Lukas 22 | Schlachter 2000 English Standard Version

Lukas 22 | Schlachter 2000

Der Plan der Führer Israels und der Verrat des Judas

1 Es nahte aber das Fest der ungesäuerten Brote, das man Passah nennt. 2 Und die obersten Priester und Schriftgelehrten suchten, wie sie ihn umbringen könnten; denn sie fürchteten das Volk. 3 Es fuhr aber der Satan in Judas, der mit Beinamen Ischariot genannt wird, welcher aus der Zahl der Zwölf war. 4 Und er ging hin und besprach mit den obersten Priestern und den Hauptleuten, wie er ihn an sie ausliefern wollte. 5 Und sie waren erfreut und kamen überein, ihm Geld zu geben. 6 Und er versprach es und suchte eine gute Gelegenheit, um ihn ohne Volksauflauf an sie auszuliefern.

Das letzte Passahmahl

7 Es kam aber der Tag der ungesäuerten Brote, an dem man das Passah schlachten musste. 8 Und er sandte Petrus und Johannes und sprach: Geht hin, bereitet uns das Passah, damit wir es essen können! 9 Sie aber sprachen zu ihm: Wo willst du, dass wir es bereiten? 10 Und er sprach zu ihnen: Siehe, wenn ihr in die Stadt hineinkommt, so wird euch ein Mensch begegnen, der einen Wasserkrug trägt; dem folgt in das Haus, wo er hineingeht, 11 und sprecht zu dem Hausherrn: Der Meister lässt dir sagen: Wo ist das Gastzimmer, in dem ich mit meinen Jüngern das Passah essen kann? 12 Und jener wird euch einen großen, mit Polstern ausgelegten Obersaal zeigen; dort bereitet es zu! 13 Sie gingen hin und fanden es, wie er ihnen gesagt hatte; und sie bereiteten das Passah. 14 Und als die Stunde kam, setzte er sich zu Tisch und die zwölf Apostel mit ihm. 15 Und er sprach zu ihnen: Mich hat herzlich verlangt, dieses Passah mit euch zu essen, ehe ich leide. 16 Denn ich sage euch: Ich werde künftig nicht mehr davon essen, bis es erfüllt sein wird im Reich Gottes. 17 Und er nahm den Kelch, dankte und sprach: Nehmt diesen und teilt ihn unter euch! 18 Denn ich sage euch: Ich werde nicht mehr von dem Gewächs des Weinstocks trinken, bis das Reich Gottes gekommen ist.

Die Einsetzung des Mahles des Herrn

19 Und er nahm das Brot, dankte, brach es, gab es ihnen und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis! 20 Desgleichen [nahm er] auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird.

Jesus sagt den Verrat voraus

21 Doch siehe, die Hand dessen, der mich verrät, ist mit mir auf dem Tisch. 22 Und der Sohn des Menschen geht zwar dahin, wie es bestimmt ist; aber wehe dem Menschen, durch den er verraten wird! 23 Und sie fingen an, sich untereinander zu befragen, welcher von ihnen es wohl wäre, der dies tun würde.

Vom Herrschen und vom Dienen

24 Es entstand aber auch ein Streit unter ihnen, wer von ihnen als der Größte zu gelten habe. 25 Er aber sagte zu ihnen: Die Könige der Heidenvölker herrschen über sie, und ihre Gewalthaber nennt man Wohltäter. 26 Ihr aber sollt nicht so sein; sondern der Größte unter euch soll sein wie der Jüngste, und der Führende wie der Dienende. 27 Denn wer ist größer: der, welcher zu Tisch sitzt, oder der Dienende? Ist es nicht der, welcher zu Tisch sitzt? Ich aber bin mitten unter euch wie der Dienende. 28 Ihr aber seid die, welche bei mir ausgeharrt haben in meinen Anfechtungen. 29 Und so übergebe ich euch ein Königtum, wie es mir mein Vater übergeben hat, 30 sodass ihr an meinem Tisch in meinem Reich essen und trinken und auf Thronen sitzen sollt, um die zwölf Stämme Israels zu richten.

