Psalm 89 | Schlachter 2000 Einheitsübersetzung 2016

Psalm 89 | Schlachter 2000
1 Ein Maskil. Von Etan, dem Esrachiter. 2 Die Gnadenerweise des HERRN will ich ewiglich besingen, von Geschlecht zu Geschlecht deine Treue mit meinem Mund verkünden. 3 Ich sage: Auf ewig wird die Gnade gebaut, deine Treue gründest du fest in den Himmeln: 4 »Ich habe einen Bund geschlossen mit meinem Auserwählten, habe meinem Knecht David geschworen: 5 Auf ewig will ich deinen Samen fest gründen und für alle Geschlechter deinen Thron bauen!« (Sela.) 6 Und die Himmel werden deine Wundertat preisen, o HERR, ja, deine Treue in der Gemeinde der Heiligen! 7 Denn wer in den Wolken ist dem HERRN zu vergleichen, wer ist dem HERRN ähnlich unter den Göttersöhnen? 8 Gott ist sehr gefürchtet im Kreis der Heiligen und furchtgebietend über alle um ihn her. 9 O HERR, Gott der Heerscharen, wer ist mächtig wie du, HERR? Und deine Treue ist um dich her! 10 Du beherrschst das ungestüme Meer; wenn sich seine Wogen erheben, so stillst du sie. 11 Du hast Rahab zermalmt wie einen Erschlagenen, deine Feinde zerstreut mit deinem starken Arm. 12 Dein sind die Himmel, dir gehört auch die Erde, der Erdkreis und was ihn erfüllt; du hast es alles gegründet. 13 Norden und Süden hast du erschaffen, Tabor und Hermon jauchzen über deinen Namen. 14 Du hast einen Arm voll Kraft; stark ist deine Hand, hoch erhoben deine Rechte. 15 Recht und Gerechtigkeit sind die Grundfeste deines Thrones, Gnade und Wahrheit gehen vor deinem Angesicht her. 16 Wohl dem Volk, das den Jubelschall kennt! O HERR, im Licht deines Angesichts wandeln sie; 17 Über deinen Namen frohlocken sie allezeit, und durch deine Gerechtigkeit werden sie erhöht; 18 denn du bist ihr mächtiger Ruhm, und durch deine Gnade wird unser Horn erhöht.* 19 Denn der HERR ist unser Schild, ja, der Heilige Israels ist unser König. 20 Damals hast du durch ein Gesicht geredet mit deinem Getreuen, und gesprochen: »Ich habe die Hilfe einem Helden übertragen, einen Auserwählten aus dem Volk erhöht; 21 ich habe meinen Knecht David gefunden und ihn mit meinem heiligen Öl gesalbt. 22 Meine Hand soll beständig mit ihm sein, und mein Arm soll ihn stärken. 23 Kein Feind soll ihn überlisten, und der Sohn der Ungerechtigkeit soll ihn nicht unterdrücken; 24 sondern ich will seine Widersacher vor ihm zermalmen und niederstoßen, die ihn hassen. 25 Und meine Treue und meine Gnade sollen mit ihm sein, und in meinem Namen soll sein Horn erhöht werden. 