1.Mose 49 | Schlachter 2000 Einheitsübersetzung 2016

1.Mose 49 | Schlachter 2000

Prophetische Segensworte für Jakobs Söhne

1 Und Jakob rief seine Söhne zu sich und sprach: Kommt zusammen, damit ich euch verkünde, was euch in künftigen Tagen begegnen wird! 2 Versammelt euch und horcht auf, ihr Söhne Jakobs, hört auf Israel, euren Vater! 3 Ruben: Du bist mein erstgeborener Sohn, meine Kraft und der Erstling meiner Stärke, von hervorragender Würde und vorzüglicher Kraft. 4 Du warst wie brodelndes Wasser, du sollst nicht den Vorzug haben! Denn du bist auf das Bett deines Vaters gestiegen, du hast es dort entweiht; er stieg auf mein Lager! 5 Simeon und Levi sind Brüder, Waffen der Gewalt sind ihre Schwerter! 6 Meine Seele komme nicht in ihren geheimen Rat, und meine Ehre vereine sich nicht mit ihrer Versammlung! Denn sie haben Männer gemordet in ihrem Zorn und Stiere verstümmelt in ihrer Willkür. 7 Verflucht sei ihr Zorn, weil er so heftig, und ihr Grimm, weil er so hart ist! Ich will sie verteilen unter Jakob und zerstreuen unter Israel. 8 Dich, Juda, werden deine Brüder preisen! Deine Hand wird auf dem Nacken deiner Feinde sein; vor dir werden sich die Söhne deines Vaters beugen. 9 Juda ist ein junger Löwe; mit Beute beladen steigst du, mein Sohn, empor! Er hat sich gekauert und gelagert wie ein Löwe, wie eine Löwin; wer darf ihn aufwecken? 10 Es wird das Zepter nicht von Juda weichen, noch der Herrscherstab von seinen Füßen, bis der Schilo* kommt, und ihm werden die Völker gehorsam sein. 11 Er wird sein Füllen an den Weinstock binden und das Junge seiner Eselin an die Edelrebe; er wird sein Kleid im Wein waschen und seinen Mantel in Traubenblut; 12 seine Augen sind dunkler als Wein und seine Zähne weißer als Milch. 13 Sebulon wird an der Küste des Meeres wohnen, am Anlegeplatz der Schiffe, und er lehnt sich an Zidon an. 14 Issaschar ist ein knochiger Esel, der zwischen den Hürden liegt; 15 und weil er sieht, dass die Ruhe gut und das Land lieblich ist, so neigt er seine Schultern zum Tragen und wird ein fronpflichtiger Knecht. 16 Dan wird sein Volk richten als einer der Stämme Israels. 17 Dan wird eine Schlange am Weg sein, eine Otter auf dem Pfad, die das Ross in die Fersen beißt, sodass der Reiter rückwärts stürzt. 18 — O HERR, ich warte auf dein Heil! 19 Den Gad drängt eine Schar; aber er drängt sie zurück. 20 Von Asser: Fettes ist sein Brot; und er gibt königliche Leckerbissen. 21 Naphtali ist eine losgelassene Hirschkuh; er kann schöne Worte machen. 22 Joseph ist ein junger Fruchtbaum, ein junger Fruchtbaum an der Quelle; seine Zweige klettern über die Mauer hinaus. 23 Zwar reizen ihn die Bogenschützen und beschießen und bekämpfen ihn; 24 aber sein Bogen bleibt unerschütterlich, und gelenkig sind die Arme seiner Hände, von den Händen des Mächtigen Jakobs, von dorther, wo der Hirte, der Fels Israels, ist; 25 von dem Gott deines Vaters — er wird dir beistehen; von dem Allmächtigen — er wird dich segnen mit Segnungen vom Himmel herab, mit Segnungen der Tiefe, die unten liegt, mit Segnungen der Brüste und des Mutterschoßes! 26 Die Segnungen deines Vaters übertreffen die Segnungen meiner Voreltern, sie reichen bis an die Köstlichkeit der ewigen Hügel. Sie sollen auf das Haupt Josephs kommen, auf den Scheitel des Geweihten unter seinen Brüdern! 27 Benjamin ist ein reißender Wolf; am Morgen verzehrt er Raub, und bis zum Abend verteilt er Beute. 28 Diese alle sind die zwölf Stämme Israels; und das ist es, was ihr Vater zu ihnen geredet und womit er sie gesegnet hat; und zwar segnete er jeden mit einem besonderen Segen.

Jakobs Tod

29 Und er gebot ihnen und sprach zu ihnen: Ich werde zu meinem Volk versammelt werden; begrabt mich bei meinen Vätern in der Höhle auf dem Acker Ephrons, des Hetiters, 30 in der Höhle auf dem Acker Machpelah, Mamre gegenüber, im Land Kanaan, wo Abraham den Acker als Erbbegräbnis gekauft hat von Ephron, dem Hetiter. 31 Dort hat man Abraham und seine Frau Sarah begraben; dort hat man Isaak begraben und seine Frau Rebekka, und dort habe ich auch Lea begraben; 32 der Acker und seine Höhle wurde den Hetitern abgekauft. 33 Als aber Jakob seine Befehle an seine Söhne vollendet hatte, zog er seine Füße aufs Bett zurück, verschied und wurde zu seinem Volk versammelt.

