Epheser 4 | Schlachter 2000 Menge Bibel

Epheser 4 | Schlachter 2000

Die Einheit des Geistes

1 So ermahne ich euch nun, ich, der Gebundene im Herrn, dass ihr der Berufung würdig wandelt, zu der ihr berufen worden seid, 2 indem ihr mit aller Demut und Sanftmut, mit Langmut einander in Liebe ertragt 3 und eifrig bemüht seid, die Einheit des Geistes zu bewahren durch das Band des Friedens: 4 Ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid zu einer Hoffnung eurer Berufung; 5 ein Herr, ein Glaube, eine Taufe; 6 ein Gott und Vater aller, über allen und durch alle und in euch allen.

Die Gaben des erhöhten Christus und die Auferbauung des Leibes des Christus

7 Jedem Einzelnen von uns aber ist die Gnade gegeben nach dem Maß der Gabe des Christus. 8 Darum heißt es: »Er ist emporgestiegen zur Höhe, hat Gefangene weggeführt und den Menschen Gaben gegeben«.* 9 Das [Wort] aber: »Er ist hinaufgestiegen«, was bedeutet es anderes, als dass er auch zuvor hinabgestiegen ist zu den Niederungen der Erde? 10 Der hinabgestiegen ist, ist derselbe, der auch hinaufgestiegen ist über alle Himmel, damit er alles erfülle. 11 Und Er hat etliche als Apostel gegeben, etliche als Propheten, etliche als Evangelisten, etliche als Hirten und Lehrer, 12 zur Zurüstung der Heiligen, für das Werk des Dienstes, für die Erbauung des Leibes des Christus, 13 bis wir alle zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen, zur vollkommenen Mannesreife, zum Maß der vollen Größe des Christus; 14 damit wir nicht mehr Unmündige seien, hin- und hergeworfen und umhergetrieben von jedem Wind der Lehre durch das betrügerische Spiel der Menschen, durch die Schlauheit, mit der sie zum Irrtum verführen, 15 sondern, wahrhaftig in der Liebe, heranwachsen in allen Stücken zu ihm hin, der das Haupt ist, der Christus. 16 Von ihm aus vollbringt der ganze Leib, zusammengefügt und verbunden durch alle Gelenke, die einander Handreichung tun nach dem Maß der Leistungsfähigkeit jedes einzelnen Gliedes, das Wachstum des Leibes zur Auferbauung seiner selbst in Liebe.

Die Abkehr vom sündigen Leben der Heiden — Ablegen des alten Menschen und Anziehen des neuen

17 Das sage und bezeuge ich nun im Herrn, dass ihr nicht mehr so wandeln sollt, wie die übrigen Heiden wandeln in der Nichtigkeit ihres Sinnes, 18 deren Verstand verfinstert ist und die entfremdet sind dem Leben Gottes, wegen der Unwissenheit, die in ihnen ist, wegen der Verhärtung ihres Herzens; 19 die, nachdem sie alles Empfinden verloren haben, sich der Zügellosigkeit ergeben haben, um jede Art von Unreinheit zu verüben mit unersättlicher Gier. 20 Ihr aber habt Christus nicht so kennengelernt; 21 wenn ihr wirklich auf Ihn gehört habt und in ihm gelehrt worden seid — wie es auch Wahrheit ist in Jesus —, 22 dass ihr, was den früheren Wandel betrifft, den alten Menschen abgelegt habt, der sich wegen der betrügerischen Begierden verderbte, 23 dagegen erneuert werdet im Geist eurer Gesinnung 24 und den neuen Menschen angezogen habt, der Gott entsprechend geschaffen ist in wahrhafter Gerechtigkeit und Heiligkeit.

Anweisungen für das neue Leben

25 Darum legt die Lüge ab und »redet die Wahrheit, jeder mit seinem Nächsten«*, denn wir sind untereinander Glieder. 26 Zürnt ihr, so sündigt nicht; die Sonne gehe nicht unter über eurem Zorn! 27 Gebt auch nicht Raum dem Teufel! 28 Wer gestohlen hat, der stehle nicht mehr, sondern bemühe sich vielmehr, mit den Händen etwas Gutes zu erarbeiten, damit er dem Bedürftigen etwas zu geben habe. 29 Kein schlechtes Wort soll aus eurem Mund kommen, sondern was gut ist zur Erbauung, wo es nötig ist, damit es den Hörern Gnade bringe. 30 Und betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt worden seid für den Tag der Erlösung! 31 Alle Bitterkeit und Wut und Zorn und Geschrei und Lästerung sei von euch weggetan samt aller Bosheit. 32 Seid aber gegeneinander freundlich und barmherzig und vergebt einander, gleichwie auch Gott euch vergeben hat in Christus.

Bibeltext der Schlachter Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft Wiedergegeben mit der freundlichen Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.

