Jesaja 58 | Schlachter 2000 Einheitsübersetzung 2016

Jesaja 58 | Schlachter 2000

Aufruf an das Volk zu echter Buße und wohlgefälligem Fasten

1 Rufe aus voller Kehle, schone nicht! Erhebe deine Stimme wie ein Schopharhorn und verkündige meinem Volk seine Übertretungen und dem Haus Jakob seine Sünde! 2 Sie suchen mich Tag für Tag und begehren, meine Wege zu kennen, wie ein Volk, das Gerechtigkeit geübt und das Recht seines Gottes nicht verlassen hat; sie verlangen von mir gerechte Urteile, begehren die Nähe Gottes: 3 »Warum fasten wir, und du siehst es nicht, warum kasteien wir unsere Seelen, und du beachtest es nicht?« — Seht, an eurem Fastentag geht ihr euren Geschäften nach und treibt alle eure Arbeiter an! 4 Siehe, ihr fastet, um zu zanken und zu streiten und dreinzuschlagen mit gottloser Faust; ihr fastet gegenwärtig nicht so, dass euer Schreien in der Höhe Erhörung finden könnte. 5 Meint ihr, dass mir ein solches Fasten gefällt, wenn der Mensch sich selbst einen Tag lang quält und seinen Kopf hängen lässt wie ein Schilfhalm und sich in Sacktuch und Asche bettet? Willst du das ein Fasten nennen und einen dem HERRN wohlgefälligen Tag? 6 Ist nicht das ein Fasten, an dem ich Gefallen habe: dass ihr ungerechte Fesseln losmacht, dass ihr die Knoten des Joches löst, dass ihr die Unterdrückten freilasst und jegliches Joch zerbrecht? 7 Besteht es nicht darin, dass du dem Hungrigen dein Brot brichst und arme Verfolgte in dein Haus führst, dass, wenn du einen Entblößten siehst, du ihn bekleidest und dich deinem eigenen Fleisch nicht entziehst? 8 Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Heilung wird rasche Fortschritte machen; deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen, und die Herrlichkeit des HERRN wird deine Nachhut sein! 9 Dann wirst du rufen, und der HERR wird antworten; du wirst schreien, und er wird sagen: Hier bin ich! Wenn du das Joch aus deiner Mitte hinwegtust, das [höhnische] Fingerzeigen und das unheilvolle Reden; 10 wenn du dem Hungrigen dein Herz darreichst und die verschmachtende Seele sättigst — dann wird dein Licht in der Finsternis aufgehen, und dein Dunkel wird sein wie der Mittag! 11 Der HERR wird dich ohne Unterlass leiten und deine Seele in der Dürre sättigen und deine Gebeine stärken; du wirst sein wie ein wohlbewässerter Garten und wie eine Wasserquelle, deren Wasser niemals versiegen. 12 Und die aus dir [hervorgehen,] werden die Trümmer der Vorzeit wieder aufbauen, du wirst die Grundmauern früherer Geschlechter wieder aufrichten; und man wird dich nennen »Der die Breschen vermauert und die Straßen wiederherstellt, damit man [dort] wohnen kann«. 13 Wenn du am Sabbat deinen Fuß zurückhältst, dass du nicht an meinem heiligen Tag das tust, was dir gefällt; wenn du den Sabbat deine Lust nennst und den heiligen [Tag] des HERRN ehrenwert; wenn du ihn ehrst, sodass du nicht deine Gänge erledigst und nicht dein Geschäft treibst, noch nichtige Worte redest; 14 dann wirst du an dem HERRN deine Lust haben; und ich will dich über die Höhen des Landes führen und dich speisen mit dem Erbe deines Vaters Jakob! Ja, der Mund des HERRN hat es verheißen.

Bibeltext der Schlachter Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft Wiedergegeben mit der freundlichen Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.

Einheitsübersetzung 2016

Gerechtes Fasten und Halten des Sabbats

1 Rufe aus voller Kehle, halte dich nicht zurück! / Erhebe deine Stimme wie ein Widderhorn! Halt meinem Volk seine Vergehen vor / und dem Haus Jakob seine Sünden! 2 Sie suchen mich Tag für Tag / und haben daran Gefallen, meine Wege zu erkennen. Wie eine Nation, die Gerechtigkeit übt / und vom Recht ihres Gottes nicht ablässt, so fordern sie von mir gerechte Entscheide / und haben an Gottes Nähe Gefallen. 3 Warum fasten wir und du siehst es nicht? / Warum haben wir uns gedemütigt und du weißt es nicht? Seht, an euren Fasttagen macht ihr Geschäfte / und alle eure Arbeiter treibt ihr an. 4 Seht, ihr fastet und es gibt Streit und Zank / und ihr schlagt zu mit roher Gewalt. So wie ihr jetzt fastet, / verschafft ihr eurer Stimme droben kein Gehör. 5 Ist das ein Fasten, wie ich es wünsche, / ein Tag, an dem sich der Mensch demütigt: wenn man den Kopf hängen lässt wie eine Binse, / wenn man sich mit Sack und Asche bedeckt? Nennst du das ein Fasten / und einen Tag, der dem HERRN gefällt? 6 Ist nicht das ein Fasten, wie ich es wünsche: / die Fesseln des Unrechts zu lösen, / die Stricke des Jochs zu entfernen, Unterdrückte freizulassen, / jedes Joch zu zerbrechen? 7 Bedeutet es nicht, dem Hungrigen dein Brot zu brechen, / obdachlose Arme ins Haus aufzunehmen, wenn du einen Nackten siehst, ihn zu bekleiden / und dich deiner Verwandtschaft nicht zu entziehen? 8 Dann wird dein Licht hervorbrechen wie das Morgenrot / und deine Heilung wird schnell gedeihen. Deine Gerechtigkeit geht dir voran, / die Herrlichkeit des HERRN folgt dir nach. 9 Wenn du dann rufst, / wird der HERR dir Antwort geben, und wenn du um Hilfe schreist, wird er sagen: / Hier bin ich. Wenn du Unterjochung aus deiner Mitte entfernst, / auf keinen mit dem Finger zeigst und niemandem übel nachredest, 10 den Hungrigen stärkst / und den Gebeugten satt machst, dann geht im Dunkel dein Licht auf / und deine Finsternis wird hell wie der Mittag. 11 Der HERR wird dich immer führen, / auch im dürren Land macht er dich satt / und stärkt deine Glieder. Du gleichst einem bewässerten Garten, / einer Quelle, deren Wasser nicht trügt. 12 Die Deinen bauen uralte Trümmerstätten wieder auf, / die Grundmauern vergangener Generationen stellst du wieder her. Man nennt dich Maurer, / der Risse schließt, / der Pfade zum Bleiben wiederherstellt. 13 Wenn du am Sabbat deinen Fuß zurückhältst, / deine Geschäfte an meinem heiligen Tag zu machen, wenn du den Sabbat eine Wonne nennst, / heilig für den HERRN, hochgeehrt, wenn du ihn ehrst, ohne Gänge zu machen / und ohne dich Geschäften zu widmen und viele Worte zu machen, 14 dann wirst du am HERRN deine Wonne haben. / Dann lasse ich dich über die Höhen der Erde dahinfahren und das Erbe deines Vaters Jakob genießen. / Ja, der Mund des HERRN hat gesprochen.