Apostelgeschichte 7 | Schlachter 2000 English Standard Version

Apostelgeschichte 7 | Schlachter 2000

Das Zeugnis des Stephanus vor dem Hohen Rat

1 Da sprach der Hohepriester: Verhält sich denn dies so? 2 Er aber sprach: Ihr Männer, Brüder und Väter, hört! Der Gott der Herrlichkeit erschien unserem Vater Abraham, als er in Mesopotamien war, bevor er in Haran wohnte, 3 und sprach zu ihm: »Geh hinaus aus deinem Land und aus deiner Verwandtschaft und zieh in das Land, das ich dir zeigen werde!«* 4 Da ging er aus dem Land der Chaldäer und wohnte in Haran. Und nach dem Tod seines Vaters führte er ihn von dort herüber in dieses Land, das ihr jetzt bewohnt. 5 Und er gab ihm kein Erbteil darin, auch nicht einen Fußbreit, und verhieß, es ihm zum Eigentum zu geben und seinem Samen* nach ihm, obwohl er kein Kind hatte. 6 Gott sprach aber so: »Sein Same wird ein Fremdling sein in einem fremden Land, und man wird ihn knechten und übel behandeln 400 Jahre lang. 7 Und das Volk, dem sie als Knechte dienen sollen, will ich richten«, sprach Gott; »und danach werden sie ausziehen und mir dienen an diesem Ort.« 8 Und er gab ihm den Bund der Beschneidung. Und so zeugte er den Isaak und beschnitt ihn am achten Tag, und Isaak den Jakob, und Jakob die zwölf Patriarchen. 9 Und die Patriarchen waren neidisch auf Joseph und verkauften ihn nach Ägypten. Doch Gott war mit ihm, 10 und er rettete ihn aus allen seinen Bedrängnissen und gab ihm Gnade und Weisheit vor dem Pharao, dem König von Ägypten; der setzte ihn zum Fürsten über Ägypten und sein ganzes Haus. 11 Es kam aber eine Hungersnot über das ganze Land Ägypten und Kanaan und große Drangsal, und unsere Väter fanden keine Speise. 12 Als aber Jakob hörte, dass Korn in Ägypten zu haben sei, sandte er unsere Väter zum ersten Mal aus. 13 Und beim zweiten Mal gab sich Joseph seinen Brüdern zu erkennen, und die Abstammung Josephs wurde dem Pharao bekannt. 14 Da sandte Joseph hin und berief seinen Vater Jakob zu sich und seine ganze Verwandtschaft von 75 Seelen. 15 Jakob aber zog nach Ägypten hinab und starb, er und unsere Väter. 16 Und sie wurden herübergebracht nach Sichem und in das Grab gelegt, das Abraham um eine Summe Geld von den Söhnen Hemors, des Vaters Sichems, gekauft hatte. 17 Als aber die Zeit der Verheißung nahte, welche Gott dem Abraham mit einem Eid zugesagt hatte, wuchs das Volk und mehrte sich in Ägypten, 18 bis ein anderer König aufkam, der Joseph nicht kannte. 19 Dieser handelte arglistig gegen unser Geschlecht und zwang unsere Väter, ihre Kinder auszusetzen, damit sie nicht am Leben blieben. 20 In dieser Zeit wurde Mose geboren; der war Gott angenehm; und er wurde drei Monate lang im Haus seines Vaters ernährt. 21 Als er aber ausgesetzt wurde, nahm ihn die Tochter des Pharao zu sich und erzog ihn als ihren Sohn. 22 Und Mose wurde in aller Weisheit der Ägypter unterrichtet und war mächtig in Worten und in Werken. 23 Als er aber 40 Jahre alt geworden war, stieg der Gedanke in ihm auf, nach seinen Brüdern, den Söhnen Israels, zu sehen. 24 Und als er einen Unrecht leiden sah, wehrte er es ab und schaffte dem Unterdrückten Recht, indem er den Ägypter erschlug. 25 Er meinte aber, seine Brüder würden es verstehen, dass Gott ihnen durch seine Hand Rettung gebe; aber sie verstanden es nicht. 26 Und am folgenden Tag erschien er bei ihnen, als sie miteinander stritten, und ermahnte sie zum Frieden und sprach: Ihr Männer, ihr seid doch Brüder; warum tut ihr einander Unrecht? 27 Der aber, welcher seinem Nächsten Unrecht tat, stieß ihn weg und sprach: Wer hat dich zum Obersten und Richter über uns gesetzt? 