Sprüche 1 | Schlachter 2000 Einheitsübersetzung 2016

Sprüche 1 | Schlachter 2000

Sinn und Zweck der Sprüche

1 [Dies sind die] Sprüche Salomos, des Sohnes Davids, des Königs von Israel, 2 die dazu dienen, dass man Weisheit und Unterweisung* erkenne und verständige Reden verstehe, 3 dass man Unterweisung empfange, die einsichtig macht, Gerechtigkeit, Recht und Aufrichtigkeit; 4 damit den Unverständigen Klugheit verliehen werde, den jungen Männern Erkenntnis und Besonnenheit. 5 Wer weise ist, der hört darauf und vermehrt seine Kenntnisse, und wer verständig ist, eignet sich weise Lebensführung an, 6 damit er den Spruch und die bildliche Rede verstehe, die Worte der Weisen und ihre Rätsel. 7 Die Furcht des HERRN* ist der Anfang der Erkenntnis; nur Toren* verachten Weisheit und Zucht! 8 Höre, mein Sohn, auf die Unterweisung deines Vaters, und verwirf nicht die Lehre deiner Mutter! 9 Denn sie sind ein schöner Kranz für dein Haupt und ein Schmuck um deinen Hals.

Warnung vor Verführung zur Sünde

10 Mein Sohn, wenn dich Sünder überreden wollen, so willige nicht ein, 11 wenn sie sagen: »Komm mit uns, wir wollen auf Blut lauern, wir wollen dem Unschuldigen ohne Ursache nachstellen! 12 Wir wollen sie verschlingen wie das Totenreich die Lebendigen, als sänken sie unversehrt ins Grab. 13 Wir wollen allerlei kostbares Gut gewinnen und unsere Häuser mit Raub füllen. 14 Schließ dich uns auf gut Glück an, Lass uns gemeinsame Kasse führen!« 15 Mein Sohn, geh nicht mit ihnen auf dem Weg, halte deinen Fuß zurück von ihrem Pfad! 16 Denn ihre Füße laufen zum Bösen und eilen, um Blut zu vergießen. 17 Denn vergeblich wird das Netz ausgespannt vor den Augen aller Vögel; 18 sie aber lauern auf ihr eigenes Blut und stellen ihrem eigenen Leben nach. 19 So geht es allen, die nach [ungerechtem] Gewinn trachten: er kostet seinen Besitzern das Leben!

Die Weisheit ruft zur Umkehr auf

20 Die Weisheit ruft draußen laut, öffentlich lässt sie ihre Stimme hören; 21 auf den Plätzen*, im ärgsten Straßenlärm schreit sie, an den Pforten der Stadttore hält sie ihre Reden: 22 Wie lange wollt ihr Unverständigen den Unverstand lieben und ihr Spötter Lust am Spotten haben und ihr Toren Erkenntnis hassen? 23 Kehrt um zu meiner Zurechtweisung! Siehe, ich will euch meinen Geist hervorströmen lassen, ich will euch meine Worte verkünden! 24 Darum, weil ich rufe und ihr mich abweist, weil ich meine Hand ausstrecke und niemand darauf achtet, 25 weil ihr vielmehr allen meinen Rat verwerft und meine Zurechtweisung nicht begehrt, 26 so werde auch ich über euer Unglück lachen und über euch spotten, wenn das kommt, was ihr fürchtet, 27 wenn das, was ihr fürchtet, als Verwüstung über euch kommt und euer Unheil euch überraschen wird wie ein Sturm, wenn euch Angst und Not überfällt! 28 Dann werden sie mich anrufen, aber ich werde nicht antworten; sie werden mich eifrig suchen und nicht finden, 29 weil sie die Erkenntnis gehasst und die Furcht des HERRN nicht erwählt haben, 30 weil sie meinen Rat nicht begehrt und alle meine Zurechtweisung verschmäht haben. 31 Darum sollen sie von der Frucht ihres eigenen Weges essen und von ihren eigenen Ratschlägen genug bekommen! 32 Denn die Abtrünnigkeit der Unverständigen bringt sie um, und die Sorglosigkeit der Toren stürzt sie ins Verderben. 33 Wer aber auf mich hört, der wird sicher wohnen; er kann ohne Sorge sein und muss kein Unheil fürchten.

