1.Mose 27 | Schlachter 2000 English Standard Version

1.Mose 27 | Schlachter 2000

Jakob empfängt durch Betrug den Erstgeburtssegen

1 Und es geschah, als Isaak alt war und seine Augen dunkel wurden, sodass er nicht mehr sehen konnte, da rief er Esau, seinen älteren Sohn, und sprach zu ihm: Mein Sohn! Er aber antwortete ihm: Hier bin ich! 2 Und er sprach: Siehe, ich bin alt und weiß nicht, wann ich sterbe. 3 So nimm nun dein Jagdgerät, deinen Köcher und deinen Bogen, und geh aufs Feld und jage mir ein Wildbret, 4 und bereite mir ein schmackhaftes Essen, wie ich es gern habe, und bring es mir herein, dass ich esse, damit meine Seele dich segne, bevor ich sterbe! 5 Rebekka aber hörte zu, als Isaak diese Worte zu seinem Sohn Esau sagte. Und Esau ging aufs Feld, um ein Wildbret zu jagen und es heimzubringen. 6 Da redete Rebekka mit ihrem Sohn Jakob und sprach: Siehe, ich habe gehört, wie dein Vater mit deinem Bruder Esau redete und sagte: 7 »Bring mir ein Wildbret und bereite mir ein schmackhaftes Gericht, dass ich esse und dich segne vor dem Angesicht des HERRN, ehe ich sterbe!« 8 So gehorche nun, mein Sohn, meiner Stimme und tue, was ich dir sage: 9 Geh hin zur Herde und hole mir von dort zwei gute Ziegenböcklein, dass ich deinem Vater ein schmackhaftes Gericht davon bereite, wie er es gern hat. 10 Das sollst du deinem Vater hineintragen, damit er es isst und dich vor seinem Tod segnet! 11 Jakob aber sprach zu seiner Mutter Rebekka: Siehe, mein Bruder Esau ist rau, und ich bin glatt. 12 Vielleicht könnte mein Vater mich betasten, da würde ich in seinen Augen als ein Betrüger erscheinen; so brächte ich einen Fluch über mich und nicht einen Segen! 13 Da sprach seine Mutter zu ihm: Dein Fluch sei auf mir, mein Sohn! Gehorche du nur meiner Stimme, geh hin und hole es mir! 14 Da ging er hin und holte es und brachte es seiner Mutter. Und seine Mutter machte ein schmackhaftes Essen, wie es sein Vater gern hatte. 15 Rebekka nahm auch die guten Kleider Esaus, ihres älteren Sohnes, die sie bei sich im Haus hatte, und zog sie Jakob, ihrem jüngeren Sohn, an. 16 Aber die Felle der Ziegenböcklein legte sie ihm um die Hände, und wo er glatt war am Hals; 17 und sie gab das schmackhafte Essen und das Brot, das sie bereitet hatte, in die Hand ihres Sohnes Jakob. 18 Und er ging hinein zu seinem Vater und sprach: Mein Vater! Er antwortete: Hier bin ich! Wer bist du, mein Sohn? 19 Jakob sprach zu seinem Vater: Ich bin Esau, dein Erstgeborener; ich habe getan, wie du mir gesagt hast. Steh doch auf, setz dich und iss von meinem Wildbret, damit mich deine Seele segne! 20 Isaak aber sprach zu seinem Sohn: Mein Sohn, wie hast du es so bald gefunden? Er antwortete: Der HERR, dein Gott, ließ es mir begegnen! 21 Da sprach Isaak zu Jakob: Tritt herzu, mein Sohn, dass ich dich betaste, ob du wirklich mein Sohn Esau bist oder nicht! 22 Und Jakob trat zu seinem Vater Isaak. Und als er ihn betastet hatte, sprach er: Die Stimme ist Jakobs Stimme, aber die Hände sind Esaus Hände! 23 Aber er erkannte ihn nicht, denn seine Hände waren rau, wie die Hände seines Bruders Esau. Und so segnete er ihn. 24 Und er fragte ihn: Bist du wirklich mein Sohn Esau? Er antwortete: Ja, ich bin’s! 25 Da sprach er: So bringe es mir her, damit ich von dem Wildbret meines Sohnes esse, dass dich meine Seele segne! Da brachte er es ihm, und er aß; er reichte ihm auch Wein, und er trank. 26 Und Isaak, sein Vater, sprach zu ihm: Komm her, mein Sohn, und küsse mich! 27 Und er trat hinzu und küsste ihn. Und als er den Geruch seiner Kleider roch, segnete er ihn und sprach: Siehe, der Geruch meines Sohnes ist wie ein Geruch des Feldes, das der HERR gesegnet hat. 28 Gott gebe dir vom Tau des Himmels und vom fettesten Boden und Korn und Most in Fülle! 29 Völker sollen dir dienen und Geschlechter sich vor dir beugen; sei ein Herr über deine Brüder, und die Söhne deiner Mutter sollen sich vor dir beugen. Verflucht sei, wer dir flucht, und gesegnet sei, wer dich segnet!

