Richter 5 | Neue Genfer Übersetzung Einheitsübersetzung 2016

Richter 5 | Neue Genfer Übersetzung

Deboras Siegeslied

1 Damals sang Debora zusammen mit Barak, dem Sohn Abinoams, folgendes Lied: 2 Entschlossen zogen Israels Fürsten voran*, und bereitwillig folgte das Volk in den Kampf. – Darum preist den HERRN! – 3 Hört her, ihr Könige, horcht auf, ihr Herrscher: Zu Ehren des HERRN will ich singen, mein Lied soll erklingen für den HERRN, den Gott Israels. 4 Als du, HERR, vom Gebirge Seïr auszogst, als du herangeschritten kamst von Edoms Steppe, da bebte die Erde. Vom Himmel strömte der Regen, und die Wolken gossen ihr Wasser aus. 5 Die Berge wankten*, als der HERR sich nahte, der Bundesgott vom Sinai, als der HERR kam, der Gott Israels. 6 Zur Zeit Schamgars, des Sohnes Anats, und in den Tagen Jaëls waren alle Straßen leer. Wer reisen wollte, musste auf versteckten Pfaden gehen.* 7 Die Dorfbewohner wagten sich nicht mehr aufs Feld, niemand in Israel bestellte noch seinen Acker*, bis ich, Debora, mich erhob, bis ich mich erhob* als Mutter für Israel. 8 Das Volk hatte sich neue Götter gewählt*, darum suchte der Krieg ihre Städte heim*. Doch fand sich kein Schild und kein Speer bei den vierzigtausend Männern Israels. 9 Mein Herz schlägt für Israels Heerführer und für das Volk, das ihnen bereitwillig folgte*. – Preist den Herrn! – 10 Die ihr auf weißen Eseln reitet und auf weichen Satteldecken sitzt, und ihr, die ihr zu Fuß gehen müsst, bedenkt* alles, was geschehen ist. 11 Am Brunnen, wo man lärmt und schwatzt*, soll man die großen Taten des HERRN erzählen, die gewaltigen Taten, die er für Israels Bewohner* vollbrachte*. Im Triumph kehrte das Volk des HERRN zurück in seine Städte. 12 Auf, auf, Debora, auf und sing ein Lied. Steh auf, Barak, du Sohn Abinoams, und führe deine Gefangenen vor*. 13 Auch die letzten Männer, die noch übrig waren, kamen vom Bergland herab zu den Anführern Israels. Entschlossen zog das Volk des HERRN in den Kampf.* 14 Die Efraimiter kamen vom Bergland Amaleks*, die Benjaminiter folgten* und reihten sich ein in das Heer*. Die Befehlshaber aus Machir* zogen in die Schlacht, aus Sebulon kamen die Männer mit dem Herrscherstab. 15 Issachars Fürsten standen Debora bei, Issachars Kämpfer folgten Barak ins Tal. Doch Rubens Sippen zögerten lang.