Richter 8 | Schlachter 2000 New International Version

Richter 8 | Schlachter 2000

Die Verfolgung des Rests der Midianiter. Strafgericht über untreue Städte in Israel

1 Aber die Männer von Ephraim sprachen zu ihm: Warum hast du uns das angetan, dass du uns nicht gerufen hast, als du gegen die Midianiter in den Kampf gezogen bist? Und sie stritten heftig mit ihm. 2 Er aber sprach zu ihnen: Was habe ich jetzt getan, das eurer Tat gleich wäre? Ist nicht die Nachlese Ephraims besser als die Weinlese Abiesers? 3 Gott hat die Fürsten der Midianiter, Oreb und Seb, in eure Hand gegeben; wie hätte ich tun können, was ihr getan habt? Als er dies sagte, ließ ihr Zorn von ihm ab. 4 Als nun Gideon an den Jordan kam, ging er hinüber mit den 300 Mann, die bei ihm waren; die waren müde und setzten dennoch die Verfolgung fort. 5 Und er sprach zu den Leuten von Sukkot: Gebt doch dem Volk, das bei mir ist, einige Laibe Brot, denn sie sind erschöpft, und ich jage den Königen der Midianiter, Sebach und Zalmunna, nach! 6 Aber die Obersten von Sukkot sprachen: Ist denn die Faust Sebachs und Zalmunnas schon in deiner Hand, dass wir deinem Heer Brot geben sollen? 7 Gideon sprach: Wohlan, wenn der HERR Sebach und Zalmunna in meine Hand gibt, so will ich euer Fleisch mit Dornen aus der Wüste und mit Disteln dreschen! 8 Und er zog von dort nach Pnuel hinauf und redete mit ihnen in gleicher Weise. Und die Leute von Pnuel antworteten ihm wie die von Sukkot. 9 Da sprach er auch zu den Leuten von Pnuel: Komme ich mit Frieden wieder, so will ich diesen Turm niederreißen! 10 Aber Sebach und Zalmunna waren mit ihrem Heer in Karkor, etwa 15 000, der ganze Rest vom Heer der Söhne des Ostens; denn 120 000, die das Schwert ziehen konnten, waren gefallen. 11 Und Gideon zog hinauf auf der Straße derer, die in Zelten wohnen östlich von Nobach und Jogbeha; und er schlug das Lager, denn das Heer war sorglos. 12 Und als Sebach und Zalmunna flohen, jagte er ihnen nach und fing die beiden Könige der Midianiter, Sebach und Zalmunna, und er versetzte das ganze Heer in Schrecken. 13 Und Gideon, der Sohn des Joas, kehrte um von der Schlacht beim Aufstieg von Heres. 14 Und er fing einen Knaben von den Leuten von Sukkot und fragte ihn aus; der schrieb ihm die Obersten von Sukkot und ihre Ältesten auf, 77 Mann. 15 Und er kam zu den Leuten von Sukkot und sprach: Siehe, hier sind Sebach und Zalmunna, wegen denen ihr über mich gespottet und gesprochen habt: »Ist denn die Faust Sebachs und Zalmunnas schon in deiner Hand, dass wir deinen Leuten, die müde sind, Brot geben sollten?« 16 Und er ließ die Ältesten der Stadt ergreifen und ließ Dornen aus der Wüste und Disteln holen und züchtigte die Leute von Sukkot damit. 17 Den Turm von Pnuel aber riss er nieder und tötete die Leute der Stadt. 18 Und er sprach zu Sebach und Zalmunna: Wie waren die Männer, die ihr in Tabor erschlagen habt? Sie sprachen: Sie waren wie du, ein jeder so schön wie Königssöhne! 19 Er aber sprach: Das sind meine Brüder, die Söhne meiner Mutter gewesen. So wahr der HERR lebt, wenn ihr die hättet leben lassen, so würde ich euch nicht töten! 20 Und er sprach zu seinem erstgeborenen Sohn Jeter: Steh auf und erschlage sie! Aber der Knabe zog sein Schwert nicht; denn er fürchtete sich, weil er noch jung war. 21 Sebach aber und Zalmunna sprachen zu Gideon: Steh du auf und erschlage uns; denn wie der Mann, so seine Kraft! Da stand Gideon auf und tötete Sebach und Zalmunna; und er nahm die Halbmonde, die an den Hälsen ihrer Kamele waren.

