Jesaja 40 | Menge Bibel Einheitsübersetzung 2016

Jesaja 40 | Menge Bibel

B. Zweiter Hauptteil des Buches (Kap. 40-66)I. Gottes Veranstaltungen zur Erlösung seines Volkes aus der babylonischen Gefangenschaft (Kap. 40-48)Der tröstliche Gottesspruch von der Begnadigung des Volkes

1 »Tröstet, tröstet mein Volk!« spricht euer Gott; 2 »redet herzlich zu (meiner Stadt) Jerusalem und ruft ihr zu, daß ihr Kriegsdienst* ein Ende erreicht hat, weil ihre Schuld abgetragen ist, weil sie von der Hand des HERRN doppelte Strafe empfangen hat für alle ihre Sünden.«

Bahnt dem Herrn einen Weg durch die Wüste!

3 Horch! Ein Ruf erschallt: »In der Wüste bahnet dem HERRN einen Weg, ebnet in der Steppe eine Straße für unsern Gott! 4 Jede Vertiefung soll erhöht* und jeder Berg und Hügel abgetragen werden; was uneben ist, soll zu glattem Weg und die Felsrücken zur Niederung werden, 5 damit die Herrlichkeit des HERRN sich offenbare und alles Fleisch* insgesamt sie sehe; denn der Mund des HERRN hat gesprochen.«

Nichtigkeit des Menschen, aber ewiger Bestand des Wortes Gottes

6 Horch! Eine Stimme erschallt: »Rufe*!« Da fragte ich: »Was soll ich rufen*?« »Alles Fleisch ist Gras und all seine Schönheit wie die Blume des Feldes: 7 das Gras verdorrt, die Blume verwelkt, wenn der Hauch des HERRN sie anweht – ja, Gras ist das Volk! 8 Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt, aber das Wort unsers Gottes bleibt ewig bestehen.«

Zions Siegeslied: Der allmächtige und treue Gott ist da

9 Auf einen hohen* Berg steige hinauf, Zion, als Freudenbotin! Erhebe deine Stimme mit aller Macht, Jerusalem, als Freudenbotin! Erhebe sie, fürchte dich nicht! Verkünde den Städten Judas: »Sehet da, euer Gott! 10 Sehet, Gott der HERR kommt als ein Starker*, und sein Arm verleiht ihm den Sieg; sehet, sein Lohn kommt mit ihm, und sein Erwerb* schreitet vor ihm her! 11 Wie ein Hirt wird seine Herde er weiden: die Lämmer wird er auf seinen Arm nehmen und sie im Busen* seines Gewandes tragen, die Mutterschafe sanft* leiten.«

Gottes Größe in der Schöpfung

12 Wer hat mit seiner hohlen Hand die Wasser* gemessen und des Himmels Maß mit der Spanne seiner Hand festgesetzt*? Wer hat den Staub der Erde in den Scheffel gefaßt, wer die Berge mit der Brückenwaage gewogen und die Hügel mit der Handwaage? 13 Wer hat das Maß des Geistes des HERRN festgestellt und wer als sein Ratgeber ihn unterwiesen? 14 Mit wem hat er sich beraten, daß der ihm Einsicht verleihen möchte und ihn über den rechten Weg belehrte? Daß er ihm Erkenntnis beibrächte und ihm den Weg der vollen Einsicht wiese? 15 Siehe, Völker sind wie ein Tropfen am Eimer und gelten ihm wie ein Stäubchen auf der Waagschale! Siehe, Meeresländer* sind ihm wie ein Sandkorn, das er aufhebt, 16 und der Libanon reicht nicht hin zum Brennholz, und sein Getier genügt nicht zum Brandopfer (für ihn).

