Jesaja 3 | Menge Bibel Schlachter 2000

Jesaja 3 | Menge Bibel

Zusammenbruch des judäischen Staates zur Strafe für die Mißregierung

1 Denn wisset wohl: der Höchste, der HERR der Heerscharen, wird aus Jerusalem und (ganz) Juda so Stab wie Stütze hinwegnehmen, jegliche Stütze des Brotes und jegliche Stütze des Wassers: 2 die Helden* und Kriegsleute, die Richter und Propheten, die Wahrsager und Ältesten, 3 die Hauptleute und hochangesehenen Männer und Ratsherren, die Meister in Künsten und die Zauberkundigen. 4 Und »ich will ihnen Knaben zu Oberen geben, und Buben sollen über sie herrschen«; 5 und die Leute werden sich gegenseitig vergewaltigen, einer den andern, ein jeder seinen Nächsten: der Knabe wird gegen den Alten und der Lump gegen den Ehrenwerten frech auftreten. 6 Wenn dann jemand seinen Bruder* in seines Vaters Hause ungestüm nötigt (mit den Worten): »Du hast noch ein Obergewand*, du mußt unser Richter* sein, und dieser Trümmerhaufe hier soll unter deiner Herrschaft stehen!«, 7 so wird jener an demselben Tage bestimmt erklären: »Nein, ich will nicht Wundarzt sein! Auch ist in meinem Hause weder Brot noch ein Obergewand: ihr könnt mich nicht zum Oberhaupt des Volkes machen!« 8 Denn Jerusalem stürzt zu Boden, und Juda kommt zu Fall, weil ihre Zunge* und ihr ganzes Tun gegen den HERRN gerichtet sind, um seinen hehren Augen zu trotzen. 9 Der freche Ausdruck ihres Angesichts legt Zeugnis gegen sie ab, und von ihren Sünden reden sie ohne Hehl wie einst die Leute in Sodom. Wehe ihnen! Denn sich selbst schaffen sie Unheil. 10 Sagt vom Gerechten, daß er wohl daran sei; denn er wird den Lohn seiner Taten ernten. 11 Wehe dem Gottlosen: er ist übel daran! Denn was seine Hände verübt haben, wird ihm vergolten werden. 12 O über mein Volk! Seine Zwingherren sind Buben, und Weiber haben es beherrscht. O mein Volk! Deine Leiter sind Irreführer und haben den Weg ungangbar gemacht, den du gehen sollst.

Gott kündigt den Häuptern des Volkes das Gericht an

13 Der HERR tritt auf, um Anklage zu erheben, und steht da, um Völker* zu richten. 14 Der HERR geht ins Gericht mit den Ältesten seines Volkes und dessen Oberen: »Ihr da, ihr habt den Weinberg abgeweidet! Das den Armen geraubte Gut ist in euren Häusern! 15 Wie kommt ihr dazu, mein Volk zu zertreten und das Antlitz der Unterdrückten erbarmungslos zu zermalmen?« – so lautet der Ausspruch Gottes, des HERRN der Heerscharen. 16 Weiter hat der HERR gesprochen: »Weil die Töchter Zions hoffärtig geworden sind und mit hochgerecktem Halse einhergehen und freche Blicke um sich werfen, immer tänzelnd einherschreiten und an ihren Füßen die Fußspangen klirren lassen, 17 so wird der Allherr den Scheitel der Töchter Zions kahl (eig. grindig) machen und der HERR ihre Scham entblößen. 18 An jenem Tage wird der Herr ihnen den ganzen Prunk abreißen: die Fußspangen, Stirnreife und Halbmonde, 19 die Ohrgehänge, Armketten und Schleier, 20 die Kopftücher, Schrittkettchen und Prachtgürtel, die Duftfläschchen und Amulette, 21 die Fingerringe und Nasenreife, 22 die Prunkkleider und Mäntel, die Umschlagetücher und Täschchen, 23 die Handspiegel und feinen Hemdchen, die Hüte und Überwürfe. 24 Alsdann wird statt des Balsamdufts Modergeruch eintreten und statt des Gürtels* ein Strick, statt des Lockengekräusels eine Glatze und statt des weiten Prachtgewandes ein enger Kittel von Sackleinen, ein Brandmal* statt der Schönheit! 25 Deine Mannen werden durchs Schwert fallen und deine Helden* im Kriege, 26 und ihre Tore werden ächzen und trauern, und entvölkert* wird sie auf dem Erdboden sitzen.

