Matthäus 11 | Menge Bibel
1Als Jesus nun mit der Unterweisung seiner zwölf Jünger zu Ende gekommen war, zog er von dort weiter, um in ihren* Städten zu lehren und zu predigen.
IV. Unglaube und Feindschaft der Juden gegen Jesus (11,2-13,58)
2Als aber Johannes im Gefängnis von dem Wirken Christi hörte, sandte er durch seine Jünger Botschaft an ihn3und ließ ihn fragen: »Bist du es, der da kommen soll*, oder sollen wir auf einen andern warten?«4Jesus gab ihnen zur Antwort: »Geht hin und berichtet dem Johannes, was ihr hört und seht:5Blinde werden sehend und Lahme gehen, Aussätzige werden rein und Taube hören, Tote werden auferweckt, und Armen wird die Heilsbotschaft verkündigt (Jes 35,5-6; 61,1),6und selig ist, wer an mir keinen Anstoß nimmt*!«7Als diese nun den Rückweg antraten, begann Jesus zu den Volksscharen über Johannes zu reden: »Wozu seid ihr damals* in die Wüste hinausgezogen? Wolltet ihr euch ein Schilfrohr ansehen, das vom Winde hin und her bewegt wird?8Nein; aber wozu seid ihr hinausgezogen? Wolltet ihr einen Mann in weichen Gewändern sehen? Nein; die Leute, welche weiche Gewänder tragen, sind in den Königsschlössern zu finden.9Aber wozu seid ihr denn hinausgezogen? Wolltet ihr einen Propheten sehen? Ja, ich sage euch: einen Mann, der noch mehr ist als ein Prophet!10Denn dieser ist es, auf den sich das Schriftwort bezieht (Mal 3,1): ›Siehe, ich sende meinen Boten* vor dir her, der dir den Weg vor dir her bereiten soll.‹11Wahrlich ich sage euch: Unter den von Frauen Geborenen ist keiner aufgetreten, der größer wäre als Johannes der Täufer; doch der Kleinste im Himmelreich ist größer als er.12Aber seit den Tagen* Johannes des Täufers bis jetzt bricht das Himmelreich sich mit Gewalt Bahn, und die, welche Gewalt anwenden, reißen es an sich.13Denn alle Propheten und das Gesetz haben bis auf Johannes geweissagt,14und wenn ihr es annehmen wollt: Er ist Elia, der da kommen soll.15Wer Ohren hat, der höre!16Mit wem soll ich aber das gegenwärtige Geschlecht vergleichen? Kindern gleicht es, die auf den öffentlichen Plätzen sitzen und ihren Gespielen zurufen:17›Wir haben euch gepfiffen, doch ihr habt nicht getanzt; wir haben ein Klagelied angestimmt, doch ihr habt euch nicht an die Brust geschlagen*!‹18Denn Johannes ist gekommen, der nicht aß und nicht trank; da sagen sie: ›Er hat einen bösen Geist*.‹19Nun ist der Menschensohn gekommen, welcher ißt und trinkt; da sagen sie: ›Seht, der Schlemmer und Weintrinker, der Freund der Zöllner und Sünder!‹ Und doch ist die Weisheit (Gottes) gerechtfertigt worden durch ihre Werke.«20Damals* begann er gegen die Städte, in denen seine meisten Wunder geschehen waren, Drohworte zu richten, weil sie nicht Buße getan hatten:21»Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida! Denn wenn in Tyrus und Sidon die Wunder geschehen wären, die in euch geschehen sind, so hätten sie längst in Sack und Asche Buße getan.22Doch ich sage euch: Es wird Tyrus und Sidon am Tage des Gerichts erträglicher ergehen als euch!23Und du, Kapernaum, wirst doch nicht etwa bis zum Himmel erhöht werden? Nein, bis zur Totenwelt wirst du hinabgestoßen werden (Jes 14,13.15). Denn wenn in Sodom die Wunder geschehen wären, die in dir geschehen sind, so stände es noch heutigen Tages.24Doch ich sage euch: Dem Lande Sodom wird es am Tage des Gerichts erträglicher ergehen als dir!«25Zu jener Zeit hob Jesus an und sagte: »Ich preise dich*, Vater, Herr des Himmels und der Erde, daß du dies vor Weisen* und Klugen verborgen und es Unmündigen geoffenbart hast;26ja, Vater, denn so ist es dir wohlgefällig gewesen! –27Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden, und niemand erkennt den Sohn als nur der Vater, und niemand erkennt den Vater als nur der Sohn und der, welchem der Sohn ihn* offenbaren will.«28»Kommt her zu mir alle, die ihr niedergedrückt und belastet seid: ich will euch Ruhe schaffen!29Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig* und von Herzen demütig: so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen (Jer 6,16);30denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.«
Einheitsübersetzung 2016
1Und es geschah, als Jesus die Unterweisung der zwölf Jünger beendet hatte, zog er weiter, um in den Städten zu lehren und zu predigen.
