Sprüche 6 | Schlachter 2000 Einheitsübersetzung 2016

Sprüche 6 | Schlachter 2000

Warnung vor einer Bürgschaft

1 Mein Sohn, hast du dich für deinen Nächsten verbürgt, für einen Fremden dich durch Handschlag verpflichtet, 2 bist du durch ein mündliches Versprechen gebunden, gefangen durch die Worte deines Mundes, 3 so tu doch das, mein Sohn: Rette dich, denn du bist in die Hand deines Nächsten geraten! Darum geh hin, wirf dich vor ihm nieder und bestürme deinen Nächsten. 4 Gönne deinen Augen keinen Schlaf und deinen Lidern keinen Schlummer! 5 Rette dich aus seiner Hand wie eine Gazelle und wie ein Vogel aus der Hand des Vogelstellers!

Warnung vor Faulheit

6 Geh hin zur Ameise, du Fauler, sieh ihre Wege an und werde weise: 7 Obwohl sie keinen Anführer hat, weder Vorsteher noch Herrscher, 8 bereitet sie dennoch im Sommer ihr Brot und sammelt in der Erntezeit ihre Speise. 9 Wie lange willst du liegen bleiben, du Fauler? Wann willst du aufstehen von deinem Schlaf? 10 »Ein wenig schlafen, ein wenig schlummern, ein wenig die Hände in den Schoß legen, um zu ruhen«: 11 so holt dich die Armut ein wie ein Läufer, und der Mangel wie ein bewaffneter Mann!

Warnung vor Falschheit

12 Ein Taugenichts, ein nichtswürdiger Mensch ist, wer umhergeht mit trügerischen Reden 13 und dabei mit seinen Augen blinzelt, mit seinen Füßen Zeichen gibt und mit seinen Fingern deutet. 14 Verkehrtheit ist in seinem Herzen, er schmiedet Böses; allezeit streut er Zwietracht aus. 15 Darum wird sein Verderben plötzlich über ihn kommen; augenblicklich wird er zerschmettert werden, unrettbar. 16 Diese sechs hasst der HERR, und sieben sind seiner Seele ein Gräuel: 17 stolze Augen, eine falsche Zunge, Hände, die unschuldiges Blut vergießen, 18 ein Herz, das böse Pläne schmiedet, Füße, die schnell zum Bösen laufen, 19 ein falscher Zeuge, der Lügen ausspricht, und einer, der Zwietracht sät zwischen Brüdern.

Warnung vor Ehebruch

20 Bewahre, mein Sohn, das Gebot deines Vaters, und verwirf nicht die Lehre deiner Mutter! 21 Binde sie beständig auf dein Herz, schlinge sie um deinen Hals; 22 wenn du gehst, sollen sie dich geleiten, wenn du dich niederlegst, sollen sie dich behüten, und wenn du aufstehst, so sollen sie zu dir reden! 23 Denn das Gebot ist eine Leuchte und das Gesetz ist ein Licht; Unterweisung und Ermahnung sind ein Weg des Lebens, 24 um dich zu bewahren vor der bösen Frau, vor der glatten Zunge der Fremden. 25 Begehre nicht in deinem Herzen nach ihrer Schönheit, und lass dich nicht fangen von ihren Blicken! 26 Denn um einer hurerischen Frau willen kommt man an den Bettelstab, und die Frau eines anderen gefährdet die kostbare Seele! 27 Kann jemand Feuer in seinem Gewand tragen, ohne dass seine Kleider in Brand geraten? 28 Oder kann einer auf glühenden Kohlen schreiten, ohne sich die Füße zu verbrennen? 29 So ergeht es dem, der zu der Ehefrau seines Nächsten eingeht. Keiner wird ungestraft bleiben, der sie anrührt! 30 Man verachtet den Dieb nicht, wenn er stiehlt, um sein Leben zu fristen, weil er Hunger hat; 31 wird er ertappt, so muss er siebenfach bezahlen und alles hergeben, was er im Haus hat; 32 wer aber mit einer Frau Ehebruch begeht, ist ein herzloser Mensch; er richtet seine eigene Seele zugrunde, wenn er so etwas tut. 33 Schläge und Schmach werden ihn treffen, und seine Schande ist nicht auszutilgen; 34 denn die Eifersucht versetzt einen Mann in glühenden Zorn, und am Tag der Rache wird er nicht schonen; 35 er wird nicht bereit sein, ein Lösegeld anzunehmen, und lässt sich auch durch das größte Geschenk nicht besänftigen.

