Galater 1 | Neue Genfer Übersetzung Einheitsübersetzung 2016

Galater 1 | Neue Genfer Übersetzung

Absender und Empfänger des Briefes. Segenswunsch

1 Paulus, Apostel, berufen nicht von Menschen oder durch menschliche Vermittlung, sondern unmittelbar von Jesus Christus und von Gott, unserem Vater, der Jesus von den Toten auferweckt hat, 2 an die Gemeinden in Galatien. Ich schreibe euch im Namen aller Geschwister*, die bei mir sind, 3 und wünsche euch Gnade und Frieden von Gott, unserem Vater, und von Jesus Christus, unserem* Herrn, 4 der sich selbst als Opfer für unsere Sünden hingegeben hat. Er hat sein Leben hingegeben, um uns von allem Bösen zu befreien, das die jetzige Welt beherrscht*, und hat damit den Willen Gottes, unseres Vaters, erfüllt*, 5 dem für immer und ewig die Ehre gebührt. Amen.

Es gibt nur ein Evangelium

6 Ich wundere mich, wie schnell ihr euch von dem abwendet, der euch zum Glauben gerufen hat*! Durch Christus hat er euch seine Gnade erwiesen*, und ihr kehrt ihm den Rücken und wendet euch einem anderen Evangelium zu. 7 Dabei gibt es doch überhaupt kein anderes Evangelium! Es ist nur so, dass gewisse Leute euch in Verwirrung stürzen, weil sie versuchen, das Evangelium von Christus auf den Kopf zu stellen. 8 Doch wer immer euch ein anderes Evangelium bringt – und wäre es einer von uns Aposteln* oder sogar ein Engel vom Himmel –, wer immer euch eine Botschaft bringt, die dem Evangelium widerspricht, das wir euch verkündet haben, der sei verflucht! 9 Wir haben euch das bereits früher gesagt, und ich sage es hiermit noch einmal: Wenn euch jemand ein Evangelium verkündet, das im Widerspruch zu dem Evangelium steht, das ihr angenommen habt, sei er verflucht! 10 Sagt selbst: Bin ich, wenn ich so rede, auf die Zustimmung der Menschen aus oder auf die Zustimmung Gottes?* Geht es mir wirklich darum, Menschen zu gefallen?* Wenn ich noch Menschen gefallen wollte, wäre ich nicht ein Diener Christi!

Wem Paulus seine Botschaft und seine Autorität verdankt

11 Denn eins müsst ihr wissen, Geschwister: Das Evangelium, das ich verkünde*, ist nicht menschlichen Ursprungs. 12 Ich habe diese Botschaft ja auch nicht von einem Menschen empfangen und wurde auch nicht von einem Menschen darin unterwiesen; nein, Jesus Christus selbst hat sie mir offenbart*. 13 Ihr habt doch gehört, wie radikal ich früher den jüdischen Glauben praktizierte: Ich verfolgte die Gemeinde Gottes mit äußerster Härte und tat alles, um sie auszurotten. 14 Ja, was den Eifer für den jüdischen Glauben angeht, übertraf ich viele meiner Altersgenossen in meinem Volk, denn ich war ein besonders leidenschaftlicher Verfechter der religiösen Überlieferungen meiner Vorfahren. 15 Doch dann hat Gott beschlossen, mir seinen Sohn zu offenbaren. Gott hatte mich ja schon für sich ausgesondert, als ich noch im Leib meiner Mutter war,* und hatte mich in seiner Gnade dazu bestimmt, ihm zu dienen*. 16 Als er mir nun seinen Sohn offenbarte – mir ganz persönlich –,* gab er mir den Auftrag, die gute Nachricht von Jesus Christus* unter den nichtjüdischen Völkern zu verkünden. Daraufhin holte ich nicht erst den Rat von Menschen* ein. 17 Ich ging auch nicht nach Jerusalem hinauf zu denen, die schon vor mir Apostel waren. Nein, ich machte mich auf den Weg nach Arabien, und von Arabien kehrte ich nach Damaskus zurück. 18 Erst dann – drei Jahre später* – ging ich nach Jerusalem, um Petrus* kennen zu lernen*, und blieb zwei Wochen* bei ihm. 19 Von den anderen Aposteln habe ich während dieser Zeit keinen gesehen außer Jakobus*, den Bruder des Herrn. 20 Was ich euch schreibe, schreibe ich in der Gegenwart Gottes; er ist mein Zeuge, dass ich nicht lüge. 21 Daraufhin ging ich nach* Syrien und Zilizien. 22 Die christlichen Gemeinden in Judäa* hingegen kannten mich damals noch nicht persönlich. 23 Das einzige, was sie immer wieder hörten, war: Der, der uns früher verfolgte, verkündet jetzt das Evangelium; er tritt für den Glauben ein, den er damals auszurotten versuchte! 24 Und sie priesen Gott für das, was mit mir geschehen war*.

