1.Mose 41 | Schlachter 2000 New International Reader’s Version

1.Mose 41 | Schlachter 2000

Die Träume des Pharao

1 Es geschah aber nach zwei Jahren, da hatte der Pharao einen Traum, und siehe, er stand am Nil. 2 Und siehe, aus dem Nil stiegen sieben schöne und wohlgenährte Kühe herauf, die im Nilgras weideten. 3 Und siehe, nach diesen stiegen sieben andere Kühe aus dem Nil herauf, von hässlicher Gestalt und magerem Leib; die traten neben jene Kühe am Ufer des Nils. 4 Und die sieben hässlichen, mageren Kühe fraßen die sieben schönen, wohlgenährten Kühe. Da erwachte der Pharao. 5 Er schlief aber wieder ein und träumte zum zweiten Mal, und siehe, da wuchsen sieben Ähren auf einem einzigen Halm, die waren voll und gut; 6 und siehe, nach diesen, da sprossten sieben Ähren, die waren dünn und vom Ostwind versengt. 7 Und die dünnen Ähren verschlangen die sieben schweren und vollen Ähren. Da erwachte der Pharao, und siehe, es war ein Traum! 8 Und es geschah am Morgen, da war sein Geist beunruhigt. Und er sandte hin und ließ alle Wahrsager Ägyptens rufen und alle seine Weisen. Und der Pharao erzählte ihnen seinen Traum; aber da war keiner, der ihn dem Pharao deuten konnte. 9 Da sprach der oberste Mundschenk zum Pharao: Ich erinnere mich heute an meine Sünden! 10 Als der Pharao zornig war über seine Knechte und mich in Haft setzte im Haus des Obersten der Leibwache, mich und den obersten Bäcker, 11 da hatten wir in ein und derselben Nacht einen Traum, er und ich; jeder hatte einen Traum von besonderer Bedeutung. 12 Und dort war ein hebräischer junger Mann bei uns, ein Knecht des Obersten der Leibwache; dem erzählten wir es, und er deutete unsere Träume; jedem deutete er seinen Traum besonders. 13 Und so, wie er es uns deutete, so ist es gekommen: Mich hat man wieder in mein Amt eingesetzt, und ihn hat man gehängt! 14 Da sandte der Pharao hin und ließ Joseph rufen. Und sie entließen ihn schnell aus dem Loch. Er aber ließ sich scheren und wechselte seine Kleider und ging zum Pharao hinein.

