Jesaja 13 | Menge Bibel Einheitsübersetzung 2016

Jesaja 13 | Menge Bibel

II. Drohsprüche und Mahnworte an einzelne (meist fremde) Völker, Städte und Personen (Kap. 13-23)

1 Ausspruch über* Babylon, den Jesaja, der Sohn des Amoz, geschaut* hat:

Ankündigung des Weltgerichtstages; der schreckenerregende Heranzug des von Gott aufgebotenen Kriegsheeres

2 Auf einem kahlen Berge pflanzt eine Signalstange* auf, ruft ihnen mit lauter Stimme zu! Winkt mit der Hand, daß sie einziehen in die Tore der hohen Herren*! 3 »Ich selbst habe herbeschieden zu meinem Zorngericht meine geweihten Krieger, habe auch meine Helden dazu entboten, meine stolz Frohlockenden.« 4 Horch, ein Getümmel schallt auf den Bergen wie von zahlreichem Kriegsvolk! Horch, ein Getöse von Königreichen sich versammelnder Völkerschaften: Gott, der HERR der Heerscharen, mustert das Kriegsheer! 5 Sie kommen aus fernem Lande, vom Ende des Himmels: der HERR und die Werkzeuge seines Zorns, um die ganze Erde zu verheeren! 6 Heulet! Denn nahe ist der Tag des HERRN! Wie ein Wetterschlag kommt er vom Allmächtigen! 7 Darum hängen alle Arme schlaff herab, und jedes Menschenherz verzagt; 8 sie geraten in Bestürzung; Krämpfe und Wehen befallen sie; wie ein Weib in Geburtsnöten winden sie sich! Einer starrt den andern an, ihre Gesichter glühen wie von Flammenröte übergossen!

Die Schrecken und furchtbaren Wirkungen dieses Gerichtstages (auch in der Natur)

9 Wisset wohl: der Tag des HERRN kommt, ein erbarmungsloser, voll von Grimm und Zornesglut, um die Erde zur Öde zu machen und die auf ihr lebenden Sünder von ihr zu vertilgen. 10 Denn die Sterne des Himmels und die großen Sternbilder unter ihnen lassen ihr Licht nicht mehr leuchten; die Sonne verfinstert sich schon bei ihrem Aufgang, und der Mond läßt sein Licht nicht scheinen. 11 »Ja, heimsuchen will ich am Erdkreis jegliche Bosheit und an den Gottlosen ihre Verschuldung; dem Hochmut der Stolzen will ich ein Ende machen und den Hochmut der Gewalttätigen erniedrigen. 12 Ich will die Männer* seltener werden lassen als Feingold und die Sterblichen* seltener als Golderz von Ophir. 13 Darum will ich den Himmel erzittern lassen, und die Erde soll von ihrer Stätte wegrücken beim Grimm des HERRN der Heerscharen, und zwar am Tage seines lodernden Zorns. 14 Da wird es ihnen dann ergehen wie aufgescheuchten Gazellen und wie einer Schafherde, die niemand zusammenhält: ein jeder wird sich zu seinem Volk wenden und jeder in sein Heimatland fliehen. 15 Alle aber, die man (in Babylon) noch antrifft, werden durchbohrt werden, und wen man aufgreift, der fällt durchs Schwert; 16 ihre kleinen Kinder zerschmettert man vor ihren Augen, ihre Häuser werden geplündert und ihre Weiber geschändet.

Die Eroberung und Zerstörung Babylons durch die Meder

17 Wisset wohl: ich rege gegen sie die Meder auf, die das Silber nicht achten und am Gold kein Gefallen haben; 18 aber ihre Bogen strecken Jünglinge nieder, und mit der Frucht im Mutterleibe haben sie kein Erbarmen; ihr Auge blickt nicht mitleidsvoll auf Kinder. 19 So wird denn Babylon, das Schmuckstück unter den Königreichen, die stolze Pracht der Chaldäer, das gleiche Schicksal haben wie Sodom und Gomorrha, die Gott von Grund auf zerstört hat. 20 Es wird in Ewigkeit nicht mehr bewohnt werden und menschenleer bleiben von Geschlecht zu Geschlecht; kein Steppenaraber wird dort sein Zelt aufschlagen und kein Hirt dort seine Herde lagern lassen; 21 nein, Wüstentiere werden dort lagern und die Häuser dort voll von Eulen sein; Strauße sollen dort hausen und Bocksgeister* daselbst tanzen; 22 Wüstenwölfe sollen in den Palästen dort heulen und Schakale in den Lustschlössern; und zwar steht ihre Zeit* nahe bevor, und ihre Tage werden sich nicht hinausziehen.

