Psalm 35 | Schlachter 2000 Einheitsübersetzung 2016

Psalm 35 | Schlachter 2000
1 Von David. HERR, führe meine Sache gegen meine Widersacher, streite mit denen, die gegen mich streiten! 2 Ergreife Kleinschild und Langschild und erhebe dich, um mir zu helfen! 3 Zücke den Speer und tritt meinen Verfolgern entgegen; sprich zu meiner Seele: Ich bin deine Rettung! 4 Es sollen beschämt und zuschanden werden, die mir nach dem Leben trachten; es sollen zurückweichen und schamrot werden, die mein Unglück wollen! 5 Sie sollen werden wie Spreu vor dem Wind, und der Engel des HERRN bringe sie zu Fall! 6 Ihr Weg sei finster und glatt, und der Engel des HERRN verfolge sie! 7 Denn ohne Ursache haben sie mir heimlich ihr Netz gestellt, ohne allen Grund meiner Seele eine Grube gegraben. 8 So soll ihn unversehens Verderben ereilen; und das Netz, das er heimlich gestellt hat, soll ihn selber fangen, sodass er ins Verderben stürzt. 9 Aber meine Seele soll sich freuen am HERRN und frohlocken über seine Rettung! 10 Alle meine Gebeine sollen sagen: HERR, wer ist dir gleich, der du den Elenden errettest von dem, der stärker ist als er, ja, den Elenden und Armen von dem, der ihn beraubt! 11 Es treten ungerechte Zeugen auf; sie stellen mich zur Rede über Dinge, von denen ich nichts weiß. 12 Sie vergelten mir Gutes mit Bösem; verwaist ist meine Seele. 13 Ich aber legte das Trauergewand an, als sie krank waren; ich beugte meine Seele mit Fasten und betete gesenkten Hauptes für sie; 14 ich ging einher, als wäre es mein Freund, mein Bruder, und lief trauernd gebeugt, wie einer, der um seine Mutter Leid trägt. 15 Dennoch freuen sie sich, wenn ich wanke, und rotten sich zusammen; Lästermäuler sammeln sich gegen mich, ich weiß nicht warum; sie lästern ohne Aufhören. 16 Mit gottlosen Schmarotzern fletschen sie die Zähne über mich. 17 O Herr, wie lange willst du zusehen? Befreie meine Seele von ihrem Gebrüll, meine einsame von den Löwen! 18 Ich will dir danken in der großen Gemeinde, unter zahlreichem Volk will ich dich rühmen. 19 Es sollen sich nicht über mich freuen, die mir ohne Ursache feind sind; es sollen nicht mit den Augen zwinkern, die mich ohne Grund hassen; 20 denn sie reden nicht, was zum Frieden dient, sondern ersinnen Verleumdungen gegen die Stillen im Land. 21 Sie sperren ihr Maul weit auf über mich und rufen: »Haha, haha! Nun sieht es unser Auge!« 22 Du hast es gesehen, o HERR; schweige nicht! Herr, sei nicht fern von mir! 23 Erhebe dich und erwache, um mir Recht zu schaffen, für meine Sache, mein Gott und mein Herr! 24 Schaffe mir Recht nach deiner Gerechtigkeit, HERR, mein Gott, dass sie sich nicht freuen dürfen über mich, 25 dass sie nicht sagen können in ihren Herzen: »Haha, so haben wir’s gewollt!« Lass sie nicht sagen: »Wir haben ihn verschlungen!« 26 Es sollen alle zuschanden werden und sich schämen, die sich über mein Unglück freuen; in Scham und Schande sollen sich kleiden, die gegen mich großtun. 27 Aber jauchzen und fröhlich sein sollen alle, die meine Rechtfertigung wünschen; sie sollen allezeit sagen: Der HERR sei hochgelobt, der das Heil seines Knechtes will! 28 Und meine Zunge soll reden von deiner Gerechtigkeit, von deinem Lob allezeit!