Joseph deutet die Träume des Pharao

15 Und der Pharao sprach zu Joseph: Ich habe einen Traum gehabt, aber es kann ihn niemand deuten; nun habe ich über dich vernommen, dass du einen Traum zu deuten vermagst, wenn du ihn hörst. 16 Joseph antwortete dem Pharao und sprach: Das steht nicht bei mir. Gott wird verkündigen, was dem Pharao zum Wohl dient! 17 Da sprach der Pharao zu Joseph: Siehe, in meinem Traum stand ich am Ufer des Nils; 18 und siehe, da stiegen aus dem Nil sieben wohlgenährte Kühe von schöner Gestalt herauf, die im Nilgras weideten. 19 Und siehe, nach ihnen stiegen sieben andere Kühe herauf, dürftig und von sehr hässlicher Gestalt und magerem Leib; im ganzen Land Ägypten habe ich keine so hässlichen gesehen. 20 Und diese mageren, hässlichen Kühe fraßen die sieben ersten, wohlgenährten Kühe. 21 Als sie aber diese verschlungen hatten, merkte man nichts davon; denn sie waren so hässlich wie zuvor. Da erwachte ich. 22 Und ich sah [weiter] in meinem Traum, und siehe, sieben volle und gute Ähren wuchsen auf an einem einzigen Halm. 23 Und siehe, nach ihnen sprossten sieben dürre Ähren hervor, mager und vom Ostwind versengt; 24 und die mageren Ähren verschlangen die sieben guten Ähren. Und ich habe es den Wahrsagern erzählt, aber keiner kann es mir erklären! 25 Da sprach Joseph zum Pharao: Was der Pharao geträumt hat, bedeutet dasselbe: Gott hat den Pharao wissen lassen, was er tun will. 26 Die sieben schönen Kühe sind sieben Jahre, und die sieben schönen Ähren sind auch sieben Jahre; es ist ein und derselbe Traum. 27 Die sieben mageren und hässlichen Kühe, die nach jenen heraufkamen, sind sieben Jahre; ebenso die sieben leeren, vom Ostwind versengten Ähren; es werden sieben Hungerjahre sein. 28 Darum sagte ich zu dem Pharao: Gott hat den Pharao sehen lassen, was er tun will. 29 Siehe, es kommen sieben Jahre, da wird großer Überfluss herrschen im ganzen Land Ägypten. 30 Aber nach ihnen werden sieben Hungerjahre eintreten, und all dieser Überfluss wird vergessen sein im Land Ägypten; und die Hungersnot wird das Land aufzehren, 31 sodass man nichts mehr merken wird von dem Überfluss im Land wegen der Hungersnot, die danach kommt; denn sie wird sehr drückend sein. 32 Dass aber der Pharao den Traum zweimal hatte, das bedeutet, dass die Sache bei Gott fest beschlossen ist und dass Gott es rasch ausführen wird. 33 Und nun möge der Pharao nach einem verständigen und weisen Mann sehen und ihn über das Land Ägypten setzen. 34 Der Pharao möge handeln und Aufseher über das Land setzen; und er lasse in den sieben Jahren des Überflusses den fünften Teil [des Ertrages] erheben vom Land Ägypten. 35 So soll man alle Nahrung dieser sieben künftigen guten Jahre sammeln und Getreide speichern zur Verfügung des Pharao, und diese Nahrung in den Städten aufbewahren. 36 Und diese Nahrung soll dem Land als Vorrat dienen für die sieben Hungerjahre, die im Land Ägypten eintreten werden, damit das Land durch die Hungersnot nicht zugrunde geht!

Josephs Erhöhung zum Regenten über Ägypten

37 Diese Rede gefiel dem Pharao und allen seinen Knechten gut. 38 Und der Pharao sprach zu seinen Knechten: Können wir einen Mann finden wie diesen, in dem der Geist Gottes ist? 39 Und der Pharao sprach zu Joseph: Nachdem Gott dir dies alles mitgeteilt hat, ist keiner so verständig und weise wie du. 40 Du sollst über mein Haus sein, und deinem Befehl soll mein ganzes Volk gehorchen; nur um den Thron will ich höher sein als du! 41 Und der Pharao sprach zu Joseph: Siehe, ich setze dich über das ganze Land Ägypten! 42 Und der Pharao nahm den Siegelring von seiner Hand und steckte ihn an die Hand Josephs, und er bekleidete ihn mit weißer Leinwand und legte eine goldene Kette um seinen Hals; 43 und er ließ ihn auf seinem zweiten Wagen fahren; und man rief vor ihm aus: »Beugt eure Knie!« Und so wurde er über das ganze Land Ägypten gesetzt. 44 Und der Pharao sprach zu Joseph: Ich bin der Pharao, aber ohne dich soll niemand im ganzen Land Ägypten die Hand oder den Fuß erheben! 45 Und der Pharao gab Joseph den Namen Zaphenat-Paneach und gab ihm Asnath zur Frau, die Tochter Potipheras, des Priesters von On. Und Joseph zog aus durch das ganze Land Ägypten. 46 Und Joseph war 30 Jahre alt, als er vor dem Pharao, dem König von Ägypten, stand. Und Joseph ging vom Pharao hinweg und bereiste das ganze Land Ägypten. 47 Und das Land trug in den sieben Jahren reichen Überfluss. 48 Und er sammelte allen Ertrag der sieben Jahre, die im Land Ägypten waren, und schaffte die Nahrungsmittel in die Städte; den Ertrag der umliegenden Felder brachte er in die Städte. 49 Und Joseph speicherte Getreide auf wie Sand am Meer, über die Maßen viel, bis man es nicht mehr messen konnte; denn es war unermesslich viel. 50 Bevor aber das Jahr der Hungersnot kam, wurden dem Joseph zwei Söhne geboren; die gebar ihm Asnath, die Tochter Potipheras, des Priesters von On. 51 Und Joseph gab dem Erstgeborenen den Namen Manasse; denn [er sprach]: Gott hat mich alle meine Mühsal vergessen lassen und das ganze Haus meines Vaters. 52 Dem zweiten aber gab er den Namen Ephraim; denn [er sprach]: Gott hat mich fruchtbar gemacht im Land meines Elends. 53 Als nun die sieben Jahre des Überflusses im Land Ägypten zu Ende gegangen waren, 54 da brachen die sieben Hungerjahre an, wie Joseph vorausgesagt hatte. Und es entstand eine Hungersnot in allen Ländern; aber im ganzen Land Ägypten gab es Brot. 55 Und als das ganze Land Ägypten Hunger litt und das Volk zum Pharao um Brot schrie, da sprach der Pharao zu allen Ägyptern: Geht hin zu Joseph; was er euch sagt, das tut! 56 Und als die Hungersnot im ganzen Land herrschte, öffnete Joseph alle Speicher und verkaufte den Ägyptern [Getreide]; denn die Hungersnot nahm überhand im Land Ägypten. 57 Und alle Welt kam nach Ägypten, um bei Joseph Korn zu kaufen; denn es herrschte große Hungersnot auf der ganzen Erde.

