Jesaja 26 | Menge Bibel Schlachter 2000

Jesaja 26 | Menge Bibel
1 An jenem Tage wird man dieses Lied im Lande Juda singen: »Eine feste Stadt haben wir; zum Schutz hat er ihr Mauern und Außenwerk geschaffen. 2 Öffnet die Tore, damit ein gerechtes Volk einziehe, das die Treue bewahrt! 3 Ein festes Herz segnest du mit Heil, mit Heil*, weil es voll Vertrauen auf dich ist. 4 Vertrauet auf den HERRN für und für, denn an Gott dem HERRN habt ihr einen ewigen Felsen. 5 Denn niedergeworfen hat er die, welche eine Hochburg bewohnten, eine hochragende Stadt; er hat sie erniedrigt, ja erniedrigt bis zum Erdboden, hat sie niedergestoßen bis in den Staub: 6 zertreten soll sie der Fuß, ja die Füße der Niedrigen, die Tritte der Geringen.« 7 Der Pfad des Gerechten ist ebener Pfad, geradeaus geht die Bahn des Gerechten: du läßt sie eben sein. 8 Auch auf dem Wege deiner Gerichte, HERR, harren wir dein; nach deinem Namen und nach deinem Lobpreis steht das Verlangen unsers Herzens. 9 Mein Herz verlangt nach dir in der Nacht, auch sehnt sich mein Geist nach dir in meinem Inneren; denn sobald* deine Gerichte die Erde treffen, lernen die Bewohner des Erdkreises Gerechtigkeit*. 10 Wird dem Gottlosen Gnade zuteil, so lernt er nicht Gerechtigkeit*; nein, in einem Lande, wo das Recht gilt, bleibt er doch ein Frevler und sieht nichts von der Erhabenheit des HERRN. 11 HERR, ist deine Hand auch hocherhoben: sie sehen es nicht; laß sie zu ihrer Beschämung deinen Eifer um dein Volk sehen! Ja, das Zornesfeuer, das deine Widersacher erwartet, möge sie verzehren! 12 HERR, du wirst uns Heil schaffen, denn du hast ja auch alle unsere Taten für uns vollbracht. 13 HERR, unser Gott, es haben zwar außer dir noch andere als Herren über uns geherrscht, aber dich allein preisen wir, deinen Namen. 14 Tote leben nicht wieder auf, Unterweltsbewohner erstehen nicht wieder: zu dem Zwecke hast du sie ja heimgesucht* und vernichtet und jede Erinnerung an sie ausgetilgt. 15 Gleichwohl hast du Zuwachs dem Volke verliehen, HERR, ja Zuwachs dem Volke; du hast dich verherrlicht, alle Grenzen des Landes weit hinausgerückt. 16 HERR, in der Bedrängnis haben sie dich gesucht; als deine Züchtigung sie traf, haben sie sich in flüsternde Gebete ergossen. 17 Wie eine Schwangere, wenn ihre Stunde da ist, sich windet und aufschreit in ihren Wehen, so ist es auch uns, HERR, ergangen – von dir aus geschah es –: 18 wir gingen schwanger, wanden uns in Wehen; doch als wir gebaren, war es Wind: Rettung schafften wir dem Lande nicht, und Erdenbewohner kamen nicht ans Tageslicht. 19 Werden wohl deine Toten wieder aufleben? (Auch) meine Leichen*? Ja, sie werden auferstehen! Wacht auf und jubelt, die ihr im Staube ruht! Denn ein Tau der Himmelslichter ist dein Tau, und so wird die Erde die Schatten wieder ans Tageslicht bringen. 20 Wohlan, mein Volk, gehe in deine Kammern hinein und schließe deine Türen hinter dir zu! Verbirg dich einen kurzen Augenblick, bis das Zorngericht vorübergegangen ist. 21 Denn gar bald wird der HERR aus seiner Wohnstätte hervortreten, um die Erdbewohner zur Rechenschaft wegen ihrer Verschuldung zu ziehen; dann wird die Erde das von ihr verschluckte* Blut wieder zum Vorschein bringen und die in ihr verscharrten Ermordeten nicht länger verbergen.