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Einheitsübersetzung 2016

SPRÜCHE UND WEHERUFE ÜBER EINZELNE VÖLKER

Spruch über die Vernichtung Babels

1 Ausspruch über Babel, den Jesaja, der Sohn des Amoz, geschaut hat: 2 Auf einem kahlen Berg stellt ein Feldzeichen auf, / erhebt ihnen die Stimme, schwingt die Hand, / auf dass sie einziehen durch die Tore der Edlen! 3 Ich selbst habe meine Geheiligten aufgeboten, / habe sogar meine Helden zu meinem Zorngericht gerufen, / die über meine Hoheit frohlocken. 4 Horch, Getümmel auf den Bergen / gleich einem zahlreichen Volk. Horch, Getöse von Königreichen, Nationen versammeln sich. / Der HERR der Heerscharen mustert ein Kriegsheer. 5 Sie kommen aus einem fernen Land, vom Ende des Himmels: / der HERR und die Waffen seines Zorns, / um die ganze Erde zu verwüsten. 6 Schreit auf, denn der Tag des HERRN ist nahe; / er kommt wie eine zerstörende Macht vom Allmächtigen. 7 Darum erschlaffen alle Hände / und jedes Menschenherz verzagt. 8 Sie sind bestürzt; sie werden von Krämpfen und Wehen befallen, / wie eine Gebärende winden sie sich. Einer starrt den andern an, / wie Flammen glühen ihre Gesichter. 9 Siehe, der Tag des HERRN kommt, / voll Grausamkeit, Grimm und glühendem Zorn, um die Erde zur Wüste zu machen, / und ihre Sünder vertilgt er von ihr. 10 Die Sterne und Sternbilder am Himmel / lassen ihr Licht nicht leuchten. Die Sonne ist dunkel bei ihrem Aufgang / und der Mond lässt sein Licht nicht scheinen. 11 Dann werde ich am Erdkreis die Bosheit heimsuchen / und an den Frevlern ihre Schuld. Dem Hochmut der Stolzen mache ich ein Ende / und erniedrige die Hoheit der Tyrannen. 12 Die Menschen mache ich seltener als Feingold, / die Menschenkinder rarer als Golderz aus Ofir. 13 Darum werde ich den Himmel erzittern lassen / und die Erde wird beben, weg von ihrem Ort, wegen des Grimms des HERRN der Heerscharen / am Tag seines glühenden Zorns. 14 Wie aufgescheuchte Gazellen, / wie Schafe, die niemand sammelt, so wendet sich jeder zu seinem Volk, / so flieht jeder in sein Land. 15 Jeder, der gefunden wird, wird durchbohrt / und jeder, der aufgegriffen wird, fällt durch das Schwert. 16 Ihre Kleinkinder werden vor ihren Augen zerschmettert, / ihre Häuser geplündert, ihre Frauen geschändet. 17 Siehe, ich stachle die Meder gegen sie auf, / denen das Silber nichts gilt / und das Gold nichts bedeutet. 18 Und Bogen werden junge Männer niederstrecken; / mit der Leibesfrucht haben sie kein Erbarmen, / mit Kindern hat ihr Auge kein Mitleid. 19 Und Babel, die Zierde der Königreiche, / die hochmütige Pracht der Chaldäer, wird wie Sodom und Gomorra sein, / als Gott sie zerstörte. 20 Für immer wird sie unbewohnt sein, / bis zu den fernsten Generationen / wird sie nicht mehr besiedelt. Nicht einmal ein Beduine / schlägt dort sein Zelt auf / und Hirten lassen dort nicht lagern. 21 Aber Wüstentiere werden dort lagern, / ihre Häuser werden voller Eulen sein, Strauße wohnen dort / und Bocksgeister hüpfen dort umher. 22 Hyänen heulen in ihren Palästen / und Schakale in den Lustschlössern. Ihre Zeit ist nahegekommen / und ihre Tage verzögern sich nicht.