1.Korinther 12 | Schlachter 2000 Menge Bibel

1.Korinther 12 | Schlachter 2000

Die Geisteswirkungen und Gnadengaben in der Gemeinde

1 Über die Geisteswirkungen aber, ihr Brüder, will ich euch nicht in Unwissenheit lassen. 2 Ihr wisst, dass ihr einst Heiden wart und euch fortreißen ließt zu den stummen Götzen, so wie ihr geführt wurdet. 3 Darum lasse ich euch wissen, dass niemand, der im Geist Gottes redet, Jesus verflucht nennt; es kann aber auch niemand Jesus Herrn nennen als nur im Heiligen Geist. 4 Es bestehen aber Unterschiede in den Gnadengaben, doch es ist derselbe Geist; 5 auch gibt es unterschiedliche Dienste, doch es ist derselbe Herr; 6 und auch die Kraftwirkungen sind unterschiedlich, doch es ist derselbe Gott, der alles in allen wirkt. 7 Jedem wird aber das offensichtliche Wirken des Geistes zum [allgemeinen] Nutzen verliehen. 8 Dem einen nämlich wird durch den Geist ein Wort der Weisheit gegeben, einem anderen aber ein Wort der Erkenntnis gemäß demselben Geist; 9 einem anderen Glauben in demselben Geist; einem anderen Gnadengaben der Heilungen in demselben Geist; 10 einem anderen Wirkungen von Wunderkräften, einem anderen Weissagung, einem anderen Geister zu unterscheiden, einem anderen verschiedene Arten von Sprachen, einem anderen die Auslegung der Sprachen. 11 Dies alles aber wirkt ein und derselbe Geist, der jedem persönlich zuteilt, wie er will.

Ein Leib, viele Glieder

12 Denn gleichwie der Leib einer ist und doch viele Glieder hat, alle Glieder des einen Leibes aber, obwohl es viele sind, als Leib eins sind, so auch der Christus. 13 Denn wir sind ja alle durch einen Geist in einen Leib hinein getauft worden, ob wir Juden sind oder Griechen, Knechte oder Freie, und wir sind alle getränkt worden zu einem Geist. 14 Denn auch der Leib ist nicht ein Glied, sondern viele. 15 Wenn der Fuß spräche: Ich bin keine Hand, darum gehöre ich nicht zum Leib! — gehört er deswegen etwa nicht zum Leib? 16 Und wenn das Ohr spräche: Ich bin kein Auge, darum gehöre ich nicht zum Leib! — gehört es deswegen etwa nicht zum Leib? 17 Wenn der ganze Leib Auge wäre, wo bliebe das Gehör? Wenn er ganz Ohr wäre, wo bliebe der Geruchssinn? 18 Nun aber hat Gott die Glieder, jedes einzelne von ihnen, so im Leib eingefügt, wie er gewollt hat. 19 Wenn aber alles ein Glied wäre, wo bliebe der Leib? 20 Nun aber gibt es zwar viele Glieder, doch nur einen Leib. 21 Und das Auge kann nicht zur Hand sagen: Ich brauche dich nicht!, oder das Haupt zu den Füßen: Ich brauche euch nicht! 22 Vielmehr sind gerade die scheinbar schwächeren Glieder des Leibes notwendig, 23 und die [Glieder] am Leib, die wir für weniger ehrbar halten, umgeben wir mit desto größerer Ehre, und unsere weniger anständigen erhalten umso größere Anständigkeit; 24 denn unsere anständigen brauchen es nicht. Gott aber hat den Leib so zusammengefügt, dass er dem geringeren Glied umso größere Ehre gab, 25 damit es keinen Zwiespalt im Leib gebe, sondern die Glieder gleichermaßen füreinander sorgen. 26 Und wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit; und wenn ein Glied geehrt wird, so freuen sich alle Glieder mit. 27 Ihr aber seid [der] Leib des Christus, und jeder ist ein Glied [daran] nach seinem Teil. 28 Und Gott hat in der Gemeinde etliche eingesetzt, erstens als Apostel, zweitens als Propheten, drittens als Lehrer; sodann Wunderkräfte, dann Gnadengaben der Heilungen, der Hilfeleistung, der Leitung, verschiedene Sprachen. 29 Sind etwa alle Apostel? Sind etwa alle Propheten? Sind etwa alle Lehrer? Haben etwa alle Wunderkräfte? 30 Haben alle Gnadengaben der Heilungen? Reden alle in Sprachen? Können alle auslegen? 31 Strebt aber eifrig nach den vorzüglicheren Gnadengaben, und ich will euch einen noch weit vortrefflicheren Weg zeigen:

Bibeltext der Schlachter Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft Wiedergegeben mit der freundlichen Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.