* 16 Warum seid ihr bei den Herden geblieben und habt dem Flötenspiel der Hirten gelauscht? Rubens Sippen überlegten zu lang*. 17 Auch Gilead* blieb jenseits des Jordans. Warum verweilte Dan bei seinen Schiffen? Ascher ruhte sich aus am Meeresstrand, untätig saß er an seinen Buchten. 18 Sebulon dagegen riskierte sein Leben, und Naftali stellte sich auf den Hügeln zur Schlacht. 19 Könige kamen und führten Krieg, die Könige Kanaans kämpften bei Taanach am Bach von Megiddo – aber Silber erbeuteten sie nicht. 20 Vom Himmel her griffen die Sterne ein, von ihrer Bahn aus stritten sie gegen Sisera. 21 Der Bach Kischon riss die Feinde mit sich fort, der Bach Kischon, der seit Urzeiten fließt*. – Auf, meine Seele, fasse Mut und sei stark! – 22 Der Boden dröhnte unter den Hufen der Pferde, die mächtigen Rosse stoben davon. 23 »Verflucht die Stadt Meros!«, sagt der Engel des HERRN, »ja, legt einen Fluch auf ihre Einwohner! Denn sie kamen dem HERRN nicht zu Hilfe und standen Israels Soldaten nicht bei*.« 24 Gesegnet aber sei Jaël, die Frau des Keniters Heber, mehr als alle Frauen. Mehr als alle Frauen, die in Zelten wohnen, sei sie gesegnet. 25 Sisera bat um Wasser, aber sie gab ihm Milch. Sie reichte ihm Rahm in ihrer schönsten Schale. 26 Doch dann griff ihre Hand nach einem Zeltpflock, und mit der Rechten packte sie den Hammer. Sie schlug zu und zertrümmerte Sisera den Schädel, sie durchbohrte seine Schläfe mit dem Pflock. 27 Er krümmte sich zu ihren Füßen*, erschlagen lag er da. Er krümmte sich zu ihren Füßen und starb. Wo er sich gekrümmt hatte, blieb er liegen – das war sein Ende. 28 Siseras Mutter stand am Fenster und hielt Ausschau, sie spähte durch das Gitter und fragte: »Warum kommt sein Streitwagen nicht? Warum hört man noch immer nicht das Stampfen seiner Wagenpferde?« 29 Die weisesten unter ihren Begleiterinnen antworteten ihr, und sie selbst tröstete sich mit den gleichen Worten: 30 »Bestimmt haben sie Beute gemacht und teilen sie jetzt: ein oder zwei Mädchen für jeden Mann, bunte, bestickte Gewänder für Sisera und beidseitig bestickte* bunte Tücher als Beute für mich*.« 31 Alle deine Feinde, o HERR, sollen umkommen wie Sisera. Aber die den HERRN lieben sind wie die Sonne, die aufgeht in ihrer Kraft. Das Land hatte nun vierzig Jahre Ruhe vor seinen Feinden.

