Markus 13 | Schlachter 2000 Menge Bibel

Markus 13 | Schlachter 2000

Die Endzeitrede Jesu auf dem Ölberg

1 Und als er aus dem Tempel ging, sprach einer seiner Jünger zu ihm: Meister, sieh nur! Was für Steine! Und was für Gebäude sind das! 2 Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Siehst du diese großen Gebäude? Es wird kein einziger Stein auf dem anderen bleiben, der nicht abgebrochen wird! 3 Und als er am Ölberg saß, dem Tempel gegenüber, fragten ihn Petrus und Jakobus und Johannes und Andreas für sich allein: 4 Sage uns, wann wird dies geschehen, und was wird das Zeichen sein, wann dies alles vollendet werden soll?

Verführungen und Nöte in der Endzeit

5 Jesus aber antwortete ihnen und begann zu reden: Habt acht, dass euch niemand verführt! 6 Denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: Ich bin es!, und werden viele verführen. 7 Wenn ihr aber von Kriegen und Kriegsgeschrei hören werdet, so erschreckt nicht; denn es muss geschehen, aber es ist noch nicht das Ende. 8 Denn ein Heidenvolk wird sich gegen das andere erheben und ein Königreich gegen das andere; und es wird hier und dort Erdbeben geben, und Hungersnöte und Unruhen werden geschehen. Das sind die Anfänge der Wehen. 9 Ihr aber, habt acht auf euch selbst! Denn sie werden euch den Gerichten und den Synagogen ausliefern; ihr werdet geschlagen werden, und man wird euch vor Fürsten und Könige stellen um meinetwillen, ihnen zum Zeugnis. 10 Und allen Heidenvölkern muss zuvor das Evangelium verkündigt werden. 11 Wenn sie euch aber wegführen und ausliefern werden, so sorgt nicht im Voraus, was ihr reden sollt, und überlegt es nicht vorher, sondern was euch zu jener Stunde gegeben wird, das redet! Denn nicht ihr seid es, die reden, sondern der Heilige Geist. 12 Es wird aber ein Bruder den anderen zum Tode ausliefern und der Vater das Kind, und Kinder werden sich gegen die Eltern erheben und werden sie töten helfen; 13 und ihr werdet von allen gehasst sein um meines Namens willen. Wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird gerettet werden.

Die große Drangsal

14 Wenn ihr aber den Gräuel der Verwüstung, von dem durch den Propheten Daniel geredet wurde, da stehen seht, wo er nicht soll (wer es liest, der achte darauf!), dann fliehe auf die Berge, wer in Judäa ist; 15 wer aber auf dem Dach ist, der steige nicht hinab ins Haus und gehe auch nicht hinein, um etwas aus seinem Haus zu holen; 16 und wer auf dem Feld ist, der kehre nicht zurück, um sein Gewand zu holen. 17 Wehe aber den Schwangeren und den Stillenden in jenen Tagen! 18 Bittet aber, dass eure Flucht nicht im Winter geschieht. 19 Denn jene Tage werden eine Drangsal sein, wie es keine gegeben hat von Anfang der Schöpfung, die Gott erschuf, bis jetzt, und wie es auch keine mehr geben wird. 20 Und wenn der Herr die Tage nicht verkürzt hätte, so würde kein Mensch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen, die er erwählt hat, hat er die Tage verkürzt. 21 Und wenn dann jemand zu euch sagen wird: Siehe, hier ist der Christus!, oder: Siehe, dort!, so glaubt es nicht. 22 Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten auftreten und werden Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, auch die Auserwählten zu verführen. 23 Ihr aber, habt acht! Siehe, ich habe euch alles vorhergesagt.

Das Kommen des Menschensohnes

24 Aber in jenen Tagen, nach jener Drangsal, wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond wird seinen Schein nicht geben, 25 und die Sterne des Himmels werden herabfallen und die Kräfte im Himmel erschüttert werden. 26 Und dann wird man den Sohn des Menschen in den Wolken kommen sehen mit großer Kraft und Herrlichkeit. 27 Und dann wird er seine Engel aussenden und seine Auserwählten sammeln von den vier Windrichtungen, vom äußersten Ende der Erde bis zum äußersten Ende des Himmels. 28 Von dem Feigenbaum aber lernt das Gleichnis: Wenn sein Zweig schon saftig wird und Blätter treibt, so erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist. 29 So auch ihr, wenn ihr seht, dass dies geschieht, so erkennt, dass er nahe vor der Türe ist. 30 Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschehen ist. 31 Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.

Ermahnung zur Wachsamkeit

32 Um jenen Tag aber und die Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch nicht der Sohn, sondern nur der Vater. 33 Habt acht, wacht und betet! Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist. 34 Es ist wie bei einem Menschen, der außer Landes reiste, sein Haus verließ und seinen Knechten Vollmacht gab und jedem sein Werk, und dem Türhüter befahl, dass er wachen solle. 35 So wacht nun! Denn ihr wisst nicht, wann der Herr des Hauses kommt, am Abend oder zur Mitternacht oder um den Hahnenschrei oder am Morgen; 36 damit er nicht, wenn er unversehens kommt, euch schlafend findet. 37 Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Wacht!

Bibeltext der Schlachter Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft Wiedergegeben mit der freundlichen Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.

