Johannes 4 | Schlachter 2000 New International Reader’s Version

Johannes 4 | Schlachter 2000

Jesus und die Frau aus Samaria. Das Wasser des Lebens. Die wahren Anbeter Gottes

1 Als nun der Herr erfuhr, dass die Pharisäer gehört hatten, dass Jesus mehr Jünger mache und taufe als Johannes 2 — obwohl Jesus nicht selbst taufte, sondern seine Jünger —, 3 da verließ er Judäa und zog wieder nach Galiläa. 4 Er musste aber durch Samaria reisen. 5 Da kommt er in eine Stadt Samarias, genannt Sichar, nahe bei dem Feld, das Jakob seinem Sohn Joseph gab. 6 Es war aber dort Jakobs Brunnen. Weil nun Jesus müde war von der Reise, setzte er sich so an den Brunnen; es war um die sechste Stunde. 7 Da kommt eine Frau aus Samaria, um Wasser zu schöpfen. Jesus spricht zu ihr: Gib mir zu trinken! 8 Denn seine Jünger waren in die Stadt gegangen, um Speise zu kaufen. 9 Nun spricht die samaritische Frau zu ihm: Wie erbittest du als ein Jude von mir etwas zu trinken, da ich doch eine samaritische Frau bin? (Denn die Juden haben keinen Umgang mit den Samaritern*.) 10 Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wenn du die Gabe Gottes erkennen würdest und wer der ist, der zu dir spricht: Gib mir zu trinken!, so würdest du ihn bitten, und er gäbe dir lebendiges Wasser. 11 Die Frau spricht zu ihm: Herr, du hast ja keinen Eimer, und der Brunnen ist tief; woher hast du denn das lebendige Wasser? 12 Bist du größer als unser Vater Jakob, der uns den Brunnen gegeben und selbst daraus getrunken hat, samt seinen Söhnen und seinem Vieh? 13 Jesus antwortete und sprach zu ihr: Jeden, der von diesem Wasser trinkt, wird wieder dürsten. 14 Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm zu einer Quelle von Wasser werden, das bis ins ewige Leben quillt. 15 Die Frau spricht zu ihm: Herr, gib mir dieses Wasser, damit ich nicht dürste und nicht hierherkommen muss, um zu schöpfen! 16 Jesus spricht zu ihr: Geh hin, rufe deinen Mann und komm her! 17 Die Frau antwortete und sprach: Ich habe keinen Mann! Jesus spricht zu ihr: Du hast recht gesagt: Ich habe keinen Mann! 18 Denn fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann. Da hast du die Wahrheit gesprochen! 19 Die Frau spricht zu ihm: Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist! 20 Unsere Väter haben auf diesem Berg angebetet,* und ihr sagt, in Jerusalem sei der Ort, wo man anbeten soll. 21 Jesus spricht zu ihr: Frau, glaube mir, es kommt die Stunde, wo ihr weder auf diesem Berg noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. 22 Ihr betet an, was ihr nicht kennt; wir beten an, was wir kennen, denn das Heil kommt aus den Juden. 23 Aber die Stunde kommt und ist schon da, wo die wahren Anbeter den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten werden; denn der Vater sucht solche Anbeter. 24 Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten. 25 Die Frau spricht zu ihm: Ich weiß, dass der Messias kommt, welcher Christus genannt wird; wenn dieser kommt, wird er uns alles verkündigen. 26 Jesus spricht zu ihr: Ich bin’s, der mit dir redet! 27 Unterdessen kamen seine Jünger und verwunderten sich, dass er mit einer Frau redete.* Doch sagte keiner: Was willst du? oder: Was redest du mit ihr? 28 Nun ließ die Frau ihren Wasserkrug stehen und lief in die Stadt und sprach zu den Leuten: 29 Kommt, seht einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe! Ob dieser nicht der Christus ist? 30 Da gingen sie aus der Stadt hinaus und kamen zu ihm.