28 Willst du mich etwa töten, wie du gestern den Ägypter getötet hast? 29 Da floh Mose auf dieses Wort hin und wurde ein Fremdling im Land Midian, wo er zwei Söhne zeugte. 30 Und als 40 Jahre erfüllt waren, erschien ihm in der Wüste des Berges Sinai der Engel des Herrn in der Feuerflamme eines Busches. 31 Als Mose das sah, verwunderte er sich über die Erscheinung. Als er aber hinzutrat, um sie zu betrachten, erging die Stimme des Herrn an ihn: 32 »Ich bin der Gott deiner Väter, der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs!«* Mose aber zitterte und wagte nicht hinzuschauen. 33 Da sprach der Herr zu ihm: »Ziehe deine Schuhe aus von deinen Füßen! Denn der Ort, wo du stehst, ist heiliges Land! 34 Ich habe die Misshandlung meines Volkes, das in Ägypten ist, sehr wohl gesehen und habe ihr Seufzen gehört und bin herabgekommen, um sie herauszuführen. Und nun komm, ich will dich nach Ägypten senden!«* 35 Diesen Mose, den sie verwarfen, indem sie sprachen: Wer hat dich zum Obersten und Richter eingesetzt? — diesen sandte Gott als Obersten und Erlöser durch die Hand des Engels, der ihm im Busch erschienen war. 36 Dieser führte sie heraus, indem er Wunder und Zeichen tat im Land Ägypten und am Roten Meer und in der Wüste, 40 Jahre lang. 37 Das ist der Mose, der zu den Söhnen Israels gesagt hat: »Einen Propheten wie mich wird euch der Herr, euer Gott, erwecken aus euren Brüdern; auf ihn sollt ihr hören!«* 38 Das ist der, welcher in der Gemeinde in der Wüste war zwischen dem Engel, der auf dem Berg Sinai zu ihm redete, und unseren Vätern; der lebendige Worte empfing, um sie uns zu geben; 39 dem unsere Väter nicht gehorsam sein wollten; sondern sie stießen ihn von sich und wandten sich mit ihren Herzen nach Ägypten, 40 indem sie zu Aaron sprachen: Mache uns Götter, die vor uns herziehen sollen; denn wir wissen nicht, was diesem Mose geschehen ist, der uns aus Ägypten geführt hat! 41 Und sie machten ein Kalb in jenen Tagen und brachten dem Götzen ein Opfer und freuten sich an den Werken ihrer Hände. 42 Da wandte sich Gott ab und gab sie dahin, sodass sie dem Heer des Himmels* dienten, wie im Buch der Propheten geschrieben steht: »Habt ihr etwa mir Schlachtopfer und [Speis]opfer dargebracht [während der] 40 Jahre in der Wüste, Haus Israel? 43 Ihr habt die Hütte des Moloch* und das Sternbild eures Gottes Remphan umhergetragen, die Bilder, die ihr gemacht habt, um sie anzubeten. Und ich werde euch wegführen über Babylon hinaus.«* 44 Das Zelt des Zeugnisses* war in der Mitte unserer Väter in der Wüste, so wie der, welcher mit Mose redete, es zu machen befahl nach dem Vorbild, das er gesehen hatte. 45 Dieses brachten auch unsere Väter, wie sie es empfangen hatten, mit Josua [in das Land], als sie es von den Heiden in Besitz nahmen, die Gott vor dem Angesicht unserer Väter vertrieb, bis zu den Tagen Davids. 46 Dieser fand Gnade vor Gott und bat, ob er für den Gott Jakobs eine Wohnung finden dürfe. 47 Salomo aber erbaute ihm ein Haus. 48 Doch der Höchste wohnt nicht in Tempeln, die von Händen gemacht sind, wie der Prophet spricht: 49 »Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel für meine Füße. Was für ein Haus wollt ihr mir bauen, spricht der Herr, oder wo ist der Ort, an dem ich ruhen soll? 50 Hat nicht meine Hand das alles gemacht?«* — 51 Ihr Halsstarrigen und Unbeschnittenen an Herz und Ohren! Ihr widerstrebt allezeit dem Heiligen Geist; wie eure Väter, so auch ihr! 52 Welchen Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Und sie haben die getötet, die vorher das Kommen des Gerechten ankündigten, dessen Verräter und Mörder ihr nun geworden seid 53 — ihr, die ihr das Gesetz auf Anordnung von Engeln empfangen und es nicht gehalten habt!