Bibeltext der Schlachter Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft Wiedergegeben mit der freundlichen Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.

Einheitsübersetzung 2016

Der Segen Jakobs für seine Söhne

1 Darauf rief Jakob seine Söhne und sprach: Versammelt euch, dann sage ich euch an, was euch begegnet in künftigen Tagen.* 2 Kommt zusammen und hört, / ihr Söhne Jakobs, hört auf Israel, euren Vater! 3 Ruben, mein Erstgeborener bist du, meine Stärke, / der Erste meiner Manneskraft, / übermütig an Stolz, übermütig an Kraft, 4 überschäumend wie Wasser. Der Erste sollst du nicht bleiben. / Denn du hast das Bett deines Vaters bestiegen; du hast damals mein Lager entweiht.* 5 Simeon und Levi, die Brüder, / Werkzeuge der Gewalt sind ihre Messer. 6 Zu ihrem Kreis mag ich nicht gehören, / mit ihrer Rotte vereinige sich nicht meine Ehre. / Denn in ihrem Zorn brachten sie Männer um, / mutwillig lähmten sie Stiere. 7 Verflucht ihr Zorn, da er so heftig, / verflucht ihr Grimm, da er so roh. / Ich teile sie unter Jakob auf, / ich zerstreue sie unter Israel.* 8 Juda, dir jubeln die Brüder zu, / deine Hand hast du am Genick deiner Feinde. / Deines Vaters Söhne werfen sich vor dir nieder. 9 Ein junger Löwe ist Juda. / Vom Raub, mein Sohn, stiegst du auf. / Er kauert, liegt da wie ein Löwe, / wie eine Löwin. Wer bringt sie zum Aufstehen? 10 Nie weicht von Juda das Zepter, / der Herrscherstab von seinen Füßen, / bis Schilo kommt, / dem der Gehorsam der Völker gebührt.* 11 Er bindet an den Weinstock seinen Eselhengst, / an die Edelrebe das Füllen seiner Eselin. / Er wäscht in Wein sein Kleid, / in Traubenblut sein Gewand. 12 Dunkler als Wein sind die Augen, / seine Zähne weißer als Milch. 13 Sebulon wohnt am Gestade der Meere, / am Gestade der Schiffe, / mit seinem Rücken nach Sidon hin. 14 Issachar ist ein knochiger Esel, / lagernd zwischen den Hürden. 15 Er sieht, wie die Ruhe so schön ist / und wie lieblich das Land; / da neigt er die Schulter als Träger / und wird zum fronenden Knecht. 16 Dan schafft Recht seinem Volk wie / nur einer von Israels Stämmen.* 17 Zur Schlange am Weg wird Dan, / zur zischelnden Natter am Pfad. / Sie beißt das Pferd in die Fesseln, / sein Reiter stürzt rücklings herab. 18 Auf deine Hilfe hoffe ich, HERR. 19 Gad, ins Gedränge drängen sie ihn, / doch er bedrängt ihre Ferse.* 20 Ascher, fett ist sein Brot. / Königskost liefert er. 21 Naftali, eine flüchtige Hirschkuh, / versteht sich auf gefällige Rede. 22 Ein junger Fruchtbaum ist Josef, / ein junger Fruchtbaum am Quell, / dessen Zweige an der Mauer emporsteigen. 23 Man erbittert und beschießt ihn, / Schützen stellen ihm nach. 24 Sein Bogen sitzt sicher; / gelenkig sind Arme und Hände. / Von den Händen des Starken Jakobs, / von dort kommt ein Hirt, Israels Stein,* 25 vom Gott deines Vaters, er wird dir helfen. / El-Schaddai, er wird dich segnen / mit Segen des Himmels von droben, / mit Segen tief lagernder Urflut, / mit Segen von Brust und Schoß. 26 Deines Vaters Segen übertrifft / den Segen der uralten Berge, / das Verlangen der ewigen Hügel. / Er komme auf Josefs Haupt, / auf das Haupt des Geweihten der Brüder. 27 Benjamin ist ein reißender Wolf: / Am Morgen frisst er den Raub, / am Abend teilt er die Beute.

Jakobs Tod und Begräbnis

28 Sie alle sind die zwölf Stämme Israels und das war es, was ihr Vater zu ihnen sagte. So segnete er sie. Einen jeden bedachte er mit dem Segen, der ihm zukam. 29 Er trug ihnen ferner auf und sagte zu ihnen: Ich werde mit meinen Vorfahren vereint. Begrabt mich bei meinen Vätern in der Höhle auf dem Feld des Hetiters Efron, 30 in der Höhle auf dem Feld von Machpela gegenüber von Mamre im Land Kanaan! Das Feld hatte Abraham vom Hetiter Efron als eigene Grabstätte erworben. 31 Dort hat man Abraham und seine Frau Sara begraben; dort hat man Isaak und seine Frau Rebekka begraben; dort habe ich Lea begraben, 32 auf dem Feld, das samt der Höhle darauf von den Hetitern erworben worden ist. 33 Jakob beendete den Auftrag an seine Söhne und zog seine Füße auf das Bett zurück. Dann verschied er und wurde mit seinen Vorfahren vereint.