Das weiße Erntefeld

31 Inzwischen aber baten ihn die Jünger und sprachen: Rabbi, iss! 32 Er aber sprach zu ihnen: Ich habe eine Speise zu essen, die ihr nicht kennt! 33 Da sprachen die Jünger zueinander: Hat ihm denn jemand zu essen gebracht? 34 Jesus spricht zu ihnen: Meine Speise ist die, dass ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollbringe. 35 Sagt ihr nicht: Es sind noch vier Monate, dann kommt die Ernte? Siehe, ich sage euch: Hebt eure Augen auf und seht die Felder an; sie sind schon weiß zur Ernte. 36 Und wer erntet, der empfängt Lohn und sammelt Frucht zum ewigen Leben, damit sich der Sämann und der Schnitter miteinander freuen. 37 Denn hier ist der Spruch wahr: Der eine sät, der andere erntet. 38 Ich habe euch ausgesandt zu ernten, woran ihr nicht gearbeitet habt; andere haben gearbeitet, und ihr seid in ihre Arbeit eingetreten.

Der Glaube der Samariter

39 Aus jener Stadt aber glaubten viele Samariter an ihn um des Wortes der Frau willen, die bezeugte: Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe. 40 Als nun die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, bei ihnen zu bleiben; und er blieb zwei Tage dort. 41 Und noch viel mehr Leute glaubten um seines Wortes willen. 42 Und zu der Frau sprachen sie: Nun glauben wir nicht mehr um deiner Rede willen; wir haben selbst gehört und erkannt, dass dieser wahrhaftig der Retter der Welt, der Christus ist!

Jesus heilt den Sohn eines königlichen Beamten

43 Nach den zwei Tagen aber zog er fort und ging nach Galiläa. 44 Jesus selbst bezeugte zwar, dass ein Prophet in seinem eigenen Vaterland nicht geachtet wird. 45 Als er aber nun nach Galiläa kam, nahmen ihn die Galiläer auf, weil sie alles gesehen hatten, was er während des Festes in Jerusalem getan hatte; denn auch sie waren zu dem Fest gekommen. 46 Jesus kam nun wieder nach Kana in Galiläa, wo er das Wasser zu Wein gemacht hatte. Und da gab es einen königlichen Beamten, dessen Sohn lag krank in Kapernaum. 47 Als dieser hörte, dass Jesus aus Judäa nach Galiläa gekommen sei, ging er zu ihm und bat ihn, er möchte herabkommen und seinen Sohn gesund machen; denn er lag im Sterben. 48 Da sprach Jesus zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so glaubt ihr nicht! 49 Der königliche Beamte spricht zu ihm: Herr, komm herab, ehe mein Kind stirbt! 50 Jesus spricht zu ihm: Geh hin, dein Sohn lebt! Und der Mensch glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm sprach, und ging hin. 51 Als er aber noch unterwegs war, kamen ihm seine Knechte entgegen und berichteten ihm und sprachen: Dein Sohn lebt! 52 Nun erkundigte er sich bei ihnen nach der Stunde, in welcher es mit ihm besser geworden war. Und sie sprachen zu ihm: Gestern um die siebte Stunde verließ ihn das Fieber. 53 Da erkannte der Vater, dass es eben in der Stunde geschehen war, in welcher Jesus zu ihm gesagt hatte: Dein Sohn lebt! Und er glaubte samt seinem ganzen Haus. 54 Dies ist das zweite Zeichen, das Jesus wiederum tat, als er aus Judäa nach Galiläa kam.

Bibeltext der Schlachter Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft Wiedergegeben mit der freundlichen Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.

