Psalm 77 | Neue Genfer Übersetzung Einheitsübersetzung 2016

Psalm 77 | Neue Genfer Übersetzung

Du bist der Gott, der Wunder tut

1 Für den Dirigenten*. Für Jedutun*. Von Asaf. Ein Psalm. 2 Mit lauter Stimme rufe ich zu Gott, ja, ich schreie zu ihm! Mit lauter Stimme rufe ich, damit er mir ein offenes Ohr schenkt. 3 In meiner Not suche ich den Herrn; nachts strecke ich im Gebet meine Hände zu ihm aus und lasse sie nicht sinken. Doch im tiefsten Herzen finde ich keinen Trost.* 4 Denke ich an Gott, dann seufze ich. Grüble ich über alles nach, so verlässt mich der Mut. //* 5 Du lässt mich die ganze Nacht keinen Schlaf finden.* Ich bin so aufgewühlt, dass mir die Worte fehlen. 6 So denke ich nach über vergangene Zeiten, über Jahre, die schon ewig lange zurückliegen. 7 Ich erinnere mich an mein Saitenspiel in der Nacht.* Tief in meinem Herzen sinne ich nach, ich versuche eine Antwort auf meine Fragen zu finden*: 8 Wird der Herr sein Volk für immer verstoßen? Will er uns in Zukunft keine Gnade mehr erweisen? 9 Ist es denn mit seiner Güte für immer und ewig vorbei? Finden seine Zusagen keine Erfüllung mehr in künftigen Generationen? 10 Hat Gott denn vergessen, barmherzig und gnädig zu sein? Hat er uns im Zorn sein Erbarmen entzogen? // 11 Ja, das ist es, was mich so sehr quält: dass der Höchste nicht mehr so eingreift wie früher.* 12 Doch ich will mir die Taten des HERRN in Erinnerung rufen. Ja, ich will an deine Wunder aus längst vergangener Zeit denken. 13 Ich sinne über all dein Wirken nach, dein Handeln erfüllt meine Gedanken. 14 Gott, heilig ist alles, was du tust*. Wer sonst ist ein so großer Gott wie du? 15 Du bist der Gott, der Wunder vollbringt! Den Völkern hast du deine Macht gezeigt. 16 Dein Volk hast du mit starker Hand erlöst, die Nachkommen Jakobs und Josefs. // 17 Die Wasser des Meeres sahen dich, Gott; die Wassermassen sahen dich und kamen in Bewegung. Auch die Meerestiefen erbebten. 18 Die Wolken gossen Regenfluten aus, sie ließen Donnerschläge hören, und wie Brandpfeile schossen Blitze hin und her. 19 Laut erschallte dein Donner im Wirbelwind, Blitze erleuchteten den Erdkreis, die Erde zitterte und bebte. 20 Dein Weg führte mitten durch das Meer, deine Pfade verliefen durch die Wassermassen. Doch Fußspuren von dir sah man nicht. 21 Du hast dein Volk geleitet wie ein Hirte seine Herde unter der Führung von Mose und Aaron.

Bibeltext der Neuen Genfer Übersetzung (NGÜ). © Neues Testament und Psalmen: Genfer Bibelgesellschaft Romanel-sur-Lausanne, Schweiz. © Altes Testament: Genfer Bibelgesellschaft Romanel-sur-Lausanne, Schweiz, Brunnen Verlag GmbH Gießen, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. Wiedergegeben mit freundlicher Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.

Einheitsübersetzung 2016

Nachsinnen über Gottes Weg mit seinem Volk

1 Für den Chormeister. Nach Jedutun. Ein Psalm Asafs. 2 Ich rufe zu Gott, ich schreie, ich rufe zu Gott, dass er mich hört. 3 Am Tag meiner Not suchte ich den Herrn;/ unablässig erhob ich nachts meine Hände, meine Seele ließ sich nicht trösten.* 4 Denke ich an Gott, muss ich seufzen; sinne ich nach, dann will mein Geist verzagen. [Sela] 5 Offen gehalten hast du die Lider meiner Augen; ich war aufgewühlt und konnte nicht reden. 6 Ich sann nach über die Tage der Vorzeit, über längst vergangene Jahre. 7 Ich denke an mein Saitenspiel, / während der Nacht sinne ich nach in meinem Herzen, es grübelt mein Geist. 8 Wird der Herr denn auf ewig verstoßen und niemals mehr erweisen seine Gunst? 9 Hat seine Huld für immer ein Ende? Hat aufgehört sein Wort für alle Geschlechter? 10 Hat Gott vergessen, dass er gnädig ist? Oder hat er im Zorn sein Erbarmen verschlossen? [Sela] 11 Da sagte ich: Das ist mein Schmerz, dass die Rechte des Höchsten so anders handelt. 12 Ich denke an die Taten des HERRN, ja, ich will denken an deine früheren Wunder. 13 Ich erwäge all deine Taten und will nachsinnen über dein Tun. 14 Gott, dein Weg ist heilig. Welche Gottheit ist groß wie Gott? 15 Du bist die Gottheit, die Wunder tut, du hast deine Macht unter den Völkern kundgetan. 16 Du hast mit starkem Arm dein Volk erlöst, die Kinder Jakobs und Josefs. [Sela] 17 Die Wasser sahen dich, Gott, / die Wasser sahen dich und bebten, ja, die Urfluten gerieten in Wallung. 18 Die Wolken gossen Wasser aus, / das Gewölk ließ den Donner dröhnen, auch deine Pfeile flogen dahin. 19 Dröhnend rollte dein Donner, / Blitze erhellten den Erdkreis, die Erde bebte und wankte. 20 Durch das Meer ging dein Weg, / dein Pfad durch gewaltige Wasser; doch deine Spuren erkannte man nicht. 21 Du führtest dein Volk wie eine Herde durch die Hand von Mose und Aaron.