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Schlachter 2000

Loblied der Erlösten zur Verherrlichung Gottes

1 An jenem Tag wird dieses Lied im Land Juda gesungen werden: »Wir haben eine feste Stadt; Errettung setzt er als Mauern und als Schutzwehr. 2 Öffnet die Tore, damit ein gerechtes Volk einzieht, das Treue bewahrt! 3 Einem festen Herzen bewahrst du den Frieden, den Frieden, weil es auf dich vertraut. 4 Vertraut auf den HERRN allezeit, denn Jah, der HERR, ist ein Fels der Ewigkeiten! 5 Denn er hat erniedrigt die Bewohner der Höhe, die hochragende Stadt; er hat sie niedergeworfen, er hat sie zu Boden gestürzt, hat sie herabgestoßen bis in den Staub, 6 dass sie der Fuß zertrete, die Füße der Elenden, die Tritte der Armen.« 7 Der Pfad des Gerechten ist gerade; geradeaus bahnst du den Weg des Gerechten. 8 Auch auf dem Weg deiner Gerichte, HERR, harrten wir auf dich; auf deinen Namen und dein Gedenken war das Verlangen der Seele gerichtet. 9 Meine Seele verlangte nach dir in der Nacht, ja, mein Geist in mir suchte dich; denn sobald deine Gerichte die Erde treffen, lernen die Bewohner des Erdkreises Gerechtigkeit. 10 Wird dem Gottlosen Gnade erwiesen, so lernt er nicht Gerechtigkeit; in dem Land, wo Ordnung herrscht, handelt er verkehrt und sieht nicht die Majestät des HERRN. 11 HERR, deine Hand ist erhoben; sie wollen es nicht sehen! Sie werden es aber sehen und sich schämen müssen. Der Eifer für das Volk, das Zornesfeuer wird deine Feinde verzehren. 12 Uns aber, HERR, wirst du Frieden schaffen; denn auch alle unsere Werke hast du für uns vollbracht. 13 O HERR, unser Gott, andere Herren als du herrschten über uns; aber [künftig] gedenken wir allein an dich, an deinen Namen! 14 Tote werden nicht wieder lebendig; Schatten stehen nicht wieder auf; darum hast du sie heimgesucht und ausgerottet und jede Erinnerung an sie ausgetilgt. 15 Du hast, o HERR, zum Volk hinzugetan, du hast das Volk vermehrt; du hast dich herrlich erwiesen, du hast alle Grenzen des Landes erweitert. 16 HERR, in der Drangsal suchten sie dich; sie flehten leise in der Bedrängnis, als deine Züchtigung sie traf. 17 Wie eine Schwangere, die dem Gebären nahe ist, sich windet und vor Schmerzen schreit in ihren Wehen, so waren auch wir, HERR, vor deinem Angesicht: 18 Wir waren schwanger, wanden uns [in Schmerzen] und gebaren gleichsam Wind; wir konnten dem Land nicht Rettung verschaffen, und es wurden keine Erdenbewohner geboren. 19 Aber deine Toten werden leben, [auch] mein Leichnam; sie werden auferstehen! Wacht auf und jubelt, ihr Bewohner des Staubes! Denn dein Tau ist ein Morgentau, und die Erde wird die Toten wiedergeben. 20 So geh nun, mein Volk, in deine Kammern und schließe die Tür hinter dir zu! Verbirg dich einen kleinen Augenblick, bis der Zorn vorübergegangen ist! 21 Denn siehe, der HERR wird von seinem Ort ausgehen, um die Bosheit der Erdenbewohner an ihnen heimzusuchen; und die Erde wird das auf ihr vergossene Blut offenbaren und die auf ihr Erschlagenen nicht länger verbergen.