Nichtigkeit aller Völker, aller Götzen, aller Dinge im Himmel und auf der Erde

17 Alle Völker sind wie ein Nichts vor ihm, als nicht vorhanden und als eine Null werden sie von ihm geachtet. 18 Mit wem wollt ihr also Gott vergleichen und was als Ebenbild ihm an die Seite stellen? 19 Etwa ein Götzenbild, das ein Werkmeister gegossen und das ein Goldschmied mit Gold überzogen und Silberkettchen darangelötet hat? 20 Wer für ein solches Weihgeschenk zu arm ist, wählt sich ein Stück Holz aus, das nicht morsch wird, sucht sich einen geschickten Künstler, damit er ihm ein Gottesbild anfertige, das nicht wackelt. 21 Wißt ihr’s denn nicht? Habt ihr nichts davon gehört? Ist es euch nicht von Anbeginn an verkündet worden? Habt ihr nicht begriffen, was die Grundfesten der Erde lehren? 22 Er ist es, der da thront über dem Rund der Erde, während ihre Bewohner winzig wie Heuschrecken sind; er ist es, der den Himmel wie einen Schleier ausgespannt und ihn wie ein Zelt zum Wohnen ausgebreitet hat; 23 er ist es, der Fürsten* in nichts verwandelt und Herrscher der Erde in Armseligkeit versetzt: 24 kaum sind sie gepflanzt, kaum sind sie gesät, kaum hat sich ihr Stamm in die Erde eingewurzelt, da bläst er sie an, daß sie verdorren, und ein Sturmwind rafft sie hinweg wie Spreu. 25 »Wem wollt ihr mich also gleichstellen, daß ich ihm gleich wäre?« fragt der Heilige. 26 Hebt eure Augen zum Himmel empor und schauet: Wer hat diese da geschaffen? Er ist es, der ihr Heer nach der Zahl* herausführt, der sie alle mit Namen ruft*, vor dem wegen der Größe seiner Macht und der Stärke seiner Kraft kein einziges (Gestirn) ausbleibt. 27 Warum sagst du (also), Jakob, und warum behauptest du, Israel: »Verborgen ist dem HERRN mein Geschick, und mein Recht bleibt bei meinem Gott unbeachtet?« 28 Weißt du es denn nicht, oder hast du es nicht gehört? Ein ewiger Gott ist der HERR, der Schöpfer der Erde. Er wird nicht müde und wird nicht matt, unergründlich ist seine Einsicht. 29 Er verleiht dem Ermatteten Kraft und gewährt dem Ohnmächtigen Stärke in Fülle. 30 Mögen Jünglinge müde und matt werden und junge Männer strauchelnd zusammenbrechen – 31 die auf den HERRN harren, gewinnen neue Kraft, daß ihnen neue Schwingen* wachsen wie den Adlern, daß sie laufen und nicht müde werden, daß sie wandern und nicht ermatten.

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Einheitsübersetzung 2016

DAS GOTTESVOLK IN BABEL

Trostaufruf und Gottes königliches Kommen

1 Tröstet, tröstet mein Volk, / spricht euer Gott.* 2 Redet Jerusalem zu Herzen und ruft ihr zu, dass sie vollendet hat ihren Frondienst, / dass gesühnt ist ihre Schuld, dass sie empfangen hat aus der Hand des HERRN Doppeltes / für all ihre Sünden! 3 Eine Stimme ruft: / In der Wüste bahnt den Weg des HERRN, ebnet in der Steppe eine Straße / für unseren Gott! 4 Jedes Tal soll sich heben, / jeder Berg und Hügel sich senken. Was krumm ist, soll gerade werden, / und was hüglig ist, werde eben. 5 Dann offenbart sich die Herrlichkeit des HERRN, / alles Fleisch wird sie sehen. / Ja, der Mund des HERRN hat gesprochen. 6 Eine Stimme sagt: Rufe! / Und jemand sagt: Was soll ich rufen? Alles Fleisch ist wie das Gras / und all seine Treue ist wie die Blume auf dem Feld. 7 Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt, / wenn der Atem des HERRN darüber weht. / Wahrhaftig, Gras ist das Volk. 8 Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt, / doch das Wort unseres Gottes bleibt in Ewigkeit. 9 Steig auf einen hohen Berg, / Zion, du Botin der Freude! Erheb deine Stimme mit Macht, / Jerusalem, du Botin der Freude! Erheb deine Stimme, fürchte dich nicht! / Sag den Städten in Juda: / Siehe, da ist euer Gott. 10 Siehe, GOTT, der Herr, kommt mit Macht, / er herrscht mit starkem Arm. Siehe, sein Lohn ist mit ihm / und sein Ertrag geht vor ihm her. 11 Wie ein Hirt weidet er seine Herde, / auf seinem Arm sammelt er die Lämmer, an seiner Brust trägt er sie, / die Mutterschafe führt er behutsam.

