Jesus Sirach 37 | Einheitsübersetzung 2016

Jesus Sirach 37 | Einheitsübersetzung 2016
1 Jeder Freund wird sagen: Auch ich bin ein Freund. / Aber mancher Freund ist nur dem Namen nach ein Freund. 2 Kommt nicht der Schmerz dem Tod nahe, / wenn ein Gefährte und Freund sich zum Feind wandelt? 3 Welch schlimmer Gedanke! Wie hast du dich darin verstrickt, / das trockene Land mit Verschlagenheit zu bedecken? 4 Ein Gefährte erfreut sich des Freundes in fröhlicher Stimmung, / aber zur Zeit der Bedrängnis wird er gegen ihn sein. 5 Ein Gefährte müht sich mit dem Freund um einen vollen Bauch, / doch im Krieg wird er für sich den Schild ergreifen. 6 Vergiss nicht den Freund in deiner Seele! / Vergiss ihn nicht in deinem Reichtum! 7 Jeder Berater hebt einen Rat hervor, / aber mancher erteilt nur für sich selbst Rat. 8 Hüte dich vor dem Ratgeber! / Erkenne zuerst, was sein Vorteil ist - denn er wird für sich selbst beraten -, / damit er nicht über dich das Los wirft 9 und zu dir sagt: Gut ist dein Weg! / Dann wird er sich vor dich hinstellen, um zu sehen, was dir geschieht. 10 Berate dich nicht mit einem, der dich missgünstig ansieht! / Verbirg vor denen, die auf dich eifersüchtig sind, deinen Plan! 11 Berate dich nicht mit einer Frau über ihre Rivalin, / mit einem Feigling über den Krieg, mit einem Kaufmann über ein Tauschgeschäft, / mit einem Käufer über ein Geschäft, mit einem Neider über Dankbarkeit, / mit einem Erbarmungslosen über Herzensgüte, mit einem Faulen über irgendeine Arbeit, / mit einem Arbeiter auf Zeit über die Fertigstellung, mit einem trägen Sklaven über die Menge an Arbeit! / Achte nicht auf diese, wenn du Rat suchst! 12 Doch harre aus bei einem frommen Mann, / von dem du weißt, dass er die Gebote hält und in seiner Seele deiner Seele entspricht / und mit dir leidet, wenn du strauchelst! 13 Doch achte auf einen Rat des Herzens, / denn niemand ist dir treuer als dieses! 14 Denn die Seele eines Mannes regt sich gewöhnlich eher / als sieben Späher auf einem Wachturm. 15 Wegen alldem bitte den Höchsten, / dass er in Wahrhaftigkeit deinen Weg lenkt! 16 Der Anfang jeden Werkes ist das Wort / und vor jedem Tun steht der Rat. 17 Eine Spur der Veränderung zeigt das Herz; / 18 vier Teile sprossen daraus hervor: Gutes und Böses, Leben und Tod, / doch Gewalt über sie hat dauernd die Zunge. 19 Es gibt einen klugen Mann, der für viele ein Erzieher ist, / aber für die eigene Seele ist er ungeeignet. 20 Es gibt einen Verhassten, der durch seine Worte weise erscheint, / dieser wird jeder Nahrung entbehren. 21 Denn vom Herrn wurde ihm keine Gunst gewährt, / da ihm jede Weisheit fehlt. 22 Es gibt einen Weisen für seine eigene Seele, / die Früchte seiner Einsicht sind im Mund verlässlich. 23 Ein weiser Mann wird sein eigenes Volk erziehen, / die Früchte seiner Einsicht sind verlässlich. 24 Ein weiser Mann wird erfüllt von Segen / und alle, die ihn sehen, preisen ihn selig. 25 Das Leben eines Mannes besteht in einer Anzahl von Tagen, / aber die Tage Israels sind unzählbar. 26 Der Weise in seinem Volk wird Wertschätzung erben / und sein Name wird leben in Ewigkeit.

Krankheit und Arzt

27 Kind, prüfe dich während deines Lebens! / Sieh, was schlecht ist für dich und meide es! 28 Denn nicht alles ist für alle zuträglich / und nicht jeder ist mit allem zufrieden. 29 Giere nicht nach jedem Genuss / und schwelge nicht in Speisen! 30 Denn im Übermaß der Speisen steckt Krankheit / und die Unersättlichkeit bringt Brechdurchfall. 31 Viele sind wegen Unersättlichkeit gestorben, / wer aber Acht gibt, wird sein Leben verlängern.