1.Könige 12 | Menge Bibel Einheitsübersetzung 2016

1.Könige 12 | Menge Bibel

II. Geschichte der getrennten Reiche Juda und Israel bis Josaphat von Juda und Ahasja von Israel (Kap. 12-22)

1 Rehabeam begab sich nach Sichem; denn in Sichem hatten sich alle Israeliten eingefunden, um ihn zum König zu machen. 2 Sobald nun Jerobeam, der Sohn Nebats, Kunde davon erhielt – er befand sich nämlich noch in Ägypten, wohin er vor dem König Salomo geflohen war –, da kehrte Jerobeam aus Ägypten zurück; 3 sie hatten nämlich hingesandt und ihn rufen lassen. So kamen denn Jerobeam und die ganze Volksgemeinde Israels (nach Sichem) und trugen dem Rehabeam folgendes vor: 4 »Dein Vater hat uns ein hartes* Joch auferlegt; so erleichtere du uns jetzt deines Vaters harten Dienst und das schwere Joch, das er uns aufgelegt hat, so wollen wir dir untertan sein.« 5 Er antwortete ihnen: »Geduldet euch noch drei Tage, dann kommt wieder zu mir!« Nachdem sich nun das Volk entfernt hatte, 6 beriet sich der König Rehabeam mit den alten Räten, die seinem Vater Salomo während dessen Lebzeiten gedient hatten, und fragte sie: »Welche Antwort ratet ihr mir diesen Leuten zu erteilen?« 7 Sie gaben ihm folgende Antwort: »Wenn du heute diesen Leuten zu Willen bist, dich nachgiebig zeigst und auf sie hörst und ihnen eine freundliche Antwort gibst, so werden sie dir stets gehorsame Untertanen sein.« 8 Aber er ließ den Rat, den ihm die Alten gegeben hatten, unbeachtet und beriet sich mit den jungen Männern, die mit ihm aufgewachsen waren und jetzt in seinen Diensten standen. 9 Er fragte sie: »Welche Antwort müssen wir nach eurer Ansicht diesen Leuten geben, die von mir eine Erleichterung des Joches verlangen, das mein Vater ihnen aufgelegt hat?« 10 Da gaben ihm die jungen Männer, die mit ihm aufgewachsen waren, folgende Antwort: »So mußt du diesen Leuten antworten, die von dir eine Erleichterung des schweren Joches verlangen, das dein Vater ihnen aufgelegt hat – so mußt du ihnen antworten: ›Mein kleiner Finger ist dicker als meines Vaters Lenden. 11 Und nun: hat mein Vater euch ein schweres Joch aufgeladen, so will ich euer Joch noch schwerer machen; hat mein Vater euch mit Peitschen gezüchtigt, so will ich euch mit Skorpionen* züchtigen.‹« 12 Als nun Jerobeam mit dem ganzen Volk am dritten Tage zu Rehabeam kam, wie der König ihnen befohlen hatte mit den Worten: »Kommt am dritten Tage wieder zu mir!«, 13 gab der König dem Volke eine harte Antwort und ließ den Rat außer acht, den die Alten ihm gegeben hatten; 14 er gab ihnen vielmehr nach dem Rat der jungen Männer folgende Antwort: »Hat mein Vater euch ein schweres Joch aufgelegt, so will ich euer Joch noch schwerer machen; hat mein Vater euch mit Peitschen gezüchtigt, so will ich euch mit Skorpionen züchtigen.« 15 So schenkte also der König dem Volke kein Gehör; denn vom HERRN war es so gefügt worden, damit er seine Verheißung in Erfüllung gehen ließe, die der HERR durch den Mund Ahias von Silo dem Jerobeam, dem Sohne Nebats, gegeben hatte. 