1.Samuel 30 | Neue Genfer Übersetzung Einheitsübersetzung 2016

1.Samuel 30 | Neue Genfer Übersetzung

David rächt sich an den Amalekitern

1 Als David und seine Männer zwei Tage später* in Ziklag ankamen, lag die Stadt in Schutt und Asche. Die Amalekiter waren in das Südland eingefallen und hatten dabei auch Ziklag zerstört. 2 Sie hatten niemand getötet, sondern alle Frauen und Kinder gefangen genommen und verschleppt. 3 Als David und seine Männer die niedergebrannte Stadt sahen und feststellten, dass ihre Frauen und Kinder verschleppt worden waren, 4 schrien sie laut auf und weinten, bis sie vor Erschöpfung nicht mehr weinen konnten. 5 Die beiden Frauen Davids, Ahinoam aus Jesreel und Abigajil, die Witwe Nabals aus Karmel, waren auch unter den Gefangenen. 6 David war in großer Gefahr. Denn seine Männer sprachen schon davon, ihn zu steinigen, so verbittert waren sie über den Verlust ihrer Söhne und Töchter. Aber David vertraute auf den HERRN, seinen Gott, und gewann daraus neue Kraft.* 7 Er befahl dem Priester Abjatar, dem Sohn Ahimelechs, den Priesterschurz mit den heiligen Losen* zu holen. Als Abjatar ihm den Schurz brachte, 8 fragte David den HERRN: »Soll ich diese Räuberbande verfolgen? Werde ich sie einholen?« »Ja, nimm die Verfolgung auf«, bekam er zur Antwort. »Du wirst sie einholen und die Gefangenen befreien.« 9 David brach mit seinen sechshundert Mann auf. Am Bachtal Besor blieben zweihundert Mann zurück*. 10 Sie waren zu erschöpft, um das Bachtal zu durchqueren. Mit den restlichen vierhundert Mann setzte David die Verfolgung fort. 11 Unterwegs stießen sie auf einen Ägypter und brachten ihn zu David. Sie gaben ihm Brot und Wasser, 12 dazu ein Stück Feigenkuchen und zwei Rosinenkuchen*. Als er gegessen hatte, kam er wieder zu Kräften. Er hatte drei Tage nichts gegessen und nichts getrunken. 13 »Zu wem gehörst du und woher kommst du?«, fragte David ihn. Der Mann antwortete: »Ich bin ein Ägypter, der Sklave eines Amalekiters. Mein Herr hat mich vor drei Tagen hier zurückgelassen, weil ich krank geworden bin. 14 Wir waren in das südliche Gebiet der Philister* eingefallen und in das südliche Gebiet Judas, wo die Nachkommen Kalebs wohnen. Dabei haben wir auch die Stadt Ziklag niedergebrannt.« 15 David fragte ihn: »Kannst du mich zu dieser Räuberbande führen?« Der Ägypter antwortete: »Schwöre mir bei Gott, dass du mich nicht tötest und mich nicht an meinen Herrn auslieferst! Dann werde ich dich zu ihnen führen.« 16 So zeigte er David den Weg, und sie fanden die Amalekiter in Gruppen über die ganze Gegend verstreut. Sie aßen und tranken und feierten vor Freude über die reiche Beute, die sie bei den Philistern und im Gebiet von Juda gemacht hatten. 17 Früh am nächsten Morgen, als es gerade hell wurde, griff David sie an. Der Kampf dauerte bis zum Abend. Alle Feinde wurden niedergemacht. Bis auf vierhundert junge Männer, die auf Kamelen flohen, konnte niemand entkommen. 18 David holte sich alles zurück, was die Amalekiter ihm genommen hatten. Auch seine beiden Frauen befreite er. 19 Niemand wurde vermisst - weder Junge noch Alte, weder Söhne noch Töchter. Auch alles Beutegut, das die Amalekiter mitgenommen hatten, eroberte David zurück. 20 Die Schafe, Ziegen und Rinder der Amalekiter nahm David mit; seine Leute trieben sie vor ihrem eigenen Vieh her und riefen: »Das ist Davids Beute!«