Jesu Gebet für Petrus. Die Ankündigung der Verleugnung

31 Es sprach aber der Herr: Simon, Simon, siehe, der Satan hat euch begehrt, um euch zu sichten wie den Weizen; 32 ich aber habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht aufhöre; und wenn du einst umgekehrt bist*, so stärke deine Brüder! 33 Er aber sprach zu ihm: Herr, ich bin bereit, mit dir ins Gefängnis und in den Tod zu gehen! 34 Er aber sprach: Ich sage dir, Petrus: Der Hahn wird heute nicht krähen, ehe du dreimal geleugnet hast, dass du mich kennst! 35 Und er sprach zu ihnen: Als ich euch aussandte ohne Beutel und Tasche und Schuhe, hat euch etwas gemangelt? Sie sprachen: Nichts! 36 Nun sprach er zu ihnen: Aber jetzt, wer einen Beutel hat, der nehme ihn, ebenso auch die Tasche; und wer es nicht hat, der verkaufe sein Gewand und kaufe ein Schwert. 37 Denn ich sage euch: Auch dies muss noch an mir erfüllt werden, was geschrieben steht: »Und er ist unter die Gesetzlosen gerechnet worden«.* Denn was von mir [geschrieben steht], das geht in Erfüllung! 38 Sie sprachen: Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter! Er aber sprach zu ihnen: Es ist genug!

Gethsemane

39 Und er ging hinaus und begab sich nach seiner Gewohnheit an den Ölberg. Es folgten ihm aber auch seine Jünger. 40 Und als er an den Ort gekommen war, sprach er zu ihnen: Betet, dass ihr nicht in Versuchung kommt! 41 Und er riss sich von ihnen los, ungefähr einen Steinwurf weit, kniete nieder, betete 42 und sprach: Vater, wenn du diesen Kelch von mir nehmen willst — doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe! 43 Da erschien ihm ein Engel vom Himmel und stärkte ihn. 44 Und er war in ringendem Kampf und betete inbrünstiger; sein Schweiß wurde aber wie Blutstropfen, die auf die Erde fielen. 45 Und als er vom Gebet aufstand und zu seinen Jüngern kam, fand er sie schlafend vor Traurigkeit. 46 Und er sprach zu ihnen: Was schlaft ihr? Steht auf und betet, damit ihr nicht in Versuchung kommt!

Die Gefangennahme Jesu

47 Während er aber noch redete, siehe, da kam eine Schar, und der, welcher Judas hieß, einer der Zwölf, ging vor ihnen her und näherte sich Jesus, um ihn zu küssen. 48 Jesus aber sprach zu ihm: Judas, verrätst du den Sohn des Menschen mit einem Kuss? 49 Als nun seine Begleiter sahen, was da geschehen sollte, sprachen sie zu ihm: Herr, sollen wir mit dem Schwert dreinschlagen? 50 Und einer von ihnen schlug den Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm sein rechtes Ohr ab. 51 Da antwortete Jesus und sprach: Lasst ab davon! Und er rührte sein Ohr an und heilte ihn. 52 Es sprach aber Jesus zu den obersten Priestern und Hauptleuten des Tempels und zu den Ältesten, die an ihn herangetreten waren: Wie gegen einen Räuber seid ihr ausgezogen mit Schwertern und mit Stöcken! 53 Als ich täglich bei euch im Tempel war, habt ihr die Hände nicht gegen mich ausgestreckt. Aber dies ist eure Stunde und die Macht der Finsternis.

Die Verleugnung durch Petrus

54 Nachdem sie ihn nun festgenommen hatten, führten sie ihn ab und brachten ihn in das Haus des Hohenpriesters. Petrus aber folgte von ferne. 55 Da sie aber mitten im Hof ein Feuer angezündet hatten und beisammensaßen, setzte sich Petrus mitten unter sie. 56 Es sah ihn aber eine Magd beim Feuer sitzen, schaute ihn an und sprach: Auch dieser war mit ihm! 57 Er aber verleugnete ihn und sprach: Frau, ich kenne ihn nicht! 58 Und bald danach sah ihn ein anderer und sprach: Du bist auch einer von ihnen! Petrus aber sprach: Mensch, ich bin’s nicht! 59 Und nach einer Weile von ungefähr einer Stunde bekräftigte es ein anderer und sprach: Wahrhaftig, der war auch mit ihm; denn er ist ein Galiläer! 60 Petrus aber sprach: Mensch, ich weiß nicht, was du sagst! Und sogleich, während er noch redete, krähte der Hahn. 61 Und der Herr wandte sich um und sah Petrus an. Da erinnerte sich Petrus an das Wort des Herrn, das er zu ihm gesprochen hatte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen! 62 Und Petrus ging hinaus und weinte bitterlich.

