Sprüche 17 | Neue Genfer Übersetzung Einheitsübersetzung 2016

Sprüche 17 | Neue Genfer Übersetzung

Lass dich vor dem Dummkopf warnen

1 Besser ein Stück trockenes Brot ohne Sorgen als ein Haus voller festlicher Speisen mit Streit. 2 Ein kluger Sklave wird HERR über einen missratenen Sohn seines Besitzers, und wie dessen Söhne* wird auch er ein Erbteil bekommen. 3 Um die Reinheit von Silber und Gold zu prüfen, gibt es den Schmelztiegel und den Schmelzofen, die Reinheit der Herzen aber prüft der HERR. 4 Ein boshafter Mensch nimmt Unheil bringendes Geschwätz bereitwillig auf, und ein Lügner* hört zerstörerischem Gerede aufmerksam zu. 5 Wer einen Armen verspottet, verhöhnt dessen Schöpfer, und wer sich über ein Unglück freut, kommt nicht ungestraft davon. 6 Enkelkinder sind die Krone der alten Menschen, und die Väter sind der Ruhm ihrer Kinder. 7 Zu einem dummen Menschen passt es nicht, sich gewählt auszudrücken, noch weniger passt Lügengeschwätz zu einem Vornehmen. 8 Wer Bestechungsgeschenke verteilt, hält dies womöglich für ein Zaubermittel, das einem überall Erfolg beschert. 9 Wer die Freundschaft erhalten will, der sieht über Fehler großzügig hinweg*. Es bringt Freunde auseinander, wenn man auf einer Sache immer wieder herumreitet. 10 Bei einem Verständigen bewirkt Zurechtweisung mehr als hundert Schläge bei einem Dummkopf. 11 Ein böser Mensch hat nichts als Auflehnung im Sinn, doch das wird schreckliche Folgen für ihn haben*. 12 Eine Begegnung mit einer Bärin, der man die Jungen geraubt hat, mag ja noch gehen – aber bloß keine mit einem Dummkopf in seinem Unverstand! 13 Wer Gutes mit Bösem vergilt, von dessen Familie wird das Unglück nicht mehr weichen. 14 Der Beginn eines Streits ist wie ein Dammbruch, lass die Angelegenheit lieber auf sich beruhen, bevor der Streit ausbricht. 15 Einen Schuldigen freisprechen und einen Unschuldigen verurteilen – beides verabscheut der HERR gleichermaßen. 16 Was soll denn ein Dummkopf mit Geld in der Hand? Will er sich etwa Weisheit kaufen, obwohl er gar keinen Verstand hat? 17 Ein Freund handelt immer liebevoll, bist du in Schwierigkeiten, steht er dir bei wie ein Bruder*! 18 Ein Mensch, der für seinen Bekannten eine Bürgschaft übernimmt und sich mit Handschlag verpflichtet, notfalls für dessen Schulden aufzukommen, hat den Verstand verloren. 19 Wer Vergehen liebt, streitet wohl gern, und wer seine Eingangstür zu hoch baut, muss mit ihrem Einsturz rechnen. 20 Mit Falschheit im Herzen findet man kein Glück, und wer heute so und morgen wieder anders daherredet, stürzt ins Unglück. 21 Einen Dummkopf zum Sohn haben bringt lauter Kummer, der Vater eines Trottels hat nichts zu lachen. 22 Ein fröhliches Herz erhält einen bei guter Gesundheit*, aber ein niedergeschlagenes Gemüt zehrt die Kräfte auf*. 23 Wer Gott missachtet, nimmt heimlich Bestechungsgeschenke an*, um ein Gerichtsverfahren in die verkehrte Bahn zu lenken. 24 Ein verständiger Mensch hat stets die Weisheit vor Augen, aber der Blick eines Dummkopfs schweift in unbestimmte Ferne. 25 Ein dummer Sohn bereitet seinem Vater Verdruss und ist für seine Mutter eine bittere Enttäuschung. 26 Einem Unschuldigen eine Geldstrafe aufzuerlegen, ist schon schlimm genug – doch ehrenwerte Menschen zu einer Prügelstrafe zu verurteilen, verstößt gegen jedes Recht. 27 Der Kluge zügelt seine Zunge, und wer einen kühlen Kopf behält, ist ein besonnener Mann. 28 Sogar einen Dummkopf kann man für weise halten, wenn er schweigt, er wirkt verständig, solange er den Mund hält.