Bibeltext der Schlachter Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft Wiedergegeben mit der freundlichen Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.

Einheitsübersetzung 2016

Bitte um Rettung vor falschen Anklägern

1 Von David. Streite, HERR, gegen alle, die gegen mich streiten, bekämpfe alle, die mich bekämpfen! 2 Ergreife Schild und Waffen; steh auf, um mir zu helfen! 3 Schwing den Speer und die Lanze gegen meine Verfolger! Sag zu mir: Ich bin deine Hilfe! 4 In Schmach und Schande sollen fallen, die mir nach dem Leben trachten. Zurückweichen sollen und vor Scham erröten, die auf mein Unglück sinnen. 5 Sie sollen werden wie Spreu vor dem Wind; der Engel des HERRN stoße sie fort. 6 Ihr Weg soll finster und schlüpfrig sein; der Engel des HERRN verfolge sie. 7 Denn grundlos haben sie mir Grube und Netz versteckt, grundlos haben sie sie mir gegraben. 8 Unvermutet ereile ihn das Verderben; / und sein Netz, das er gelegt hat, fange ihn, er falle ins Verderben. 9 Meine Seele aber wird jubeln über den HERRN und sich über seine Hilfe freuen. 10 Mit all meinen Gliedern will ich sagen: HERR, wer ist wie du? Du entreißt den Schwachen dem, der stärker ist, den Schwachen und Armen dem, der ihn ausraubt. 11 Da traten gewalttätige Zeugen auf. Sie fragen mich, was ich nicht weiß. 12 Sie vergelten mir Gutes mit Bösem; ich bin verlassen und einsam.* 13 Ich aber zog ein Bußkleid an, als sie erkrankten, / und quälte mich ab mit Fasten. Nun kehre mein Gebet zurück in meine Brust. 14 Als wäre es ein Freund oder Bruder, so ging ich betrübt umher, wie man Leid trägt um die Mutter, trauernd und tief gebeugt. 15 Doch als ich stürzte, freuten sie sich und taten sich zusammen. / Sie taten sich gegen mich zusammen wie Schläger, die ich nicht kenne. Sie zerrissen und gaben keine Ruhe. 16 Als ich hinkte, verhöhnten sie mich als Krüppel, knirschten gegen mich mit den Zähnen.* 17 HERR, wie lange noch wirst du das ansehn? / Rette mein Leben vor ihrer Wut, mein einziges Gut vor den Löwen! 18 Ich will dir danken in großer Versammlung, vor zahlreichem Volk dich loben. 19 Über mich sollen die sich nicht freuen, die mich voll Lüge befeinden, nicht mit den Augen zwinkern, die mich grundlos hassen. 20 Denn was sie reden, dient nicht dem Frieden; gegen die Stillen im Land ersinnen sie listige Pläne. 21 Sie rissen den Mund gegen mich auf und sagten: Ha, dir geschieht recht! Wir haben es gesehen mit eigenen Augen. 22 Du hast es gesehen, HERR. So schweig doch nicht! HERR, bleib mir nicht fern! 23 Wach auf, tritt ein für mein Recht, erwache, mein Gott und mein HERR, um für mich zu streiten! 24 Verschaffe mir Recht nach deiner Gerechtigkeit, HERR, du mein Gott! Sie sollen sich über mich nicht freuen. 25 Lass sie nicht sagen in ihrem Herzen: Ha, das freut uns! Sie sollen nicht sagen: Wir haben ihn verschlungen. 26 In Schmach und Schande sollen alle fallen, die sich über mein Unglück freuen, in Schmach und Schimpf sollen sich kleiden, die gegen mich großtun. 27 Es sollen jubeln und sich freuen, die wünschen, dass ich im Recht bin. Sie sollen immer sagen: Groß ist der HERR, er hat Gefallen am Heil seines Knechts. 28 Meine Zunge soll von deiner Gerechtigkeit reden, alle Tage von deinem Lob.