Hiob 5,1 | Hoffnung für alle

Hiob 5,1 | Hoffnung für alle

Unterwirf dich Gott!

1 »Klag nur, Hiob! Aber meinst du, dich hört jemand? An welchen Engel willst du dich denn wenden? 2 Wer sich Gott in blinder Wut entgegenstellt und in seiner Dummheit aufbegehrt, der bringt sich um! 3 Ich sah solche Leute in Glück und Frieden leben, dann aber verfluchte ich ihr Hab und Gut. 4 Ohne jede Hilfe standen ihre Kinder da; niemand verteidigte sie, als sie vor Gericht verurteilt wurden. 5 Über die Ernte dieser Narren machten sich die Hungrigen her – selbst aus den Dornenhecken rissen sie die Halme heraus und stürzten sich gierig auf all ihren Reichtum. 6 Unheil wächst nicht auf dem Acker, und Mühsal schießt nicht aus der Erde empor. 7 Nein, von Geburt an gehört zum Menschsein die Mühe, so wie zum Feuer die Funken gehören. 8 Ich an deiner Stelle würde mich an Gott wenden und ihm meinen Rechtsfall vortragen. 9 Was Gott tut, ist groß und gewaltig, niemand kann es begreifen; seine Wunder sind unzählbar. 10 Er lässt Regen fallen, und die Felder werden reich getränkt. 11 Wer klein und unbedeutend ist, den macht er groß; die Trauernden können sich wieder freuen, weil er sie rettet. 12 Die Pläne verschlagener Menschen vereitelt er, so dass ihnen gar nichts gelingt. 13 Er fängt die Klugen mit ihrer eigenen Klugheit, und ihre Machenschaften durchkreuzt er. 14 Am helllichten Tage tappen sie umher, als wäre es stockdunkle Nacht. 15 Gott hilft dem Armen aus der Gewalt der Mächtigen und schützt ihn vor ihren erbarmungslosen Worten. 16 Er gibt den Armen wieder Hoffnung und bringt die Ungerechtigkeit zum Schweigen. 17 Glücklich ist der Mensch, den Gott zurechtweist! Der Allmächtige will dich erziehen! Sträube dich nicht! 18 Er schlägt dich zwar, doch er heilt auch wieder; er verbindet alle Wunden, die er dir zufügt. 19 Bricht ein Unglück herein, so wird er dich retten; jedes Mal bleibst du vom Untergang verschont. 20 In der Hungersnot erhält er dich am Leben, und im Krieg bewahrt er dich vor gewaltsamem Tod. 21 Er beschützt dich vor übler Nachrede, die wie Peitschenhiebe verletzt. Du musst nicht befürchten, dass dein Besitz verwüstet wird. 22 Verderben und Hungersnot lachst du aus, und vor den wilden Tieren hast du keine Angst. 23 Steine werden den Ertrag deines Ackers nicht mindern,* und die Raubtiere werden dich nicht angreifen. 24 In Ruhe und Frieden kannst du in deinem Haus leben, und schaust du nach deinem Hab und Gut, so fehlt nichts. 25 Kinder und Enkel wirst du sehen, so zahlreich wie die Blumen auf dem Feld. 26 Du bleibst rüstig bis ins hohe Alter, und wenn du einst begraben wirst, gleichst du dem Korn, das erst in voller Reife geerntet wird. 27 Das alles haben wir erforscht. Du kannst uns glauben, es ist wahr! Nun richte dich danach!«