Gideons weiterer Richterdienst

22 Da sprachen die Männer Israels zu Gideon: Herrsche über uns, du und dein Sohn und der Sohn deines Sohnes, weil du uns aus der Hand der Midianiter errettet hast! 23 Aber Gideon sprach zu ihnen: Ich will nicht über euch herrschen, mein Sohn soll auch nicht über euch herrschen; der HERR soll über euch herrschen! 24 Und Gideon sprach zu ihnen: Eins erbitte ich von euch: Gebt mir jeder die Ohrringe, die er erbeutet hat! Denn weil sie Ismaeliter waren, hatten sie goldene Ohrringe. 25 Sie sprachen: Die wollen wir dir gerne geben! Und sie breiteten ein Gewand aus, und jeder warf die Ohrringe von der Beute darauf. 26 Und die goldenen Ohrringe, die er erbeten hatte, hatten ein Gewicht von 1 700 Schekel Gold, ohne die Halbmonde und Ohrengehänge und Purpurkleider, welche die Könige der Midianiter getragen hatten, und ohne den Halsschmuck ihrer Kamele. 27 Und Gideon machte ein Ephod* daraus und stellte es in seiner Stadt auf, in Ophra. Und ganz Israel hurte ihm dort nach. Und das wurde zum Fallstrick für Gideon und sein Haus. 28 Die Midianiter aber waren vor den Söhnen Israels gedemütigt worden und erhoben ihr Haupt nicht mehr; und das Land hatte 40 Jahre lang Ruhe, solange Gideon lebte. 29 Und Jerub-Baal, der Sohn des Joas, ging hin und wohnte in seinem Haus. 30 Gideon hatte aber 70 Söhne, die aus seinen Lenden hervorgegangen waren, denn er hatte viele Frauen. 31 Und seine Nebenfrau, die er in Sichem hatte, gebar ihm auch einen Sohn, dem gab er den Namen Abimelech. 32 Und Gideon, der Sohn des Joas, starb in gutem Alter und wurde in Ophra begraben, im Grab seines Vaters Joas, des Abiesriters. 33 Es geschah aber, als Gideon gestorben war, da kehrten die Kinder Israels um und hurten [wieder] den Baalen nach und machten den Baal-Berit zu ihrem Gott. 34 So gedachten die Kinder Israels nicht an den HERRN, ihren Gott, der sie aus der Hand aller ihrer Feinde ringsum errettet hatte, 35 und sie erwiesen keine Güte an dem Haus Jerub-Baal-Gideons, trotz allen Wohltaten, die er an Israel getan hatte.

Bibeltext der Schlachter Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft Wiedergegeben mit der freundlichen Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.