New International Reader’s Version

Jesus talks with a woman from Samaria

1 Now Jesus learned that the Pharisees had heard about him. They had heard that he was gaining and baptising more disciples than John. 2 But in fact Jesus was not baptising. His disciples were. 3 So Jesus left Judea and went back again to Galilee. 4 Jesus had to go through Samaria. 5 He came to a town in Samaria called Sychar. It was near the piece of land Jacob had given his son Joseph. 6 Jacob’s well was there. Jesus was tired from the journey. So he sat down by the well. It was about noon. 7 A woman from Samaria came to get some water. Jesus said to her, ‘Will you give me a drink?’ 8 His disciples had gone into the town to buy food. 9 The Samaritan woman said to him, ‘You are a Jew. I am a Samaritan woman. How can you ask me for a drink?’ She said this because Jews don’t have anything to do with Samaritans. 10 Jesus answered her, ‘You do not know what God’s gift is. And you do not know who is asking you for a drink. If you did, you would have asked him. He would have given you living water.’ 11 ‘Sir’, the woman said, ‘you don’t have anything to get water with. The well is deep. Where can you get this living water? 12 Our father Jacob gave us the well. He drank from it himself. So did his sons and his livestock. Are you more important than he is?’ 13 Jesus answered, ‘Everyone who drinks this water will be thirsty again. 14 But anyone who drinks the water I give them will never be thirsty. In fact, the water I give them will become a spring of water in them. It will flow up into eternal life.’ 15 The woman said to him, ‘Sir, give me this water. Then I will never be thirsty. And I won’t have to keep coming here to get water.’ 16 He told her, ‘Go. Get your husband and come back.’ 17 ‘I have no husband,’ she replied. Jesus said to her, ‘You are right when you say you have no husband. 18 The fact is, you have had five husbands. And the man you live with now is not your husband. What you have just said is very true.’ 19 ‘Sir’, the woman said, ‘I can see that you are a prophet. 20 Our people have always worshipped on this mountain. But you Jews claim that the place where we must worship is in Jerusalem.’ 21 Jesus said, ‘Woman, believe me. A time is coming when you will not worship the Father on this mountain or in Jerusalem. 22 You Samaritans worship what you do not know. We worship what we do know. Salvation comes from the Jews. 23 But a new time is coming. In fact, it is already here. True worshippers will worship the Father in the Spirit and in truth. They are the kind of worshippers the Father is looking for. 24 God is spirit. His worshippers must worship him in the Spirit and in truth.’ 25 The woman said, ‘I know that Messiah is coming.’ Messiah means Christ. ‘When he comes, he will explain everything to us.’ 26 Then Jesus said, ‘The one you’re talking about is the one speaking to you. I am he.’

The disciples join Jesus again

27 Just then Jesus’ disciples returned. They were surprised to find him talking with a woman. But no one asked, ‘What do you want from her?’ No one asked, ‘Why are you talking with her?’ 28 The woman left her water jar and went back to the town. She said to the people, 29 ‘Come. See a man who told me everything I’ve ever done. Could this be the Messiah?’ 30 The people came out of the town and made their way towards Jesus. 31 His disciples were saying to him, ‘Rabbi, eat something!’ 32 But he said to them, ‘I have food to eat that you know nothing about.’ 33 Then his disciples asked each other, ‘Did someone bring him food?’ 34 Jesus said, ‘My food is to do what my Father sent me to do. My food is to finish his work. 35 Don’t you have a saying? You say, “It’s still four months until harvest time.” But I tell you, open your eyes! Look at the fields! They are ripe for harvest right now. 36 Even now the one who gathers the crop is getting paid. They are already harvesting the crop for eternal life. So the one who plants and the one who gathers can now be glad together. 37 Here is a true saying. “One plants and another gathers.” 38 I sent you to gather what you have not worked for. Others have done the hard work. You have gathered the benefits of their work.’

Many Samaritans believe in Jesus

39 Many of the Samaritans from the town of Sychar believed in Jesus. They believed because of what the woman had said about him. She said, ‘He told me everything I’ve ever done.’ 40 Then the Samaritans came to him and tried to get him to stay with them. So he stayed two days. 41 Because of what he said, many more people became believers. 42 They said to the woman, ‘We no longer believe just because of what you said. We have now heard for ourselves. We know that this man really is the Saviour of the world.’

Jesus heals an official’s son

43 After the two days, Jesus left for Galilee. 44 He himself had pointed out that a prophet is not respected in his own country. 45 When he arrived in Galilee, the people living there welcomed him. They had seen everything he had done in Jerusalem at the Passover Feast. That was because they had also been there. 46 Once more, Jesus visited Cana in Galilee. Cana is where he had turned the water into wine. A royal official was there. His son was ill in bed at Capernaum. 47 The official heard that Jesus had arrived in Galilee from Judea. So he went to Jesus and begged him to come and heal his son. The boy was close to death. 48 Jesus told him, ‘You people will never believe unless you see signs and wonders.’ 49 The royal official said, ‘Sir, come down before my child dies.’ 50 ‘Go’, Jesus replied. ‘Your son will live.’ The man believed what Jesus said, and so he left. 51 While he was still on his way home, his slaves met him. They gave him the news that his boy was living. 52 He asked what time his son got better. They said to him, ‘Yesterday, at one o’clock in the afternoon, the fever left him.’ 53 Then the father realised what had happened. That was the exact time Jesus had said to him, ‘Your son will live.’ So he and his whole family became believers. 54 This was the second sign that Jesus did after coming from Judea to Galilee.