Bibeltext der Neuen Genfer Übersetzung (NGÜ). © Neues Testament und Psalmen: Genfer Bibelgesellschaft Romanel-sur-Lausanne, Schweiz. © Altes Testament: Genfer Bibelgesellschaft Romanel-sur-Lausanne, Schweiz, Brunnen Verlag GmbH Gießen, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. Wiedergegeben mit freundlicher Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.

Einheitsübersetzung 2016
1 Besser ein trockenes Stück Brot und Ruhe dabei / als ein Haus voll Braten und dabei Streit. 2 Ein kluger Knecht wird Herr über einen missratenen Sohn / und mit den Brüdern teilt er das Erbe. 3 Der Schmelztiegel ist für Silber da, der Ofen für Gold, / die Herzen aber prüft der HERR. 4 Der Übeltäter achtet auf böse Lippen, / der Lügner horcht hin auf eine verderbte Zunge. 5 Wer den Armen verspottet, schmäht dessen Schöpfer, / wer sich über ein Unglück freut, bleibt nicht ungestraft. 6 Eine Krone der Alten sind Kindeskinder; / der Kinder Ruhm sind ihre Väter. 7 Dem Toren stehen hochtönende Worte nicht an, / noch viel weniger dem Edlen die Sprache der Lüge. 8 Bestechungsgeld ist ein Zauberstein in den Augen des Gebers; / wohin er sich wendet, hat er Erfolg. 9 Wer Fehler zudeckt, sucht Freundschaft; / wer eine Sache weiterträgt, trennt Freunde. 10 Tadel erschüttert einen Verständigen / mehr als hundert Schläge einen Toren. 11 Der Böse trachtet nach Aufruhr, / aber ein strenger Gerichtsbote wird gegen ihn ausgesandt. 12 Lieber einer Bärin begegnen, der man die Jungen geraubt hat, / als einem Toren in seinem Unverstand. 13 Vergilt einer Gutes mit Bösem, / weicht das Unheil nicht von seinem Haus. 14 Der Anfang eines Streits entfesselt eine Wasserflut, / drum halt ein, ehe der Zank ausbricht. 15 Wer Schuldige freispricht und wer Unschuldige verurteilt, / beide sind dem HERRN ein Gräuel. 16 Wozu denn Geld in der Hand des Toren? / Etwa um Weisheit zu kaufen, da ihm doch der Verstand fehlt? 17 Der Freund erweist zu jeder Zeit Liebe, / der Bruder ist für die Not geboren. 18 Ohne Verstand ist, wer Handschlag leistet, / wer Bürgschaft übernimmt für einen andern. 19 Verbrechen liebt, wer Streit liebt; / wer seine Tür zu hoch macht, will den Einsturz. 20 Wer ein unaufrichtiges Herz hat, findet kein Glück, / wer sich beim Reden verstellt, stürzt ins Unheil. 21 Wer einen Toren zeugt, dem bringt es Gram; / der Vater eines Narren kann sich nicht freuen. 22 Ein fröhliches Herz tut der Gesundheit gut, / ein bedrücktes Gemüt lässt die Glieder verdorren. 23 Bestechung aus dem Gewandbausch nimmt der Frevler an, / um die Pfade des Rechts zu verkehren. 24 Vor dem Blick des Verständigen steht Weisheit, / doch die Augen des Toren schweifen bis ans Ende der Erde. 25 Ein törichter Sohn bereitet seinem Vater Verdruss / und Kummer seiner Mutter, die ihn geboren hat. 26 Schon eine Geldstrafe für den Unschuldigen ist nicht gut, / aber Edle schlagen zu lassen, ist gegen das Recht. 27 Wer sich zurückhält beim Reden hat tiefe Einsicht, / wer kühl überlegt, ist ein verständiger Mann. 28 Auch ein Tor kann als weise gelten, wenn er schweigt, / als einsichtig, wenn er seine Lippen verschließt.