Bibeltext der Schlachter Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft Wiedergegeben mit der freundlichen Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.

Einheitsübersetzung 2016
1 Mein Sohn, hast du deinem Nächsten Bürgschaft geleistet, / hast du einem Fremden den Handschlag gegeben, 2 hast du dich durch deine Worte gebunden, / bist du gefangen durch deine Worte, 3 dann tu doch dies, mein Sohn: Reiß dich los; / denn du bist in die Hand deines Nächsten geraten. / Geh eilends hin und bestürm deinen Nächsten! 4 Gönne deinen Augen keinen Schlaf, / keinen Schlummer deinen Wimpern, 5 entreiß dich seiner Hand wie eine Gazelle, / wie ein Vogel der Hand des Jägers! 6 Geh zur Ameise, du Fauler, / betrachte ihr Verhalten und werde weise! 7 Sie hat keinen Anführer, / keinen Aufseher und Herrscher 8 und doch sorgt sie im Sommer für Futter, / sammelt sich zur Erntezeit Vorrat. 9 Wie lang, du Fauler, willst du noch daliegen, / wann willst du aufstehen von deinem Schlaf? 10 Noch ein wenig schlafen, noch ein wenig schlummern, / noch ein wenig die Arme verschränken, um auszuruhen. 11 Da kommt schnell die Armut über dich, / die Not wie ein bewaffneter Mann. 12 Ein Nichtsnutz, ja ein Gauner, / wer daherkommt mit Lügen im Mund, 13 wer mit den Augen zwinkert, mit den Füßen deutet, / Zeichen gibt mit den Fingern. 14 Tücke im Herzen, stets voll böser Ränke, / zettelt er jederzeit Händel an. 15 Darum wird plötzlich das Verderben über ihn kommen, / im Nu, ohne Rettung, wird er zerschmettert. 16 Sechs Dinge sind dem HERRN verhasst, / sieben sind ihm ein Gräuel: 17 Stolze Augen, eine falsche Zunge, / Hände, die unschuldiges Blut vergießen, 18 ein Herz, das finstere Pläne hegt, / Füße, die schnell dem Bösen nachlaufen, 19 ein falscher Zeuge, der Lügen zuflüstert, / und wer Streit entfacht unter Brüdern. 20 Achte, mein Sohn, auf das Gebot deines Vaters, / missachte nicht die Unterweisung deiner Mutter! 21 Binde sie dir für immer aufs Herz / und winde sie dir um den Hals! 22 Wenn du gehst, geleitet sie dich, / wenn du ruhst, behütet sie dich, / beim Erwachen redet sie mit dir. 23 Denn eine Leuchte ist das Gebot und die Unterweisung ein Licht, / ein Weg zum Leben sind die Mahnungen der Erziehung. 24 Sie bewahren dich vor der bösen Frau, / vor der glatten Zunge der Fremden. 25 Begehre nicht in deinem Herzen ihre Schönheit, / lass dich nicht fangen durch ihre Wimpern! 26 Einer Dirne zahlt man bis zu einem Laib Brot, / die Frau eines andern jagt dir das kostbare Leben ab. 27 Trägt man denn Feuer in seinem Gewand, / ohne dass die Kleider in Brand geraten? 28 Kann man über glühende Kohlen schreiten, / ohne sich die Füße zu verbrennen? 29 So ist es mit dem, der zur Frau seines Nächsten geht. / Keiner bleibt ungestraft, der sie berührt. 30 Verachtet man nicht den Dieb, auch wenn er nur stiehlt, / um sein Verlangen zu stillen, weil er Hunger hat? 31 Wird er ertappt, so muss er siebenfach zahlen, / den ganzen Besitz seines Hauses geben. 32 Wer Ehebruch treibt mit einer Frau, ist ohne Verstand, / nur wer sich selbst vernichten will, / tut das. 33 Schläge und Schande bringt es ihm ein, / unaustilgbar ist seine Schmach. 34 Denn Eifersucht bringt den Mann in Wut, / er kennt keine Schonung am Tag der Rache. 35 Kein Sühnegeld nimmt er an; / magst du auch Geschenke häufen, er willigt nicht ein.