Bibeltext der Neuen Genfer Übersetzung (NGÜ). © Neues Testament und Psalmen: Genfer Bibelgesellschaft Romanel-sur-Lausanne, Schweiz. © Altes Testament: Genfer Bibelgesellschaft Romanel-sur-Lausanne, Schweiz, Brunnen Verlag GmbH Gießen, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. Wiedergegeben mit freundlicher Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.

Einheitsübersetzung 2016

Deboras und Baraks Siegeslied

1 Debora und Barak, der Sohn Abinoams, sangen an jenem Tag dieses Lied:* 2 Dass Führer Israel führten / und das Volk sich bereit zeigte, / dafür preist den HERRN! 3 Hört, ihr Könige, horcht auf, ihr Fürsten! / Ich will für den HERRN, / ich will singen, für den HERRN, / den Gott Israels, spielen. 4 HERR, als du auszogst aus Seïr, / als du vom Grünland Edoms heranschrittest, / da bebte die Erde, die Himmel ergossen sich, / ja, aus den Wolken ergoss sich das Wasser. 5 Die Berge flossen vor dem HERRN, dem vom Sinai, / vor dem HERRN, dem Gott Israels. 6 In den Tagen Schamgars, des Sohnes des Anat, / in den Tagen Jaëls lagen die Wege verlassen da; / wer unterwegs war, ging auf verschlungenen Wegen. 7 Bewohner des offenen Landes gab es nicht mehr, / es gab sie nicht mehr in Israel, / bis du dich erhobst, Debora, / bis du dich erhobst, Mutter in Israel. 8 Gott erwählte Neue. / Damals war Kampf in den Toren. / Schild und Speer waren nicht mehr zu sehen / bei den Vierzigtausend in Israel. 9 Mein Herz gehört Israels Führern. / Ihr, die ihr bereit seid im Volk, / preist den HERRN! 10 Ihr, die ihr auf weißen Eselinnen reitet, / die ihr auf Teppichen sitzt, / die ihr auf der Straße dahinzieht, singt! 11 Horch, sie jubeln zwischen den Tränken; / dort besingt man die rettenden Taten des HERRN, / seine rettenden Taten an den Bauern in Israel. / Damals zog das Volk des HERRN hinab zu den Toren. 12 Wach auf, wach auf, Debora! / Wach auf, wach auf, sing ein Lied! / Erheb dich, Barak, / führ deine Gefangenen heim, / Sohn Abinoams! 13 Damals stieg herab, / was übrig war, zu den Herrlichen. / Das Volk des HERRN stieg herab / zu mir unter den Helden. 14 Aus Efraim sind, die ihre Wurzel in Amalek haben; / dir nach, Benjamin, mit deinen Scharen; / von Machir stiegen die Führer hinab, / von Sebulon, die das Zepter tragen.* 15 Die Fürsten Issachars zusammen mit Debora / und wie Issachar so auch Barak, / ins Tal gesandt zu Fuß. / Groß waren in Rubens Bezirken / die Beschlüsse des Herzens. 16 Warum sitzt du zwischen den Hürden, / um bei den Herden Flötenspiel zu hören? / Groß waren in Rubens Bezirken / die Beschlüsse des Herzens. 17 Gilead blieb jenseits des Jordan. / Und Dan - warum verweilt er bei den Schiffen? / Ascher saß am Ufer des Meeres, / bleibt ruhig an seinen Buchten. 18 Sebulon ist ein Volk, / das sein Leben aufs Spiel setzt, / auch Naftali auf den Höhen des Feldes. 19 Könige kamen und kämpften, / damals kämpften Kanaans Könige / bei Taanach, an den Wassern Megiddos, / doch Beute an Silber machten sie nicht. 20 Vom Himmel her kämpften die Sterne, / von ihren Bahnen aus kämpften sie gegen Sisera. 21 Der Bach Kischon schwemmte sie fort, / ein uralter Bach ist der Bach Kischon. / Meine Seele soll auftreten mit Macht. 22 Damals stampften die Hufe der Pferde / im Jagen, im Dahinjagen seiner Hengste. 23 Ihr sollt Meros verfluchen, / spricht der Engel des HERRN. / Mit Flüchen flucht seinen Bewohnern; / denn sie kamen dem HERRN nicht zu Hilfe, / zu Hilfe dem HERRN unter den Helden. 24 Gepriesen sei Jaël unter den Frauen, / die Frau des Keniters Heber, / gepriesen unter den Frauen im Zelt. 25 Wasser erbat er, Milch gab sie, / in einer prächtigen Schale reichte sie Sahne. 26 Ihre Hand streckte sie aus nach dem Pflock, / ihre Rechte nach dem Hammer der Arbeiter. / Sie hämmerte auf Sisera ein, zermalmte sein Haupt, / zerschlug, durchbohrte seine Schläfe. 27 Zwischen ihren Füßen brach er in die Knie, stürzte, lag da, / zwischen ihren Füßen brach er in die Knie, stürzte. / Wo er in die Knie brach, da lag er vernichtet. 28 Durch das Fenster blickte Siseras Mutter / und klagte durch das Gitter: / Warum säumt sein Wagen zu kommen, / warum zögert der Hufschlag seiner Gespanne? 29 Die Klügsten ihrer Fürstinnen antworteten / und sie selbst wiederholte für sich ihre Worte: 30 Sicher machen und teilen sie Beute, / ein, zwei Frauen für jeden Mann, / bunte Tücher als Beute für Sisera, / als Beute Buntgewirktes, ein buntes Tuch, doppelt Buntgewirktes / für meinen Hals zur Beute. 31 So gehen all deine Feinde zugrunde, HERR. / Doch die, die ihn lieben, sind wie die Sonne, / wenn sie aufgeht in ihrer Kraft. Dann hatte das Land vierzig Jahre lang Ruhe.