Jesus vor dem Hohen Rat

63 Die Männer aber, die Jesus festhielten, verspotteten und misshandelten ihn; 64 und nachdem sie ihn verhüllt hatten, schlugen sie ihn ins Angesicht und fragten ihn und sprachen: Weissage uns, wer ist’s, der dich geschlagen hat? 65 Und viele andere Lästerungen sprachen sie gegen ihn aus. 66 Und als es Tag geworden war, versammelten sich die Ältesten des Volkes, die obersten Priester und Schriftgelehrten, und führten ihn vor ihren Hohen Rat; und sie sprachen: 67 Bist du der Christus? Sage es uns! Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich es euch sagte, so würdet ihr es nicht glauben; 68 wenn ich aber auch fragte, so würdet ihr mir nicht antworten, noch mich loslassen. 69 Von nun an wird der Sohn des Menschen sitzen zur Rechten der Macht Gottes. 70 Da sprachen sie alle: Bist du also der Sohn Gottes? Er aber sprach zu ihnen: Ihr sagt es, denn ich bin es! 71 Da sprachen sie: Was brauchen wir ein weiteres Zeugnis? Denn wir haben es selbst aus seinem Mund gehört!

Bibeltext der Schlachter Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft Wiedergegeben mit der freundlichen Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.

English Standard Version

The Plot to Kill Jesus

1 Now the Feast of Unleavened Bread drew near, which is called the Passover. 2 And the chief priests and the scribes were seeking how to put him to death, for they feared the people.

Judas to Betray Jesus

3 Then Satan entered into Judas called Iscariot, who was of the number of the twelve. 4 He went away and conferred with the chief priests and officers how he might betray him to them. 5 And they were glad, and agreed to give him money. 6 So he consented and sought an opportunity to betray him to them in the absence of a crowd.

The Passover with the Disciples

7 Then came the day of Unleavened Bread, on which the Passover lamb had to be sacrificed. 8 So Jesus* sent Peter and John, saying, “Go and prepare the Passover for us, that we may eat it.” 9 They said to him, “Where will you have us prepare it?” 10 He said to them, “Behold, when you have entered the city, a man carrying a jar of water will meet you. Follow him into the house that he enters 11 and tell the master of the house, ‘The Teacher says to you, Where is the guest room, where I may eat the Passover with my disciples?’ 12 And he will show you a large upper room furnished; prepare it there.” 13 And they went and found it just as he had told them, and they prepared the Passover.

Institution of the Lord’s Supper

14 And when the hour came, he reclined at table, and the apostles with him. 15 And he said to them, “I have earnestly desired to eat this Passover with you before I suffer. 16 For I tell you I will not eat it* until it is fulfilled in the kingdom of God.” 17 And he took a cup, and when he had given thanks he said, “Take this, and divide it among yourselves. 18 For I tell you that from now on I will not drink of the fruit of the vine until the kingdom of God comes.” 19 And he took bread, and when he had given thanks, he broke it and gave it to them, saying, “This is my body, which is given for you. Do this in remembrance of me.” 20 And likewise the cup after they had eaten, saying, “This cup that is poured out for you is the new covenant in my blood.* 21 But behold, the hand of him who betrays me is with me on the table. 22 For the Son of Man goes as it has been determined, but woe to that man by whom he is betrayed!” 23 And they began to question one another, which of them it could be who was going to do this.

Who Is the Greatest?

24 A dispute also arose among them, as to which of them was to be regarded as the greatest. 25 And he said to them, “The kings of the Gentiles exercise lordship over them, and those in authority over them are called benefactors. 26 But not so with you. Rather, let the greatest among you become as the youngest, and the leader as one who serves. 27 For who is the greater, one who reclines at table or one who serves? Is it not the one who reclines at table? But I am among you as the one who serves. 28 “You are those who have stayed with me in my trials, 29 and I assign to you, as my Father assigned to me, a kingdom, 30 that you may eat and drink at my table in my kingdom and sit on thrones judging the twelve tribes of Israel.

