Markus 10 | Schlachter 2000 New International Version

Markus 10 | Schlachter 2000

Über die Ehescheidung

1 Und er brach auf von dort und kam durch das Land jenseits des Jordan in das Gebiet von Judäa. Und wieder kamen die Volksmengen zu ihm, und er lehrte sie wieder, wie er es gewohnt war. 2 Und die Pharisäer traten herzu und fragten ihn, um ihn zu versuchen: Ist es einem Mann erlaubt, seine Frau zu entlassen? 3 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Was hat euch Mose geboten? 4 Sie sprachen: Mose hat erlaubt, einen Scheidebrief zu schreiben und [seine Frau] zu entlassen. 5 Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wegen der Härte eures Herzens hat er euch dieses Gebot geschrieben. 6 Am Anfang der Schöpfung aber hat Gott sie als Mann und Frau erschaffen. 7 »Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen; 8 und die zwei werden ein Fleisch sein.«* So sind sie nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. 9 Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden! 10 Und seine Jünger fragten ihn zu Hause nochmals darüber. 11 Und er sprach zu ihnen: Wer seine Frau entlässt und eine andere heiratet, der bricht die Ehe ihr gegenüber. 12 Und wenn eine Frau ihren Mann entlässt und sich mit einem anderen verheiratet, so bricht sie die Ehe.

Jesus segnet die Kinder

13 Und sie brachten Kinder zu ihm, damit er sie anrühre; die Jünger aber tadelten die, welche sie brachten. 14 Als das Jesus sah, wurde er unwillig und sprach zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir kommen und wehrt ihnen nicht; denn solcher ist das Reich Gottes! 15 Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kind, wird nicht hineinkommen! 16 Und er nahm sie auf die Arme, legte ihnen die Hände auf und segnete sie.

Der reiche Jüngling

17 Und als er auf den Weg hinausging, lief einer herzu, fiel vor ihm auf die Knie und fragte ihn: Guter Meister, was soll ich tun, um das ewige Leben zu erben? 18 Jesus aber sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als Gott allein! 19 Du kennst die Gebote: »Du sollst nicht ehebrechen! Du sollst nicht töten! Du sollst nicht stehlen! Du sollst nicht falsches Zeugnis reden! Du sollst nicht rauben! Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren!«* 20 Er aber antwortete und sprach zu ihm: Meister, das alles habe ich gehalten von meiner Jugend an. 21 Da blickte ihn Jesus an und gewann ihn lieb und sprach zu ihm: Eines fehlt dir! Geh hin, verkaufe alles, was du hast, und gib es den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm, nimm das Kreuz auf dich und folge mir nach! 22 Er aber wurde traurig über dieses Wort und ging betrübt davon; denn er hatte viele Güter. 23 Da blickte Jesus umher und sprach zu seinen Jüngern: Wie schwer werden die Reichen in das Reich Gottes eingehen! 24 Die Jünger aber erstaunten über seine Worte. Da begann Jesus wiederum und sprach zu ihnen: Kinder, wie schwer ist es für die, welche ihr Vertrauen auf Reichtum setzen, in das Reich Gottes hineinzukommen! 25 Es ist leichter, dass ein Kamel durch das Nadelöhr geht, als dass ein Reicher in das Reich Gottes hineinkommt. 26 Sie aber entsetzten sich sehr und sprachen untereinander: Wer kann dann überhaupt errettet werden? 27 Jesus aber blickte sie an und sprach: Bei den Menschen ist es unmöglich, aber nicht bei Gott! Denn bei Gott sind alle Dinge möglich.

Vom Lohn der Nachfolge

28 Da begann Petrus und sprach zu ihm: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt! 29 Jesus aber antwortete und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Es ist niemand, der Haus oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Frau oder Kinder oder Äcker verlassen hat um meinetwillen und um des Evangeliums willen, 30 der nicht hundertfältig empfängt, jetzt in dieser Zeit Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Äcker unter Verfolgungen, und in der zukünftigen Weltzeit ewiges Leben. 31 Aber viele von den Ersten werden Letzte sein und die Letzten Erste.

