Psalm 107 | Schlachter 2000 Einheitsübersetzung 2016

Psalm 107 | Schlachter 2000
1 »Dankt dem HERRN, denn er ist gütig, denn seine Gnade währt ewiglich!« 2 So sollen sagen die Erlösten des HERRN, die er erlöst hat aus der Hand des Bedrängers 3 und die er gesammelt hat aus den Ländern, von Osten und von Westen, von Norden und vom Meer. 4 Sie irrten umher in der Wüste, auf ödem Weg; sie fanden keine Stadt, in der sie wohnen konnten. 5 Hungrig und durstig waren sie, ihre Seele verschmachtete in ihnen. 6 Da schrien sie zum HERRN in ihrer Not, und er rettete sie aus ihren Ängsten 7 und führte sie auf den rechten Weg, dass sie zu einer Stadt gelangten, in der sie wohnen konnten. 8 Sie sollen dem HERRN danken für seine Gnade und für seine Wunder an den Menschenkindern! 9 Denn er hat die durstige Seele getränkt und die hungrige Seele mit Gutem erfüllt! 10 Die in Finsternis und Todesschatten saßen, gebunden in Elend und Eisen, 11 weil sie den Worten Gottes widerstrebt und den Rat des Höchsten verachtet hatten, 12 sodass er ihr Herz durch Unglück beugte — sie strauchelten, und niemand half ihnen. 13 Da schrien sie zum HERRN in ihrer Not, und er rettete sie aus ihren Ängsten. 14 Er führte sie heraus aus Finsternis und Todesschatten und zerriss ihre Fesseln. 15 Sie sollen dem HERRN danken für seine Gnade und für seine Wunder an den Menschenkindern. 16 Denn er hat eherne Türen zerbrochen und eiserne Riegel zerschlagen! 17 Die Toren litten wegen ihres sündigen Wandels und um ihrer Ungerechtigkeit willen. 18 Ihre Seele verabscheute alle Nahrung, und sie gelangten bis an die Pforten des Todes. 19 Da schrien sie zum HERRN in ihrer Not, und er rettete sie aus ihren Ängsten. 20 Er sandte sein Wort und machte sie gesund und ließ sie aus ihren Gräbern entkommen. 21 Sie sollen dem HERRN danken für seine Gnade und für seine Wunder an den Menschenkindern! 22 Sie sollen ihm Dankopfer bringen und jubelnd seine Taten erzählen! 23 Die in Schiffen sich aufs Meer begaben und Handel trieben auf großen Wassern, 24 die sahen die Werke des HERRN und seine Wunder auf hoher See. 25 Er sprach und erregte einen Sturmwind, der die Wellen in die Höhe warf; 26 sie fuhren empor zum Himmel und hinab zur Tiefe, und ihre Seele verging vor Angst; 27 sie taumelten und schwankten wie ein Trunkener, und alle ihre Weisheit war dahin. 28 Da schrien sie zum HERRN in ihrer Not, und er führte sie heraus aus ihren Ängsten. 29 Er stillte den Sturm, dass er schwieg und die Wellen sich beruhigten; 30 und jene freuten sich, dass sie sich legten; und er führte sie in den ersehnten Hafen. 31 Sie sollen dem HERRN danken für seine Gnade und für seine Wunder an den Menschenkindern; 32 sie sollen ihn erheben in der Versammlung des Volkes und ihn rühmen im Rat der Ältesten! 33 Er machte Ströme zur Wüste und Wasserquellen zu dürstendem Land, 34 fruchtbares Land zur Salzwüste wegen der Bosheit derer, die es bewohnten. 35 Er machte aber auch die Wüste zum Wasserteich und dürres Land zu Wasserquellen; 36 und er ließ Hungrige dort siedeln, und sie gründeten eine Stadt, in der sie wohnen konnten. 37 Und sie säten Äcker an und pflanzten Weinberge, die reichen Ertrag an Früchten brachten; 38 und er segnete sie, dass sie sich stark mehrten, und auch ihr Vieh ließ er nicht wenig sein. 39 Dann aber nahmen sie ab und wurden gebeugt durch Bedrückung, Unglück und Kummer. 40 Auf Fürsten goss er Verachtung aus und ließ sie umherirren in unwegsamer Öde; 41 den Armen aber hob er aus dem Elend empor und mehrte sein Geschlecht wie eine Herde. 42 Die Redlichen werden es sehen und sich freuen, und alle Bosheit wird ihr Maul verschließen! 43 Wer weise ist, wird dies beachten, und er wird die Gnadenerweise des HERRN verstehen.

