Sprüche 20 | Menge Bibel
1Der Wein ist ein Spötter, der Rauschtrank ein Lärmmacher, und keiner, der von ihm taumelt, ist weise. –2Des Königs Drohen ist wie das Knurren eines Löwen (19,12); wer ihn zum Zorn reizt*, frevelt gegen sein Leben. –3Ehrenvoll ist es für den Mann, vom Streit fernzubleiben; jeder Narr aber fängt Händel an. –4Mit Eintritt des Herbstes mag der Faule nicht pflügen; wenn er dann in der Erntezeit (nach Früchten) verlangt, so ist nichts da. –5Ein tiefes Wasser sind die Pläne im Herzen eines Menschen, aber ein kluger Mann weiß sie doch zu schöpfen. –6Viele Menschen werden gütige Leute genannt, aber einen wirklich treuen Mann – wer findet den? –7Wer in seiner Unsträflichkeit als gerechter Mann wandelt: wohl seinen Kindern nach ihm! –8Ein König, der auf dem Richterstuhl sitzt, macht, mit seinen Augen sichtend, alles Böse ausfindig. –9Wer darf sagen: »Ich habe mein Herz unbefleckt erhalten, ich bin rein von Sünde geblieben«? –10Zweierlei Gewicht und zweierlei Maß, die sind alle beide dem HERRN ein Greuel. –11Schon ein Kind gibt durch sein Tun zu erkennen, ob seine Sinnesart lauter und aufrichtig ist. –12Ein hörendes Ohr und ein sehendes Auge, die hat der HERR alle beide geschaffen. –13Liebe den Schlaf nicht, sonst verarmst du; halte die Augen offen, so wirst du satt zu essen haben. –14»Schlecht, schlecht!« sagt der Käufer; wenn er aber weggeht, dann lacht er sich ins Fäustchen. –15Mögen auch Gold und Korallen* in Fülle vorhanden sein: das kostbarste Gerät* sind doch einsichtsvolle Lippen. –16Nimm ihm seinen Rock, denn er hat für einen andern gebürgt; um fremder Leute willen pfände ihn aus. –17Süß schmeckt dem Menschen das durch Betrug erworbene Brot, hinterdrein aber hat er den Mund voll Kies*. –18Pläne kommen durch Beratschlagung zustande; darum führe Krieg (nur) mit kluger Überlegung. –19Geheimnisse verrät, wer als Verleumder umhergeht; darum laß dich nicht ein mit einem, der seine Lippen aufsperrt. –20Wer seinem Vater und seiner Mutter flucht, dessen Leuchte wird zur Zeit tiefster Finsternis erlöschen. –21Ein Besitz, den man mit Überstürzung gleich im Anfang erlangt hat, wird schließlich ungesegnet sein. –22Sage nicht: »Ich will das Böse vergelten!« Harre auf den HERRN, so wird er dir helfen. –23Zweierlei Gewichtsteine sind dem HERRN ein Greuel, und falsche Waage ist ein übel Ding*. –24Vom HERRN hängen die Schritte eines jeden ab; der Mensch aber – was versteht der von seinem Wege? –25Ein Fallstrick* ist es für den Menschen, unbesonnen auszusprechen: »Geweiht!« und erst nach dem Geloben zu überlegen. –26Ein weiser König macht die Frevler ausfindig und läßt den Dreschwagen* über sie hingehen. –27Eine vom HERRN verliehene Leuchte ist der Geist des Menschen: er durchforscht alle Kammern des Leibes*. –28Liebe und Treue beschirmen den König, und durch Liebe stützt er seinen Thron. –29Der Jünglinge Ruhm ist ihre Kraft, und der Greise Schmuck ist das graue Haar. –30Blutige Striemen scheuern das Böse weg, und Schläge säubern die Kammern des Leibes.
Neue evangelistische Übersetzung
1Der Wein macht Spötter, das Bier Krakeeler. / Wer sich betrinkt, der kann nicht weise sein.2Das Drohen des Königs gleicht dem Brüllen des Löwen. / Wer seinen Zorn erregt, hat sein Leben verwirkt.3Vom Streit zu lassen, ehrt einen Mann, / doch jeder Trottel stürzt sich hinein.4Im Herbst mag der Faule nicht pflügen, / und wenn er ernten will, findet er nichts.5Guter Rat im Herzen des Menschen ist wie ein tiefes Wasser, / doch ein kluger Mann schöpft daraus.6Viele loben ihre eigene Frömmigkeit, / doch wer findet wirklich einen verlässlichen Mann?7Wer gottgefällig und rechtschaffen lebt: / glücklich die Kinder, die er hinterlässt!8Ein König, der auf dem Richterstuhl sitzt, / findet mit den Augen jeden Bösen heraus.9Wer kann schon sagen: "Mein Gewissen ist rein, / ich bin frei von jeder Schuld."?10Zweierlei Maß und zweierlei Gewicht, / beides verabscheut Jahwe.11Schon ein Junge zeigt an seinem Tun, / ob sein Handeln rein und redlich ist.12Das Ohr, das hört, das Auge, das sieht, / Jahwe hat beide gemacht.13Liebst du den Schlaf, so bist du bald arm. / Mach die Augen auf, dann hast du zu essen.14"Schlecht, schlecht!" sagt der Käufer, / doch wenn er weggeht, gibt er mit dem Schnäppchen an.15Es gibt Gold und viele Perlen – der kostbarste Schmuck ist ein verständiges Wort.16Nimm sein Gewand, denn er hat für den Fremden gebürgt, / pfände ihn aus diesem Grund selbst.17Erschwindeltes Brot schmeckt gut, / doch danach ist der Mund voller Kies.18Durch Beratung haben Pläne Bestand. / Zieh nur mit weiser Überlegung in den Kampf!19Wer als Verleumder umherzieht, gibt Anvertrautes preis. / Lass dich nicht mit einem Schwätzer ein!20Wer Vater oder Mutter verflucht, / dessen Lampe erlischt in Finsternis.21Wer das Erbe hastig an sich reißt, / wird am Ende nicht gesegnet sein.22Sag nicht: "Ich will das Böse vergelten!" / Warte auf Jahwe, dann hilft er dir.23Zweierlei Gewicht ist Jahwe ein Gräuel, / und eine falsche Waage ist nicht gut.24Von Jahwe werden unsere Schritte gelenkt. / Was versteht der Mensch von seinem Weg?25Wer vorschnell ruft: "Geweiht!" und dann erst sein Gelübde bedenkt, / der ist schon in die Falle getappt.26Ein weiser König sondert die Gesetzlosen aus, / als ob er das Dreschrad* über sie führt.27Der Geist des Menschen ist ein Licht Jahwes, / durchforscht sein ganzes Inneres.28Gnade und Treue behüten den König, / und durch Güte stützt er seinen Thron.29Der Stolz der Jungen ist ihre Kraft, / der Schmuck der Alten das graue Haar.30Blutige Striemen bessern den Bösen / und Schläge des Menschen Inneres.
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