Nebukadnezar als Vollstrecker des Gottesgerichts – Begrenzung der babylonischen Herrschaft auf 70 Jahre
1Das Wort, das zu Jeremia geschah über das ganze Volk Juda im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, das ist das erste Jahr Nebukadnezars, des Königs von Babel, (2Kön 24,1; Jer 35,1; Jer 36,1; Jer 46,2; Dan 1,1)2das der Prophet Jeremia zum ganzen Volk Juda und zu allen Bewohnern von Jerusalem redete:3Vom dreizehnten Jahr Josias, des Sohnes Amons, des Königs von Juda, bis auf diesen Tag, jetzt schon 23 Jahre, ist das Wort des HERRN zu mir geschehen. Und ich habe zu euch geredet, früh mich aufmachend und redend[1], aber ihr habt nicht gehört. (2Chr 24,19; Jer 1,2; Jer 19,15; Jer 22,21; Jer 29,19; Sach 1,4)4Und der HERR hat all seine Knechte, die Propheten, zu euch gesandt, früh sich aufmachend und sendend. Aber ihr habt nicht gehört und habt eure Ohren nicht geneigt, um zu hören, (2Chr 24,19; Jer 11,7; Jer 19,15; Jer 22,21; Jer 26,5; Jer 29,19; Sach 1,4)5wenn er sprach[2]: Kehrt doch um, jeder von seinem bösen Weg und von der Bosheit eurer Taten, dann sollt ihr in dem Land, das der HERR euch und euren Vätern gegeben hat, wohnen von Ewigkeit zu Ewigkeit! (2Kön 17,13)6Und lauft nicht anderen Göttern nach, um ihnen zu dienen und euch vor ihnen niederzuwerfen! Und reizt mich nicht durch das Tun eurer Hände, dass ich euch nicht Böses antue! (5Mo 6,14; 2Kön 17,35; Jer 32,30)7Aber ihr habt nicht auf mich gehört, spricht der HERR[3], um mich durch das Tun eurer Hände zu reizen, euch zum Unheil. (2Chr 24,19; Jer 19,15; Jer 22,21; Jer 29,19; Jer 44,7; Sach 1,4)8Darum, so spricht der HERR der Heerscharen: Weil ihr auf meine Worte nicht gehört habt, (2Chr 24,19; Jer 19,15; Jer 22,21; Jer 29,19; Sach 1,4)9siehe, so sende ich hin und hole alle Geschlechter des Nordens, spricht der HERR[4], und zu meinem Knecht Nebukadnezar, dem König von Babel, und lasse sie über dieses Land kommen und über seine Bewohner und über all diese Nationen ringsum. Und ich vollstrecke an ihnen den Bann und mache sie zum Entsetzen, zum Gezisch[5] und zu ewigen Trümmerstätten[6]. (2Kön 24,2; Jes 44,28; Jer 1,14; Jer 2,15; Jer 12,14; Jer 18,16; Jer 25,17; Jer 27,6; Jer 35,11; Jer 46,20; Jer 49,19; Hes 16,40; Hab 1,12)10Und ich lasse unter ihnen verloren gehen die Stimme der Wonne und die Stimme der Freude, die Stimme des Bräutigams und die Stimme der Braut, das Geräusch der Mühlen und das Licht der Lampe. (Jer 7,34)11Und dieses ganze Land wird zur Trümmerstätte, zur Wüste werden; und diese Nationen werden dem König von Babel dienen siebzig Jahre lang. (2Chr 36,20; Jes 23,15; Jer 4,26; Jer 25,38; Jer 27,7; Jer 29,10; Hes 6,14; Hes 12,19; Hes 29,11)12Und es wird geschehen, wenn siebzig Jahre voll sind, suche ich am König von Babel und an diesem Volk ihre Schuld heim, spricht der HERR[7], und am Land der Chaldäer; und ich mache es zu ewigen Einöden. (Jer 50,13; Jer 51,26; Dan 5,26; Hab 1,17)13Und ich lasse über dieses Land alle meine Worte kommen, die ich über es geredet habe: alles, was in diesem Buch geschrieben steht, was Jeremia über alle Nationen geweissagt hat. (Jes 55,11)14Denn viele Nationen und große Könige machen auch sie[8] dienstbar. So vergelte ich ihnen nach ihrem Tun und nach dem Werk ihrer Hände. (Jes 13,4; Jer 27,7; Jer 32,19; Jer 50,29; Jer 51,27)
Der Zornweinbecher