Bibeltext der Schlachter Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft Wiedergegeben mit der freundlichen Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.

Einheitsübersetzung 2016

PROLOG DES BUCHES

1 Sprichwörter Salomos, des Sohnes Davids, des Königs von Israel: 2 um Weisheit und Erziehung kennenzulernen, / um kundige Rede zu verstehen, 3 um Erziehung zur Einsicht zu erlangen: / Gerechtigkeit, Rechtssinn und Redlichkeit, 4 um Unerfahrenen Klugheit zu verleihen, / der Jugend Kenntnis und Umsicht. 5 Der Weise höre und vermehre sein Wissen, / der Verständige lerne kluge Führung, 6 um Sprichwort und Gleichnis zu verstehen, / die Worte von Weisen und ihre Rätsel. 7 Die Furcht des HERRN ist Anfang der Erkenntnis, / nur Toren verachten Weisheit und Erziehung.

ERSTE SAMMLUNG

8 Höre, mein Sohn, auf die Mahnung des Vaters / und die Unterweisung deiner Mutter verwirf nicht! 9 Sie sind ein schöner Kranz auf deinem Haupt / und eine Kette für deinen Hals. 10 Mein Sohn, wenn dich Sünder locken, / dann folg ihnen nicht, 11 wenn sie sagen: / Geh mit uns, / wir wollen auf Blut lauern, / dem Arglosen ohne Grund nachstellen; 12 wie die Unterwelt wollen wir sie lebendig verschlingen, / Menschen in ihrer Kraft, als wären sie dem Grab verfallen. 13 Manch kostbares Stück werden wir finden, / mit Beute unsere Häuser füllen. 14 Wirf dein Los in unserm Kreis, / gemeinsam sei uns der Beutel! 15 Mein Sohn, geh nicht mit ihnen, / halte deinen Fuß fern von ihrem Pfad! 16 Denn ihre Füße laufen dem Bösen nach, / sie eilen, Blut zu vergießen. 17 Umsonst wird das Netz ausgespannt / vor den Augen aller Vögel; 18 sie aber lauern auf ihr eigenes Blut, / sie stellen ihrem eigenen Leben nach. 19 So sind die Wege all derer, die unrechten Gewinn machen wollen: / Er nimmt seinen Besitzern das Leben. 20 Die Weisheit ruft laut auf der Straße, / auf den Plätzen erhebt sie ihre Stimme. 21 Im größten Lärm ruft sie, / an den Stadttoren hält sie ihre Reden: 22 Wie lang noch, ihr Törichten, liebt ihr Betörung, / gefällt den Zuchtlosen ihr dreistes Gerede, / hassen die Toren Erkenntnis? 23 Wendet euch meiner Mahnung zu! / Dann will ich auf euch meinen Geist ausgießen / und meine Worte euch kundtun. 24 Als ich rief, habt ihr euch geweigert, / meine drohende Hand hat keiner beachtet; 25 jeden Rat, den ich gab, habt ihr ausgeschlagen, / meine Mahnung gefiel euch nicht. 26 Darum werde auch ich lachen, wenn euch Unglück trifft, / werde spotten, wenn Schrecken über euch kommt, 27 wenn der Schrecken euch wie ein Unwetter naht / und wie ein Sturm euer Unglück hereinbricht, / wenn Not und Drangsal euch überfallen. 28 Dann werden sie nach mir rufen, doch ich antworte nicht; / sie werden mich suchen, aber nicht finden. 29 Weil sie die Einsicht hassten / und nicht die Furcht des HERRN wählten, 30 meinen Rat nicht wollten, / meine ganze Mahnung missachteten, 31 sollen sie nun essen von der Frucht ihres Weges / und von ihren Plänen sich sättigen. 32 Denn die Abtrünnigkeit der Törichten ist ihr Tod, / die Sorglosigkeit der Toren ist ihr Verderben. 33 Wer aber auf mich hört, wohnt in Sicherheit, / ihn stört kein böser Schrecken.