Bibeltext der Schlachter Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft Wiedergegeben mit der freundlichen Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.

New International Reader’s Version

Pharaoh has two dreams

1 When two full years had passed, Pharaoh had a dream. In his dream, he was standing by the River Nile. 2 Seven cows came up out of the river. They looked healthy and fat. They were eating some of the tall grass growing along the river. 3 After them, seven other cows came up out of the Nile. They looked ugly and skinny. They were standing beside the other cows on the riverbank. 4 The ugly, skinny cows ate up the seven cows that looked healthy and fat. Then Pharaoh woke up. 5 He fell asleep again and had a second dream. In that dream, seven ears of corn were growing on one stem. They were healthy and good. 6 After them, seven other ears of corn came up. They were thin and dried up by the east wind. 7 The thin ears of corn swallowed up the seven healthy, full ears. Then Pharaoh woke up. It had been a dream. 8 In the morning he was worried. So he sent for all the magicians and wise men of Egypt. Pharaoh told them his dreams. But no one could tell him what they meant. 9 Then the chief wine taster spoke up. He said to Pharaoh, ‘Now I remember that I’ve done something wrong. 10 Pharaoh was once angry with his servants. He put me and the chief baker in prison. We were in the house of the captain of the palace guard. 11 Each of us had a dream the same night. Each dream had its own meaning. 12 A young Hebrew servant was there with us. He was a servant of the captain of the guard. We told him our dreams. And he explained them to us. He told each of us the meaning of our dreams. 13 Things turned out exactly as he said they would. I was given back my job. The other man had a pole stuck through his body.’ 14 So Pharaoh sent for Joseph. He was quickly brought out of the prison. Joseph shaved and changed his clothes. Then he came to Pharaoh. 15 Pharaoh said to Joseph, ‘I had a dream. No one can tell me what it means. But I’ve heard that when you hear a dream you can explain it.’ 16 ‘I can’t do it,’ Joseph replied to Pharaoh. ‘But God will give Pharaoh the answer he wants.’ 17 Then Pharaoh told Joseph what he had dreamed. He said, ‘I was standing on the bank of the River Nile. 18 Seven cows came up out of the river. They were fat and looked healthy. They were eating the tall grass growing along the river. 19 After them, seven other cows came up. They were bony and very ugly and thin. I had never seen such ugly cows in the whole land of Egypt. 20 The thin, ugly cows ate up the seven fat cows that came up first. 21 But no one could tell that the thin cows had eaten the fat cows. That’s because the thin cows looked just as ugly as they had before. Then I woke up. 22 ‘In my dream I also saw seven ears of corn. They were full and good. They were all growing on one stem. 23 After them, seven other ears of corn came up. They were weak and thin and dried up by the east wind. 24 The thin ears of corn swallowed up the seven good ears. I told my dream to the magicians. But none of them could explain it to me.’ 25 Then Joseph said to Pharaoh, ‘Both of Pharaoh’s dreams have the same meaning. God has shown Pharaoh what he is about to do. 26 The seven good cows are seven years. And the seven good ears of corn are seven years. Both dreams mean the same thing. 27 The seven thin, ugly cows that came up later are seven years. So are the seven worthless ears of corn dried up by the east wind. They are seven years when there won’t be enough food. 28 ‘It’s just as I said to Pharaoh. God has shown Pharaoh what he’s about to do. 29 Seven years with plenty of food are coming to the whole land of Egypt. 30 But seven years when there won’t be enough food will follow them. Then everyone will forget about all the food Egypt had. Terrible hunger will destroy the land. 31 There won’t be anything left to remind people of the years when there was plenty of food in the land. That’s how bad the hunger that follows will be. 32 God gave the dream to Pharaoh in two forms. That’s because the matter has been firmly decided by God. And it’s because God will do it soon. 33 ‘So Pharaoh should look for a wise and understanding man. He should put him in charge of the land of Egypt. 34 Pharaoh should appoint officials to be in charge of the land. They should take a fifth of the harvest in Egypt during the seven years when there’s plenty of food. 35 They should collect all the extra food of the good years that are coming. Pharaoh should give them authority to store up the corn. They should keep it in the cities for food. 36 The corn should be stored up for the country to use later. It will be needed during the seven years when there isn’t enough food in Egypt. Then the country won’t be destroyed just because it doesn’t have enough food.’ 37 The plan seemed good to Pharaoh and all his officials. 38 So Pharaoh said to them, ‘The spirit of God is in this man. We can’t find anyone else like him, can we?’ 39 Then Pharaoh said to Joseph, ‘God has made all this known to you. No one is as wise and understanding as you are. 40 You will be in charge of my palace. All my people must obey your orders. I will be greater than you only because I’m the one who sits on the throne.’

