1.Mose 33 | Neue Genfer Übersetzung Einheitsübersetzung 2016

1.Mose 33 | Neue Genfer Übersetzung

Jakob und Esau versöhnen sich

1 Als Jakob aufblickte, sah er, dass Esau ihm mit 400 Mann entgegenkam. Da teilte er seine Familie auf und stellte seine Kinder zu ihren Müttern, zu Lea, Rahel und den beiden Nebenfrauen. 2 Die Nebenfrauen mit ihren Kindern ließ er vorangehen, dahinter kam Lea mit ihren Kindern und zum Schluss Rahel mit Josef. 3 Er selbst ging an der Spitze des Zuges. Während er sich Esau näherte, kniete er siebenmal nieder und berührte mit seiner Stirn den Boden. 4 Esau aber rannte ihm entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Beide weinten. 5 Als Esau die Frauen mit den Kindern sah, fragte er: »Wen hast du da bei dir?« »Das sind die Kinder, die Gott deinem Diener in seiner Güte geschenkt hat«, antwortete Jakob. 6 Die beiden Nebenfrauen mit ihren Kindern traten heran und verneigten sich, 7 ebenso Lea mit ihren Kindern und zuletzt Rahel mit Josef. 8 »Was wolltest du denn mit den ganzen Herden, die mir entgegenkamen?«, fragte Esau, und Jakob erwiderte: »Es sind Geschenke für dich, meinen Herrn, damit du mich freundlich aufnimmst*.« 9 Doch Esau lehnte ab: »Ich habe selbst genug, mein Bruder! Du kannst die Tiere gerne behalten.« 10 »Wenn du mir verziehen hast*, dann schlag mein Geschenk nicht aus«, bat Jakob. »Du bist so freundlich zu mir! Wenn ich dich anschaue, ist mir, als würde ich Gott sehen, der sich mir zuwendet*. 11 Nimm doch die Gabe* an, die ich dir mitgebracht habe! Gott hat mich so reich beschenkt, dass ich mehr als genug habe.« Jakob drängte Esau so lange, bis er alles annahm. 12 Dann schlug Esau vor: »Lass uns gemeinsam weiterziehen! Ich gehe dir voran.« 13 Aber Jakob wandte ein: »Mein Herr, du siehst, dass ich kleine Kinder bei mir habe. Außerdem gibt es in meinen Herden viele säugende Muttertiere mit ihren Jungen. Wenn ich sie auch nur einen Tag zu schnell antreibe, gehen sie mir alle ein. 14 Deshalb, mein Herr, zieh einfach voraus! Ich komme langsam hinterher, so wie die Kinder und die Tiere es schaffen können. In Seïr werde ich dann wieder zu dir stoßen.« 15 »Dann sollen wenigstens einige von meinen Leuten dich begleiten«, sagte Esau. Doch Jakob entgegnete: »Das ist wirklich nicht nötig! Wichtig ist für mich nur, dass du, mein Herr, mir wieder freundlich gesinnt bist*!« 16 So machte sich Esau noch am gleichen Tag auf den Rückweg nach Seïr. 17 Aber Jakob folgte ihm nicht, sondern zog nach Sukkot. Dort baute er ein Haus und Schutzhütten für sein Vieh. Daher bekam der Ort den Namen Sukkot (»Hütten«).

Jakob in Sichem

18 Dann brach Jakob wieder auf und erreichte schließlich wohlbehalten die Stadt Sichem in Kanaan. Er war am Ziel der Reise angekommen, die in Mesopotamien begonnen hatte. Vor der Stadt schlug er sein Lager auf 19 und kaufte das Grundstück, auf dem seine Zelte standen, für hundert Goldstücke* von der Familie Hamors, des Vaters von Sichem*. 20 Dort errichtete Jakob einen Altar und gab ihm den Namen »Gott ist der Gott Israels«.

Bibeltext der Neuen Genfer Übersetzung (NGÜ). © Neues Testament und Psalmen: Genfer Bibelgesellschaft Romanel-sur-Lausanne, Schweiz. © Altes Testament: Genfer Bibelgesellschaft Romanel-sur-Lausanne, Schweiz, Brunnen Verlag GmbH Gießen, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. Wiedergegeben mit freundlicher Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.

Einheitsübersetzung 2016

Die Begegnung mit Esau

1 Jakob erhob seine Augen und sah: Und siehe, Esau kam und mit ihm vierhundert Mann. Da verteilte er die Kinder auf Lea und Rahel und auf die beiden Mägde. 2 Die Mägde und deren Kinder stellte er vorn hin, dahinter Lea und ihre Kinder und zuletzt Rahel und Josef. 3 Er selbst ging vor ihnen her und warf sich siebenmal zur Erde nieder, bis er nahe an seinen Bruder herangekommen war. 4 Esau lief ihm entgegen, umarmte ihn und fiel ihm um den Hals; er küsste ihn und sie weinten. 5 Dann erhob Esau seine Augen und sah die Frauen mit den Kindern. Er fragte: Wer sind die dort bei dir? Die Kinder, erwiderte er, die Gott deinem Knecht aus Wohlwollen geschenkt hat. 6 Die Mägde und ihre Kinder kamen näher und warfen sich nieder. 7 Dann kamen auch Lea und ihre Kinder und warfen sich nieder, danach kamen Josef und Rahel und warfen sich nieder. 8 Da fragte Esau: Was willst du mit dem ganzen Lager dort, auf das ich gestoßen bin? Jakob erwiderte: Ich wollte die Gnade meines Herrn finden. 9 Darauf sagte Esau: Ich habe selber genug, Bruder. Dir gehöre, was dein ist. 10 Nicht doch, entgegnete Jakob, wenn ich Gnade in deinen Augen gefunden habe, dann nimm mein Geschenk aus meiner Hand an! Denn dafür habe ich dein Angesicht gesehen, wie man das Angesicht Gottes sieht, und du bist mir wohlwollend begegnet. 11 Nimm doch mein Begrüßungsgeschenk an, das man dir überbracht hat! Denn Gott hat mir Gnade erwiesen und ich habe alles, was ich brauche. Er drängte ihn, bis er annahm. 12 Darauf machte Esau den Vorschlag: Brechen wir auf und ziehen wir weiter! Ich will an deiner Seite ziehen. 13 Jakob entgegnete ihm: Mein Herr weiß, dass die Kinder noch schwach sind; auch habe ich für säugende Schafe und Rinder zu sorgen. Treibt man sie auch nur einen einzigen Tag rasch an, so stirbt das ganze Vieh. 14 Mein Herr ziehe doch seinem Knecht voraus. Ich aber will mich dem gemächlichen Gang der Viehherden vor mir und dem Schritt der Kinder anpassen, bis ich zu meinem Herrn nach Seïr komme. 15 Darauf sagte Esau: Ich will dir einige von meinen Leuten zuweisen. Wozu?, erwiderte Jakob, ich finde ja das Wohlwollen meines Herrn. 16 Esau kehrte an jenem Tag auf seinem Weg nach Seïr zurück. 17 Jakob brach nach Sukkot auf. Er baute sich ein Haus und für sein Vieh errichtete er Hütten. Darum gab er dem Ort den Namen Sukkot.* 18 Jakob gelangte, als er aus Paddan-Aram kam, wohlbehalten bis zur Stadt Sichem in Kanaan und schlug vor der Stadt sein Lager auf.* 19 Das Grundstück, auf dem er sein Zelt aufspannte, erwarb er von den Söhnen Hamors, des Vaters von Sichem, für hundert Kesita. 20 Dort errichtete er einen Altar und nannte ihn: El, Gott Israels.