(Evangelium, griechisch euangelion) Das Wort hat innerhalb der Bibel seine Vorgeschichte in der Heilsverkündigung im zweiten Teil des Jesaja-Buches (Jes 52,7-10; 40,9-11). Im Neuen Testament wird es zuerst und vor allem auf die Botschaft von der Auferweckung und Erhöhung des gekreuzigten Jesus angewandt (1Kor 15,1-5; Röm 1,1-4) bzw. auf die Botschaft von dem dadurch erschlossenen Heil (Röm 1,16-17; 1Thess 1,10; Apg 5,42; 17,18; 20,24). In Jesus Christus, vornehmlich in seinem Tod und in seiner Auferweckung, hat Gott seine endzeitliche Königsherrschaft aufgerichtet (vgl. Jes 52,7) und lässt dies in der »Guten Nachricht« verkünden. Der Verfasser des Markus-Evangeliums bezieht den Begriff »Gute Nachricht/Evangelium« dann auch auf das vorösterliche öffentliche Auftreten von Jesus, auf seine Worte und Taten und seine Verkündigung der anbrechenden Gottesherrschaft (Mk 1,1.14-15). Von Mk 1,1 her wurden später auch die Schrift des Markus selbst sowie die anderen gleich gearteten Schriften (von Matthäus, Lukas und Johannes) »Gute Nachricht/Evangelium« genannt.