Engel Wörterbuch: Sacherklärungen der Gute Nachricht Bibel

Das entsprechende hebräische Wort bedeutet »Bote/Gesandter«. In den älteren Schriften des Alten Testaments ist wiederholt vom »Engel des Herrn« oder vom »Engel Gottes« die Rede. Dabei handelt es sich um einen Boten mit einem ganz bestimmten Auftrag, der hinter dem Auftrag völlig zurücktritt. Manchmal identifiziert sich dieser Engel so sehr mit Gott, dass der Eindruck entsteht, Gott selbst zeige sich hier in sichtbarer Gestalt (Gen 16,7-13; 22,11; 31,11.13; Ex 3,2; 23,20-23; Ri 2,1; 6,11-24; 13,3-23). Die Bezeichnung »Engel« wird auch für die himmlischen Wesen verwendet, die zur Umgebung Gottes gehören. Gott wird dabei als König gedacht; die Engel bilden seinen »Hofstaat«, der die Herrlichkeit Gottes preist und seinen Willen ausführt (Gottessöhne). Sie können unterschiedlichen Gruppen oder »Klassen« zugewiesen (Eph 3,15) und in unterschiedlichen Gestalten vorgestellt werden (Kerub, Seraf). Nach jüdischer Auffassung wurde Mose am Berg Sinai das Gesetz durch Engel übergeben (Apg 7,38.53; Gal 3,19; Hebr 2,2). Den verschiedenen Bereichen der Schöpfung sind Engel als göttliche Beauftragte und Sachwalter zugeordnet (Offb 7,1-2; 14,18; 16,5), ebenso den Völkern (Dan 10,13.20-21; 12,1) und auch jedem einzelnen Menschen (Mt 18,10; Apg 12,15); dasselbe ist in Offb 2-3 auch für jede christliche Gemeinde vorausgesetzt. Engel können sich auch gegen Gott stellen und als Mächte des Bösen die Menschen unterjochen (Röm 8,38; 2Kor 12,7; Offb 12,7.9; Mächte, Satan). Am Ende der Welt wird über sie Gericht gehalten werden (1Kor 6,3; 15,24). Der Engelglaube kann zu einer Überbewertung der Macht und Bedeutung der - guten wie gottfeindlichen - Engel führen und entsprechend zu einer Minderbewertung der Macht und Bedeutung von Jesus Christus. Das Neue Testament verkündet, dass Christus allen Engeln weit überlegen ist (Phil 2,10; Hebr 1,4-14; 2,5-18; 1Petr 3,22) und dass insbesondere die gottfeindlichen Engelmächte durch ihn besiegt und entmachtet wurden (Röm 8,37-39; 1Kor 15,24-25; Eph 1,20-22; Kol 2,8-10.15).