Joseph is put in charge of Egypt

41 So Pharaoh said to Joseph, ‘I’m putting you in charge of the whole land of Egypt.’ 42 Then Pharaoh took from his finger the ring he used to give his official stamp. He put it on Joseph’s finger. He dressed him in robes made out of fine linen. He put a gold chain around Joseph’s neck. 43 He also made him ride in a chariot. Joseph was now next in command after Pharaoh. People went in front of Joseph and shouted, ‘Get down on your knees!’ By doing all these things, Pharaoh put Joseph in charge of the whole land of Egypt. 44 Then Pharaoh said to Joseph, ‘I am Pharaoh. But unless you give an order, no one will do anything in the whole land of Egypt.’ 45 Pharaoh gave Joseph the name Zaphenath-Paneah. He gave Joseph a wife. She was Asenath, the daughter of Potiphera. Potiphera was the priest of On. Joseph travelled all over the land of Egypt. 46 Joseph was 30 years old when he began serving Pharaoh, the king of Egypt. He left Pharaoh’s palace and travelled all over Egypt. 47 During the seven years there was plenty of food. The land produced more than the people needed. 48 Joseph collected all the extra food produced in those seven years in Egypt. He stored it in the cities. In each city he stored up the food grown in the fields around it. 49 Joseph stored up huge amounts of corn. There was as much of it as sand by the sea. There was so much corn it couldn’t be measured. So Joseph stopped keeping records of it. 50 Before the years when there wasn’t enough food, two sons were born to Joseph. He had them by Asenath, the daughter of Potiphera. Potiphera was the priest of On. 51 Joseph named his first son Manasseh. That’s because he said, ‘God has made me forget all my trouble and my father’s whole family.’ 52 He named the second son Ephraim. That’s because he said, ‘God has given me children in the land where I’ve suffered so much.’ 53 The seven years when there was plenty of food in Egypt came to an end. 54 Then the seven years when there wasn’t enough food began. It happened just as Joseph had said it would. There wasn’t enough food in any of the other lands. But in the whole land of Egypt there was food. 55 When all the people of Egypt began to get hungry, they cried out to Pharaoh for food. He told all the Egyptians, ‘Go to Joseph. Do what he tells you.’ 56 There wasn’t enough food anywhere in the country. So Joseph opened the storerooms. He sold corn to the Egyptians because people were very hungry all over Egypt. 57 People from all over the world came to Egypt. They came to buy corn from Joseph. That’s because people were very hungry everywhere.