1.Samuel 23 | Neue Genfer Übersetzung Einheitsübersetzung 2016

1.Samuel 23 | Neue Genfer Übersetzung

David befreit die Stadt Keïla

1 David erhielt die Nachricht: »Die Philister greifen die Stadt Keïla an und plündern das Getreide von den Dreschplätzen.« 2 David fragte den HERRN: »Soll ich angreifen? Werde ich die Philister schlagen?« Der HERR antwortete: »Ja, zieh los! Besiege die Philister und befreie die Stadt!« 3 Aber Davids Männer hielten ihm entgegen: »Schon hier in Juda leben wir in Angst. Und jetzt sollen wir auch noch nach Keïla ziehen und die Truppen der Philister angreifen?« 4 David fragte den HERRN ein zweites Mal, und wieder bekam er die Antwort: »Zieh nach Keïla! Ich werde die Philister in deine Gewalt geben.« 5 Da zog David mit seinen Männern nach Keïla und griff die Philister an. Er brachte ihnen eine schwere Niederlage bei, trieb ihr Vieh weg und befreite die Bewohner der Stadt. 6 – Dort bei Keïla war Abjatar, der Sohn Ahimelechs, auf seiner Flucht vor Saul zu David gestoßen. Er hatte den Priesterschurz mit den heiligen Losen* mitgebracht, mit denen man den HERRN befragen konnte. – 7 Als Saul gemeldet wurde, dass David nach Keïla gekommen war, dachte er: »Gott hat ihn verstoßen und in meine Hand gegeben! Jetzt sitzt er in der Falle! Er hat sich selbst in eine Stadt mit Mauern und Toren eingeschlossen.« 8 Saul rief alle wehrfähigen Männer zu den Waffen, um nach Keïla zu ziehen und David und seine Männer einzukesseln. 9 David erfuhr von Sauls bösen Plänen. Er befahl dem Priester Abjatar, den Priesterschurz mit den heiligen Losen zu holen. 10 Dann betete er: »HERR, du Gott Israels! Ich, dein Diener, habe aus zuverlässiger Quelle erfahren, dass Saul nach Keïla kommen und die Stadt zerstören will, nur weil ich hier bin. 11 Werden die führenden Bürger von Keïla mich an Saul ausliefern? Wird Saul kommen, wie ich es gehört habe? HERR, du Gott Israels, bitte sag es mir!« »Ja, er wird kommen«, antwortete der HERR. 12 David fragte weiter: »Werden die führenden Bürger der Stadt mich und meine Männer tatsächlich an Saul ausliefern?« »Ja, sie werden es tun«, bekam er zur Antwort. 13 Da verließen David und seine Männer die Stadt. Seine Truppe umfasste etwa sechshundert Mann. Sie streiften durch das Land, von Versteck zu Versteck. Als Saul erfuhr, dass David aus Keïla entkommen war, brach er seinen Feldzug ab.

Jonatan kommt zu David in die Wüste Sif

14 David hielt sich in unzugänglichen Bergverstecken in der Wüste auf, vor allem im Bergland von Sif. Saul suchte unablässig nach ihm, aber Gott ließ nicht zu, dass er David zu fassen bekam. 15 David war sich darüber im Klaren, dass Saul ihn unbedingt töten wollte. Als er einmal in Horescha in der Wüste Sif war, 16 kam Sauls Sohn Jonatan zu ihm und ermutigte ihn, auf Gott zu vertrauen*. 17 »Hab keine Angst!«, sagte er zu ihm. »Mein Vater Saul wird dich niemals finden. Du wirst König über Israel werden, und ich werde der zweite Mann nach dir sein. Das weiß auch mein Vater genau.« 18 Danach erneuerten sie ihren Freundschaftsbund vor dem HERRN. Jonatan kehrte nach Hause zurück, und David blieb in Horescha.

