Sprüche 1 | Menge Bibel Einheitsübersetzung 2016

Sprüche 1 | Menge Bibel

I. Erste Sammlung von Sprüchen Salomos (Kap. 1-9)

1 (Dies sind) die Sprüche Salomos, des Sohnes Davids, des Königs von Israel: 2 damit man Weisheit und Zucht* lernt, Verständnis gewinnt für verständige Reden, 3 damit man Zucht erlangt*, welche Besonnenheit verleiht, Gerechtigkeit, Sittlichkeit und Ehrenhaftigkeit, 4 damit den Unerfahrenen Klugheit zuteil wird, den Jünglingen Erkenntnis und Lebenskunst. 5 Auch der Weise möge sie vernehmen, um an Wissen zuzunehmen, und der Verständige möge sich (durch sie) Lebensklugheit aneignen, 6 um Sinnsprüche und bildliche Rede zu verstehen, die Worte der Weisen und ihre Rätsel*. 7 Die Furcht des HERRN ist der Anfang der Erkenntnis (9,10); die Toren verachten Weisheit und Zucht*. 8 Höre, mein Sohn, auf die Belehrung* deines Vaters und achte nicht gering die Unterweisung deiner Mutter! 9 Denn sie sind ein schöner Kranz für dein Haupt und eine Schmuckkette für deinen Hals. 10 Mein Sohn, wenn Sünder* dich locken, so willige nicht ein. 11 Wenn sie zu dir sagen: »Komm mit uns! Wir wollen auf Bluttaten ausgehen, dem Unschuldigen ohne Ursache auflauern! 12 Wir wollen sie verschlingen wie das Totenreich, lebendig und mit Haut und Haaren, wie solche, die in die Grube hinabgefahren sind! 13 Allerlei kostbares Gut wollen wir gewinnen, wollen unsere Häuser mit Raub anfüllen! 14 Du sollst gleichen Anteil mit uns haben: wir wollen alle eine gemeinsame Kasse haben!« 15 Mein Sohn, schließe dich ihnen auf ihren Wegen nicht an, halte deinen Fuß von ihrem Pfade zurück! 16 Denn ihre Füße laufen dem Bösen* zu und haben Eile, Blut zu vergießen. 17 Denn vergeblich ist das Netz ausgebreitet vor den Augen des gesamten Vogelvolkes; 18 vielmehr machen sie Anschläge gegen ihr eigenes Blut, stellen ihrem eigenen Leben nach. 19 So ergeht es (schließlich) allen, die nach unrechtem Gewinn trachten: dieses (Trachten) kostet seinem Besitzer das (eigene) Leben. 20 Die Weisheit erhebt ihren Ruf* laut auf der Straße, läßt ihre Stimme auf den Märkten* erschallen; 21 an der Ecke lärmerfüllter Straßen predigt sie; in den Eingängen der Stadttore, in der ganzen Stadt hält sie ihre Reden: 22 »Wie lange noch wollt ihr Einfältigen die Einfältigkeit lieben und ihr Spötter Gefallen am Spotten finden und ihr Toren Erkenntnis hassen? 23 Wendet euch meiner Zurechtweisung zu! Seht, ich will euch meinen Geist hervorströmen* lassen, will euch meine Worte* kundtun. 24 Weil ich gerufen habe und ihr mich abgewiesen habt, weil ich mit der Hand gewinkt habe und niemand darauf geachtet hat, 25 ihr vielmehr jeden Ratschlag von mir verworfen und auf meine Zurechtweisung nichts gegeben habt: 26 so will auch ich bei eurem Unglück lachen, will spotten, wenn der Schrecken über euch kommt, 27 wenn der Schrecken euch überfällt wie ein Unwetter und euer Verderben wie ein Sturmwind heranzieht, wenn Angst und Bedrängnis über euch hereinbrechen. 28 Alsdann werden sie nach mir rufen, aber ich werde nicht antworten*; sie werden mich eifrig suchen, aber mich nicht finden. 29 Weil sie die Erkenntnis gehaßt und sich der Gottesfurcht nicht zugewandt, 30 meinen Ratschlägen kein Gehör geschenkt, jede Zurechtweisung von mir verschmäht haben: – 31 darum sollen sie die Frucht ihres Tuns zu schmecken bekommen und sich an ihren eigenen Anschlägen satt essen. 32 Denn den Einfältigen bringt ihr eigenes Widerstreben den Tod, und ihre eigene Sorglosigkeit stürzt die Toren ins Verderben; 33 wer aber auf mich hört, wird sicher wohnen und wohlgemut sein ohne Angst vor Unheil.«

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Einheitsübersetzung 2016

PROLOG DES BUCHES

1 Sprichwörter Salomos, des Sohnes Davids, des Königs von Israel: 2 um Weisheit und Erziehung kennenzulernen, / um kundige Rede zu verstehen, 3 um Erziehung zur Einsicht zu erlangen: / Gerechtigkeit, Rechtssinn und Redlichkeit, 4 um Unerfahrenen Klugheit zu verleihen, / der Jugend Kenntnis und Umsicht. 5 Der Weise höre und vermehre sein Wissen, / der Verständige lerne kluge Führung, 6 um Sprichwort und Gleichnis zu verstehen, / die Worte von Weisen und ihre Rätsel. 7 Die Furcht des HERRN ist Anfang der Erkenntnis, / nur Toren verachten Weisheit und Erziehung.

ERSTE SAMMLUNG

8 Höre, mein Sohn, auf die Mahnung des Vaters / und die Unterweisung deiner Mutter verwirf nicht! 9 Sie sind ein schöner Kranz auf deinem Haupt / und eine Kette für deinen Hals. 10 Mein Sohn, wenn dich Sünder locken, / dann folg ihnen nicht, 11 wenn sie sagen: / Geh mit uns, / wir wollen auf Blut lauern, / dem Arglosen ohne Grund nachstellen; 12 wie die Unterwelt wollen wir sie lebendig verschlingen, / Menschen in ihrer Kraft, als wären sie dem Grab verfallen. 13 Manch kostbares Stück werden wir finden, / mit Beute unsere Häuser füllen. 14 Wirf dein Los in unserm Kreis, / gemeinsam sei uns der Beutel! 15 Mein Sohn, geh nicht mit ihnen, / halte deinen Fuß fern von ihrem Pfad! 16 Denn ihre Füße laufen dem Bösen nach, / sie eilen, Blut zu vergießen. 17 Umsonst wird das Netz ausgespannt / vor den Augen aller Vögel; 18 sie aber lauern auf ihr eigenes Blut, / sie stellen ihrem eigenen Leben nach. 19 So sind die Wege all derer, die unrechten Gewinn machen wollen: / Er nimmt seinen Besitzern das Leben. 20 Die Weisheit ruft laut auf der Straße, / auf den Plätzen erhebt sie ihre Stimme. 21 Im größten Lärm ruft sie, / an den Stadttoren hält sie ihre Reden: 22 Wie lang noch, ihr Törichten, liebt ihr Betörung, / gefällt den Zuchtlosen ihr dreistes Gerede, / hassen die Toren Erkenntnis? 23 Wendet euch meiner Mahnung zu! / Dann will ich auf euch meinen Geist ausgießen / und meine Worte euch kundtun. 24 Als ich rief, habt ihr euch geweigert, / meine drohende Hand hat keiner beachtet; 25 jeden Rat, den ich gab, habt ihr ausgeschlagen, / meine Mahnung gefiel euch nicht. 26 Darum werde auch ich lachen, wenn euch Unglück trifft, / werde spotten, wenn Schrecken über euch kommt, 27 wenn der Schrecken euch wie ein Unwetter naht / und wie ein Sturm euer Unglück hereinbricht, / wenn Not und Drangsal euch überfallen. 28 Dann werden sie nach mir rufen, doch ich antworte nicht; / sie werden mich suchen, aber nicht finden. 29 Weil sie die Einsicht hassten / und nicht die Furcht des HERRN wählten, 30 meinen Rat nicht wollten, / meine ganze Mahnung missachteten, 31 sollen sie nun essen von der Frucht ihres Weges / und von ihren Plänen sich sättigen. 32 Denn die Abtrünnigkeit der Törichten ist ihr Tod, / die Sorglosigkeit der Toren ist ihr Verderben. 33 Wer aber auf mich hört, wohnt in Sicherheit, / ihn stört kein böser Schrecken.