Bibeltext der Neuen Genfer Übersetzung (NGÜ). © Neues Testament und Psalmen: Genfer Bibelgesellschaft Romanel-sur-Lausanne, Schweiz. © Altes Testament: Genfer Bibelgesellschaft Romanel-sur-Lausanne, Schweiz, Brunnen Verlag GmbH Gießen, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. Wiedergegeben mit freundlicher Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.

Einheitsübersetzung 2016

Anschrift und Gruß

1 Paulus, zum Apostel berufen, nicht von Menschen oder durch einen Menschen, sondern durch Jesus Christus und durch Gott, den Vater, der ihn von den Toten auferweckt hat, 2 und alle Brüder, die bei mir sind, an die Gemeinden in Galatien: 3 Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus, 4 der sich für unsere Sünden hingegeben hat, um uns aus der gegenwärtigen bösen Welt zu befreien, nach dem Willen unseres Gottes und Vaters. 5 Ihm sei Ehre in alle Ewigkeit. Amen.

Der Anlass des Briefes

6 Ich bin erstaunt, dass ihr euch so schnell von dem abwendet, der euch durch die Gnade Christi berufen hat, und dass ihr euch einem anderen Evangelium zuwendet. 7 Es gibt kein anderes Evangelium, es gibt nur einige Leute, die euch verwirren und die das Evangelium Christi verfälschen wollen. 8 Jedoch, auch wenn wir selbst oder ein Engel vom Himmel euch ein anderes Evangelium verkündeten als das, das wir verkündet haben - er sei verflucht. 9 Was ich gesagt habe, das sage ich noch einmal: Wer euch ein anderes Evangelium verkündet im Widerspruch zu dem, das ihr angenommen habt - er sei verflucht.

DER WEG DES PAULINISCHEN EVANGELIUMS

Die Berufung zum Apostel

10 Geht es mir denn um die Zustimmung der Menschen oder geht es mir um Gott? Suche ich etwa Menschen zu gefallen? Wollte ich noch den Menschen gefallen, dann wäre ich kein Knecht Christi. 11 Ich erkläre euch, Brüder und Schwestern: Das Evangelium, das ich verkündet habe, stammt nicht von Menschen; 12 ich habe es ja nicht von einem Menschen übernommen oder gelernt, sondern durch eine Offenbarung Jesu Christi empfangen. 13 Ihr habt doch von meinem früheren Lebenswandel im Judentum gehört und wisst, wie maßlos ich die Kirche Gottes verfolgte und zu vernichten suchte. 14 Im Judentum machte ich größere Fortschritte als die meisten Altersgenossen in meinem Volk und mit dem größten Eifer setzte ich mich für die Überlieferungen meiner Väter ein. 15 Als es aber Gott gefiel, der mich schon im Mutterleib auserwählt und durch seine Gnade berufen hat, 16 in mir seinen Sohn zu offenbaren, damit ich ihn unter den Völkern verkünde, da zog ich nicht Fleisch und Blut zu Rate; 17 ich ging auch nicht sogleich nach Jerusalem hinauf zu denen, die vor mir Apostel waren, sondern zog nach Arabien und kehrte dann wieder nach Damaskus zurück.* 18 Drei Jahre später ging ich nach Jerusalem hinauf, um Kephas kennenzulernen, und blieb fünfzehn Tage bei ihm. 19 Von den anderen Aposteln sah ich keinen, nur Jakobus, den Bruder des Herrn. 20 Was ich euch hier schreibe - siehe, bei Gott, ich lüge nicht. 21 Danach ging ich in das Gebiet von Syrien und Kilikien. 22 Den Gemeinden Christi in Judäa aber blieb ich persönlich unbekannt, 23 sie hörten nur: Er, der uns einst verfolgte, verkündet jetzt den Glauben, den er früher vernichten wollte. 24 Und sie lobten Gott um meinetwillen.