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II. Zweiter (ermahnender) Hauptteil: Mahnungen an die Leser zu einem ihrer Berufung würdigen Wandel (4,1-6,20)

1 So ermahne ich euch denn, ich, der Gefangene im Herrn*: Wandelt würdig der Berufung, die an euch ergangen ist, 2 mit aller Demut und Sanftmut, mit Geduld als solche, die einander in Liebe ertragen, 3 und seid eifrig bemüht, die Einheit des Geistes* durch das Band des Friedens zu erhalten: 4 ein Leib und ein Geist, wie ihr ja auch bei eurer Berufung aufgrund einer Hoffnung berufen worden seid; 5 ein Herr, ein Glaube, eine Taufe; 6 ein Gott und Vater aller, der da ist* über allen und durch alle (wirkt) und in allen (wohnt). 7 Jedem einzelnen von uns aber ist die Gnade nach dem Maße verliehen worden, wie Christus sie ihm zugeteilt hat. 8 Daher heißt es ja auch (Ps 68,19): »Aufgestiegen in die Höhe, hat er Gefangene weggeführt und den Menschen Gaben verliehen.« 9 Daß er aber hinaufgestiegen ist, welchen Sinn hat das als den, daß er auch (zuvor) in die niederen Gegenden der Erde hinabgestiegen ist? 10 Er, der Hinabgestiegene, ist derselbe, der hoch über alle Himmel hinaus aufgestiegen ist, um das ganze Weltall zu erfüllen. 11 Und eben dieser ist es auch, der die einen zu Aposteln* bestellt hat, andere zu Propheten, andere zu Evangelisten*, noch andere zu Hirten* und Lehrern, 12 um die Heiligen tüchtig zu machen für die Ausübung des Gemeindedienstes, für die Erbauung* des Leibes Christi, 13 bis wir endlich allesamt zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen, zur vollkommenen Mannesreife, zum Vollmaß des Wuchses in der Fülle Christi. 14 Denn wir sollen nicht länger unmündige Kinder sein, die von jedem Wind der Lehre durch das Trugspiel der Menschen, die mit Arglist auf Irreführung ausgehen, wie Meereswogen hin und her geworfen und umhergetrieben werden; 15 vielmehr sollen wir, die Wahrheit übend*, in* Liebe in allen Stücken in ihn hineinwachsen*, der das Haupt ist, Christus; 16 denn von ihm aus wird der ganze Leib fest zusammengefügt und zusammengehalten und vollzieht durch jedes Glied, das seinen Dienst nach der Wirksamkeit verrichtet, die dem Maß jedes einzelnen Teiles entspricht, das Wachstum des Leibes zu seinem eigenen Aufbau in Liebe. 17 So sage* ich also folgendes und spreche die ernste Mahnung im Herrn aus: Wandelt nicht mehr so, wie die Heiden in der Nichtigkeit ihres Sinnes wandeln! 18 Sie sind ja in ihrem (ganzen) Denken verfinstert, dem Leben Gottes entfremdet infolge der Unwissenheit, die in ihnen wegen der Verstocktheit ihres Herzens wohnt. 19 Sittlich völlig abgestumpft, haben sie sich dem Genußleben hingegeben zur Verübung jeder Art von Unsittlichkeit in Verbindung mit Habgier*. 20 Ihr aber habt Christus nicht so kennengelernt, 21 wenn ihr überhaupt von ihm gehört habt und in ihm so unterwiesen worden seid, wie es Wahrheit in Jesus ist: 22 daß ihr nämlich im Hinblick auf den früheren Lebenswandel den alten Menschen ablegen müßt, der sich infolge der trügerischen* Begierden zugrunde richtet, 23 daß ihr dagegen im tiefsten Inneren eures Geisteslebens erneuert werden müßt 24 und den neuen Menschen anziehet, der nach Gottes Ebenbild geschaffen ist in wahrhafter Gerechtigkeit und Reinheit.

Ermahnungen bezüglich des Verhaltens im Verkehr untereinander

25 Darum leget die Lüge ab und »redet die Wahrheit, ein jeder mit seinem Nächsten« (Sach 8,16); wir sind ja untereinander* Glieder (desselben Leibes). – 26 »Zürnet ihr, so sündiget dabei nicht« (Ps 4,5); laßt die Sonne über eurem Zorn nicht untergehen 27 und gebt dem Verleumder* keinen Raum! – 28 Der Dieb stehle fortan nicht mehr, sondern arbeite vielmehr angestrengt und erwerbe mit seiner Hände Arbeit das Gute*, damit er imstande ist, den Notleidenden zu unterstützen. – 29 Laßt keine faule* Rede aus eurem Munde hervorgehen, sondern nur eine solche, die da, wo es nottut, zur Erbauung dient, damit sie den Hörern Segen bringe. 30 Und betrübt nicht den heiligen Geist Gottes, mit dem ihr auf den Tag der Erlösung versiegelt seid. – 31 Alle Bitterkeit, aller Zorn und Groll, alles Schreien und Schmähen sei aus eurer Mitte weggetan, überhaupt alles boshafte Wesen. 32 Zeigt euch vielmehr gütig und herzlich gegeneinander, und vergebt einer dem andern, wie auch Gott euch in Christus vergeben hat!