Die Steinigung des Stephanus

54 Als sie aber das hörten, schnitt es ihnen ins Herz, und sie knirschten mit den Zähnen über ihn. 55 Er aber, voll Heiligen Geistes, blickte zum Himmel empor und sah die Herrlichkeit Gottes, und Jesus zur Rechten Gottes stehen; 56 und er sprach: Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen! 57 Sie aber schrien mit lauter Stimme, hielten sich die Ohren zu und stürmten einmütig auf ihn los; 58 und als sie ihn zur Stadt hinausgestoßen hatten, steinigten sie ihn. Und die Zeugen legten ihre Kleider zu den Füßen eines jungen Mannes nieder, der Saulus hieß. 59 Und sie steinigten den Stephanus, der betete und sprach: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf! 60 Und er kniete nieder und rief mit lauter Stimme: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an! Und nachdem er das gesagt hatte, entschlief er.

Bibeltext der Schlachter Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft Wiedergegeben mit der freundlichen Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.

English Standard Version

Stephen’s Speech

1 And the high priest said, “Are these things so?” 2 And Stephen said: “Brothers and fathers, hear me. The God of glory appeared to our father Abraham when he was in Mesopotamia, before he lived in Haran, 3 and said to him, ‘Go out from your land and from your kindred and go into the land that I will show you.’ 4 Then he went out from the land of the Chaldeans and lived in Haran. And after his father died, God removed him from there into this land in which you are now living. 5 Yet he gave him no inheritance in it, not even a foot’s length, but promised to give it to him as a possession and to his offspring after him, though he had no child. 6 And God spoke to this effect—that his offspring would be sojourners in a land belonging to others, who would enslave them and afflict them four hundred years. 7 ‘But I will judge the nation that they serve,’ said God, ‘and after that they shall come out and worship me in this place.’ 8 And he gave him the covenant of circumcision. And so Abraham became the father of Isaac, and circumcised him on the eighth day, and Isaac became the father of Jacob, and Jacob of the twelve patriarchs. 9 “And the patriarchs, jealous of Joseph, sold him into Egypt; but God was with him 10 and rescued him out of all his afflictions and gave him favor and wisdom before Pharaoh, king of Egypt, who made him ruler over Egypt and over all his household. 11 Now there came a famine throughout all Egypt and Canaan, and great affliction, and our fathers could find no food. 12 But when Jacob heard that there was grain in Egypt, he sent out our fathers on their first visit. 13 And on the second visit Joseph made himself known to his brothers, and Joseph’s family became known to Pharaoh. 14 And Joseph sent and summoned Jacob his father and all his kindred, seventy-five persons in all. 15 And Jacob went down into Egypt, and he died, he and our fathers, 16 and they were carried back to Shechem and laid in the tomb that Abraham had bought for a sum of silver from the sons of Hamor in Shechem. 17 “But as the time of the promise drew near, which God had granted to Abraham, the people increased and multiplied in Egypt 18 until there arose over Egypt another king who did not know Joseph. 19 He dealt shrewdly with our race and forced our fathers to expose their infants, so that they would not be kept alive. 20 At this time Moses was born; and he was beautiful in God’s sight. And he was brought up for three months in his father’s house, 21 and when he was exposed, Pharaoh’s daughter adopted him and brought him up as her own son. 22 And Moses was instructed in all the wisdom of the Egyptians, and he was mighty in his words and deeds. 23 “When he was forty years old, it came into his heart to visit his brothers, the children of Israel. 24 And seeing one of them being wronged, he defended the oppressed man and avenged him by striking down the Egyptian. 25 He supposed that his brothers would understand that God was giving them salvation by his hand, but they did not understand. 26 And on the following day he appeared to them as they were quarreling and tried to reconcile them, saying, ‘Men, you are brothers. Why do you wrong each other?’ 