Unvergleichlichkeit des Gottes Israels

12 Wer misst das Meer mit der hohlen Hand? / Wer kann mit der ausgespannten Hand den Himmel vermessen? / Wer misst den Staub der Erde mit einem Scheffel? Wer wiegt die Berge mit einer Waage / und mit Gewichten die Hügel?* 13 Wer bestimmt den Geist des HERRN? / Wer kann sein Berater sein und ihn unterrichten? 14 Wen fragt er um Rat / und wer vermittelt ihm Einsicht? Wer kann ihn über die Pfade des Rechts belehren? / Wer lehrt ihn das Wissen / und zeigt ihm den Weg der Erkenntnis? 15 Siehe, die Nationen sind wie ein Tropfen am Eimer, / sie gelten so viel wie ein Stäubchen auf der Waage. / Ganze Inseln wiegen nicht mehr als ein Sandkorn. 16 Der Libanon reicht nicht aus für das Feuer, / sein Wild genügt nicht für das Brandopfer. 17 Alle Nationen sind vor Gott wie ein Nichts, / für ihn sind sie wertlos und nichtig. 18 Mit wem wollt ihr Gott vergleichen / und welches Bild ihm gegenüberstellen? 19 Der Handwerker gießt ein Götterbild, / der Goldschmied überzieht es mit Gold / und fertigt silberne Kettchen dazu. 20 Wertvolles Holz als Weihegabe, / Holz, das nicht fault, / wählt man aus; einen fähigen Handwerker sucht man sich, / um ein Götterbild aufzustellen, / das nicht wackelt. 21 Wisst ihr nicht, hört ihr nicht? / Wurde euch nicht kundgetan von Anbeginn? Habt ihr nicht begriffen / die Fundamente der Erde? 22 Er thront über dem Erdenrund, / dessen Bewohner sind wie Heuschrecken. Er breitet wie einen Schleier den Himmel aus / und spannt ihn wie ein Zelt zum Wohnen. 23 Er übergibt die Fürsten dem Nichts, / die Richter der Erde hat er dem Nichtigen gleichgemacht. 24 Kaum sind sie gepflanzt, kaum sind sie gesät, / kaum wurzelt ihr Setzling in der Erde, da bläst er sie an und sie verdorren; / der Sturm trägt sie fort wie Spreu. 25 Mit wem wollt ihr mich vergleichen, / dass ich ihm gleich wäre, spricht der Heilige. 26 Hebt eure Augen in die Höhe und seht: / Wer hat diese Gestirne erschaffen? Der vollzählig herausführt ihr Heer, / er ruft sie alle beim Namen. Wegen seiner Fülle an Kraft und mächtiger Stärke / fehlt kein einziges. 27 Warum sagst du, Jakob, / warum sprichst du, Israel: Verborgen ist mein Weg vor dem HERRN, / meinem Gott entgeht mein Recht? 28 Weißt du es nicht, hörst du es nicht? / Der HERR ist ein ewiger Gott, / der die Enden der Erde erschuf. Er wird nicht müde und matt, / unergründlich ist seine Einsicht. 29 Er gibt dem Müden Kraft, / dem Kraftlosen verleiht er große Stärke. 30 Die Jungen werden müde und matt, / junge Männer stolpern und stürzen. 31 Die aber auf den HERRN hoffen, / empfangen neue Kraft, / wie Adlern wachsen ihnen Flügel. Sie laufen und werden nicht müde, / sie gehen und werden nicht matt.