Psalm 109 | Schlachter 2000
1Dem Vorsänger. Ein Psalm Davids.* O Gott, den ich rühme, schweige nicht!2Denn der Mund des Gottlosen und des Betrügers hat sich gegen mich aufgetan; mit lügnerischer Zunge sprechen sie zu mir.3Sie umringen mich mit gehässigen Worten und bekämpfen mich ohne Grund.4Dafür, dass ich sie liebe, sind sie mir feind; ich aber bete.5Sie erweisen mir Böses für Gutes und Hass für Liebe.6Setze einen Gottlosen über ihn, und ein Ankläger stehe zu seiner Rechten!7Wenn er gerichtet wird, soll er schuldig gesprochen werden, und sein Gebet werde ihm zur Sünde!8Seine Tage seien wenige, und sein Amt empfange ein anderer!9Seine Kinder sollen Waisen werden und seine Frau eine Witwe!10Seine Kinder sollen umherwandern und betteln, nach [Brot] suchen fern von ihren zerstörten Wohnungen!11Der Gläubiger nehme ihm alles weg, und Fremde sollen plündern, was er sich erworben hat.12Niemand gebe ihm Gnadenfrist, und keiner erbarme sich über seine Waisen!13Seine Nachkommen sollen ausgerottet werden, ihr Name erlösche in der nächsten Generation!14Der Missetat seiner Väter werde gedacht vor dem HERRN, und die Sünde seiner Mutter werde nicht ausgetilgt!15Sie sollen allezeit dem HERRN vor Augen stehen, und ihr Angedenken werde von der Erde vertilgt,16weil er nicht daran dachte, Barmherzigkeit zu üben, sondern den Elenden und Armen verfolgte und den Niedergeschlagenen, um ihn zu töten.17Da er den Fluch liebte, so komme er über ihn; und da er den Segen nicht begehrte, so sei er fern von ihm!18Er zog den Fluch an wie sein Gewand; so dringe er in sein Inneres wie Wasser und wie Öl in seine Gebeine!19Er sei ihm wie das Gewand, das er anzieht, und wie der Gurt, mit dem er sich ständig umgürtet!20Das sei der Lohn für meine Widersacher vonseiten des HERRN, für die, welche Böses gegen meine Seele reden!21Du aber, o HERR, [mein] Herr, handle an mir um deines Namens willen; deine Gnade ist gut; darum errette mich!22Denn ich bin elend und arm, und mein Herz ist verwundet in meiner Brust.23Wie ein Schatten, wenn er sich neigt, schleiche ich dahin; ich werde verscheucht wie eine Heuschrecke.24Meine Knie wanken vom Fasten, mein Fleisch magert gänzlich ab,25und ich bin ihnen zum Gespött geworden; wer mich sieht, schüttelt den Kopf.26Hilf mir, o HERR, mein Gott! Rette mich nach deiner Gnade,27so wird man erkennen, dass dies deine Hand ist, dass du, HERR, dies getan hast.28Sie mögen fluchen — du aber segne; erheben sie sich [gegen mich], so sollen sie zuschanden werden; aber dein Knecht soll sich freuen.29Meine Ankläger sollen Schmach anziehen und in ihre Schande sich hüllen wie in einen Mantel.30Ich will den HERRN laut preisen mit meinem Mund, und inmitten vieler will ich ihn rühmen,31weil er dem Armen zur Seite stand, um ihn zu retten vor denen, die ihn verurteilten.
Einheitsübersetzung 2016
Bitte um Hilfe gegen erbarmungslose Feinde
1Für den Chormeister. Ein Psalm Davids.
Gott meines Lobes, schweig doch nicht!2Denn ein Mund voll Frevel, ein Lügenmaul hat sich gegen mich aufgetan.
Sie reden zu mir mit falscher Zunge, /3umgeben mich mit Worten des Hasses
und bekämpfen mich grundlos.4Sie klagen mich an für meine Liebe,
ich aber bete.*5Sie vergelten mir Gutes mit Bösem,
mit Hass meine Liebe:6Einen Frevler bestelle gegen ihn als Zeugen,
ein Ankläger trete zu seiner Rechten.7Als Verurteilter gehe er aus dem Gericht hervor
und sein Gebet erweise sich als Sünde.8Nur gering noch sei die Zahl seiner Tage,
sein Amt erhalte ein anderer.9Zu Waisen sollen werden seine Kinder
und seine Frau zur Witwe.10Unstet sollen seine Kinder umherziehen und betteln,
aus den Trümmern des Hauses vertrieben.*11All seinen Besitz reiße an sich ein Gläubiger,
Fremde sollen plündern, was er erworben hat.12Niemand sei da, der ihm Huld bewahrt,
keiner, der sich seiner Waisen erbarmt.13Seine Nachkommen soll man vernichten,
im nächsten Geschlecht schon erlösche ihr Name.14Der Schuld seiner Väter werde beim HERRN gedacht,
ungetilgt bleibe die Sünde seiner Mutter.15Ihre Schuld stehe dem HERRN allzeit vor Augen,
ihr Andenken lösche er aus auf Erden.16Denn dieser Mensch dachte nie daran, Huld zu üben; /
er verfolgte den Gebeugten und den Armen
und wollte den Verzagten töten.17Er liebte den Fluch - der komme über ihn;
er verschmähte den Segen - der bleibe ihm fern.18Er zog den Fluch an wie ein Gewand; /
der dringe in seinen Leib wie Wasser
und wie Öl in seine Knochen.19Er werde für ihn wie das Kleid, in das er sich hüllt,
wie der Gürtel, mit dem er sich allzeit umgürtet.20So treiben es die, die mich anklagen mit Berufung auf den HERRN,
die Böses gegen mein Leben reden.21Du aber, GOTT und Herr, /
handle an mir, wie es deinem Namen entspricht!
Ja, gut ist deine Huld, befreie mich!22Denn ich bin gebeugt und arm,
mein Herz ist durchbohrt in meinem Innern.23Wie ein flüchtiger Schatten schwinde ich dahin,
wie eine Heuschrecke schüttelt man mich ab.24Mir wanken die Knie vom Fasten,
mein Fleisch nimmt ab und wird mager.25Ja, ich wurde ihnen zum Spott,
sie schütteln den Kopf, wenn sie mich sehen.26Hilf mir, HERR, mein Gott,
in deiner Huld errette mich!27Sie sollen erkennen, dass dies deine Hand vollbracht hat,
dass du, HERR, es getan hast.28Mögen sie fluchen - du wirst segnen. /
Sie haben sich erhoben, aber sie werden zuschanden,
doch dein Knecht wird sich freuen.29Meine Ankläger müssen sich mit Schmach bekleiden,
wie in einen Mantel sich in Schande hüllen.30Ich will dem HERRN danken mit lauter Stimme,
inmitten der Menge will ich ihn loben.31Denn er steht zur Rechten des Armen,
um sein Leben vor bösen Richtern zu retten.
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