27 But the man who was wronging his neighbor thrust him aside, saying, ‘Who made you a ruler and a judge over us? 28 Do you want to kill me as you killed the Egyptian yesterday?’ 29 At this retort Moses fled and became an exile in the land of Midian, where he became the father of two sons. 30 “Now when forty years had passed, an angel appeared to him in the wilderness of Mount Sinai, in a flame of fire in a bush. 31 When Moses saw it, he was amazed at the sight, and as he drew near to look, there came the voice of the Lord: 32 ‘I am the God of your fathers, the God of Abraham and of Isaac and of Jacob.’ And Moses trembled and did not dare to look. 33 Then the Lord said to him, ‘Take off the sandals from your feet, for the place where you are standing is holy ground. 34 I have surely seen the affliction of my people who are in Egypt, and have heard their groaning, and I have come down to deliver them. And now come, I will send you to Egypt.’ 35 “This Moses, whom they rejected, saying, ‘Who made you a ruler and a judge?’—this man God sent as both ruler and redeemer by the hand of the angel who appeared to him in the bush. 36 This man led them out, performing wonders and signs in Egypt and at the Red Sea and in the wilderness for forty years. 37 This is the Moses who said to the Israelites, ‘God will raise up for you a prophet like me from your brothers.’ 38 This is the one who was in the congregation in the wilderness with the angel who spoke to him at Mount Sinai, and with our fathers. He received living oracles to give to us. 39 Our fathers refused to obey him, but thrust him aside, and in their hearts they turned to Egypt, 40 saying to Aaron, ‘Make for us gods who will go before us. As for this Moses who led us out from the land of Egypt, we do not know what has become of him.’ 41 And they made a calf in those days, and offered a sacrifice to the idol and were rejoicing in the works of their hands. 42 But God turned away and gave them over to worship the host of heaven, as it is written in the book of the prophets: “‘Did you bring to me slain beasts and sacrifices, during the forty years in the wilderness, O house of Israel? 43 You took up the tent of Moloch and the star of your god Rephan, the images that you made to worship; and I will send you into exile beyond Babylon.’ 44 “Our fathers had the tent of witness in the wilderness, just as he who spoke to Moses directed him to make it, according to the pattern that he had seen. 45 Our fathers in turn brought it in with Joshua when they dispossessed the nations that God drove out before our fathers. So it was until the days of David, 46 who found favor in the sight of God and asked to find a dwelling place for the God of Jacob.* 47 But it was Solomon who built a house for him. 48 Yet the Most High does not dwell in houses made by hands, as the prophet says, 49 “‘Heaven is my throne, and the earth is my footstool. What kind of house will you build for me, says the Lord, or what is the place of my rest? 50 Did not my hand make all these things?’ 51 “You stiff-necked people, uncircumcised in heart and ears, you always resist the Holy Spirit. As your fathers did, so do you. 52 Which of the prophets did your fathers not persecute? And they killed those who announced beforehand the coming of the Righteous One, whom you have now betrayed and murdered, 53 you who received the law as delivered by angels and did not keep it.”

The Stoning of Stephen

54 Now when they heard these things they were enraged, and they ground their teeth at him. 55 But he, full of the Holy Spirit, gazed into heaven and saw the glory of God, and Jesus standing at the right hand of God. 56 And he said, “Behold, I see the heavens opened, and the Son of Man standing at the right hand of God.” 57 But they cried out with a loud voice and stopped their ears and rushed together* at him. 58 Then they cast him out of the city and stoned him. And the witnesses laid down their garments at the feet of a young man named Saul. 59 And as they were stoning Stephen, he called out, “Lord Jesus, receive my spirit.” 60 And falling to his knees he cried out with a loud voice, “Lord, do not hold this sin against them.” And when he had said this, he fell asleep.