Die dritte Ankündigung von Jesu Tod und Auferstehung

32 Sie waren aber auf dem Weg und zogen hinauf nach Jerusalem, und Jesus ging ihnen voran, und sie entsetzten sich und folgten ihm mit Bangen. Da nahm er die Zwölf nochmals beiseite und fing an, ihnen zu sagen, was mit ihm geschehen werde: 33 Siehe, wir ziehen hinauf nach Jerusalem, und der Sohn des Menschen wird den obersten Priestern und den Schriftgelehrten ausgeliefert werden; und sie werden ihn zum Tode verurteilen und ihn den Heiden ausliefern; 34 und sie werden ihn verspotten und geißeln und anspucken und ihn töten; und am dritten Tag wird er wiederauferstehen.

Die Söhne des Zebedäus. Vom Herrschen und vom Dienen

35 Da traten Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, zu ihm und sprachen: Meister, wir wünschen, dass du uns gewährst, um was wir bitten! 36 Und er sprach zu ihnen: Was wünscht ihr, dass ich euch tun soll? 37 Sie sprachen zu ihm: Gewähre uns, dass wir einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken sitzen dürfen in deiner Herrlichkeit! 38 Jesus aber sprach zu ihnen: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet! Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, und getauft werden mit der Taufe, womit ich getauft werde? 39 Und sie sprachen zu ihm: Wir können es! Jesus aber sprach zu ihnen: Ihr werdet zwar den Kelch trinken, den ich trinke, und getauft werden mit der Taufe, womit ich getauft werde; 40 aber das Sitzen zu meiner Rechten und zu meiner Linken zu verleihen, steht nicht mir zu, sondern [es wird denen zuteil], denen es bereitet ist. 41 Und als die Zehn es hörten, fingen sie an, über Jakobus und Johannes unwillig zu werden. 42 Aber Jesus rief sie zu sich und sprach zu ihnen: Ihr wisst, dass diejenigen, welche als Herrscher der Heidenvölker gelten, sie unterdrücken, und dass ihre Großen Gewalt über sie ausüben. 43 Unter euch aber soll es nicht so sein, sondern wer unter euch groß werden will, der sei euer Diener, 44 und wer von euch der Erste werden will, der sei aller Knecht. 45 Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld* für viele.

Die Heilung des blinden Bartimäus

46 Und sie kommen nach Jericho. Und als er von Jericho auszog samt seinen Jüngern und einer großen Volksmenge, saß ein Sohn des Timäus, Bartimäus der Blinde, am Weg und bettelte. 47 Und als er hörte, dass es Jesus, der Nazarener, war, begann er zu rufen und sprach: Jesus, du Sohn Davids,* erbarme dich über mich! 48 Und es geboten ihm viele, er solle schweigen; er aber rief noch viel mehr: Du Sohn Davids, erbarme dich über mich! 49 Und Jesus stand still und ließ ihn [zu sich] rufen. Da riefen sie den Blinden und sprachen zu ihm: Sei getrost, steh auf; er ruft dich! 50 Er aber warf seinen Mantel ab, stand auf und kam zu Jesus. 51 Und Jesus begann und sprach zu ihm: Was willst du, dass ich dir tun soll? Der Blinde sprach zu ihm: Rabbuni, dass ich sehend werde! 52 Da sprach Jesus zu ihm: Geh hin; dein Glaube hat dich gerettet! Und sogleich wurde er sehend und folgte Jesus nach auf dem Weg.

Bibeltext der Schlachter Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft Wiedergegeben mit der freundlichen Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.

New International Version

Divorce

1 Jesus then left that place and went into the region of Judea and across the Jordan. Again crowds of people came to him, and as was his custom, he taught them. 2 Some Pharisees came and tested him by asking, ‘Is it lawful for a man to divorce his wife?’ 3 ‘What did Moses command you?’ he replied. 4 They said, ‘Moses permitted a man to write a certificate of divorce and send her away.’ 5 ‘It was because your hearts were hard that Moses wrote you this law,’ Jesus replied. 6 ‘But at the beginning of creation God “made them male and female”. 7 “For this reason a man will leave his father and mother and be united to his wife,* 8 and the two will become one flesh.” So they are no longer two, but one flesh. 9 Therefore what God has joined together, let no-one separate.’ 10 When they were in the house again, the disciples asked Jesus about this. 11 He answered, ‘Anyone who divorces his wife and marries another woman commits adultery against her. 12 And if she divorces her husband and marries another man, she commits adultery.’

The little children and Jesus

13 People were bringing little children to Jesus for him to place his hands on them, but the disciples rebuked them. 14 When Jesus saw this, he was indignant. He said to them, ‘Let the little children come to me, and do not hinder them, for the kingdom of God belongs to such as these. 15 Truly I tell you, anyone who will not receive the kingdom of God like a little child will never enter it.’ 16 And he took the children in his arms, placed his hands on them and blessed them.