David wird verraten

19 Einige Männer aus der Gegend von Sif gingen zu Saul nach Gibea und verrieten ihm: »David hält sich bei uns in den Bergen versteckt, auf dem Hügel Hachila bei Horescha, südlich von Jeschimon. 20 Wenn du, o König, einverstanden bist, dann zieh mit uns dorthin. Wir werden David an dich ausliefern.« 21 »Der HERR segne euch dafür, dass ihr an mich gedacht habt!«, antwortete Saul. 22 »Geht nun zurück und erkundet alles noch genauer. Findet heraus, wo er sich aufhält und wer ihn dort gesehen hat. Ich habe gehört, dass er sehr listig ist. 23 Beobachtet die Gegend und macht jeden Schlupfwinkel ausfindig, in dem er sich verstecken könnte. Sobald ihr Genaues wisst, kommt wieder zu mir. Dann werde ich mit euch gehen. Wenn er noch im Land ist, werde ich ihn aufspüren - und wenn ich ganz Juda durchkämmen muss*!« 24 Die Männer gingen also Saul voraus nach Sif zurück. David und seine Leute hielten sich inzwischen in der Wüste Maon auf, in der Ebene südlich von Jeschimon. 25 Als David hörte, dass Saul und seine Männer ihn suchten, zog er sich in ein Felsenversteck in der Wüste Maon zurück. Aber Saul erfuhr davon und verfolgte ihn bis in die Wüste hinein. 26 Nur noch ein Höhenzug lag zwischen den beiden. Saul ging an dem einen und David mit seinen Männern an dem anderen Abhang entlang. David setzte alles daran zu entkommen, aber Saul und seine Soldaten rückten immer näher und hatten ihn schon fast eingeschlossen. 27 Da kam ein Bote zu Saul und meldete: »Die Philister sind ins Land eingefallen! Komm schnell und hilf uns!« 28 Sofort brach Saul die Verfolgung ab, um gegen die Philister in den Kampf zu ziehen. Darum bekam dieser Höhenzug den Namen Sela-Machlekot (»Fels der Trennung«).

Bibeltext der Neuen Genfer Übersetzung (NGÜ). © Neues Testament und Psalmen: Genfer Bibelgesellschaft Romanel-sur-Lausanne, Schweiz. © Altes Testament: Genfer Bibelgesellschaft Romanel-sur-Lausanne, Schweiz, Brunnen Verlag GmbH Gießen, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. Wiedergegeben mit freundlicher Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.