16 Als nun ganz Israel sah, daß der König ihnen kein Gehör schenkte, ließ das Volk dem König folgende Erklärung zugehen: »Was haben wir mit David zu schaffen? Wir haben nichts gemein mit dem Sohne Isais. Auf, ihr Israeliten, zu euren Zelten*! Nun sorge (selbst) für dein Haus, David!« So begaben sich denn die Israeliten in ihre Heimat, 17 so daß Rehabeam nur über die Israeliten, die in den Ortschaften Judas wohnten, König blieb. 18 Als dann der König Rehabeam Adoram*, den Oberaufseher über die Fronarbeiten, hinsandte, warf ihn ganz Israel mit Steinen zu Tode. Da hatte der König nichts Eiligeres zu tun, als seinen Wagen zu besteigen, um (aus Sichem) nach Jerusalem zu fliehen. 19 So fiel Israel vom Hause Davids ab bis auf den heutigen Tag. 20 Als nun ganz Israel vernahm, daß Jerobeam zurückgekehrt sei, ließen sie ihn in die Gemeindeversammlung holen und machten ihn zum König über ganz Israel; dem Hause Davids blieb nur der eine Stamm Juda treu. 21 Als nun Rehabeam in Jerusalem angekommen war, bot er das ganze Haus Juda und den Stamm Benjamin, 180000 auserlesene Krieger, zum Kampf gegen das Haus Israel auf, um das Königtum für Rehabeam, den Sohn Salomos, wiederzugewinnen. 22 Aber das Wort Gottes erging an den Gottesmann Semaja also: 23 »Sage zu Rehabeam, dem Sohne Salomos, dem König von Juda, und zum ganzen Hause Juda und Benjamin und zu dem übrigen Volk: 24 So hat der HERR gesprochen: ›Ihr sollt nicht hinziehen, um mit euren Brüdern, den Israeliten, Krieg zu führen: kehrt allesamt nach Hause zurück! Denn von mir ist dieses alles so gefügt worden.‹« Da gehorchten sie dem Befehl des HERRN und machten sich auf den Heimweg, wie der HERR es geboten hatte. 25 Jerobeam aber befestigte Sichem im Gebirge Ephraim und machte es zu seiner Residenz; darauf zog er von dort aus und befestigte Pnuel. 26 Er dachte aber bei sich: »Das Königtum wird nun wohl an das Haus Davids zurückfallen. 27 Wenn nämlich das Volk hier hinaufziehen muß, um im Tempel des HERRN zu Jerusalem Opfer darzubringen, so wird das Herz des Volkes hier sich wieder dem König Rehabeam von Juda als ihrem Herrn zuwenden; sie werden mich dann umbringen und dem König Rehabeam von Juda wieder zufallen.« 28 Als der König dann mit sich zu Rate gegangen war, ließ er zwei goldene Stierbilder anfertigen und sagte zum Volk: »Ihr seid nun lange genug nach Jerusalem hinaufgezogen. Seht, dies hier ist euer Gott, Israeliten, der euch aus Ägypten hergeführt hat!« 29 Das eine Stierbild stellte er dann in Bethel auf, das andere ließ er nach Dan bringen. 30 Dies wurde aber eine Veranlassung zur Sünde; und das Volk ging zu dem einen hin (nach Bethel und zu dem andern) nach Dan. 31 Er richtete auch Opferstätten auf den Höhen ein und bestellte zu Priestern beliebige Leute aus dem Volk, die nicht zu den Leviten gehörten. 32 Ferner ordnete Jerobeam ein Fest an am fünfzehnten Tage des achten Monats, das dem Laubhüttenfest in Juda entsprach, und opferte selbst auf dem Altar. Ebenso machte er es zu Bethel, um den Stierbildern zu opfern, die er hatte anfertigen lassen, und er ließ in Bethel die Priester der Höhentempel, die er eingerichtet hatte, den heiligen Dienst verrichten.