15Ja, so hat der HERR, der Gott Israels, zu mir gesprochen: Nimm diesen Becher Zornwein aus meiner Hand und gib ihn all den Nationen zu trinken, zu denen ich dich sende, (Ps 75,9; Jes 14,26; Jes 34,2; Jer 46,1; Offb 14,10)16damit sie trinken und taumeln und sich wie toll aufführen wegen des Schwertes, das ich unter sie sende! – (Jer 13,12; Jer 45,5; Jer 48,26; Jer 51,7)17Da nahm ich den Becher aus der Hand des HERRN und ließ all die Nationen trinken, zu denen der HERR mich gesandt hatte:18Jerusalem und die Städte von Juda und ihre Könige, ihre Obersten, um sie zur Trümmerstätte, zum Entsetzen, zum Gezisch[9] und zum Fluch zu machen, wie es am heutigen Tag ist, – (Esr 9,7; Jer 13,3; Jer 24,9; Jer 44,22)19den Pharao, den König von Ägypten, und seine Knechte, seine Obersten und sein ganzes Volk (Jer 43,9; Jer 46,2; Hes 29,2)20und das ganze ⟨Völker⟩gemisch und alle Könige des Landes Uz und alle Könige des Landes der Philister, Aschkelon, Gaza und Ekron sowie den Rest von Aschdod – (1Mo 22,21; Ri 1,18; Hi 1,1; Jer 47,1; Hes 30,5; Zef 2,4)21Edom, Moab und die Söhne Ammon (Jer 27,2; Jer 48,1; Jer 49,1; Jer 49,7; Hes 25,1; Ob 1,1)22und alle Könige von Tyrus und alle Könige von Sidon und die Könige der Wüste[10], die jenseits des Meeres ⟨liegt⟩, (Jes 23,1; Hes 26,1; Hes 27,1; Hes 28,1; Hes 28,20)23Dedan und Tema und Bus und alle mit geschorenen ⟨Haar⟩rändern – (1Mo 22,21; Hi 6,19; Jer 9,25; Jer 49,7)24und alle Könige von Arabien und alle Könige des ⟨Völker⟩gemischs, die in der Wüste wohnen, (1Kön 10,15; Jes 21,13; Jer 49,28)25und alle Könige von Simri, alle Könige von Elam und alle Könige von Medien (Jes 21,2; Jer 49,34)26und alle Könige des Nordens, die nahen und die fernen, einen nach dem andern[11], und alle Königreiche der Erde, die auf der Fläche des Erdbodens sind. – Und der König von Scheschach[12] soll nach ihnen trinken. (Jer 50,1; Jer 51,1; Hes 32,30)27Und sage zu ihnen: So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Trinkt, werdet berauscht und speit, fallt hin und steht nicht wieder auf, wegen des Schwertes, das ich unter euch sende! (Am 8,14; Nah 3,11)28Und es soll geschehen, wenn sie sich weigern, den Becher aus deiner Hand zu nehmen, um zu trinken, dann sollst du zu ihnen sagen: So spricht der HERR der Heerscharen: Ihr müsst trinken. (Jer 27,8; Jer 49,12; Ob 1,16)29Denn siehe, bei der Stadt, über der mein Name ausgerufen ist, beginne ich Unheil zu wirken, und ihr, solltet ihr etwa ungestraft bleiben? Ihr werdet nicht ungestraft bleiben; denn ein Schwert rufe ich ⟨herbei⟩ über alle Bewohner der Erde, spricht der HERR[13] der Heerscharen. (Jer 19,3; Hes 9,6; 1Petr 4,17)30Und du, weissage ihnen alle diese Worte und sprich zu ihnen: Der HERR brüllt aus der Höhe und erhebt seine Stimme aus seiner heiligen Wohnung. Laut brüllt er über seine Weide; ein Jauchzen wie die Kelterer stimmt er an gegen alle Bewohner der Erde. (Jes 42,13; Hos 11,10; Joe 4,16; Am 1,2; Sach 2,17; Offb 10,11)31Ein Getöse dringt bis ans Ende der Erde, denn einen Rechtsstreit hat der HERR mit den Nationen, er hält Gericht mit allem Fleisch; die Gottlosen gibt er dem Schwert preis, spricht der HERR[14]. (Jes 34,2; Hes 30,3; Joe 4,2)32So spricht der HERR der Heerscharen: Siehe, Unheil geht aus von Nation zu Nation, und ein gewaltiger Sturm macht sich auf[15] vom äußersten Ende der Erde. (Jer 6,22; Jer 23,19)33Und die Erschlagenen des HERRN werden an jenem Tag daliegen von einem Ende der Erde bis zum andern Ende der Erde. Sie werden nicht beklagt, und ⟨ihre Leichen⟩ werden weder eingesammelt noch begraben; zu Dünger auf der Fläche des Erdbodens sollen sie werden. – (Jer 8,2; Hes 29,4)34Heult, ihr Hirten, und schreit um