26 Und ich will seine Hand auf das Meer legen und seine Rechte auf die Ströme. 27 Er wird zu mir rufen: Du bist mein Vater, mein Gott und der Fels meines Heils! 28 Und ich will ihn zum Erstgeborenen machen, zum Höchsten der Könige auf Erden. 29 Auf ewig bewahre ich ihm meine Gnade, und mein Bund soll ihm fest bleiben. 30 Und ich setze seinen Samen auf ewig ein und mache seinen Thron wie die Tage des Himmels. 31 Wenn seine Söhne mein Gesetz verlassen und nicht in meinen Verordnungen wandeln, 32 wenn sie meine Satzungen entheiligen und meine Gebote nicht beachten, 33 so will ich ihre Abtrünnigkeit mit der Rute heimsuchen und ihre Missetat mit Schlägen; 34 aber meine Gnade will ich ihm nicht entziehen und meine Treue nicht verleugnen; 35 meinen Bund will ich nicht ungültig machen und nicht ändern, was über meine Lippen gekommen ist. 36 Einmal habe ich bei meiner Heiligkeit geschworen; niemals werde ich David belügen! 37 Sein Same soll ewig bleiben und sein Thron wie die Sonne vor mir; 38 wie der Mond soll er ewig bestehen, und wie der Zeuge in den Wolken zuverlässig sein!« (Sela.) 39 Und doch hast du verstoßen und verworfen und bist zornig geworden über deinen Gesalbten; 40 du hast den Bund mit deinem Knecht preisgegeben und trittst seine Krone zu Boden; 41 du hast alle seine Mauern niedergerissen und seine Festungen in Trümmer gelegt. 42 Es berauben ihn alle, die vorüberziehen; er ist seinen Nachbarn zum Gespött geworden. 43 Du hast die rechte Hand seiner Widersacher erhöht, hast allen seinen Feinden Freude gemacht; 44 du ließest sein scharfes Schwert zurückweichen und schenktest ihm keinen Sieg im Krieg; 45 du hast seinem Glanz ein Ende gemacht und seinen Thron zu Boden gestürzt; 46 du hast die Tage seiner Jugend verkürzt und ihn mit Schande bedeckt. (Sela.) 47 Wie lange, o HERR, willst du dich ständig verbergen, soll dein Zorn wie Feuer brennen? 48 Gedenke, wie kurz meine Lebenszeit ist! Wie vergänglich hast du alle Menschenkinder erschaffen! 49 Wer ist der Mann, der lebt und den Tod nicht sehen muss, und der seine Seele erretten könnte aus der Gewalt des Totenreichs? (Sela.) 50 Wo sind, o Herr, deine früheren Gnadenerweise, die du dem David in deiner Treue zugeschworen hast? 51 Gedenke, o Herr, an die Schmach, die deinen Knechten angetan wird, die ich in meinem Gewand trage von all den vielen Völkern, 52 mit der deine Feinde dich, HERR, schmähen, mit der sie schmähen die Fußstapfen deines Gesalbten! 53 Gepriesen sei der HERR ewiglich! Amen, ja, Amen!

