Jesaja 28 | Schlachter 2000 English Standard Version

Jesaja 28 | Schlachter 2000

Gerichtswort über die sorglosen Führer von Israel und Juda

1 Wehe der stolzen Krone der Trunkenen Ephraims, der welken Blume seines herrlichen Schmucks auf dem Gipfel über dem fetten Tal der vom Wein Überwältigten! 2 Siehe, der Herr hat einen Starken und Gewaltigen [bereit]; wie ein Hagelwetter, wie ein Verderben bringender Sturm, wie ein Wolkenbruch mit mächtiger Wasserflut; er wirft sie zu Boden mit Macht. 3 Mit Füßen wird zertreten die stolze Krone der Trunkenen Ephraims; 4 und der welken Blume seines herrlichen Schmucks auf dem Gipfel über dem fetten Tal wird es ergehen wie einer Frühfeige vor der Obsternte: Wer sie erblickt, der verschlingt sie, sobald er sie in der Hand hält. 5 An jenem Tag wird der HERR der Heerscharen für den Überrest seines Volkes eine herrliche Krone und ein prächtiger Kranz sein, 6 und für den, der zu Gericht sitzt, ein Geist des Rechts, und eine Stärke denen, die den Angriff vom Tor abwehren. 7 Aber auch diese taumeln vom Wein und schwanken vom Rauschtrank: Priester und Prophet sind vom Rauschtrank berauscht, vom Wein benebelt, sie taumeln vom Rauschtrank; sie sehen nicht mehr klar, urteilen unsicher. 8 Ja, alle Tische sind besudelt mit Erbrochenem und Kot bis auf den letzten Platz. 9 Wem soll er Erkenntnis beibringen, wem die Botschaft erläutern? Denen, die von der Milch entwöhnt, von den Brüsten abgesetzt sind? 10 Weil sie sagen: »Vorschrift auf Vorschrift, Vorschrift auf Vorschrift; Satzung auf Satzung, Satzung auf Satzung, hier ein wenig, da ein wenig«, 11 so wird auch Er zu diesem Volk durch stammelnde Lippen und durch eine fremde Sprache reden,* 12 Er, der zu ihnen gesagt hatte: »Das ist die Ruhe! Erquickt den Müden! Und das ist die Erquickung«, aber sie wollten nicht hören. 13 Und so soll auch ihnen das Wort des HERRN werden: »Vorschrift auf Vorschrift, Vorschrift auf Vorschrift; Satzung auf Satzung, Satzung auf Satzung, hier ein wenig, da ein wenig« — damit sie hingehen und rückwärts hinstürzen, zerbrochen und verstrickt und gefangen werden.

Die frevlerischen Herrscher in Jerusalem und der kostbare Eckstein

14 Darum hört das Wort des HERRN, ihr Spötter, die ihr über dieses Volk herrscht, das in Jerusalem ist! 15 Weil ihr sprecht: »Wir haben einen Bund mit dem Tod geschlossen und einen Vertrag mit dem Totenreich gemacht; wenn die überschwemmende Flut daherkommt, wird sie nicht zu uns gelangen; denn wir haben Lüge zu unserer Zuflucht gemacht und in Betrug uns geborgen!« — 16 darum, so spricht GOTT, der Herr: Siehe, ich lege in Zion einen Stein, einen bewährten Stein, einen kostbaren Eckstein, der aufs Festeste gegründet ist: Wer glaubt, der flieht nicht! 17 Und ich will das Recht zur Richtschnur machen und die Gerechtigkeit zur Waage; der Hagel wird eure Lügenzuflucht wegreißen, und die Wasser sollen euer Versteck wegschwemmen. 18 Und euer Bund mit dem Tod wird außer Kraft gesetzt, und euer Vertrag mit dem Totenreich hat keinen Bestand. Wenn die überschwemmende Flut daherfährt, so werdet ihr von ihr zermalmt werden; 19 sooft sie daherfährt, wird sie euch erfassen; ja, sie wird jeden Morgen daherkommen, bei Tag und bei Nacht; und es wird schon lauter Schrecken sein, die Botschaft zu hören! 20 Denn das Bett wird so kurz sein, dass man sich nicht darauf ausstrecken kann, und die Decke so schmal, dass man sich nicht in sie einwickeln kann. 21 Denn der HERR wird aufstehen wie auf dem Berg Perazim und wird beben vor Zorn wie im Tal von Gibeon, um sein Werk, ja, sein fremdartiges Werk auszuführen, und seine Arbeit, ja, seine unerhörte Arbeit zu vollbringen. 22 Und nun treibt keinen Spott, dass eure Fesseln nicht fester gemacht werden; denn ich habe von dem Herrscher, dem HERRN der Heerscharen, gehört, dass Vertilgung und Strafgericht über das ganze Land beschlossen ist. 23 Horcht auf und hört meine Stimme! Gebt acht und hört meine Rede! 24 Pflügt der Ackersmann den ganzen Tag, um zu säen? Zieht er Furchen und eggt er auf seinem Acker [den ganzen Tag]? 25 Ist’s nicht so: Wenn er ihn geebnet hat, so streut er Dill aus und sät Kümmel, wirft Weizen in Reihen und Gerste auf das abgesteckte Feld und Spelt an seinen Rand? 26 Und dieses Vorgehen lehrte ihn sein Gott; er unterwies ihn, 27 dass er den Dill nicht mit dem Dreschwagen drischt und das Wagenrad nicht über den Kümmel führt; sondern Dill wird mit dem Stab ausgeklopft und Kümmel mit dem Stock. 28 Wird Brotkorn etwa zermalmt? Nein, er drischt es nicht unaufhörlich aus; selbst wenn er sein Wagenrad und seine Pferde darüberjagt, so zermalmt er es nicht. 29 Auch dies geht aus von dem HERRN der Heerscharen; denn sein Rat ist wunderbar, und er führt es herrlich hinaus.

