Jesaja 23 | Schlachter 2000 Einheitsübersetzung 2016

Jesaja 23 | Schlachter 2000

Der Fall von Tyrus

1 Die Last über Tyrus: Jammert, ihr Tarsisschiffe! Denn [Tyrus] ist zerstört, ohne Häuser und ohne Einfahrt [für Schiffe]. Aus dem Land der Kittäer* ist es ihnen bekannt geworden. 2 Schweigt, ihr Bewohner der Küste! Die zidonischen Kaufleute, die das Meer befahren, haben dich erfüllt, 3 und auf großen Wassern war die Saat des Sihor, die Ernte des Niltales, ihr Einkommen, und sie war der Markt der Nationen. 4 Schäme dich, Zidon; denn das Meer, die Meeresfeste spricht: »Ich habe keine Wehen gehabt, noch geboren, noch junge Männer großgezogen, noch Jungfrauen auferzogen!« 5 Wie bei der Nachricht über Ägypten, so werden sie sich auch [vor Schrecken] winden bei der Nachricht über Tyrus. 6 Fahrt hinüber nach Tarsis*, jammert, ihr Bewohner der Küste! 7 Ist das nicht eure freudenreiche Stadt, deren Ursprung in uralter Vorzeit liegt, deren Füße sie in ferne [Länder] trugen, damit sie sich dort ansiedelten? 8 Wer hat dieses über Tyrus beschlossen, die Kronenspenderin, deren Kaufleute Fürsten und deren Händler die Vornehmen der Erde waren? 9 Der HERR der Heerscharen hat es beschlossen, um den Stolz all ihrer Pracht zu entweihen und alle Vornehmen der Erde verächtlich zu machen. 10 Überflute dein Land, wie es beim Nil geschieht, du Tochter Tarsis*; es ist keine Werft mehr da! 11 Er hat seine Hand über das Meer ausgestreckt, er hat Königreiche erschüttert; der HERR hat über Kanaan Befehl gegeben, dass seine Festungen zerstört werden sollen. 12 Und er hat gesagt: Du sollst dich künftig nicht mehr freuen, du geschändete Jungfrau, Tochter Zidon! Nach Kittim mache dich auf, fahre hinüber! Auch dort wird man dir keine Ruhe lassen! 13 Siehe, das Land der Chaldäer, dieses Volk, das nicht war — Assyrien hat es den Wüstenbewohnern zugewiesen —, sie haben ihre Belagerungstürme errichtet, seine Paläste bloßgelegt, es zu Trümmerhaufen gemacht. 14 Jammert, ihr Tarsisschiffe, denn eure Zuflucht ist zerstört! 15 Und es wird geschehen an jenem Tag, da wird Tyrus für 70 Jahre in Vergessenheit geraten, solange ein König regieren kann. Am Ende von 70 Jahren aber wird es Tyrus ergehen, wie es in dem Lied von der Hure heißt: 16 »Nimm die Laute, ziehe in der Stadt herum, du vergessene Hure! Spiele gut, singe Lied auf Lied, dass man wieder an dich denkt!« 17 Denn es wird geschehen am Ende der 70 Jahre, da wird der HERR Tyrus heimsuchen, und sie wird wieder zu ihrem Hurenlohn kommen und wird mit allen Königreichen der Erde, die auf der Erde [ansässig] sind, Hurerei treiben. 18 Aber ihr Erwerb und Hurenlohn wird dem HERRN geweiht werden; er wird nicht angesammelt noch aufgespeichert, sondern ihr Erwerb wird für die sein, die vor dem Angesicht des HERRN wohnen, damit sie essen bis zur Sättigung und stattlich bekleidet sind.

Bibeltext der Schlachter Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft Wiedergegeben mit der freundlichen Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.

Einheitsübersetzung 2016

Spruch über Tyrus und Sidon

1 Ausspruch über Tyrus. Heult, ihr Tarschisch-Schiffe, / denn es ist verwüstet, ohne Hafen, ohne Einfahrt; aus dem Land der Kittäer / wurde es ihnen offenbart. 2 Verstummt, ihr Bewohner der Küste, / du Kaufmann von Sidon, der du das Meer durchziehst, / sie haben dich reich gemacht. 3 Über gewaltige Wasser kam die Saat des Schihor, die Ernte des Nils, / ihr Ertrag und du wurdest zum Händler der Nationen. 4 Schäme dich, Sidon, / denn das Meer hat gesprochen, die Festung am Meer: Ich lag nicht in Wehen und habe nicht geboren / und ich habe weder junge Männer großgezogen noch habe ich junge Frauen emporgebracht. 5 Sobald die Nachricht die Ägypter erreicht, / zittern sie wie bei der Nachricht von Tyrus. 6 Fahrt nach Tarschisch hinüber; / heult, ihr Bewohner der Küste! 7 Ist das eure fröhliche Stadt, / deren Ursprung von Urzeit her ist, / deren Füße sie tragen, um in der Ferne zu siedeln? 8 Wer hat das über Tyrus beschlossen, / das Kronen verschenkt hat, dessen Händler Fürsten waren, / dessen Kaufleute zu den Angesehenen der Erde gehörten? 9 Der HERR der Heerscharen hat es beschlossen, / die Überheblichkeit aller Zierde zu entweihen, / alle Angesehenen der Erde verächtlich zu machen. 10 Überströme dein Land wie der Nil, Tochter Tarschisch, / es gibt keine Hafenmole mehr!* 11 Seine Hand hat er ausgestreckt über das Meer, / er hat die Königreiche erschüttert. Der HERR hat über Kanaan befohlen, / seine Festungen zu zerstören. 12 Er sagte: Nie mehr sollst du fröhlich sein, / du vergewaltigte Jungfrau, Tochter Sidon. Zu den Kittäern mach dich auf, fahr hinüber, / auch dort findest du keine Ruhe! 13 Siehe, das Land der Chaldäer. Das ist das Volk, das nicht gewesen ist. Assur hat es für Wüstentiere gegründet. Sie haben ihre Belagerungstürme errichtet, seine Paläste bloßgelegt. Er hat es zu einem Trümmerhaufen gemacht. 14 Heult, ihr Tarschisch-Schiffe, / denn eure Festung wurde zerstört! 15 Es wird geschehen an jenem Tag, dass Tyrus vergessen bleibt für siebzig Jahre gemäß den Tagen eines einzelnen Königs. Nach siebzig Jahren wird es Tyrus ergehen gemäß dem Lied von der Dirne: 16 Nimm die Leier, / durchstreife die Stadt, / vergessene Hure! Spiele gut / und singe viel, / damit man sich an dich erinnert! 17 Am Ende von siebzig Jahren wird es geschehen, dass der HERR Tyrus heimsucht. Sie wird zu ihrem Dirnenlohn zurückkehren und Hurerei treiben mit allen Königreichen der Erde auf der Fläche des Erdbodens. 18 Ihr Gewinn und ihr Dirnenlohn wird dem HERRN als heilige Gabe gehören. Er wird nicht angesammelt und gehortet, sondern wird denen, die vor dem HERRN wohnen, als Gewinn zugutekommen, um sich satt zu essen und sich fein zu kleiden.