Menge Bibel
1 Als Jesus dann den Tempel verließ, sagte einer von seinen Jüngern zu ihm: »Meister, sieh einmal: was für Steine und was für ein Prachtbau ist das!« 2 Da antwortete ihm Jesus: »Ja, jetzt siehst du dieses gewaltige Bauwerk (noch stehen). Es wird hier (aber) kein Stein auf dem andern bleiben, der nicht niedergerissen wird!« – 3 Als er sich dann am Ölberg dem Tempel gegenüber niedergesetzt hatte, fragten ihn Petrus, Jakobus, Johannes und Andreas, als sie für sich allein waren: 4 »Sage uns doch: wann wird dies geschehen, und welches ist das Zeichen dafür, wann dies alles in Erfüllung gehen wird?«

Die ersten Vorzeichen der Endzeit

5 Da begann Jesus, zu ihnen zu sagen: »Seht euch vor, daß niemand euch irreführt! 6 Viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: ›Ich bin es‹* und werden viele irreführen. 7 Wenn ihr ferner von Kriegen und Kriegsgerüchten hört, so laßt euch dadurch nicht ängstigen! Dies muß so kommen, bedeutet aber noch nicht das Ende. 8 Denn ein Volk wird sich gegen das andere erheben und ein Reich gegen das andere (Jes 19,2); Erdbeben werden hier und da stattfinden, Hungersnöte werden kommen.

Die Jüngerverfolgung

9 »Gebt ihr jedoch acht auf euch selbst*! Man wird euch vor die Gerichtshöfe stellen und euch in den Synagogen geißeln; auch vor Statthalter und Könige werdet ihr um meinetwillen gestellt werden ihnen zum Zeugnis*; 10 und unter allen Völkern muß zuvor die Heilsbotschaft verkündigt werden. 11 Wenn man euch nun abführt und vor Gericht stellt, so macht euch nicht im voraus Sorge darüber, was ihr reden sollt, sondern was euch in jener Stunde eingegeben wird, das redet; nicht ihr seid es ja, die da reden, sondern der heilige Geist. 12 Es wird aber ein Bruder den anderen zum Tode überliefern und der Vater seinen Sohn, und Kinder werden gegen ihre Eltern auftreten und sie zum Tode bringen (Mi 7,6), 13 und ihr werdet allen verhaßt sein um meines Namens willen. Wer aber bis ans Ende ausharrt, der wird gerettet werden.«

Der Höhepunkt der Drangsal in Judäa

14 »Wenn ihr aber den ›Greuel der Verwüstung‹* da stehen seht, wo er nicht stehen darf (Dan 9,27; 11,31; 12,11) – der Leser merke auf! –, dann sollen die (Gläubigen), welche in Judäa sind, in die Berge fliehen. 15 Wer sich alsdann auf dem Dache befindet, steige nicht erst (ins Haus) hinab und gehe nicht hinein, um noch etwas aus seinem Hause zu holen; 16 und wer auf dem Felde ist, kehre nicht zurück, um noch seinen Mantel zu holen. 17 Wehe aber den Frauen, die in jenen Tagen guter Hoffnung sind, und denen, die ein Kind zu nähren haben! 18 Betet aber auch, daß dies nicht zur Winterszeit eintrete! 19 Denn jene Tage werden eine Drangsalszeit sein, wie eine solche seit dem Anfang, als Gott die Welt schuf, bis jetzt noch nicht dagewesen ist und wie auch keine je wieder kommen wird (Dan 12,1). 20 Und wenn der Herr diese Tage nicht verkürzt hätte, so würde kein Fleisch* gerettet werden; aber um der Auserwählten willen, die er erwählt hat, hat er diese Tage verkürzt.«

Weissagung bezüglich der falschen Propheten

21 »Wenn alsdann jemand zu euch sagt: ›Seht, hier ist Christus*; seht, dort ist er!‹, so glaubt es nicht! 22 Denn es werden falsche Christusse* und falsche Propheten auftreten und werden Zeichen und Wunder tun (5.Mose 13,2), um womöglich die Erwählten irrezuführen. 23 Seht ihr euch aber vor! Ich habe euch alles vorhergesagt.« 24 »In jenen Tagen aber, nach jener Drangsalszeit, wird die Sonne sich verfinstern und der Mond seinen Schein verlieren (Jes 13,10; 34,4); 25 die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte am Himmel in Erschütterung geraten (Jes 34,4). 26 Und dann wird man den Menschensohn in Wolken kommen sehen mit großer Macht und Herrlichkeit (Dan 7,13); 27 und dann wird er die Engel aussenden und seine Erwählten von den vier Windrichtungen her versammeln vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels (Sach 2,6; 5.Mose 30,4). 28 Vom Feigenbaum aber mögt ihr das Gleichnis lernen*: Sobald seine Zweige saftig werden und Blätter hervorsprossen, so erkennt ihr daran, daß der Sommer nahe ist. 29 Ebenso auch ihr: wenn ihr dies alles eintreten seht, so erkennet daran, daß es* nahe vor der Tür steht. 30 Wahrlich ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschieht. 31 Der Himmel und die Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nimmermehr vergehen! 32 Von jenem Tage aber und jener Stunde hat niemand Kenntnis, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn nicht, niemand außer dem Vater.« 33 »Haltet die Augen offen, seid wachsam! Denn ihr wißt nicht, wann der Zeitpunkt da ist. 34 Wie ein Mann, der auf Reisen geht, beim Verlassen seines Hauses seinen Knechten die Vollmacht übergibt* und einem jeden sein Geschäft (zuweist) und dem Türhüter gebietet, wachsam zu sein, – 35 so wachet also! Denn ihr wißt nicht, wann der Herr des Hauses kommt, ob spät am Abend oder um Mitternacht oder beim Hahnenschrei oder erst frühmorgens: 36 daß er nur nicht, wenn er unvermutet kommt, euch im Schlaf findet! 37 Was ich aber euch sage, das sage ich allen: wachet*!«