Der Vorgang am Altar zu Bethel

33 Als er nun zu dem Altar hinaufgestiegen war, den er in Bethel errichtet hatte, am fünfzehnten Tage des achten Monats, in demselben Monat, den er willkürlich* zu einem Festtag der Israeliten bestimmt hatte, – als er also zu dem Altar hinaufgestiegen war, um zu opfern,

Public Domain

Einheitsübersetzung 2016

GESCHICHTE ISRAELS UND JUDAS BIS ZU DEN KÖNIGEN AHAB UND JOSCHAFAT

Aufstand der Israeliten

1 Rehabeam begab sich nach Sichem; denn dorthin war ganz Israel gekommen, um ihn zum König zu machen. 2 Jerobeam, der Sohn Nebats, hörte davon, während er noch in Ägypten war, wohin er vor dem König Salomo hatte fliehen müssen; er blieb in Ägypten. 3 Man sandte zu ihm und ließ ihn rufen. So kamen also Jerobeam und die ganze Versammlung Israels und sagten zu Rehabeam: 4 Dein Vater hat uns ein hartes Joch auferlegt. Erleichtere du jetzt den harten Dienst deines Vaters und das schwere Joch, das er uns auferlegt hat! Dann wollen wir dir dienen. 5 Er antwortete ihnen: Geht weg und kommt nach drei Tagen wieder zu mir! Als sich das Volk entfernt hatte, 6 beriet sich König Rehabeam mit den älteren Männern, die zu Lebzeiten seines Vaters Salomo in dessen Dienst gestanden hatten. Er fragte sie: Welchen Rat gebt ihr mir? Was soll ich diesem Volk antworten? 7 Sie sagten zu ihm: Wenn du dich heute zum Diener dieses Volkes machst, ihnen zu Willen bist, auf sie hörst und freundlich mit ihnen redest, dann werden sie immer deine Diener sein. 8 Doch er verwarf den Rat, den die Älteren ihm gegeben hatten, und beriet sich mit den jungen Leuten, die mit ihm groß geworden waren und jetzt in seinem Dienst standen. 9 Er fragte sie: Welchen Rat gebt ihr mir? Was sollen wir diesem Volk antworten, das zu mir sagt: Erleichtere das Joch, das dein Vater uns auferlegt hat? 10 Die jungen Leute, die mit ihm groß geworden waren, sagten zu ihm: So sollst du diesem Volk antworten, das zu dir sagt: Dein Vater hat uns ein schweres Joch auferlegt; erleichtere es uns! So sollst du zu ihnen sagen: Mein kleiner Finger ist stärker als die Lenden meines Vaters. 11 Hat mein Vater euch ein schweres Joch aufgebürdet, so werde ich es noch schwerer machen. Mein Vater hat euch mit Peitschen gezüchtigt, ich werde euch mit Skorpionen züchtigen. 12 Am dritten Tag kamen Jerobeam und das ganze Volk zu Rehabeam; denn der König hatte ihnen gesagt: Kommt am dritten Tag wieder zu mir! 13 Der König gab nun dem Volk eine harte Antwort. Er verwarf den Rat, den die Älteren ihm erteilt hatten, 14 und antwortete ihnen nach dem Rat der jungen Leute: Mein Vater hat euer Joch schwer gemacht. Ich werde es noch schwerer machen. Mein Vater hat euch mit Peitschen gezüchtigt, ich werde euch mit Skorpionen züchtigen. 15 Der König hörte also nicht auf das Volk; denn der HERR hatte es so bestimmt, um das Wort wahr zu machen, das er durch Ahija von Schilo zu Jerobeam, dem Sohn Nebats, gesprochen hatte. 16 Als die Israeliten sahen, dass der König nicht auf sie hörte, gaben sie ihm zur Antwort: Welchen Anteil haben wir an David? / Wir haben keinen Erbbesitz beim Sohn Isais. / In deine Zelte, Israel! / Nun kümmere dich um dein Haus, David! So begab sich Israel zu seinen Zelten. 17 Nur über die Israeliten, die in den Städten Judas wohnten, blieb Rehabeam König. 18 Und als er den Fronaufseher Adoniram hinschickte, steinigte ihn ganz Israel zu Tode. Dem König Rehabeam gelang es, den Wagen zu besteigen und nach Jerusalem zu entkommen. 19 So überwarf sich Israel mit dem Haus David bis zum heutigen Tag.

Wahl Jerobeams zum König von Israel

20 Als die Israeliten erfuhren, dass Jerobeam zurückgekehrt war, ließen sie ihn zur Versammlung rufen und machten ihn zum König über ganz Israel. Der Stamm Juda allein hielt noch zum Haus David. 21 Rehabeam kam nach Jerusalem und versammelte das ganze Haus Juda und den Stamm Benjamin, hundertachtzigtausend auserlesene Krieger, um gegen das Haus Israel zu kämpfen und das Königtum für Rehabeam, den Sohn Salomos, zurückzugewinnen. 22 Doch das Wort Gottes erging an Schemaja, den Mann Gottes: 23 Sag zu Rehabeam, dem Sohn Salomos, dem König von Juda, und zum ganzen Haus Juda und Benjamin und zum übrigen Volk: 24 So spricht der HERR: Zieht nicht in den Krieg gegen eure Brüder, die Israeliten! Jeder kehre in sein Haus zurück; denn ich habe es so verfügt. Sie hörten auf das Wort des HERRN und kehrten heim, wie der HERR es befohlen hatte. 25 Jerobeam baute Sichem im Gebirge Efraim aus und ließ sich dort nieder. Von Sichem zog er nach Penuël und baute auch diese Stadt aus.

Goldene Kälber in Bet-El und Dan

26 Jerobeam dachte in seinem Herzen: Das Königtum könnte wieder an das Haus David fallen. 27 Wenn dieses Volk hinaufgeht, um im Haus des HERRN in Jerusalem Opfer darzubringen, wird sich sein Herz wieder seinem Herrn, dem König Rehabeam von Juda, zuwenden. Mich werden sie töten und zu Rehabeam, dem König von Juda, zurückkehren. 28 So ging er mit sich zu Rate, ließ zwei goldene Kälber anfertigen und sagte: Ihr seid schon zu viel nach Jerusalem hinaufgezogen. Hier sind deine Götter, Israel, die dich aus Ägypten heraufgeführt haben. 29 Er stellte das eine Kalb in Bet-El auf, das andere brachte er nach Dan. 30 Dies wurde Anlass zur Sünde. Das Volk zog vor dem einen Kalb her bis nach Dan. 31 Auch machte er das Haus der Kulthöhen und Priester, die aus allen Teilen des Volkes stammten und nicht zu den Söhnen Levis gehörten. 32 Für den fünfzehnten Tag des achten Monats machte Jerobeam ein Fest, das dem Fest in Juda entsprach. Er stieg zum Altar hinauf. Das tat er in Bet-El, um den Kälbern zu opfern, die er hatte machen lassen. In Bet-El ließ er auch die Priester auftreten, die er für die Kulthöhen gemacht hatte. 33 Am fünfzehnten Tag des achten Monats stieg er zum Altar hinauf, den er in Bet-El gemacht hatte. Er hatte sich diesen Monat eigens ausgedacht und diesen Tag zu einem Fest für die Israeliten gemacht. An ihm stieg er zum Altar hinauf, um zu opfern.