Menge Bibel

Vorbemerkung: Das Kennzeichen der gottgewirkten Geistesgaben

1 In betreff der Geistesgaben aber will ich euch, liebe Brüder, nicht im unklaren lassen. 2 Ihr wißt von eurer Heidenzeit her: da waren es die stummen Götzenbilder, zu denen ihr mit unwiderstehlicher Gewalt hingezogen* wurdet. 3 Darum tue ich euch kund, daß niemand, der im Geiste* Gottes redet, sagt: »Verflucht ist* Jesus!« und keiner zu sagen vermag: »Jesus ist der Herr!«, außer im heiligen Geist*.

Verschiedenheit der Geistesgaben, aber nur ein alles wirkender Geist und ein Zweck

4 Es gibt nun zwar verschiedene Arten von Gnadengaben, aber nur einen und denselben Geist; 5 und es gibt verschiedene Arten von Dienstleistungen, doch nur einen und denselben Herrn; 6 und es gibt verschiedene Arten von Kraftwirkungen, aber nur einen und denselben Gott, der alles in allen wirkt. 7 Jedem wird aber die Offenbarung des Geistes zum allgemeinen Besten* verliehen. 8 So wird dem einen durch den Geist Weisheitsrede verliehen, einem andern Erkenntnisrede nach Maßgabe desselben Geistes, 9 einem andern Glaube in demselben* Geist, einem andern Heilungsgaben in dem einen Geiste, 10 einem andern Verrichtung von Wundertaten, einem andern Weissagung*, einem andern Unterscheidung der Geister, einem andern mancherlei Arten von Zungenreden, einem andern die Auslegung der Zungenreden. 11 Dies alles wirkt aber ein und derselbe Geist, indem er jedem eine besondere Gabe zuteilt, wie er will.

Veranschaulichung durch das Gleichnis vom Menschenleib und seinen vielen Gliedern

12 Denn wie der Leib eine Einheit* ist und doch viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber trotz ihrer Vielheit einen Leib bilden, so ist es auch mit Christus. 13 Denn durch einen Geist* sind wir alle durch die Taufe zu einem Leibe zusammengeschlossen worden, wir mögen Juden oder Griechen, Sklaven oder Freie sein, und wir sind alle mit einem Geist getränkt worden. 14 Auch der Leib besteht ja nicht aus einem einzigen Gliede, sondern aus vielen. 15 Wenn der Fuß sagte: »Weil ich nicht Hand bin, gehöre ich nicht zum Leibe«, so gehört er darum doch zum Leibe; 16 und wenn das Ohr sagte: »Weil ich kein Auge bin, gehöre ich nicht zum Leibe«, so gehört es darum doch zum Leibe. 17 Wenn der ganze Leib nur Auge wäre, wo bliebe da das Gehör? Wenn er ganz Gehör wäre, wo bliebe da der Geruchssinn? 18 Nun aber hat Gott jedem einzelnen Gliede seine besondere Stelle am Leibe angewiesen, wie es seinem Willen entsprach. 19 Wäre das Ganze nur ein einziges Glied, wo bliebe da der Leib? 20 So aber sind zwar viele Glieder vorhanden, aber es besteht doch nur ein Leib. 21 Das Auge kann aber nicht zu der Hand sagen: »Ich habe dich nicht nötig«, ebensowenig der Kopf zu den Füßen: »Ich habe euch nicht nötig«; 22 ganz im Gegenteil: die scheinbar schwächsten Glieder des Leibes sind gerade notwendig, 23 und denjenigen Körperteilen, die wir für weniger edel halten, erweisen wir besondere Ehre, und die weniger anständigen Teile unsers Leibes erhalten eine besonders wohlanständige Ausstattung, 24 deren unsere anständigen Glieder nicht bedürfen. Ja, Gott hat den Leib so zusammengefügt, daß er dem weniger wichtigen Gliede desto größere Ehre zugeteilt hat, 25 damit keine Uneinigkeit im Leibe herrsche, sondern die Glieder einträchtig füreinander sorgen. 26 Und wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit, und wenn ein Glied besonders geehrt* wird, so freuen sich alle Glieder mit.

Anwendung des Bildes auf die gottgeordnete Gliederung der Gemeinde

27 Ihr aber seid Christi Leib, und jeder einzelne ist ein Glied daran nach seinem Teil; 28 und zwar hat Gott in der Gemeinde eingesetzt erstens die einen zu Aposteln, zweitens (andere) zu Propheten*, drittens (noch andere) zu Lehrern; sodann Wunderkräfte, sodann Gaben der Heilungen, Hilfeleistungen, Verwaltungsgeschäfte, mancherlei Arten von Zungenreden. 29 Sind etwa alle (Gemeindeglieder) Apostel? Etwa alle Propheten*? Alle Lehrer? Besitzen etwa alle Wunderkräfte? 30 Haben etwa alle Heilungsgaben? Reden alle mit Zungen? Können alle die Zungensprachen auslegen?

Ohne Liebe sind auch die höchsten Geistesgaben wertlos

31 Strebet nun eifrig nach den höchsten* Gnadengaben! Und jetzt will ich euch noch einen ganz unvergleichlichen Weg zeigen: