Psalm 73 | Menge Bibel Einheitsübersetzung 2016

Psalm 73 | Menge Bibel

Drittes Buch (Psalm 73-89)

1 Ein Psalm von Asaph. Dennoch ist Gott voll Güte gegen den Frommen, der Herr gegen alle, die reinen Herzens sind. 2 Doch ich – fast wär’ ich gestrauchelt mit meinen Füßen, nichts fehlte, so wären meine Schritte ausgeglitten; 3 denn ich ereiferte mich über die Großsprecher, wenn ich sehen mußte der Gottlosen Wohlergehn. 4 Denn bis zu ihrem Tode leiden sie keine Schmerzen, und wohlgenährt ist ihr Leib; 5 Unglück trifft sie nicht wie andere Sterbliche, und sie werden nicht geplagt wie sonst die Menschen. 6 Drum ist auch Hochmut ihr Halsgeschmeide, und Gewalttat ist das Kleid, das sie umhüllt. 7 Aus strotzendem Antlitz tritt ihr Auge hervor, die Gebilde ihres Herzens wallen über. 8 Sie höhnen und reden in Bosheit (nur) von Gewalttat, führen Reden von oben herab; 9 gegen den Himmel richten sie ihren Mund, und ihre Zunge ergeht sich frei auf Erden. 10 Darum wendet das Volk sich ihnen zu und schlürft das Wasser (ihrer Lehren) in vollen Zügen; 11 sie sagen: »Wie sollte Gott es wissen, und wie sollte der Höchste Kenntnis davon haben?« 12 Seht, so treiben’s die Gottlosen, und, immer in Sicherheit lebend, häufen sie Reichtum an. 13 Ach, ganz umsonst hab’ ich rein mein Herz erhalten und in Unschuld meine Hände gewaschen; 14 ich ward ja doch vom Unglück allzeit geplagt, und alle Morgen war meine Züchtigung da. 15 Doch hätt’ ich gesagt*: »Ich will auch so reden!«, so hätt’ ich treulos verleugnet deiner Söhne* Geschlecht. 16 So sann ich denn nach, um dies zu begreifen, doch es war zu schwer für mein Verständnis, 17 bis ich eindrang in die Heiligtümer Gottes und achtgab auf der Gottlosen Endgeschick. 18 Fürwahr, auf schlüpfrigen Boden stellst du sie, läßt sie fallen, daß sie in Trümmer zergehn. 19 Wie werden sie doch im Nu vernichtet, weggerafft, und nehmen ein Ende mit Schrecken! 20 Wie ein Traumbild gleich nach dem Erwachen verfliegt, so läßt du, o Allherr, beim Wachwerden ihr Bild verschwinden. 21 Wenn mein Herz sich nun noch verbitterte und ich in meinem Innern empört mich fühlte, 22 so wär’ ich ein ganzer Tor und bar der Einsicht, benähme mich wie ein vernunftloses Tier gegen dich. 23 Doch nein, ich bleibe stets mit dir verbunden, du hältst mich fest bei meiner rechten Hand; 24 du leitest mich nach deinem Ratschluß und nimmst mich endlich auf in die Herrlichkeit. 25 Wen hätt’ ich sonst noch im Himmel? Und außer dir erfreut mich nichts auf Erden. 26 Mag Leib und Seele mir verschmachten, bleibt Gott doch allzeit meines Herzens Fels und mein Teil. 27 Denn gewiß: wer von dir sich lossagt, der kommt um; du vernichtest alle, die treulos von dir abfallen. 28 Mir aber ist Gottes Nähe beglückend: ich setze mein Vertrauen auf Gott den HERRN, um alle deine Werke* zu verkünden.

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Einheitsübersetzung 2016

DAS DRITTE BUCH

Anfechtung durch Frevler und Erfahrung der Nähe Gottes

1 Ein Psalm Asafs. Fürwahr, Gott ist gut für Israel, für alle, die reinen Herzens sind. 2 Ich aber - fast wären meine Füße gestrauchelt, beinahe wären ausgeglitten meine Schritte. 3 Denn ich habe mich über die Prahler ereifert, als ich das Wohlergehen der Frevler sah: 4 Sie leiden ja keine Qualen, ihr Leib ist gesund und wohlgenährt.* 5 Sie kennen nicht die Mühsal der Sterblichen, sind nicht geplagt wie andere Menschen. 6 Darum ist Hochmut ihr Halsschmuck, wie ein Gewand umhüllt sie Gewalttat. 7 Sie sehen kaum aus den Augen vor Fett, ihr Herz läuft über von bösen Plänen. 8 Sie höhnen und reden Böses, Unterdrückung reden sie von oben herab. 9 Sie reißen ihr Maul bis zum Himmel auf und lassen auf Erden ihrer Zunge freien Lauf. 10 Darum wendet sich das Volk ihnen zu, das Wasser ihrer Worte schlürfen sie gierig.* 11 Sie sagen: Wie sollte Gott davon wissen? Gibt es Wissen beim Höchsten? 12 Siehe, so sind die Frevler: Immer im Glück, häufen sie Reichtum auf Reichtum. 13 Fürwahr, umsonst bewahrte ich lauter mein Herz und wusch meine Hände in Unschuld. 14 Und doch war ich alle Tage geplagt und wurde jeden Morgen gezüchtigt. 15 Hätte ich gesagt: Ich will reden wie sie, siehe, ich hätte das Geschlecht deiner Kinder verraten. 16 Ich dachte nach, um dies zu begreifen, Mühsal war es in meinen Augen, 17 bis ich eintrat in Gottes Heiligtum und einsah, wie es mit ihnen zu Ende geht. 18 Fürwahr, du stellst sie auf schlüpfrigen Grund, du lässt sie in Täuschungen fallen. 19 Wie werden sie in einem Augenblick zum Entsetzen, werden dahingerafft, nehmen ein Ende mit Schrecken. 20 Wie einen Traum, nach dem Erwachen, mein Herr, verachtest du ihr Schattengebilde, wenn du aufstehst.* 21 Ja, mein Herz war bitter und Schmerz bohrte mir in den Nieren. 22 Ich war ein Tor ohne Einsicht, wie Vieh bin ich gewesen bei dir; 23 aber ich bin doch beständig bei dir, du hast meine Rechte ergriffen. 24 Du leitest mich nach deinem Ratschluss, danach nimmst du mich auf in Herrlichkeit. 25 Wen habe ich im Himmel außer dir? Neben dir erfreut mich nichts auf Erden.* 26 Mag mein Fleisch und mein Herz vergehen, Fels meines Herzens und mein Anteil ist Gott auf ewig. 27 Denn siehe: Die fern sind von dir, gehen zugrunde, du vernichtest alle, die dich treulos verlassen. 28 Ich aber - Gott nahe zu sein, ist gut für mich, / ich habe GOTT, den Herrn, zu meiner Zuflucht gemacht. Ich will erzählen von all deinen Taten.