New International Version

Zebah and Zalmunna

1 Now the Ephraimites asked Gideon, ‘Why have you treated us like this? Why didn’t you call us when you went to fight Midian?’ And they challenged him vigorously. 2 But he answered them, ‘What have I accomplished compared to you? Aren’t the gleanings of Ephraim’s grapes better than the full grape harvest of Abiezer? 3 God gave Oreb and Zeeb, the Midianite leaders, into your hands. What was I able to do compared to you?’ At this, their resentment against him subsided. 4 Gideon and his three hundred men, exhausted yet keeping up the pursuit, came to the Jordan and crossed it. 5 He said to the men of Sukkoth, ‘Give my troops some bread; they are worn out, and I am still pursuing Zebah and Zalmunna, the kings of Midian.’ 6 But the officials of Sukkoth said, ‘Do you already have the hands of Zebah and Zalmunna in your possession? Why should we give bread to your troops?’ 7 Then Gideon replied, ‘Just for that, when the Lord has given Zebah and Zalmunna into my hand, I will tear your flesh with desert thorns and briers.’ 8 From there he went up to Peniel* and made the same request of them, but they answered as the men of Sukkoth had. 9 So he said to the men of Peniel, ‘When I return in triumph, I will tear down this tower.’ 10 Now Zebah and Zalmunna were in Karkor with a force of about fifteen thousand men, all that were left of the armies of the eastern peoples; a hundred and twenty thousand swordsmen had fallen. 11 Gideon went up by the route of the nomads east of Nobah and Jogbehah and attacked the unsuspecting army. 12 Zebah and Zalmunna, the two kings of Midian, fled, but he pursued them and captured them, routing their entire army. 13 Gideon son of Joash then returned from the battle by the Pass of Heres. 14 He caught a young man of Sukkoth and questioned him, and the young man wrote down for him the names of the seventy-seven officials of Sukkoth, the elders of the town. 15 Then Gideon came and said to the men of Sukkoth, ‘Here are Zebah and Zalmunna, about whom you taunted me by saying, “Do you already have the hands of Zebah and Zalmunna in your possession? Why should we give bread to your exhausted men?” ’ 16 He took the elders of the town and taught the men of Sukkoth a lesson by punishing them with desert thorns and briers. 17 He also pulled down the tower of Peniel and killed the men of the town. 18 Then he asked Zebah and Zalmunna, ‘What kind of men did you kill at Tabor?’ ‘Men like you,’ they answered, ‘each one with the bearing of a prince.’ 19 Gideon replied, ‘Those were my brothers, the sons of my own mother. As surely as the Lord lives, if you had spared their lives, I would not kill you.’ 20 Turning to Jether, his eldest son, he said, ‘Kill them!’ But Jether did not draw his sword, because he was only a boy and was afraid. 21 Zebah and Zalmunna said, ‘Come, do it yourself. “As is the man, so is his strength.” ’ So Gideon stepped forward and killed them, and took the ornaments off their camels’ necks.

Gideon’s ephod

22 The Israelites said to Gideon, ‘Rule over us – you, your son and your grandson – because you have saved us from the hand of Midian.’ 23 But Gideon told them, ‘I will not rule over you, nor will my son rule over you. The Lord will rule over you.’ 24 And he said, ‘I do have one request, that each of you give me an earring from your share of the plunder.’ (It was the custom of the Ishmaelites to wear gold earrings.) 25 They answered, ‘We’ll be glad to give them.’ So they spread out a garment, and each of them threw a ring from his plunder onto it. 26 The weight of the gold rings he asked for came to seventeen hundred shekels,* not counting the ornaments, the pendants and the purple garments worn by the kings of Midian or the chains that were on their camels’ necks. 27 Gideon made the gold into an ephod, which he placed in Ophrah, his town. All Israel prostituted themselves by worshipping it there, and it became a snare to Gideon and his family.

Gideon’s death

28 Thus Midian was subdued before the Israelites and did not raise its head again. During Gideon’s lifetime, the land had peace for forty years. 29 Jerub-Baal son of Joash went back home to live. 30 He had seventy sons of his own, for he had many wives. 31 His concubine, who lived in Shechem, also bore him a son, whom he named Abimelek. 32 Gideon son of Joash died at a good old age and was buried in the tomb of his father Joash in Ophrah of the Abiezrites. 33 No sooner had Gideon died than the Israelites again prostituted themselves to the Baals. They set up Baal-Berith as their god 34 and did not remember the Lord their God, who had rescued them from the hands of all their enemies on every side. 35 They also failed to show any loyalty to the family of Jerub-Baal (that is, Gideon) in spite of all the good things he had done for them.