Hilfe! Und wälzt euch ⟨in der Asche⟩, ihr Mächtigen der Herde! Denn eure Tage sind erfüllt, ⟨euch⟩ zu schlachten – und ⟨die Tage⟩ eurer Zerstreuung –, und ihr sollt hinfallen wie ein kostbares Gefäß. (Jer 4,8; Jer 19,11; Jer 23,1; Jak 5,1)35Und verloren ist ⟨all⟩ die Zuflucht für die Hirten und ⟨jedes⟩ Entrinnen für die Mächtigen der Herde. (Jer 32,4; Jer 37,17)36[16] Horch! Geschrei[17] der Hirten und Heulen der Mächtigen der Herde! Denn der HERR verwüstet ihre Weide, (Sach 11,3)37und die Weideplätze des Friedens sind zerstört vor der Glut des Zorns des HERRN.38Er hat wie ein Junglöwe sein Dickicht verlassen. Denn ihr Land ist zur Wüste geworden vor dem gewalttätigen Schwert[18] und vor der Glut seines Zornes. (Jer 12,10; Jer 25,11)
Jeremia 25
Lutherbibel 2017
Die siebzigjährige Herrschaft Babels
1Dies ist das Wort, das zu Jeremia geschah über das ganze Volk von Juda im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda; das ist das erste Jahr Nebukadnezars, des Königs von Babel. (Jer 36,1)2Der Prophet Jeremia sprach zu dem ganzen Volk von Juda und zu allen Bürgern Jerusalems:3Vom dreizehnten Jahr des Josia an, des Sohnes Amons, des Königs von Juda, ist des HERRN Wort zu mir geschehen bis auf diesen Tag, und ich habe zu euch nun dreiundzwanzig Jahre lang immer wieder gepredigt, aber ihr habt nicht gehört. (Jer 1,2; Jer 35,14; Jer 36,2)4Und der HERR hat zu euch immer wieder alle seine Knechte, die Propheten, gesandt; aber ihr habt nicht gehört noch eure Ohren geneigt, mir zu gehorchen, (2Chr 36,15; Jer 7,25; Jer 11,7; Jer 26,5; Jer 29,19; Jer 44,4)5wenn er sprach: Bekehrt euch, ein jeder von seinem bösen Wege und von euren bösen Werken, so sollt ihr in dem Lande, das der HERR euch und euren Vätern gegeben hat, immer und ewiglich bleiben. (Jer 18,11)6Folgt nicht andern Göttern, ihnen zu dienen und sie anzubeten, und erzürnt mich nicht durch eurer Hände Werk, damit ich euch nicht Unheil zufügen muss.7Aber ihr wolltet mir nicht gehorchen, spricht der HERR, auf dass ihr mich ja erzürntet durch eurer Hände Werk zu eurem eigenen Unheil.8Darum, so spricht der HERR Zebaoth: Weil ihr denn meine Worte nicht gehört habt,9siehe, so will ich ausschicken und kommen lassen alle Völker des Nordens, spricht der HERR, auch meinen Knecht Nebukadnezar, den König von Babel, und will sie bringen über dies Land und über seine Bewohner und über alle diese Völker ringsum und will an ihnen den Bann vollstrecken und sie zum Entsetzen und zum Spott und zur ewigen Wüste machen10und will wegnehmen allen fröhlichen Gesang, die Stimme des Bräutigams und der Braut, das Geräusch der Mühle und das Licht der Lampe. (Jer 7,34; Jer 16,9)11Dies ganze Land soll wüst und zerstört liegen, und diese Völker sollen dem König von Babel dienen siebzig Jahre. (2Chr 36,20; Jer 29,10)12Wenn aber die siebzig Jahre um sind, will ich heimsuchen den König von Babel und jenes Volk, spricht der HERR, um ihrer Missetat willen, dazu das Land der Chaldäer und will es zur ewigen Wüste machen.13So will ich über dieses Land bringen alle meine Worte, die ich gegen sie geredet habe, alles, was in diesem Buch geschrieben steht, was Jeremia geweissagt hat über alle Völker.14Auch sie sollen großen Völkern und großen Königen dienen. So will ich ihnen vergelten nach ihrem Tun und nach den Werken ihrer Hände. (Jer 27,7)
Der Becher des Zorns für alle Völker