Jesus Foretells Peter’s Denial

31 “Simon, Simon, behold, Satan demanded to have you,* that he might sift you like wheat, 32 but I have prayed for you that your faith may not fail. And when you have turned again, strengthen your brothers.” 33 Peter* said to him, “Lord, I am ready to go with you both to prison and to death.” 34 Jesus* said, “I tell you, Peter, the rooster will not crow this day, until you deny three times that you know me.”

Scripture Must Be Fulfilled in Jesus

35 And he said to them, “When I sent you out with no moneybag or knapsack or sandals, did you lack anything?” They said, “Nothing.” 36 He said to them, “But now let the one who has a moneybag take it, and likewise a knapsack. And let the one who has no sword sell his cloak and buy one. 37 For I tell you that this Scripture must be fulfilled in me: ‘And he was numbered with the transgressors.’ For what is written about me has its fulfillment.” 38 And they said, “Look, Lord, here are two swords.” And he said to them, “It is enough.”

Jesus Prays on the Mount of Olives

39 And he came out and went, as was his custom, to the Mount of Olives, and the disciples followed him. 40 And when he came to the place, he said to them, “Pray that you may not enter into temptation.” 41 And he withdrew from them about a stone’s throw, and knelt down and prayed, 42 saying, “Father, if you are willing, remove this cup from me. Nevertheless, not my will, but yours, be done.” 43 And there appeared to him an angel from heaven, strengthening him. 44 And being in agony he prayed more earnestly; and his sweat became like great drops of blood falling down to the ground.* 45 And when he rose from prayer, he came to the disciples and found them sleeping for sorrow, 46 and he said to them, “Why are you sleeping? Rise and pray that you may not enter into temptation.”

Betrayal and Arrest of Jesus

47 While he was still speaking, there came a crowd, and the man called Judas, one of the twelve, was leading them. He drew near to Jesus to kiss him, 48 but Jesus said to him, “Judas, would you betray the Son of Man with a kiss?” 49 And when those who were around him saw what would follow, they said, “Lord, shall we strike with the sword?” 50 And one of them struck the servant* of the high priest and cut off his right ear. 51 But Jesus said, “No more of this!” And he touched his ear and healed him. 52 Then Jesus said to the chief priests and officers of the temple and elders, who had come out against him, “Have you come out as against a robber, with swords and clubs? 53 When I was with you day after day in the temple, you did not lay hands on me. But this is your hour, and the power of darkness.”

Peter Denies Jesus

54 Then they seized him and led him away, bringing him into the high priest’s house, and Peter was following at a distance. 55 And when they had kindled a fire in the middle of the courtyard and sat down together, Peter sat down among them. 56 Then a servant girl, seeing him as he sat in the light and looking closely at him, said, “This man also was with him.” 57 But he denied it, saying, “Woman, I do not know him.” 58 And a little later someone else saw him and said, “You also are one of them.” But Peter said, “Man, I am not.” 59 And after an interval of about an hour still another insisted, saying, “Certainly this man also was with him, for he too is a Galilean.” 60 But Peter said, “Man, I do not know what you are talking about.” And immediately, while he was still speaking, the rooster crowed. 61 And the Lord turned and looked at Peter. And Peter remembered the saying of the Lord, how he had said to him, “Before the rooster crows today, you will deny me three times.” 62 And he went out and wept bitterly.

Jesus Is Mocked

63 Now the men who were holding Jesus in custody were mocking him as they beat him. 64 They also blindfolded him and kept asking him, “Prophesy! Who is it that struck you?” 65 And they said many other things against him, blaspheming him.

Jesus Before the Council

66 When day came, the assembly of the elders of the people gathered together, both chief priests and scribes. And they led him away to their council, and they said, 67 “If you are the Christ, tell us.” But he said to them, “If I tell you, you will not believe, 68 and if I ask you, you will not answer. 69 But from now on the Son of Man shall be seated at the right hand of the power of God.” 70 So they all said, “Are you the Son of God, then?” And he said to them, “You say that I am.” 71 Then they said, “What further testimony do we need? We have heard it ourselves from his own lips.”