Bibeltext der Schlachter Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft Wiedergegeben mit der freundlichen Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.

Einheitsübersetzung 2016

DAS FÜNFTE BUCH

Danklied der Erlösten

1 Dankt dem HERRN, denn er ist gut, denn seine Huld währt ewig. 2 So sollen sprechen die vom HERRN Erlösten, die er erlöst hat aus der Hand des Bedrängers. 3 Er hat sie aus den Ländern gesammelt,/ vom Aufgang und vom Untergang, von Norden und vom Meer her. 4 Sie, die umherirrten in der Wüste, im Ödland, und den Weg zur bewohnten Stadt nicht fanden, 5 die Hunger litten und Durst, denen das Leben dahinschwand. 6 Sie schrien zum HERRN in ihrer Bedrängnis und er entriss sie ihren Nöten, 7 er führte sie auf geraden Wegen, sodass sie zur bewohnten Stadt gelangten. 8 Sie sollen dem HERRN danken für seine Huld, für seine Wundertaten an den Menschen, 9 denn er hat gesättigt die lechzende Kehle und die hungernde Kehle hat er gefüllt mit Gutem. 10 Sie, die saßen in Dunkel und Finsternis, gefangen in Elend und Eisen, 11 denn sie hatten sich widersetzt den Worten Gottes und verachtet den Ratschluss des Höchsten, 12 da beugte er ihr Herz durch Mühsal, sie stürzten und es gab keinen Helfer. 13 Sie schrien zum HERRN in ihrer Bedrängnis und er rettete sie aus ihren Nöten, 14 er führte sie heraus aus Dunkel und Finsternis und ihre Fesseln zerriss er. 15 Sie sollen dem HERRN danken für seine Huld, für seine Wundertaten an den Menschen, 16 denn er hat zerbrochen die Tore aus Bronze und die Riegel aus Eisen hat er zerschlagen. 17 Sie, die töricht waren auf ihrem sündhaften Wege, niedergebeugt von ihren schweren Vergehen, 18 deren Kehle sich ekelte vor jeder Speise, die nahe waren den Pforten des Todes. 19 Sie schrien zum HERRN in ihrer Bedrängnis und er rettete sie aus ihren Nöten, 20 er sandte sein Wort, um sie zu heilen und sie zu befreien aus ihren Gruben. 21 Sie sollen dem HERRN danken für seine Huld, für seine Wundertaten an den Menschen, 22 sie sollen ihm Dankopfer weihen, mit Jubel seine Taten verkünden. 23 Sie, die mit Schiffen das Meer befuhren, Handel trieben auf den großen Wassern, 24 die dort schauten die Werke des HERRN, seine Wundertaten in der Tiefe. 25 Er sprach und ließ den Sturmwind aufstehn, der hoch die Wogen türmte, 26 sie stiegen empor zum Himmel, / in die Urtiefen sanken sie hinab, sodass ihre Seele vor Not verzagte, 27 sie wankten und schwankten wie Betrunkene, verschlungen war all ihre Weisheit. 28 Sie schrien zum HERRN in ihrer Bedrängnis und er führte sie heraus aus ihren Nöten, 29 er machte aus dem Sturm ein Säuseln und es schwiegen die Wogen des Meeres. 30 Sie freuten sich, dass die Wogen sich legten, und er führte sie zum ersehnten Hafen. 31 Sie sollen dem HERRN danken für seine Huld, für seine Wundertaten an den Menschen, 32 sie sollen ihn rühmen in der Versammlung des Volkes, im Kreis der Alten ihn loben. 33 Er macht Ströme zur dürren Wüste, Oasen zum dürstenden Ödland, 34 fruchtbares Land zur salzigen Steppe, wegen der Bosheit seiner Bewohner. 35 Er macht Wüste zum Wasserteich, verdorrtes Land zu Oasen. 36 Dort ließ er Hungernde wohnen, die eine bewohnte Stadt errichteten, 37 die Felder bestellten, Weinberge pflanzten und reiche Ernte erzielten. 38 Er segnete sie, sodass sie sich gewaltig vermehrten, und ihr Vieh machte er nicht weniger. 39 Dann aber wurden sie weniger und beugten sich unter der Last von Unheil und Kummer. 40 Er goss Verachtung aus über die Edlen, er ließ sie umherirren in wegloser Wüste. 41 Doch den Armen hob er empor aus dem Elend und machte seine Sippen zahlreich wie eine Herde. 42 Die Redlichen sehn es und freuen sich, doch alle Bosheit muss ihren Mund verschließen. 43 Wer ist weise, dass er dies alles beachtet? Wer wird die Taten der Huld des HERRN verstehen?