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Schlachter 2000

Gericht über Jerusalem und Juda

1 Denn siehe, der Herrscher, der HERR der Heerscharen, nimmt von Jerusalem und Juda Stab und Stütze weg, jede Stütze an Brot und jede Stütze an Wasser, 2 den Helden und den Kriegsmann, den Richter und den Propheten, den Wahrsager und den Ältesten, 3 den Obersten über Fünfzig und den Hochangesehenen, den Ratgeber samt dem Meister in Künsten und den Zauberkundigen. 4 Und ich werde ihnen Knaben als Fürsten geben, und Mutwillige sollen über sie herrschen. 5 Und die Leute werden sich gegenseitig bedrängen, einer den anderen, jeder seinen Nächsten; der Junge wird frech auftreten gegen den Alten und der Verachtete gegen den Vornehmen. 6 Wenn einer dann seinen Bruder im Haus seines Vaters festhalten wird und sagt: »Du hast einen Mantel; sei unser Oberhaupt, und dieser Trümmerhaufen sei unter deiner Hand!«, 7 so wird er an jenem Tag schwören und sagen: »Ich kann nicht Wundarzt sein, und in meinem Haus ist weder Brot noch Mantel: Macht mich nicht zum Oberhaupt des Volkes!« 8 Denn Jerusalem ist gestürzt und Juda gefallen, weil ihre Zungen und ihre Taten gegen den HERRN gerichtet sind, um den Augen seiner Majestät zu trotzen. 9 Der Ausdruck ihres Angesichts zeugt gegen sie, und von ihren Sünden sprechen sie offen wie die Sodomiter und verbergen sie nicht. Wehe ihrer Seele, denn sie fügen sich selbst Schaden zu! 10 Sagt den Gerechten, dass es ihnen gut gehen wird; denn sie werden die Frucht ihrer Taten genießen. 11 Wehe dem Gottlosen! Ihm geht es schlecht; denn was er mit seinen Händen getan hat, das wird ihm angetan werden! 12 Mein Volk wird von Mutwilligen bedrückt, und Frauen beherrschen es. Mein Volk, deine Führer verführen [dich] und haben den Weg verwüstet, den du wandeln sollst. 13 Der HERR tritt auf, um zu rechten, und er steht da, um die Völker zu richten. 14 Der HERR geht ins Gericht mit den Ältesten seines Volkes und mit dessen Führern: Ihr habt den Weinberg kahl gefressen; was ihr dem Elenden geraubt habt, ist in euren Häusern! 15 Warum zertretet ihr mein Volk und unterdrückt die Person der Elenden?, spricht der Herrscher, der HERR der Heerscharen.

Die stolzen Töchter Zions und das kommende Gericht

16 Und der HERR sprach: Weil die Töchter Zions stolz geworden sind und mit emporgerecktem Hals einhergehen und herausfordernde Blicke werfen; weil sie trippelnd einherstolzieren und mit ihren Fußspangen klirren, 17 deshalb wird der Herr den Scheitel der Töchter Zions kahl machen, und der HERR wird ihre Scham entblößen. 18 An jenem Tag wird der Herr die Zierde der Fußspangen, der Stirnbänder und Halbmonde wegnehmen, 19 die Ohrgehänge, die Armspangen, die Schleier, 20 die Kopfbünde, die Schrittfesseln und die Gürtel, die Riechfläschchen und die Amulette, 21 die Fingerringe und die Nasenringe, 22 die Festkleider und die Mäntel, die Überwürfe und die Täschchen; 23 die Handspiegel und die Hemden, die Hüte und die Schleier. 24 Und es wird geschehen: Statt des Wohlgeruchs gibt es Moder, statt des Gürtels einen Strick, statt der gekräuselten Haare eine Glatze, statt des Prunkgewandes einen Kittel aus Sacktuch und ein Brandmal statt der Schönheit. 25 Deine Männer werden durch das Schwert fallen und deine Helden im Krieg. 26 Ja, [Zions] Tore werden klagen und trauern, und sie wird ausgeplündert auf der Erde sitzen.