Bibeltext der Schlachter Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft Wiedergegeben mit der freundlichen Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.

Einheitsübersetzung 2016

Verheißung an David und Klage über die Verwerfung seines Hauses

1 Ein Weisheitslied Etans, des Esrachiters. 2 Von der Huld des HERRN will ich ewig singen, von Geschlecht zu Geschlecht mit meinem Mund deine Treue verkünden. 3 Denn ich bekenne: Auf ewig ist Huld gegründet, im Himmel deine Treue gefestigt.* 4 Ich habe einen Bund geschlossen mit meinem Erwählten und David, meinem Knecht, geschworen: 5 Auf ewig gebe ich deinem Haus festen Bestand und von Geschlecht zu Geschlecht gründe ich deinen Thron. [Sela] 6 Die Himmel preisen deine Wunder, HERR, und die Versammlung der Heiligen deine Treue. 7 Denn wer im Gewölk gleicht dem HERRN, ist dem HERRN ähnlich unter den Söhnen der Götter? 8 Gewaltig ist Gott im Rat der Heiligen, für alle rings um ihn her ist er groß und furchtbar. 9 HERR, Gott der Heerscharen, wer ist wie du? Mächtig bist du, HERR, und von Treue umgeben. 10 Du beherrschst den Aufruhr des Meeres; wenn seine Wogen toben - du glättest sie. 11 Rahab hast du durchbohrt und zertreten, deine Feinde zerstreut mit starkem Arm. 12 Dein ist der Himmel, dein auch die Erde; den Erdkreis und was ihn erfüllt hast du gegründet. 13 Nord und Süd hast du geschaffen, Tabor und Hermon jauchzen bei deinem Namen. 14 Dein Arm ist voll Heldenkraft, deine Hand ist stark, deine Rechte hoch erhoben. 15 Recht und Gerechtigkeit sind die Stützen deines Thrones, Huld und Treue schreiten dir entgegen. 16 Selig das Volk, das den Jubelruf kennt, HERR, sie gehen im Licht deines Angesichts. 17 Sie freuen sich allezeit über deinen Namen und sie jubeln über deine Gerechtigkeit.* 18 Denn du bist ihre Schönheit und Stärke, du erhöhst unsre Kraft in deiner Güte. 19 Ja, dem HERRN gehört unser Schild, dem Heiligen Israels unser König. 20 Einst hast du in einer Vision zu deinen Frommen gesprochen: / Einem Helden habe ich Hilfe gewährt, einen jungen Mann aus dem Volk erhöht. 21 Ich habe David, meinen Knecht, gefunden und ihn mit meinem heiligen Öl gesalbt. 22 Fest wird meine Hand ihn halten und mein Arm ihn stärken. 23 Kein Feind soll ihn täuschen, kein ruchloser Mensch kann ihn bezwingen. 24 Vor ihm will ich seine Feinde zerschmettern und alle, die ihn hassen, schlage ich nieder. 25 Meine Treue und meine Huld sind mit ihm und in meinem Namen erhebt er sein Haupt. 26 Ich lege seine Hand auf das Meer und auf die Ströme seine Rechte. 27 Er wird zu mir rufen: Mein Vater bist du, mein Gott, der Fels meiner Rettung. 28 Ja, zum Erstgeborenen mache ich ihn, zum Höchsten unter den Königen der Erde. 29 Auf ewig werde ich ihm meine Huld bewahren, mein Bund mit ihm ist verlässlich. 30 Sein Haus lasse ich dauern für immer und seinen Thron wie die Tage des Himmels. 31 Wenn seine Söhne meine Weisung verlassen, nicht mehr leben nach meiner Ordnung, 32 wenn sie meine Gesetze entweihen, meine Gebote nicht mehr halten, 33 dann werde ich ihr Vergehen mit der Rute strafen und ihre Sünde mit Schlägen. 34 Doch ich entziehe ihm nicht meine Huld, breche ihm nicht die Treue.* 35 Meinen Bund werde ich nicht entweihen;/ was meine Lippen gesprochen haben, will ich nicht ändern. 36 Eines habe ich geschworen bei meiner Heiligkeit, niemals werde ich David belügen: 37 Sein Haus soll bleiben auf ewig, sein Thron habe Bestand vor mir wie die Sonne; 38 er soll ewig bestehen wie der Mond, der Zeuge über den Wolken ist verlässlich. [Sela] 39 Du aber hast verstoßen, verworfen, mit Zorn überschüttet deinen Gesalbten. 40 Du hast den Bund mit deinem Knecht zerbrochen, seine Krone entweiht, sie zu Boden geworfen. 41 Eingerissen hast du all seine Mauern, in Trümmer gelegt seine Burgen. 42 Alle, die des Weges kommen, plünderten ihn aus. Er wurde zum Gespött seiner Nachbarn. 43 Du hast die Hand seiner Bedränger hoch erhoben, hast all seine Feinde erfreut. 44 Du hast die Spitze seines Schwerts umgekehrt, hast ihn im Kampf nicht unterstützt. 45 Du hast ein Ende gemacht seinem Glanz und seinen Thron zu Boden geworfen. 46 Du hast ihm die Tage der Jugend verkürzt und ihn umhüllt mit Schande. [Sela] 47 Wie lange noch, HERR? Verbirgst du dich ewig? Soll dein Zorn wie Feuer brennen? 48 Denk doch: Was ist mein Leben! Zu welch nichtigem Leben hast du alle Menschen erschaffen! 49 Wer ist der Mann, der lebt und den Tod nicht schaut, der sich retten kann vor dem Zugriff der Totenwelt? [Sela] 50 Wo sind die Taten deiner früheren Huld, HERR, die du David in deiner Treue geschworen hast? 51 HERR, gedenke der Schmach deiner Knechte, im Innern brennt mir der Hohn der Völker.* 52 Ja, deine Feinde, HERR, schmähten, ja, sie schmähten die Spuren deines Gesalbten. 53 Gepriesen sei der HERR in Ewigkeit. Amen, ja amen.