Esaus Reue über den verlorenen Segen

30 Und es geschah, als Isaak den Segen über Jakob vollendet hatte, und Jakob kaum von seinem Vater Isaak hinausgegangen war, ja, da geschah es, dass sein Bruder Esau von der Jagd kam. 31 Der machte auch ein schmackhaftes Essen und trug es zu seinem Vater hinein und sprach zu ihm: Steh auf, mein Vater, und iss von dem Wildbret deines Sohnes, damit mich deine Seele segne! 32 Da antwortete ihm sein Vater Isaak: Wer bist du? Er sprach: Ich bin dein Sohn Esau, dein Erstgeborener! 33 Da entsetzte sich Isaak über die Maßen und sprach: Wer ist denn der Jäger, der ein Wildbret gejagt und mir aufgetragen hat? Ich habe von allem gegessen, ehe du kamst, und habe ihn gesegnet; er wird auch gesegnet bleiben! 34 Als Esau diese Worte seines Vaters hörte, schrie er laut auf und wurde über die Maßen betrübt und sprach zu seinem Vater: Segne doch auch mich, mein Vater! 35 Er aber sprach: Dein Bruder ist mit List gekommen und hat deinen Segen weggenommen! 36 Da sprach er: Er heißt mit Recht Jakob; denn er hat mich nun zweimal überlistet! Mein Erstgeburtsrecht hat er weggenommen, und siehe, nun nimmt er auch meinen Segen! Und er sprach: Hast du mir keinen Segen zurückbehalten? 37 Da antwortete Isaak und sprach zu Esau: Siehe, ich habe ihn zum Herrn über dich gesetzt, und alle seine Brüder habe ich ihm zu Knechten gegeben; mit Korn und Most habe ich ihn versehen. Was kann ich nun für dich tun, mein Sohn? 38 Esau sprach zu seinem Vater: Hast du denn nur einen Segen, mein Vater? Segne doch auch mich, mein Vater! Und Esau erhob seine Stimme und weinte. 39 Da antwortete Isaak, sein Vater, und sprach zu ihm: Siehe, fern vom Fett der Erde wird dein Wohnsitz sein, und fern vom Tau des Himmels von oben. 40 Von deinem Schwert wirst du leben und deinem Bruder dienen. Es wird aber geschehen, wenn du dich befreien kannst, wirst du sein Joch von deinem Hals reißen.

Jakobs Flucht zu Laban

41 Und Esau wurde dem Jakob feind wegen des Segens, womit sein Vater ihn gesegnet hatte; und Esau sprach in seinem Herzen: Die Zeit, da man um meinen Vater trauern wird, ist nicht mehr weit; dann will ich meinen Bruder Jakob umbringen! 42 Da wurden der Rebekka die Worte Esaus, ihres älteren Sohnes, hinterbracht. Und sie schickte hin und ließ Jakob, ihren jüngeren Sohn, rufen und sprach zu ihm: Siehe, dein Bruder Esau will an dir Rache nehmen und dich töten! 43 Und nun gehorche meiner Stimme, mein Sohn: Mache dich auf und flieh zu meinem Bruder Laban, nach Haran, 44 und bleib eine Zeit lang bei ihm, bis sich der Grimm deines Bruders gelegt hat 45 und bis sich sein Zorn von dir wendet und er vergisst, was du ihm angetan hast; so will ich dann nach dir schicken und dich von dort holen lassen. Warum sollte ich an einem Tag euch beide verlieren? 46 Und Rebekka sprach zu Isaak: Mir ist das Leben verleidet wegen der Töchter Hets; wenn Jakob eine Frau nimmt von den Töchtern Hets, wie diese da, von den Töchtern des Landes, was soll mir dann das Leben!

Bibeltext der Schlachter Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft Wiedergegeben mit der freundlichen Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.