Einheitsübersetzung 2016

David in Keïla und in der Steppe Sif

1 Man berichtete David: Die Philister kämpfen gerade gegen Keïla und plündern die Tennen. 2 Da befragte David den HERRN: Soll ich hinziehen und diese Philister schlagen? Der HERR antwortete David: Geh, schlag die Philister und rette Keïla! 3 Aber die Männer Davids sagten: Schau, wir haben schon hier in Juda Angst, wie viel mehr erst dann, wenn wir nach Keïla gegen die Truppen der Philister ziehen sollen. 4 David befragte daher noch einmal den HERRN und der HERR gab zur Antwort: Brich auf, zieh nach Keïla hinab; denn ich werde die Philister in deine Hand geben. 5 Darauf zog David mit seinen Männern gegen Keïla und kämpfte gegen die Philister. Er trieb ihre Herden weg und brachte den Philistern eine schwere Niederlage bei. So rettete David die Einwohner von Keïla. 6 Als Abjatar, der Sohn Ahimelechs, zu David nach Keïla floh, nahm er auch das Efod mit. 7 Saul aber wurde berichtet, dass David in Keïla war. Und Saul sagte: Gott hat ihn mir ausgeliefert; er hat sich selbst gefangen, indem er in eine Stadt mit Tor und Riegel gegangen ist. 8 Saul bot das ganze Volk zum Kampf auf, um nach Keïla hinabzuziehen und David und seine Männer zu belagern. 9 Als David merkte, dass Saul Böses gegen ihn im Schild führte, sagte er zu dem Priester Abjatar: Bring das Efod her! 10 Dann sprach David: HERR, Gott Israels, dein Knecht hat gehört, dass Saul beabsichtigt, nach Keïla zu kommen, um die Stadt meinetwegen zu vernichten. 11 Werden die Bürger von Keïla mich ihm ausliefern? Wird Saul herabkommen, wie dein Knecht gehört hat? HERR, Gott Israels, teile es deinem Knecht mit! Der HERR antwortete: Er wird herabkommen. 12 David fragte weiter: Werden die Bürger von Keïla mich und meine Männer an Saul ausliefern? Der HERR antwortete: Sie werden euch ausliefern. 13 Da brach David mit seinen Männern auf, etwa sechshundert Mann. Sie verließen Keïla und streiften umher, wie es sich gerade ergab. Als Saul berichtet wurde, dass David aus Keïla entkommen war, ließ er von seinem Plan ab und rückte nicht aus. 14 David setzte sich in der Steppe auf Bergfestungen fest; er ließ sich in den Bergen der Steppe Sif nieder. Saul suchte ihn die ganze Zeit, aber Gott gab ihn nicht in seine Hand. 15 David aber wusste, dass Saul ausgezogen war, weil er ihm nach dem Leben trachtete. Als David in Horescha in der Steppe Sif war, 16 brach Jonatan, der Sohn Sauls, auf und ging zu David nach Horescha; er stärkte Davids Vertrauen auf Gott. 17 Er sagte zu ihm: Fürchte dich nicht; die Hand meines Vaters Saul wird dich nicht erreichen. Du wirst König über Israel sein und ich werde der Zweite nach dir sein. Auch mein Vater Saul weiß das. 18 Und die beiden schlossen vor dem HERRN einen Bund. David blieb in Horescha und Jonatan ging wieder nach Hause. 19 Einige Sifiter gingen zu Saul nach Gibea hinauf und berichteten ihm: David hat sich bei uns auf den Bergfestungen bei Horescha versteckt, und zwar auf der Anhöhe von Hachila südlich von Jeschimon. 20 Wenn es dir, König, beliebt, herabzukommen, dann komm! Es wird dann unsere Sache sein, ihn dem König auszuliefern. 21 Saul erwiderte: Gesegnet seid ihr vom HERRN, weil ihr Mitleid mit mir habt. 22 Geht, haltet euch bereit, forscht nach und merkt euch den Ort, wo er sich aufhält und wer ihn dort gesehen hat; denn man hat mir gesagt, er sei schlau. 23 Beobachtet und erkundet alle Schlupfwinkel, in denen er sich verstecken könnte! Wenn ihr sichere Angaben habt, kehrt zu mir zurück; dann werde ich mit euch gehen. Wenn er wirklich im Land ist, werde ich ihn unter allen Tausendschaften Judas aufspüren. 24 Sie brachen auf und zogen vor Saul her nach Sif. David aber und seine Männer waren in der Steppe Maon, in der Araba südlich von Jeschimon. 25 Saul und seine Männer machten sich auf die Suche. Als man das David meldete, zog er weiter hinunter zu den Felsen in der Steppe Maon und blieb dort. Saul hörte davon und folgte ihm in die Steppe Maon. 26 Saul zog auf der einen Seite des Berges dahin, David und seine Männer auf der anderen Seite des Berges. David versuchte, rasch von Saul wegzukommen, während Saul und seine Männer schon dabei waren, ihn und seine Leute zu umzingeln, um sie gefangen zu nehmen. 27 Doch da kam ein Bote zu Saul und sagte: Komm schnell, die Philister sind in das Land eingefallen. 28 Saul ließ von der Verfolgung Davids ab und zog den Philistern entgegen. Deshalb nennt man diesen Ort Sela-Machlekot, Fels der Trennung.