Sprüche 23 | Menge Bibel Schlachter 2000

Sprüche 23 | Menge Bibel
1 Wenn du mit einem Herrscher* zu Tische sitzt, so beachte wohl, wen du vor dir hast, 2 und setze dir ein Messer an die Kehle, wenn du starke Eßlust hast! 3 Laß dich nicht nach seinen Leckerbissen gelüsten, denn sie sind eine trügliche Speise. 4 Mühe dich nicht, dir Reichtum zu erwerben: dazu biete deine Klugheit nicht auf! 5 Kaum hast du deine Blicke auf ihn gerichtet, so ist er schon verschwunden; denn sicherlich verschafft er sich Flügel wie ein Adler, der gen Himmel fliegt. 6 Speise nicht bei einem Mißgünstigen und laß dich nicht nach seinen Leckerbissen gelüsten! 7 Denn wie einer, der alles bei sich berechnet, so gibt er sich: »Iß und trink!« sagt er zu dir, ohne es dir jedoch im Herzen zu gönnen. 8 So mußt du denn den Bissen, den du genossen hast, wieder ausspeien, und deine freundlichen Worte* hast du verschwendet. 9 Rede nicht vor den Ohren eines Toren, denn er hat für deine verständigen Worte nur Verachtung. – 10 Verrücke die Grenzsteine der Witwe nicht und dringe nicht in den Ackerbesitz der Verwaisten ein! 11 Denn ihr Rechtsbeistand ist stark: der wird ihre Sache gegen dich führen. 12 Bringe dein Herz der Unterweisung entgegen und deine Ohren einsichtsvollen Reden. 13 Erspare deinem Kinde die Züchtigung nicht! Denn schlägst du es mit der Rute, wird es nicht zu sterben brauchen. 14 Du wirst es mit der Rute schlagen und dadurch sein Leben vor dem Totenreich bewahren. 15 Mein Sohn, wenn dein Herz weise wird, so wird das auch für mich eine herzliche Freude sein; 16 und mein Innerstes wird frohlocken, wenn deine Lippen reden, was recht ist. 17 Dein Herz ereifere sich nicht bezüglich der Sünder, wohl aber bezüglich der Furcht des HERRN allezeit: 18 denn es gibt (für dich) sicherlich noch eine Zukunft, und deine Hoffnung wird nicht zuschanden werden. 19 Höre du zu, mein Sohn, damit du weise wirst, und laß dein Herz geradeaus den rechten Weg gehen! 20 Gehöre nicht zu den Trunkenbolden, noch zu denen, die im Fleischgenuß schwelgen! 21 Denn Säufer und Schlemmer verarmen, und Schläfrigkeit gibt Lumpen zur Kleidung. 22 Gehorche deinem Vater, der dir das Leben gegeben hat, und verachte deine Mutter nicht, wenn sie alt geworden ist! 23 Kaufe dir Wahrheit und verkaufe sie nicht wieder, Weisheit und Zucht und Einsicht. 24 Laut frohlockt der Vater eines frommen (Sohnes); und die ein verständiges Kind geboren hat, darf sich seiner freuen. 25 Mögen dein Vater und deine Mutter solche Freude haben und sie, die dir das Leben gegeben haben, (über dich) frohlocken! 26 Gib mir, mein Sohn, dein Herz und laß deinen Augen meine Wege wohlgefallen! 27 Denn eine tiefe Grube ist die Lustdirne und ein enger Brunnen die Buhlerin*. 28 Überdies liegt sie auf der Lauer wie ein Räuber und vermehrt die (Zahl der) Treulosen unter den Menschen. 29 Bei wem findet sich Ach? Bei wem Wehe? Bei wem Händel? Bei wem Klagen? Bei wem Wunden ohne Ursache? Bei wem trübe Augen? 30 Bei denen, die noch spät beim Wein sitzen, die da einkehren, um den Mischtrank zu prüfen*. 31 Sieh den Wein nicht an, wie er rötlich schimmert, wie hell er im Becher funkelt und so sanft hinuntergleitet! 32 Aber hinterher beißt er wie eine Schlange und spritzt Gift wie eine Otter. 33 Deine Augen werden seltsame Dinge sehen, und dein Herz wird verkehrtes Zeug reden*; 34 und du wirst sein wie einer, der tief unten im Meer liegt, und wie einer, der oben im Mastkorb liegt. 35 »Man hat mich geschlagen, aber es hat mir nicht weh getan; man hat mich geprügelt, aber ich habe nichts davon gefühlt. Wann werde ich aufwachen? Dann will ich es wieder so machen, will ihn* aufs neue aufsuchen.«