English Standard Version

Isaac Blesses Jacob

1 When Isaac was old and his eyes were dim so that he could not see, he called Esau his older son and said to him, “My son”; and he answered, “Here I am.” 2 He said, “Behold, I am old; I do not know the day of my death. 3 Now then, take your weapons, your quiver and your bow, and go out to the field and hunt game for me, 4 and prepare for me delicious food, such as I love, and bring it to me so that I may eat, that my soul may bless you before I die.” 5 Now Rebekah was listening when Isaac spoke to his son Esau. So when Esau went to the field to hunt for game and bring it, 6 Rebekah said to her son Jacob, “I heard your father speak to your brother Esau, 7 ‘Bring me game and prepare for me delicious food, that I may eat it and bless you before the Lord before I die.’ 8 Now therefore, my son, obey my voice as I command you. 9 Go to the flock and bring me two good young goats, so that I may prepare from them delicious food for your father, such as he loves. 10 And you shall bring it to your father to eat, so that he may bless you before he dies.” 11 But Jacob said to Rebekah his mother, “Behold, my brother Esau is a hairy man, and I am a smooth man. 12 Perhaps my father will feel me, and I shall seem to be mocking him and bring a curse upon myself and not a blessing.” 13 His mother said to him, “Let your curse be on me, my son; only obey my voice, and go, bring them to me.” 14 So he went and took them and brought them to his mother, and his mother prepared delicious food, such as his father loved. 15 Then Rebekah took the best garments of Esau her older son, which were with her in the house, and put them on Jacob her younger son. 16 And the skins of the young goats she put on his hands and on the smooth part of his neck. 17 And she put the delicious food and the bread, which she had prepared, into the hand of her son Jacob. 18 So he went in to his father and said, “My father.” And he said, “Here I am. Who are you, my son?” 19 Jacob said to his father, “I am Esau your firstborn. I have done as you told me; now sit up and eat of my game, that your soul may bless me.” 20 But Isaac said to his son, “How is it that you have found it so quickly, my son?” He answered, “Because the Lord your God granted me success.” 21 Then Isaac said to Jacob, “Please come near, that I may feel you, my son, to know whether you are really my son Esau or not.” 22 So Jacob went near to Isaac his father, who felt him and said, “The voice is Jacob’s voice, but the hands are the hands of Esau.” 23 And he did not recognize him, because his hands were hairy like his brother Esau’s hands. So he blessed him. 24 He said, “Are you really my son Esau?” He answered, “I am.” 25 Then he said, “Bring it near to me, that I may eat of my son’s game and bless you.” So he brought it near to him, and he ate; and he brought him wine, and he drank. 26 Then his father Isaac said to him, “Come near and kiss me, my son.” 27 So he came near and kissed him. And Isaac smelled the smell of his garments and blessed him and said, “See, the smell of my son is as the smell of a field that the Lord has blessed! 28 May God give you of the dew of heaven and of the fatness of the earth and plenty of grain and wine. 29 Let peoples serve you, and nations bow down to you. Be lord over your brothers, and may your mother’s sons bow down to you. Cursed be everyone who curses you, and blessed be everyone who blesses you!” 30 As soon as Isaac had finished blessing Jacob, when Jacob had scarcely gone out from the presence of Isaac his father, Esau his brother came in from his hunting. 31 He also prepared delicious food and brought it to his father. And he said to his father, “Let my father arise and eat of his son’s game, that you may bless me.” 32 His father Isaac said to him, “Who are you?” He answered, “I am your son, your firstborn, Esau.” 33 Then Isaac trembled very violently and said, “Who was it then that hunted game and brought it to me, and I ate it all before you came, and I have blessed him? Yes, and he shall be blessed.” 34 As soon as Esau heard the words of his father, he cried out with an exceedingly great and bitter cry and said to his father, “Bless me, even me also, O my father!” 35 But he said, “Your brother came deceitfully, and he has taken away your blessing.” 36 Esau said, “Is he not rightly named Jacob?* For he has cheated me these two times. He took away my birthright, and behold, now he has taken away my blessing.” Then he said, “Have you not reserved a blessing for me?” 37 Isaac answered and said to Esau, “Behold, I have made him lord over you, and all his brothers I have given to him for servants, and with grain and wine I have sustained him. What then can I do for you, my son?” 38 Esau said to his father, “Have you but one blessing, my father? Bless me, even me also, O my father.” And Esau lifted up his voice and wept. 39 Then Isaac his father answered and said to him: “Behold, away from* the fatness of the earth shall your dwelling be, and away from* the dew of heaven on high. 40 By your sword you shall live, and you shall serve your brother; but when you grow restless you shall break his yoke from your neck.” 41 Now Esau hated Jacob because of the blessing with which his father had blessed him, and Esau said to himself, “The days of mourning for my father are approaching; then I will kill my brother Jacob.” 42 But the words of Esau her older son were told to Rebekah. So she sent and called Jacob her younger son and said to him, “Behold, your brother Esau comforts himself about you by planning to kill you. 43 Now therefore, my son, obey my voice. Arise, flee to Laban my brother in Haran 44 and stay with him a while, until your brother’s fury turns away— 45 until your brother’s anger turns away from you, and he forgets what you have done to him. Then I will send and bring you from there. Why should I be bereft of you both in one day?” 46 Then Rebekah said to Isaac, “I loathe my life because of the Hittite women.* If Jacob marries one of the Hittite women like these, one of the women of the land, what good will my life be to me?”