David sorgt für gerechte Verteilung der Beute

21 Als David und seine Männer wieder zum Bach Besor kamen und dort auf die zweihundert Männer trafen, die aus Erschöpfung zurückgeblieben waren, liefen diese ihnen entgegen. David ging auf sie zu und begrüßte sie freundlich. 22 Unter denen, die mit ihm in den Kampf gezogen waren, gab es einige böse und niederträchtige Männer. Sie sagten: »Die hier haben uns im Stich gelassen, also bekommen sie auch nichts von der Beute. Sie sollen ihre Frauen und Kinder nehmen und verschwinden!« 23 Doch David widersprach: »Nein, meine Brüder, so könnt ihr es nicht machen! Alles, was wir erbeutet haben, verdanken wir dem HERRN. Er hat uns bewahrt und uns den Sieg über die Räuberbande geschenkt, die uns überfallen hat. 24 Niemand wird eurem Ansinnen zustimmen. Jeder soll den gleichen Anteil bekommen: wer in den Kampf zieht und wer das Lager bewacht. Alle sollen die Beute miteinander teilen.« 25 Von diesem Tag an handhabte man die Aufteilung der Beute auf diese Weise. David machte es zu einem Gesetz, das in Israel bis heute gilt.

David sendet Geschenke an die führenden Männer von Juda

26 Als David wieder in Ziklag war, schickte er einen Teil der Beute an die führenden Männer von Juda, mit denen er durch seine Herkunft verbunden war. Er ließ ihnen ausrichten: »Dies ist ein Geschenk für euch. Es stammt aus der Beute, die wir den Feinden des HERRN abgenommen haben.« 27 Die Geschenke gingen an die Städte Betuël*, Rama des Südens, Jattir, 28 Arad*, Sifmot, Eschtemoa 29 und Rachal*, in die Städte der Jerachmeeliter und der Keniter, 30 nach Horma, Bor-Aschan, Atach* 31 und Hebron, außerdem an alle Orte, wo er sich mit seinen Männern aufgehalten hatte.

Bibeltext der Neuen Genfer Übersetzung (NGÜ). © Neues Testament und Psalmen: Genfer Bibelgesellschaft Romanel-sur-Lausanne, Schweiz. © Altes Testament: Genfer Bibelgesellschaft Romanel-sur-Lausanne, Schweiz, Brunnen Verlag GmbH Gießen, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. Wiedergegeben mit freundlicher Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.