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Schlachter 2000

Kluger Wandel und weise Erziehung

1 Wenn du mit einem Herrscher zu Tisch sitzt, so bedenke gut, wen du vor dir hast! 2 Setze ein Messer an deine Kehle, wenn du gierig bist! 3 Lass dich nicht gelüsten nach seinen Leckerbissen, denn das ist ein trügerisches Brot! 4 Bemühe dich nicht, Reichtum zu erwerben; aus eigener Einsicht lass davon! 5 Kaum hast du dein Auge darauf geworfen, so ist er nicht mehr da, denn sicherlich schafft er sich Flügel wie ein Adler, der zum Himmel fliegt. 6 Iss nicht das Brot eines Missgünstigen, und lass dich nicht gelüsten nach seinen Leckerbissen! 7 Denn wie er in seiner Seele berechnend denkt, so ist er. Er spricht zu dir: »Iss und trink!« — aber er gönnt es dir nicht. 8 Den Bissen, den du gegessen hast, musst du wieder ausspeien, und deine freundlichen Worte hast du verschwendet. 9 Sprich keinem Toren gut zu, denn er wird deine weisen Reden nur verachten! 10 Verrücke die uralte Grenze nicht, und dringe nicht ein in das Feld der Waisen! 11 Denn ihr Erlöser ist stark; er wird ihre Sache gegen dich führen. 12 Ergib dein Herz der Unterweisung und neige deine Ohren zu den Worten der Erkenntnis. 13 Erspare dem Knaben die Züchtigung nicht; wenn du ihn mit der Rute schlägst, muss er nicht sterben. 14 Indem du ihn mit der Rute schlägst, rettest du seine Seele vor dem Totenreich. 15 Mein Sohn, wenn dein Herz weise ist, so ist das auch für mein Herz eine Freude, 16 und mein Innerstes wird frohlocken, wenn deine Lippen reden, was richtig ist. 17 Dein Herz sei nicht eifersüchtig auf die Sünder, sondern trachte allezeit eifrig nach der Furcht des HERRN! 18 Denn gewiss gibt es eine Zukunft [für dich], und deine Hoffnung soll nicht zunichtewerden. 19 Höre, mein Sohn, und sei weise, und lass dein Herz auf dem Weg geradeaus schreiten! 20 Geselle dich nicht zu den Weinsäufern und zu denen, die sich übermäßigem Fleischgenuss ergeben, 21 denn Säufer und Schlemmer verarmen, und Schläfrigkeit kleidet in Lumpen. 22 Höre auf deinen Vater, der dich gezeugt hat, und verachte deine Mutter nicht, wenn sie alt geworden ist! 23 Kaufe Wahrheit und verkaufe sie nicht, Weisheit und Unterweisung und Einsicht! 24 Freudig frohlockt ein Vater über einen rechtschaffenen Sohn, und wer einen Weisen gezeugt hat, freut sich über ihn. 25 So mögen sich denn Vater und Mutter [über dich] freuen; es möge frohlocken, die dich geboren hat! 26 Gib mir, mein Sohn, dein Herz, und lass deinen Augen meine Wege wohlgefallen! 27 Denn die Hure ist eine tiefe Grube, und die Fremde ist ein gefährliches Loch. 28 Ja, sie lauert auf wie ein Räuber und vermehrt die Treulosen unter den Menschen. 29 Wer hat Ach und wer hat Weh? Wer hat Streit? Wer hat Klage? Wer hat Wunden ohne Ursache? Wer hat trübe Augen? 30 Die, welche spät aufbleiben beim Wein, die einkehren, um Würzwein* zu kosten! 31 Schau nicht darauf, wie der Wein rötlich schimmert, wie er im Becher perlt! Er gleitet leicht hinunter; 32 zuletzt aber beißt er wie eine Schlange und sticht wie eine Otter! 33 Deine Augen werden seltsame Dinge sehen, und dein Herz wird verworrenes Zeug reden; 34 du wirst sein wie einer, der auf hoher See schläft und wie einer, der oben im Mastkorb liegt. 35 »Man hat mich geschlagen, aber es tat mir nicht weh; man prügelte mich, aber ich merkte es nicht! Wann werde ich aufwachen? Ich will es weiter so treiben, ich werde ihn wieder aufsuchen!«