15Denn so sprach zu mir der HERR, der Gott Israels: Nimm diesen Becher mit dem Wein meines Zorns aus meiner Hand und lass daraus trinken alle Völker, zu denen ich dich sende, (Jes 51,17; Jer 51,7; Offb 14,10)16dass sie trinken, taumeln und toll werden vor dem Schwert, das ich unter sie schicken will.17Und ich nahm den Becher aus der Hand des HERRN und ließ trinken alle Völker, zu denen mich der HERR sandte,18nämlich Jerusalem samt seinen Königen und Fürsten und die Städte Judas, dass sie wüst und zerstört liegen und ein Spott und Fluch sein sollten – wie es denn heutigentags steht –,19auch den Pharao, den König von Ägypten, samt seinen Knechten, seinen Fürsten, seinem ganzen Volk20und allem fremden Volk, alle Könige im Lande Uz, alle Könige in der Philister Lande samt Aschkelon, Gaza, Ekron und denen, die übrig geblieben sind in Aschdod,21Edom, Moab und die Ammoniter,22alle Könige von Tyrus, alle Könige von Sidon, die Könige auf den Inseln jenseits des Meeres,23Dedan, Tema, Bus und alle, die sich das Haar stutzen, (Jer 9,25)24alle Könige der Araber und alle Könige Arabiens, die in der Wüste wohnen,25alle Könige von Simri, alle Könige von Elam, alle Könige von Medien,26alle Könige des Nordens, die in der Nähe und die in der Ferne, einen wie den andern, alle Königreiche der Welt, die auf Erden sind. Und der König von Scheschach[1] soll nach ihnen trinken. (Jer 51,41)27Und sprich zu ihnen: So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Trinkt, dass ihr trunken werdet, und speit, dass ihr niederfallt und nicht aufstehen könnt vor dem Schwert, das ich unter euch schicken will.28Wenn sie aber den Becher von deiner Hand nicht nehmen und nicht trinken wollen, dann sprich zu ihnen: So spricht der HERR Zebaoth: Ihr müsst trinken!29Denn siehe, bei der Stadt, die nach meinem Namen genannt ist, fange ich an mit dem Unheil, und ihr solltet ungestraft bleiben? Ihr sollt nicht ungestraft bleiben, denn ich rufe das Schwert über alle herbei, die auf Erden wohnen, spricht der HERR Zebaoth. (Jer 49,12; Hes 9,6; 1Petr 4,17)30Du aber sollst ihnen alle diese Worte weissagen und zu ihnen sprechen: Der HERR wird brüllen aus der Höhe und seinen Donner hören lassen aus seiner heiligen Wohnung. Er wird brüllen über seine Fluren hin; wie einer, der die Kelter tritt, wird er seinen Ruf erschallen lassen über alle Bewohner der Erde hin, (Ps 29,1; Hos 11,10; Joe 4,16; Am 1,2)31und sein Schall wird dringen bis an die Enden der Erde. Der HERR hat einen Rechtsstreit mit den Völkern und will mit allem Fleisch Gericht halten; die Schuldigen wird er dem Schwert übergeben, spricht der HERR.32So spricht der HERR Zebaoth: Siehe, Unheil geht aus von Volk zu Volk, und ein großes Wetter wird losbrechen von den Enden der Erde.33Zu der Zeit werden die vom HERRN Erschlagenen liegen von einem Ende der Erde bis ans andere Ende; sie werden nicht beklagt noch aufgehoben noch begraben werden, sondern müssen auf dem Felde liegen und zu Dung werden. (Jer 8,2; Jer 9,21; Jer 16,4)34Heult, ihr Hirten, und schreit, wälzt euch in der Asche, ihr Herren der Herde; denn die Zeit ist erfüllt, dass ihr geschlachtet und zerstreut werdet und zerbrechen müsst wie ein kostbares Gefäß. (Jer 23,1)35Und die Hirten werden nicht fliehen können, und die Herren der Herde werden nicht entrinnen können.36Da werden die Hirten schreien, und die Herren der Herde werden heulen, dass der HERR ihre Weide so verwüstet hat37und ihre friedlichen Auen vernichtet sind von dem grimmigen Zorn des HERRN.38Er hat sein Versteck verlassen wie ein junger Löwe, und ihr Land ist verheert von seinem gewaltigen Schwert und von seinem grimmigen Zorn. (Jer 4,7)