Bibeltext der Schlachter Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft Wiedergegeben mit der freundlichen Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.

English Standard Version

Judgment on Ephraim and Jerusalem

1 Ah, the proud crown of the drunkards of Ephraim, and the fading flower of its glorious beauty, which is on the head of the rich valley of those overcome with wine! 2 Behold, the Lord has one who is mighty and strong; like a storm of hail, a destroying tempest, like a storm of mighty, overflowing waters, he casts down to the earth with his hand. 3 The proud crown of the drunkards of Ephraim will be trodden underfoot; 4 and the fading flower of its glorious beauty, which is on the head of the rich valley, will be like a first-ripe fig* before the summer: when someone sees it, he swallows it as soon as it is in his hand. 5 In that day the Lord of hosts will be a crown of glory,* and a diadem of beauty, to the remnant of his people, 6 and a spirit of justice to him who sits in judgment, and strength to those who turn back the battle at the gate. 7 These also reel with wine and stagger with strong drink; the priest and the prophet reel with strong drink, they are swallowed by* wine, they stagger with strong drink, they reel in vision, they stumble in giving judgment. 8 For all tables are full of filthy vomit, with no space left. 9 “To whom will he teach knowledge, and to whom will he explain the message? Those who are weaned from the milk, those taken from the breast? 10 For it is precept upon precept, precept upon precept, line upon line, line upon line, here a little, there a little.” 11 For by people of strange lips and with a foreign tongue the Lord will speak to this people, 12 to whom he has said, “This is rest; give rest to the weary; and this is repose”; yet they would not hear. 13 And the word of the Lord will be to them precept upon precept, precept upon precept, line upon line, line upon line, here a little, there a little, that they may go, and fall backward, and be broken, and snared, and taken.

A Cornerstone in Zion

14 Therefore hear the word of the Lord, you scoffers, who rule this people in Jerusalem! 15 Because you have said, “We have made a covenant with death, and with Sheol we have an agreement, when the overwhelming whip passes through it will not come to us, for we have made lies our refuge, and in falsehood we have taken shelter”; 16 therefore thus says the Lord God, “Behold, I am the one who has laid* as a foundation in Zion, a stone, a tested stone, a precious cornerstone, of a sure foundation: ‘Whoever believes will not be in haste.’ 17 And I will make justice the line, and righteousness the plumb line; and hail will sweep away the refuge of lies, and waters will overwhelm the shelter.” 18 Then your covenant with death will be annulled, and your agreement with Sheol will not stand; when the overwhelming scourge passes through, you will be beaten down by it. 19 As often as it passes through it will take you; for morning by morning it will pass through, by day and by night; and it will be sheer terror to understand the message. 20 For the bed is too short to stretch oneself on, and the covering too narrow to wrap oneself in. 21 For the Lord will rise up as on Mount Perazim; as in the Valley of Gibeon he will be roused; to do his deed—strange is his deed! and to work his work—alien is his work! 22 Now therefore do not scoff, lest your bonds be made strong; for I have heard a decree of destruction from the Lord God of hosts against the whole land. 23 Give ear, and hear my voice; give attention, and hear my speech. 24 Does he who plows for sowing plow continually? Does he continually open and harrow his ground? 25 When he has leveled its surface, does he not scatter dill, sow cumin, and put in wheat in rows and barley in its proper place, and emmer* as the border? 26 For he is rightly instructed; his God teaches him. 27 Dill is not threshed with a threshing sledge, nor is a cart wheel rolled over cumin, but dill is beaten out with a stick, and cumin with a rod. 28 Does one crush grain for bread? No, he does not thresh it forever;* when he drives his cart wheel over it with his horses, he does not crush it. 29 This also comes from the Lord of hosts; he is wonderful in counsel and excellent in wisdom.