nachjagte, das Gerechtigkeit verheisst, hat das Gesetz nicht erreicht.32Weshalb? Weil es nicht aus Glauben geschah, sondern im Vertrauen auf das eigene Tun. Sie stiessen sich am 'Stein des Anstosses', (Jes 8,14)33wie geschrieben steht: Siehe, ich setze in Zion einen Stein des Anstosses und einen Felsen des Ärgernisses; wer auf ihn vertraut, wird nicht blossgestellt werden. (Jes 28,16; Mt 10,11; Mt 21,42)
Römer 9
Lutherbibel 2017
Die bleibende Erwählung Israels
1Ich sage die Wahrheit in Christus und lüge nicht, wie mir mein Gewissen bezeugt im Heiligen Geist,2dass ich große Traurigkeit und Schmerzen ohne Unterlass in meinem Herzen habe.3Denn ich wünschte, selbst verflucht und von Christus getrennt zu sein für meine Brüder, die meine Stammverwandten sind nach dem Fleisch. (2Mo 32,32)4Sie sind Israeliten, denen die Kindschaft gehört und die Herrlichkeit und die Bundesschlüsse und das Gesetz und der Gottesdienst und die Verheißungen, (1Mo 17,7; 2Mo 4,22; 5Mo 7,6)5denen auch die Väter gehören und aus denen Christus herkommt nach dem Fleisch. Gott, der da ist über allem,[1] sei gelobt in Ewigkeit. Amen. (Mt 1,1; Lk 3,23; Röm 1,3)
Kinder der Verheißung
6Aber ich sage damit nicht, dass Gottes Wort hinfällig geworden sei. Denn nicht alle sind Israeliten, die von Israel stammen; (4Mo 23,19; Röm 2,28)7auch nicht alle, die Abrahams Nachkommen sind, sind darum seine Kinder. Sondern »nach Isaak soll dein Geschlecht genannt werden« (1Mo 21,12)8Das heißt: Nicht das sind Gottes Kinder, die nach dem Fleisch Kinder sind; sondern nur die Kinder der Verheißung werden zur Nachkommenschaft gerechnet. (Gal 4,28)9Denn dies ist ein Wort der Verheißung, da er spricht: »Um diese Zeit will ich kommen, und Sara soll einen Sohn haben.« (1Mo 18,10)10Aber nicht allein hier ist es so, sondern auch bei Rebekka, die von dem einen, unserm Vater Isaak, schwanger wurde.11Ehe die Kinder geboren waren und weder Gutes noch Böses getan hatten, da wurde, auf dass Gottes Vorsatz der Erwählung bestehen bliebe –12nicht aus Werken, sondern durch den, der beruft –, zu ihr gesagt: »Der Ältere wird dem Jüngeren dienen«, (1Mo 25,23)13wie geschrieben steht: »Jakob habe ich geliebt, aber Esau habe ich gehasst.«
Gottes Gnadenwahl
14Was wollen wir hierzu sagen? Ist denn Gott ungerecht? Das sei ferne!15Denn er spricht zu Mose: »Wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig; und wessen ich mich erbarme, dessen erbarme ich mich.« (2Mo 33,19)16So liegt es nun nicht an jemandes Wollen oder Laufen, sondern an Gottes Erbarmen. (Eph 2,8)17Denn die Schrift sagt zum Pharao: »Eben dazu habe ich dich erweckt, dass ich an dir meine Macht erweise und dass mein Name verkündigt werde auf der ganzen Erde.« (2Mo 9,16)18So erbarmt er sich nun, wessen er will, und verstockt, wen er will. (2Mo 4,21; 1Petr 2,8)19Nun sagst du zu mir: Was beschuldigt er uns dann noch? Wer kann seinem Willen widerstehen?20Ja, lieber Mensch, wer bist du denn, dass du mit Gott rechten willst? Spricht etwa ein Werk zu seinem Meister: Warum hast du mich so gemacht? (Jes 45,9)21Hat nicht der Töpfer Macht über den Ton, aus demselben Klumpen ein Gefäß zu ehrenvollem und ein anderes zu nicht ehrenvollem Gebrauch zu machen? (Jer 18,4)22Da Gott seinen Zorn erzeigen und seine Macht kundtun wollte, hat er mit großer Geduld ertragen die Gefäße des Zorns, die zum Verderben bestimmt waren, (Spr 16,4; Röm 2,4)23auf dass er den Reichtum seiner Herrlichkeit kundtue an den Gefäßen der Barmherzigkeit, die er zuvor bereitet hatte zur Herrlichkeit. (Röm 8,29; Eph 3,16)24So hat er auch uns berufen, nicht allein aus den Juden, sondern auch aus den Heiden.25Wie er denn auch durch Hosea spricht: »Ich will das mein Volk nennen, das nicht mein Volk war, und meine Geliebte, die nicht meine Geliebte war.« (Röm 2,1)26»Und es soll geschehen: An dem Ort, da zu ihnen gesagt wurde: Ihr seid nicht mein Volk, sollen sie Kinder des lebendigen Gottes genannt werden.«27Jesaja aber ruft aus über Israel: »Wenn auch die Zahl der Israeliten wäre wie der Sand am Meer, so wird doch nur der Rest gerettet werden; (Röm 11,5)28denn der Herr, der das Wort vollendet, wird bald handeln auf Erden.«[2]29Und wie Jesaja vorausgesagt hat: »Wenn uns nicht der Herr Zebaoth Nachkommen übrig gelassen hätte, so wären wir wie Sodom geworden und gleich wie Gomorra.«
Die Suche nach Gerechtigkeit
30Was wollen wir hierzu sagen? Die Heiden, die nicht der Gerechtigkeit nachjagten, haben Gerechtigkeit erlangt, nämlich die Gerechtigkeit, die aus dem Glauben kommt. (Röm 10,20)31Israel aber, das dem Gesetz der Gerechtigkeit nachjagte, hat das Gesetz nicht erreicht. (Röm 10,2)32Warum das? Weil es die Gerechtigkeit nicht aus Glauben suchte, sondern als komme sie aus Werken. Sie haben sich gestoßen an dem Stein des Anstoßes, (1Petr 2,8)33wie geschrieben steht: »Siehe, ich lege in Zion einen Stein des Anstoßes und einen Fels des Ärgernisses; und wer an ihn glaubt, der soll nicht zuschanden werden.«