Einheitsübersetzung 2016

Davids Sieg über die Amalekiter

1 Als David und seine Männer am dritten Tag nach Ziklag kamen, waren die Amalekiter in den Negeb und in Ziklag eingefallen und hatten Ziklag erobert und niedergebrannt. 2 Die Frauen und was sonst in der Stadt war, Jung und Alt, hatten sie, ohne jemand zu töten, gefangen genommen und bei ihrem Abzug mit sich weggeführt. 3 Als David mit seinen Männern zur Stadt kam, sah er, dass sie niedergebrannt und die Frauen, Söhne und Töchter gefangen genommen worden waren. 4 Da brachen David und die Leute, die bei ihm waren, in lautes Weinen aus und sie weinten, bis sie keine Kraft mehr zum Weinen hatten. 5 Auch die beiden Frauen Davids, die Jesreeliterin Ahinoam und Abigajil, die Frau Nabals aus Karmel, waren gefangen genommen worden. 6 David geriet in große Bedrängnis, denn das Volk drohte ihn zu steinigen; alle im Volk waren gegen ihn erbittert wegen ihrer Söhne und Töchter. Aber David fand Kraft beim HERRN, seinem Gott. 7 Er sagte zu dem Priester Abjatar, dem Sohn Ahimelechs: Bring das Efod zu mir! Abjatar brachte das Efod zu David. 8 Und David befragte den HERRN: Soll ich diese Räuberbande verfolgen? Werde ich sie einholen? Der HERR antwortete: Verfolg sie! Denn du wirst sie mit Sicherheit einholen und deine Leute befreien. 9 David brach also mit den sechshundert Mann, die bei ihm waren, auf und sie kamen bis zum Bach Besor. Die Übrigen machten dort Rast. 10 David nahm mit vierhundert Mann die Verfolgung auf; die zweihundert Mann machten Rast, weil sie zu erschöpft waren, um den Bach Besor zu überschreiten. 11 Man griff dort im Gelände einen Ägypter auf und brachte ihn zu David. Sie gaben ihm Brot zu essen und Wasser zu trinken, 12 außerdem gepresste Feigen und zwei Rosinenkuchen. Als er gegessen hatte, kehrten seine Lebensgeister zurück; er hatte nämlich schon drei Tage und drei Nächte keinen Bissen Brot mehr gegessen und keinen Schluck Wasser getrunken. 13 David fragte ihn: Zu wem gehörst du und woher bist du? Er sagte: Ich bin ein junger Ägypter, der Sklave eines Amalekiters. Mein Herr hat mich zurückgelassen, als ich heute vor drei Tagen krank wurde. 14 Wir waren in das Südland der Kereter und in das Gebiet von Juda und in das Südland von Kaleb eingefallen und hatten Ziklag niedergebrannt. 15 David sagte zu ihm: Kannst du mich zu dieser Räuberbande hinführen? Er antwortete: Schwöre mir bei Gott, dass du mich nicht tötest und mich nicht an meinen Herrn ausliefern wirst; dann will ich dich zu dieser Räuberbande hinführen. 16 Als er David hinführte, sah man die Amalekiter über die ganze Gegend verstreut; sie aßen und tranken und feierten, weil sie im Land der Philister und im Land Juda so reiche Beute gemacht hatten. 17 David schlug sie vom Morgengrauen an bis zum Abend des folgenden Tages; keiner von ihnen entkam, außer vierhundert jungen Männern, die sich auf ihre Kamele setzen und fliehen konnten. 18 David entriss den Amalekitern alles wieder, was sie erbeutet hatten; auch seine beiden Frauen befreite er. 19 Nichts fehlte, weder Jung noch Alt, weder Söhne noch Töchter, weder von der Beute noch sonst etwas, was die Amalekiter ihnen weggenommen hatten. Alles brachte David zurück. 20 David nahm auch alle Schafe und Rinder mit. Man trieb sie vor David her und sagte: Das ist Davids Beute.* 21 David kam zu den zweihundert Mann zurück, die zu erschöpft gewesen waren, um ihm zu folgen, und die man am Bach Besor zurückgelassen hatte. Sie kamen David und seinen Leuten entgegen, und als David mit seinen Leuten herankam, fragte er sie nach ihrem Wohl. 22 Doch einige boshafte und nichtsnutzige Männer, die mit David gezogen waren, sagten: Sie sind nicht mit uns gezogen; darum wollen wir ihnen auch nichts von der Beute geben, die wir zurückgeholt haben, ausgenommen ihre Frauen und ihre Kinder. Diese sollen sie mitnehmen und gehen. 23 David aber erwiderte: So dürft ihr es mit dem, was der HERR uns gegeben hat, nicht machen, meine Brüder. Er hat uns behütet und die Räuberbande, die uns überfallen hatte, in unsere Hand gegeben. 24 Wer würde in dieser Sache auf euch hören? Nein, der Anteil dessen, der beim Tross geblieben ist, soll genauso groß sein wie der Anteil dessen, der in den Kampf gezogen ist. Sie sollen die Beute miteinander teilen. 25 So geschah es an jenem Tag und auch weiterhin; denn David machte es zu Gesetz und Recht in Israel und so ist es bis auf den heutigen Tag geblieben. 26 Als David dann nach Ziklag heimgekehrt war, schickte er einen Teil von der Beute an die Ältesten von Juda, die ihm nahestanden, und ließ ihnen sagen: Hier ist ein Geschenk für euch aus der Beute von den Feinden des HERRN 27 - an die Ältesten in Bet-El, in Ramat-Negeb, in Jattir, 28 in Aroër, in Sifmot, in Eschtemoa, 29 in Karmel, in den Städten der Jerachmeeliter, in den Städten der Keniter,* 30 in Horma, in Bor-Aschan, in Atach 31 und in Hebron, ferner an all die Orte, wo David auf seinen Streifzügen mit seinen Männern gewesen war.