The rich and the kingdom of God

17 As Jesus started on his way, a man ran up to him and fell on his knees before him. ‘Good teacher,’ he asked, ‘what must I do to inherit eternal life?’ 18 ‘Why do you call me good?’ Jesus answered. ‘No-one is good – except God alone. 19 You know the commandments: “You shall not murder, you shall not commit adultery, you shall not steal, you shall not give false testimony, you shall not defraud, honour your father and mother.”*’ 20 ‘Teacher,’ he declared, ‘all these I have kept since I was a boy.’ 21 Jesus looked at him and loved him. ‘One thing you lack,’ he said. ‘Go, sell everything you have and give to the poor, and you will have treasure in heaven. Then come, follow me.’ 22 At this the man’s face fell. He went away sad, because he had great wealth. 23 Jesus looked round and said to his disciples, ‘How hard it is for the rich to enter the kingdom of God!’ 24 The disciples were amazed at his words. But Jesus said again, ‘Children, how hard it is* to enter the kingdom of God! 25 It is easier for a camel to go through the eye of a needle than for someone who is rich to enter the kingdom of God.’ 26 The disciples were even more amazed, and said to each other, ‘Who then can be saved?’ 27 Jesus looked at them and said, ‘With man this is impossible, but not with God; all things are possible with God.’ 28 Then Peter spoke up, ‘We have left everything to follow you!’ 29 ‘Truly I tell you,’ Jesus replied, ‘no-one who has left home or brothers or sisters or mother or father or children or fields for me and the gospel 30 will fail to receive a hundred times as much in this present age: homes, brothers, sisters, mothers, children and fields – along with persecutions – and in the age to come eternal life. 31 But many who are first will be last, and the last first.’

Jesus predicts his death a third time

32 They were on their way up to Jerusalem, with Jesus leading the way, and the disciples were astonished, while those who followed were afraid. Again he took the Twelve aside and told them what was going to happen to him. 33 ‘We are going up to Jerusalem,’ he said, ‘and the Son of Man will be delivered over to the chief priests and the teachers of the law. They will condemn him to death and will hand him over to the Gentiles, 34 who will mock him and spit on him, flog him and kill him. Three days later he will rise.’

The request of James and John

35 Then James and John, the sons of Zebedee, came to him. ‘Teacher,’ they said, ‘we want you to do for us whatever we ask.’ 36 ‘What do you want me to do for you?’ he asked. 37 They replied, ‘Let one of us sit at your right and the other at your left in your glory.’ 38 ‘You don’t know what you are asking,’ Jesus said. ‘Can you drink the cup I drink or be baptised with the baptism I am baptised with?’ 39 ‘We can,’ they answered. Jesus said to them, ‘You will drink the cup I drink and be baptised with the baptism I am baptised with, 40 but to sit at my right or left is not for me to grant. These places belong to those for whom they have been prepared.’ 41 When the ten heard about this, they became indignant with James and John. 42 Jesus called them together and said, ‘You know that those who are regarded as rulers of the Gentiles lord it over them, and their high officials exercise authority over them. 43 Not so with you. Instead, whoever wants to become great among you must be your servant, 44 and whoever wants to be first must be slave of all. 45 For even the Son of Man did not come to be served, but to serve, and to give his life as a ransom for many.’

Blind Bartimaeus receives his sight

46 Then they came to Jericho. As Jesus and his disciples, together with a large crowd, were leaving the city, a blind man, Bartimaeus (which means ‘son of Timaeus’), was sitting by the roadside begging. 47 When he heard that it was Jesus of Nazareth, he began to shout, ‘Jesus, Son of David, have mercy on me!’ 48 Many rebuked him and told him to be quiet, but he shouted all the more, ‘Son of David, have mercy on me!’ 49 Jesus stopped and said, ‘Call him.’ So they called to the blind man, ‘Cheer up! On your feet! He’s calling you.’ 50 Throwing his cloak aside, he jumped to his feet and came to Jesus. 51 ‘What do you want me to do for you?’ Jesus asked him. The blind man said, ‘Rabbi, I want to see.’ 52 ‘Go,’ said Jesus, ‘your faith has healed you.’ Immediately he received his sight and followed Jesus along the road.