Die Frage des Täufers und seine Bedeutung
2Johannes hörte im Gefängnis von den Taten des Christus. Da schickte er seine Jünger zu ihm3und ließ ihn fragen: Bist du der, der kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten?4Jesus antwortete ihnen: Geht und berichtet Johannes, was ihr hört und seht:5Blinde sehen wieder und Lahme gehen; Aussätzige werden rein und Taube hören; Tote stehen auf und Armen wird das Evangelium verkündet.6Selig ist, wer an mir keinen Anstoß nimmt.7Als sie gegangen waren, begann Jesus zu der Menge über Johannes zu reden: Was habt ihr denn sehen wollen, als ihr in die Wüste hinausgegangen seid? Ein Schilfrohr, das im Wind schwankt?8Oder was habt ihr sehen wollen, als ihr hinausgegangen seid? Einen Mann in feiner Kleidung? Siehe, die fein gekleidet sind, findet man in den Palästen der Könige.9Oder wozu seid ihr hinausgegangen? Um einen Propheten zu sehen? Ja, ich sage euch: sogar mehr als einen Propheten.10Dieser ist es, von dem geschrieben steht:
Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her, / der deinen Weg vor dir bahnen wird.11Amen, ich sage euch: Unter den von einer Frau Geborenen ist kein Größerer aufgetreten als Johannes der Täufer; doch der Kleinste im Himmelreich ist größer als er.12Seit den Tagen Johannes des Täufers bis heute wird dem Himmelreich Gewalt angetan und Gewalttätige reißen es an sich.13Denn alle Propheten und das Gesetz bis zu Johannes haben prophetisch geredet.14Und wenn ihr es annehmen wollt: Er ist Elija, der wiederkommen soll.15Wer Ohren hat, der höre!16Mit wem soll ich diese Generation vergleichen? Sie gleicht Kindern, die auf den Marktplätzen sitzen und anderen zurufen:17Wir haben für euch auf der Flöte gespielt und ihr habt nicht getanzt; wir haben die Totenklage angestimmt und ihr habt euch nicht an die Brust geschlagen.18Denn Johannes ist gekommen, er isst nicht und trinkt nicht und sie sagen: Er hat einen Dämon.19Der Menschensohn ist gekommen, er isst und trinkt und sie sagen: Siehe, ein Fresser und Säufer, ein Freund der Zöllner und Sünder! Und doch hat die Weisheit durch ihre Taten Recht bekommen.
Das Wehe-Wort Jesu über die galiläischen Städte
20Dann begann er den Städten, in denen er die meisten Machttaten getan hatte, Vorwürfe zu machen, weil sie nicht Buße getan hatten:21Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Denn wenn in Tyrus und Sidon die Machttaten geschehen wären, die bei euch geschehen sind - längst schon wären sie in Sack und Asche umgekehrt.22Das sage ich euch: Tyrus und Sidon wird es am Tag des Gerichts erträglicher ergehen als euch.23Und du, Kafarnaum, wirst du etwa bis zum Himmel erhoben werden? Bis zur Unterwelt wirst du hinabsteigen. Wenn in Sodom die Machttaten geschehen wären, die bei dir geschehen sind, dann stünde es noch heute.24Das sage ich euch: Dem Gebiet von Sodom wird es am Tag des Gerichts erträglicher ergehen als dir.
Der Lobpreis Jesu
25In jener Zeit sprach Jesus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du das vor den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen offenbart hast.26Ja, Vater, so hat es dir gefallen.27Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden; niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will.28Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken.29Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; und ihr werdet Ruhe finden für eure Seele.30Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.
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