Jeremia 20 | Schlachter 2000 English Standard Version

Jeremia 20 | Schlachter 2000

Der Tempelaufseher misshandelt Jeremia wegen seiner Botschaft

1 Als aber Paschhur, der Sohn Immers, der Priester (er war Oberaufseher im Haus des HERRN), Jeremia diese Worte weissagen hörte, 2 da schlug er den Propheten Jeremia und legte ihn in den Stock, der sich im oberen Tor Benjamin beim Haus des HERRN befand. 3 Und es geschah am anderen Morgen, als Paschhur Jeremia aus dem Stock freiließ, da sprach Jeremia zu ihm: Nicht Paschhur nennt der HERR deinen Namen, sondern »Schrecken ringsum«! 4 Denn so spricht der HERR: »Siehe, ich werde dich zum Schrecken machen, dir selbst und allen deinen Freunden, und sie sollen fallen durch das Schwert ihrer Feinde, und deine Augen sollen es sehen; ich werde auch ganz Juda in die Hand des Königs von Babel geben, und er wird sie nach Babel wegführen und sie mit dem Schwert erschlagen. 5 Dazu werde ich den ganzen Reichtum dieser Stadt und allen ihren Erwerb dahingeben; alle ihre Kostbarkeiten und alle Schätze der Könige von Juda werde ich in die Hand ihrer Feinde geben; und sie werden sie plündern und wegnehmen und nach Babel bringen. 6 Auch du, Paschhur, wirst samt allen deinen Hausgenossen in die Gefangenschaft wandern müssen, und zwar wirst du nach Babel kommen und dort sterben und dort begraben werden, du und alle deine Freunde, denen du falsch geweissagt hast!«

Jeremia klagt über die Last seines Prophetendienstes

7 HERR, du hast mich überredet, und ich habe mich überreden lassen; du bist mir zu stark geworden und hast mich überwunden! So bin ich zum täglichen Gelächter geworden; jedermann spottet über mich! 8 Denn sooft ich rede, muss ich schreien, muss Gewalttat und Zerstörung ankündigen, sodass das Wort des HERRN mir Hohn und Spott einträgt die ganze Zeit. 9 Da sagte ich mir: »Ich will Ihn nicht mehr erwähnen und nicht mehr in seinem Namen reden!« Doch da brannte es in meinem Herzen, als wäre ein Feuer in meinen Gebeinen eingeschlossen, und ich wurde müde, es auszuhalten; ja, ich kann es nicht. 10 Denn ich habe die Verleumdungen vieler gehört: »Schrecken ringsum!« — »Zeigt ihn an!« und »Wir wollen ihn anzeigen!« Alle Leute, mit denen ich in Frieden lebte, lauern auf meinen Fall und sprechen: »Vielleicht lässt er sich überreden, und wir können ihn überwältigen und uns an ihm rächen!« 11 Aber der HERR ist mit mir wie ein starker Held; darum werden meine Verfolger straucheln und nicht die Oberhand behalten. Sie sollen ganz und gar zuschanden werden, weil es ihnen nicht gelungen ist; eine ewige Schmach, die man nie vergessen wird! 12 Und nun, o HERR der Heerscharen, der du den Gerechten prüfst, Nieren und Herzen siehst, lass mich deine Rache an ihnen sehen! Denn dir habe ich meine Sache anvertraut. 13 Singt dem HERRN, lobt den HERRN! Denn er hat die Seele des Armen errettet aus der Hand der Übeltäter! — 14 Verflucht sei der Tag, an dem ich geboren wurde; der Tag, an dem mich meine Mutter zur Welt gebracht hat, sei nicht gesegnet! 15 Verflucht sei der Mann, der meinem Vater die frohe Botschaft gebracht hat: »Dir ist ein Knabe geboren!«, der ihn hocherfreut sein ließ! 16 Diesem Mann ergehe es wie den Städten, die der HERR umgekehrt hat, ohne dass es ihn reute; lass ihn Geschrei hören am Morgen und Kriegslärm zur Mittagszeit; 17 weil er mich nicht im Mutterschoß tötete, sodass meine Mutter mein Grab geworden und sie ewig schwanger geblieben wäre! 18 Warum bin ich doch aus dem Mutterschoß hervorgegangen, um Mühsal und Kummer zu sehen, und damit meine Tage in Schande vergehen?

Bibeltext der Schlachter Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft Wiedergegeben mit der freundlichen Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.

English Standard Version

Jeremiah Persecuted by Pashhur

1 Now Pashhur the priest, the son of Immer, who was chief officer in the house of the Lord, heard Jeremiah prophesying these things. 2 Then Pashhur beat Jeremiah the prophet, and put him in the stocks that were in the upper Benjamin Gate of the house of the Lord. 3 The next day, when Pashhur released Jeremiah from the stocks, Jeremiah said to him, “The Lord does not call your name Pashhur, but Terror on Every Side. 4 For thus says the Lord: Behold, I will make you a terror to yourself and to all your friends. They shall fall by the sword of their enemies while you look on. And I will give all Judah into the hand of the king of Babylon. He shall carry them captive to Babylon, and shall strike them down with the sword. 5 Moreover, I will give all the wealth of the city, all its gains, all its prized belongings, and all the treasures of the kings of Judah into the hand of their enemies, who shall plunder them and seize them and carry them to Babylon. 6 And you, Pashhur, and all who dwell in your house, shall go into captivity. To Babylon you shall go, and there you shall die, and there you shall be buried, you and all your friends, to whom you have prophesied falsely.” 7 O Lord, you have deceived me, and I was deceived; you are stronger than I, and you have prevailed. I have become a laughingstock all the day; everyone mocks me. 8 For whenever I speak, I cry out, I shout, “Violence and destruction!” For the word of the Lord has become for me a reproach and derision all day long. 9 If I say, “I will not mention him, or speak any more in his name,” there is in my heart as it were a burning fire shut up in my bones, and I am weary with holding it in, and I cannot. 10 For I hear many whispering. Terror is on every side! “Denounce him! Let us denounce him!” say all my close friends, watching for my fall. “Perhaps he will be deceived; then we can overcome him and take our revenge on him.” 11 But the Lord is with me as a dread warrior; therefore my persecutors will stumble; they will not overcome me. They will be greatly shamed, for they will not succeed. Their eternal dishonor will never be forgotten. 12 O Lord of hosts, who tests the righteous, who sees the heart and the mind,* let me see your vengeance upon them, for to you have I committed my cause. 13 Sing to the Lord; praise the Lord! For he has delivered the life of the needy from the hand of evildoers. 14 Cursed be the day on which I was born! The day when my mother bore me, let it not be blessed! 15 Cursed be the man who brought the news to my father, “A son is born to you,” making him very glad. 16 Let that man be like the cities that the Lord overthrew without pity; let him hear a cry in the morning and an alarm at noon, 17 because he did not kill me in the womb; so my mother would have been my grave, and her womb forever great. 18 Why did I come out from the womb to see toil and sorrow, and spend my days in shame?